Freitag, 26. April 2019

Sommer der Versöhnung von Darcie Chan (Mill River 2)

Klappentext:
"Meine Töchter, ihr seid mein Ein und Alles. Dass ausgerechnet ihr euch nicht mehr versteht, ist für mich unbegreiflich. Ich weiß, dass ihr beide schrecklich gelitten habt. Doch nun ist die Zeit gekommen, all das endlich hinter euch zu lassen. Eure Mutter Josie". Emily und Rose waren unzertrennlich, bis ein tödlicher Unfall ihre Leben zerstörte. Emily gab Rose die Schuld an dem schrecklichen Unglück, und Rose drohte unter dieser Last zu zerbrechen. Beide Schwestern haben Mill River schon vor Jahren den Rücken gekehrt. Erst der Abschiedsbrief ihrer Mutter bringt sie wieder zusammen. Das Erbe der Mutter wird ihnen nur gehören, wenn sie sich versöhnt haben und gemeinsam eine Aufgabe lösen, die in Mill River auf sie wartet.


Da mir "Sehnsucht nach Mill River" extrem gut gefallen hat und ich mich auch nach einigen Jahren nach dem Lesen des Buches noch gerne daran erinnere, freute ich mich den neuen Roman von Darcie Chan zu lesen.

Auch "Sommer der Versöhnung" ist in Mill River angesiedelt, zeitlich ein halbes Jahr nach dem ersten Teil angesetzt. Schon auf den ersten Seiten liest man von alten Bekannten wie Father O'Brien, Daisy Delaine oder von den Polizisten Kyle und Fitz.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Einer beginnt 1983, als Josie mit ihren kleinen Töchtern zu ihrer Tante Ivy nach Mill River zieht. Ein Brand in New York nahm ihnen ihr Haus und ihren Ehemann und Vater. Josy muss ganz von vorne beginnen und so wundert es Leser des ersten Bandes nicht, als sie plötzlich einen weissen Briefumschlag bekommt, in der ihr Hilfe angeboten wird. Es wird erzählt, wie sie sich in Mill River eingelebt haben, wie die beiden Mädchen erwachsen wurde und was schlussendlich zum Zwist zwischen den beiden führte. Eine tragische Geschichte.

Der Gegenwartsstrang beginnt mit der Gedenkfeier für die verstorbene Josy. Sie hinterlässt ihren zerstrittenen Töchtern ein Erbe, doch zuerst müssen sie es sich verdienen, indem sie für zwei Monate nebeneinander wohnen und gemeinsam nach einem Schlüssel suchen sollen. Leider passt das Cover nicht gut zur Geschichte, anstatt des Waldsee-Szenario würde ein Foto von zwei Häusern mit Vorgärten viel besser passen. Keine einfache Sache, die Suche nach dem Schlüsselschatz, denn die Schwestern sind wie Hund und Katze - zusammen geht gar nicht.

Eigentlich ein ganz tolles Buch - bis kurz vor dem Ende etwas geschieht, das zwar zu Darcie Chans Schreibstil passt, aber nicht nachvollziehbar ist, zu überraschend und abstrakt. Irgendwie verdarb mir dieses Ereignis das ganze Lesevergnügen, das ich bis dahin hatte.

Denn die Figuren sind gut charakterisiert, die Gegensätzlichkeit der beiden Schwestern klar aufgezeigt: Rose, die Alkoholikerin, die aus ihrer Sicht kein Problem hat, so selbstgefällig, dass man ihr am liebsten das Jugendamt auf den Hals hetzen würde; Emily, die nette und bodenständige Handwerkerin; Tante Ivy, wie auch Father O'Brien, die für alle da sind und Daisy, die nie aufgibt. Alex, der hochbegabte elfjährige Sohn von Rose, war neben Emily mein Lieblingscharakter.

Dagegen hätte ich auf Claudias Eifersuchtsstory verzichten können. Die Autorin wollte wohl den Suchtaspekt aus einer anderen Sicht reinbringen, ich fand es unnötig und hätte Claudia eher als Emilys Freundin gesehen.

Fazit: Wäre der Schluss nicht, wäre es erneut ein toller Roman geworden, so bleibt einfach eine bis auf die letzten paar Kapitel schön und intensiv erzählte Geschichte und die Freude am Wiedersehen mit den bekannten Figuren aus dem ersten Teil. 
4 Punkte. 


Reihenfolge:
Band 2: Sommer der Versöhnung
Band 3: The Promise of Home (nicht auf Deutsch erhältlich)

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