Dienstag, 31. Januar 2023

TTT Top Ten Thursday 26.01.23 Zehn Buchreihen mit Start oder Fortsetzung im 2023

"Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. 



Zehn Reihen, die du in diesem Jahr endlich starten oder fortsetzen möchtest

Ich bin ein bisschen spät dran diese Woche, doch dafür hab ich noch in meinen letztjährigen Beiträgen nach geschaut. Einige der damals genannten Reihen hab ich im 2022 tatsächlich gelesen, andere jedoch subben noch immer. 

Andere wiederum, wie zum Beispiel die zwei letzten Bände von Flavia de Luce (Band 9 und 10) werde ich nicht mehr lesen und somit die Reihe nicht vervollständigen. Band 9 hab ich im Januar begonnen, doch dann zur Seite gelegt und gedanklich für mich abgeschlossen, da mich die ersten 40 Seiten nicht mehr abholen konnten. Dafür beende ich gerade die Jessica Campbell-Reihe, da lese ich aktuell den neuesten, sechsten Band und auch mit Cedar Cove bin ich top aktuell, da habe ich im Januar den im Dezember erschienenen Band 6 gelesen.  

Auf meinem SuB warten aber noch viele weitere Reihen, die ich in diesem Jahr endlich in Angriff nehmen möchte. Unter anderem sind es diese zwölf: 





Bei zumindest einem gezeigten Titel bin ich sicher, dass ich ihn lesen werde, denn es ist nur eine Dilogie (so weit ich bisher weiss), und nach dem diesen Band zu Ende: "Die Töchter von Kew Gardens" erscheint im Februar. Alle anderen Titel liegen bereits auf meinem SuB. 

Viel Spass beim Lesen eurer angefangenen Reihen! 

Mein Lesemonat und Monatsrückblick Januar 2023

Dass ich den Januar nicht mag, wisst ihr ja inzwischen. Der diesjährige machte seinen Vorgängern jede Ehre: nachdem das Jahr viel zu warm begonnen hat, wurde es dann doch noch kalt - und somit sehr grau und eben typisch "januarig": kalt und grau und irgendwie bäh. Erst gestern und heute sahen wir die Sonne endlich mal wieder.


Nebenbei hatte ich mal wieder Geburtstag und wie könnte es anders sein: natürlich an einem grauen Tag. Die anderen grauen Tage habe ich genutzt, um Dinge zu planen, auf die ich mich freuen kann und die den grauen Himmel erträglicher machten. Neben der Vorfreude auf die LBM im April, die mit der Akkreditierung eingezogen ist, hab ich unsere Sommerferien gebucht. Nachdem wir als Familie beschlossen hatten, dass es doch keine Reise in den Norden wird, sondern Mutter-Tochter-Strandferien und wir uns durch Angebote von zwei anderen kanarischen Insel gegraben haben, haben wir uns für gemütliche Leseferien am Meer am selben Ort zur selben Zeit wie letztes Jahr entschieden. Wir wissen, dass wir uns dort gut erholen können, also spricht nichts dagegen. Dass ich mich dort ausgiebig um meinen SuB kümmern kann, freut mich noch mehr :-) 

Vom SuB gelesen hab ich aber auch im Januar. Bis auf "Die Spuren der Königin" waren es ausschliesslich Bücher vom SuB. Bis Mitte Januar sah das mit der Anzahl der gelesenen Bücher ganz gut aus, ich war durchschnittlich unterwegs, doch dann sass ich über eine Woche an einem Roman, an "Ein Lied für Molly", der mich leider so gar nicht fesseln konnte - nach einem Viertel hätte ich abgebrochen, bis ich dann sah, dass ein Ortswechsel bevorstand und somit die Verheissung, dass die Geschichte endlich Fahrt aufnimmt. Der Rest war dann immerhin nett, aber leider auch nicht mehr. Dabei dachte ich, die Autorin wäre ein Garant für ein tolles Wohlfühlbuch, aber diesmal entsprach es nicht meinem Geschmack.  

Somit sind es nach etwa 10 Tagen Leseunlust folgende 7 Bücher, die ich im Januar gelesen habe. Noch weniger als im Dezember... 

3 Punkte:
- Der kleine Laden zum Glück von Jane Linfoot

3.5 Punkte:
- Ein Lied für Molly von Claudia Winter


4 Punkte:
- Der Tote im Netz von Frauke Scheunemann (Usedom-Krimi 1) 
- Mondlichtzauber von Debbie Macomber (Cedar Cove 6) 
- Wo du das Glück findest von Jana Lukas (Die Schule am See 2) 


5 Punkte:
- Auf den Spuren der Königin von Clare Marchant 
- Tochter des Glücks von Maria Nikolai (Die Bodensee-Saga 2)


Eigentlich qualitativ kein schlechter Monat, nur überwiegt nun halt das zuletzt gelesene Buch und das war eben jener, der mich nicht begeistern konnte. Auch "Der kleine Laden zum Glück" konnte mich Anfang des Monats nicht überzeugen, doch dort hatte ich trotzdem keine Minute das Gefühl abbrechen zu wollen, mich störte dort der Plot. 

Positiv überrascht war ich von "Mondlichtzauber", den 6. Band der Cedar Cove-Reihe. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl nicht bereits alles und jeden schon zu kennen. 

Zwei Highlights waren auch dabei im Januar, beides historische Romane. Bzw. einer ganz historisch ("Töchter des Glücks"), einer auf zwei Ebenen ("Auf den Spuren der Königin" erzählt. 

Das war also mein gut überschaubarer Lesemonat Januar ;-) Mit in den Februar nehme ich den gestern Abend begonnenen Krimi "Mord will keine Zeugen", der sechste Band um Jessica Campbell von Ann Granger. Meinen SuB werde ich noch bis Mitte Februar weiter abbauen, danach gehts mit einigen Neuerscheinungen weiter, die ich euch morgen in der Februar-Vorschau zeigen werde. 

Wie war euer Januar? 


Töchter des Glücks von Maria Nikolai (Bodensee-Saga 2)

Klappentext:
Baden und Württemberg, 1918. Für die junge Lilly soll es der Start ins eigene Leben sein: Frisch verheiratet verlässt sie den elterlichen Gasthof am Bodensee und beginnt hoffnungsvoll ihre Ehe an der Seite von Arno, dem Erben eines angesehenen Stuttgarter Seifenimperiums. Doch das letzte Kriegsjahr ändert alles. Als Arno vermisst gemeldet wird, liegt Lillys Welt in Trümmern. Mutig stellt sie sich der Verantwortung für das Unternehmen ihres Mannes, träumt von einer eigenen Kosmetiklinie und fasst Zukunftspläne – bis der geheimnisvolle Felix Benthin in ihr Leben tritt und ihre Gefühle gehörig durcheinander wirbelt. Denn sie weiß, dass diese Liebe nicht sein darf.


Nach dem ersten, sehr gelungenen Band freute ich mich auf die Fortsetzung der Bodensee-Saga. Nachdem Helena die Hauptfigur im ersten Band war, ist es hier die zweitälteste Schwester: Lilly.

Lilly, die im ersten Band den Lindenhof Richtung Stuttgart verliess, ist nicht lange die glückliche Braut - Arno muss kurz nach der Hochzeit an die Front und bald darauf wird er vermisst. Mit Hilfe von Arnos Onkel Fritz kümmert sie sich um die Seifenfabrik und beginnt sogar an einer eigenen Kosmetiklinie zu arbeiten.

Lilly wurde sehr gut dargestellt. Ihre Ängste, die ersten Schritte in der Fabrik zu machen, ihre Schwangerschaft, die Ungewissheit, ob sie nun eine Kriegswitwe ist oder nicht, bis hin zum Mut einen neuen Geschäftszweig zu gründen und nicht zu wissen, was die Zukunft für sie bereit hält. Ihre Entwicklung von der etwas naiven jungen Frau im ersten Band, die geblendet von der ersten Liebe, sofort heiraten wollte in diesen unberechenbaren Kriegsjahren zu einer Frau und Mutter, die sich für das Weltgeschehen interessiert und ihre Wünsche ausformulieren kann, hat mir sehr gut gefallen.

Während wir Leserinnen Lilly in Stuttgart begleiten und auch immer wieder mitbekommen, was in Meersburg vor sich geht, erleben wir in einem anderen Erzählstrang wie Felix Benthin in Stuttgart ankommt und sich um eine Stelle in der Seifenfabrik bemüht - um einen ganz bestimmten Auftrag zu erfüllen. Felix ist ein ganz besonders interessanter Charakter und all das was er in seinem Berufsleben erlebt, ist spannend geschildert und man erfährt einiges über die Verbindungen der damaligen Zeit. 

Während Band 1 "Töchter der Hoffnung" sich innerlich und äusserlich (abgesehen von Russland) hauptsächlich in Meersburg und der näheren Umgebung abspielte, öffnet und weitet sich der zweite Band äusserlich nach Europa aus und auch die Charaktere lassen die Weite der Welt in ihre Gedanken und inneren Überzeugungen ein. 

Fazit: Und auch dieser Band war wieder blitzschnell ausgelesen - dieser historische Roman bietet beste Unterhaltung mit extra vielen Spannungselementen.
5 Punkte.

Reihenfolge:
Band 1: Töchter der Hoffnung
Band 3: Töchter eines neuen Morgens

Töchter der Hoffnung von Maria Nikolai (Bodensee-Saga 1)

Klappentext:
Meersburg, 1917: Ein romantisches altes Gasthaus am Ufer des Bodensees, umgeben von einem blühenden Garten – für Helena Lindner und ihre Schwestern ist der Lindenhof ein Ort voller idyllischer Kindheitserinnerungen. Doch drei Jahre Krieg haben ihre Spuren hinterlassen. Die Gästezimmer stehen leer, Vater Gustav ist an der Front, und Mutter Elisabeth regiert mit eiserner Hand. Trotz der schweren Zeit lässt Helena der Traum nicht los, den Ort ihrer Kindheit zu neuem Leben zu erwecken und zu einem Grandhotel auszubauen. Als ein junger Adliger sich im Lindenhof einmietet, erwacht in ihr neuer Mut. Den schönen Fremden umgibt eine faszinierende Aura, aber sein Gesicht trägt tiefe Narben. Während sich die beiden näherkommen, entdecken sie Gemeinsamkeiten, die tief in Helenas Vergangenheit führen.


"Töchter der Hoffnung" lag schon lange auf meinem SuB-Stapel, doch als ein Spaziergang in Begleitung der Autorin am Schauplatz in Meersburg am Bodensee stattfand, mit späterer abendlicher Lesung im Rosengarten-Museum in Konstanz (welches im zweiten Band eine kleine Rolle spielt) zu Band 2, hab ich am Vorabend endlich angefangen darin zu lesen. 

Ich sträube mich immer dagegen, dicke Bücher zu lesen und verschiebe sie immer auf später. Aber wenn ich ich dann mal dran bin, dann sind sie im Nullkommanix ausgelesen, besonders wenn die Autorin Maria Nikolai heisst.

Die Geschichte um den Lindenhof und die Schwestern hat mich von Anfang an gepackt. Dass ich dann mittendrin noch den Schauplatz mit eigenen Augen sehen konnte, motivierte natürlich gleich noch mehr, den Roman auf der Rückreise zu Ende zu lesen. 

Helena versteht sich nicht gut mit ihrer Stiefmutter Elisabeth - aber auch ihre Halbschwestern haben Mühe mit der Art, wie Elisabeth mit der Situation umgeht. Diese will den Lindenhof verkaufen, weil das Gasthaus kriegsbedingt leer steht. Doch die Schwestern, allen voran Helena, weigern sich und stellen sich Elisabeth in den Weg. Ihr traut sie nicht über den Weg. Und ausserdem möchte Helena später das Gasthaus wieder beleben, Torten backen, ein Grandhotel eröffnen. Davon träumt sie zumindest, doch in der aktuellen Zeit haben es Träume schwer, erfüllt zu werden. 
 
Auch die beiden anderen Schwestern träumen sich ihre Zukunft schöner, als die Gegenwart gerade ist. Katharina würde gerne Medizin studieren, Lilly, die mittlere Schwester, Kosmetik herstellen. Beide sehen, dass noch einige Zeit vergehen wird bis sich ihre Träume eventuell erfüllen werden. Sie stehen mit beiden Füssen auf den Boden - naja, Katharina mehr als Lilly. Denn Katharina hilft im Krankenhaus mit, weshalb die drei Schwestern auf die Idee kommen, den Platz im Lindenhof als Lazarett zu nutzen. Bis auf Elisabeth sind alle angetan und helfen tatkräftig mit, sogar Lilly und Pater Fidelius.

Neben den Ereignissen in Meersburg wird noch die Geschichte vom russischen Adligen Maxim erzählt, der im Laufe des Romans auch deutschen Boden betritt. Sein Erzählstrang bringt ein wenig Kriminalfall-Touch mit in den Roman. Irgendwann ahnt man den Zusammenhang der beiden Erzählungen und freut sich noch mehr auf den Ausgang dieses ersten Bandes. 

Die Charakter sind wunderbar beschrieben, deren Handlungen passen zu den Figuren. Auch historische Figuren kommen vor. Im Nachwort wird erwähnt, welche Szenen für den Roman angepasst wurden und welche historisch belegt sind. Meine Lieblingsfigur ist ganz klar Pater Fidelius, der oft mit nur einem kurzen Spruch alle aufmuntern kann. 

Es machte mir viel Spass "Töchter der Hoffnung" zu lesen, Maria Nikolais Schreibstil ist, wie aus der "Schokoladenvilla-Saga" bereits bekannt, fesselnd. Immer wieder überrascht sie mit zeitgeschichtlichen Details, die sie wie nebenbei einfliessen lässt. 

"Töchter der Hoffnung" ist geprägt von den Entbehrungen des 1. Weltkriegs und damit verbundener harter Arbeit. Es bleibt aber immer ein Hoffnungsschimmer, der sich wie ein roter Faden durch den Roman schlängelt. 

Fazit: Die 592 Seiten lesen sich weg wie nichts, so mitreissend ist dieser erste Band einer Trilogie. 
5 Punkte.

Reihenfolge:
Band 1: Töchter der Hoffnung
Band 3: Töchter eines neuen Morgens

Krimi: Der Tote im Netz von Frauke Scheunemann (Mai und Lorenz 1)

Klappentext: 
Im Seebad Heringsdorf auf Usedom herrscht Aufruhr: Bäderland-Radio, der kleine Ostsee-Lokalsender, soll von einem größeren Konkurrenten geschluckt werden. Radioreporterin Franziska Mai ist zwar der Liebe wegen auf die Insel gezogen, aber nun gilt es, ihren Job zu retten. Ihre Idee: ein neues Format, bei dem die Usedomer alles auf den Tisch bringen können, was ihnen unter den Nägeln brennt. Und Franziska versucht zu helfen. Aber bald geht es nicht mehr um Nachbarschaftsstreitigkeiten, sondern um den Mord an einem Fischer, der tot in sein eigenes Netz gewickelt im Hafen von Zeglin gefunden wird – in seine Brust das Wort »Rache« eingeritzt. Franziska wittert ihre Chance und mischt sich in die Ermittlungen ein. Und kommt nicht nur Kommissar Kay Lorenz ins Gehege, sondern auch dem Mörder gefährlich nahe.


Der erste Band der neuen Krimireihe um Radioreporterin Franziska Mai und Kommissar Kay Lorenz liest sich ganz gut. 

Damit Stellen im Bäderland-Radio erhalten bleiben, wenn es bald von einer grossen Kette übernommen wird, denkt sich Franziska ein neues Format aus: Einwohner können sich über Ungerechtigkeiten beschweren, über die das Radio dann berichten wird. Hiermit erfindet Franziska Mai zusammen mit Praktikant Jannis quasi die Grundlage der weiteren Kriminalfälle, die in Zukunft auf die beiden und Kommissar Lorenz warten. 

So eine Ungerechtigkeit meldet auch ein Fischer, der sich vom Amt kontrolliert und drangsaliert fühlt. Kurz nach der ersten Kontaktaufnahme ist der Fischer tot. Als Zeugin und Reporterin fühlt sich Franzi berechtigt, selbst zu ermitteln und dem neuen Kommissar unter die Arme zu greifen. 

Dies sorgt natürlich für einige Schmunzelmomente, wenn Kay und Franziska sich in die Haare bekommen, oder wenn sich Praktikant Jannis auch noch einmischt.

Wie meistens in einem Reihenauftakt dauert es ein wenig, bis alles in Fluss kommt. So auch hier, doch sobald Franzi und Jannis sich an des Fischers Sohle heften, läuft es rund. 

So rund, wie es mit einer nicht sehr einfachen Protagonistin halt laufen kann. Manchmal wirkt Franzi sehr überambitioniert und egoistisch, doch sie hat das Herz am rechten Fleck. Kay Lorenz hingegen ist ein eher verschlossener Typ, der es mit der Zeit in Kauf nimmt, sich helfen zu lassen - die Reporter kommen an Dinge ran, die er als Kommissar nicht so komplikationslos herausfinden könnte. Der eher ruhige Jungsporn Jannis trumpft oft mit guten Ideen auf. Somit ergänzt sich das Ermittler-Team dieser Reihe gut. 

Den Fall an sich fand ich gut aufgebaut. Es gab einige Verdächtige, viele Verdachtsmomente und bis die wahren Täter verhaftet werden können, hat man mit den Ermittlern einige Kilometer auf Usedom und Umgebung hinter sich gebracht und fast auch ein wenig Sightseeing betrieben. 

Nun bin ich gespannt auf den zweiten Band; darauf, wie sich das alles entwickelt. 

Fazit: Kurzweiliger und "Lust auf mehr"-machender Krimi-Auftakt.
4 Punkte. 

Reihenfolge:
Band 2: Mord am Haff

Ein Lied für Molly von Claudia Winter

Klappentext:
Die 28-jährige Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin. Eines Tages entdeckt sie im Bus ein Bündel handschriftlicher Musiknoten. Spontan fasst sie den Entschluss, den Besitzer ausfindig zu machen. Ihre Nachforschungen nach dem geheimnisvollen Komponisten führen sie an die Westküste Irlands, wo sie in einem malerischen Ort am Meer auf eine Reihe eigenwilliger Charaktere stößt – und ohne es zu ahnen, auf ein lange verborgenes Familiengeheimnis. Der Schlüssel dazu scheint ein Liebeslied für eine Unbekannte zu sein, das auf magische Weise auch für Bonnies Leben eine ganz besondere Bedeutung erhält.


Claudia Winters Romane gefielen mir eigentlich immer sehr gut. Doch hier, mit "Ein Lied für Molly" tat ich mich sehr schwer einen Einstieg zu finden. Die Kapitel, und somit die Erzählperspektive, wechseln oft, so dass ich mich nicht an einem der beiden Erzählstränge festlesen konnte. Zudem fesselten mich beide Geschichten überhaupt nicht. 

Erst nach einem Viertel der Seiten, gerade an dem Zeitpunkt, an dem ich den Roman nicht mehr weiterlesen wollte, gab es eine - räumliche - Entwicklung. Da wusste ich, dass es von nun an besser wird. 

Bonnie, die in einem Dubliner Bus Musiknoten findet, verspricht ihrem Sohn Josh den Besitzer zu finden und die Noten zurück zu geben. Doch die Suche endet nicht bei Professor Robert Brenner, sondern führt sie weiter an die Westküste Irlands. Hier in Ballystone werden die Reisenden nett aufgenommen, von den meisten Einwohnern jedenfalls. 

Es war von da an nett, aber mehr auch nicht, obwohl ich Polizist Dan, Wirtin Eireen, Nachbarin Brenda und den Priester mit ihren Eigenheiten mochte. Trotz Wendepunkt ab den Geschehnissen in Ballystone konnte mich dieser Roman nicht begeistern. 

Ich denke, ich wäre besser mit der Geschichte zurecht gekommen, wenn man nach einem kurzen Prolog mit Bonnie, die die Noten findet, die gesamte Molly-Geschichte an einem Stück erzählt hätte. Und wenn dann, ebenfalls an einem Stück, die weiteren Ereignisse in der Gegenwart gefolgt wären. Wahrscheinlich wäre ich in dieser Form eher in der Geschichte drinnen gewesen. 

Mich hätte aber das "Ding" um Liams "Porsche" auch so gestört. Diese Episode war zum Ende hin zwar super versöhnlich, aber dieses "Ding" hätte es für mich nicht gebraucht. Ich hätte lieber eine Entwicklung von Liam gesehen. Auch Bonnies Getue betreffend dem Schuleintritt von Josh hätte man entweder gar nicht oder ausführlicher behandeln können. Ich hab das Problem echt nicht begriffen. 

Für mich sehr unüblich, sass ich über eine Woche an diesem Roman, bzw. am ersten Viertel, den Rest hab ich in zwei Tagen gelesen, aber ich hatte nie wirklich Lust um weiter zu lesen, mir fehlte der gewisse Kick in der Geschichte.

Fazit: Der erste Teil des Romans konnte mich nicht packen, der zweite Teil war nett, mehr aber nicht.
3.5 Punkte

Mondlichtzauber von Debbie Macomber (Cedar Cove 6)

Klappentext:
Gerade erst haben Seth und Justine den Schock halbwegs überstanden, dass ihr Leuchtturmrestaurant einer Brandstiftung zum Opfer gefallen ist. Sie stehen vor der Ungewissheit, denn die Ermittlungen laufen noch und das Motiv ist unklar. Die Krise stellt ihre Beziehung auf eine harte Probe. Seth ist sich plötzlich nicht mehr sicher, wie seine Zukunft aussehen soll. Doch Justine ist überzeugt, dass es sich lohnt, das Restaurant wieder aufzubauen und für ihre Liebe und ihren Traum zu kämpfen.




In diesem 6. Band ist einiges los - Beziehungskrisen en masse. In der Beziehung zwischen Justine und Seth kriselt es seit dem Brand im Restaurant. Obwohl sie es besser wüsste, trifft sich Justine mit Warren, weil er immer gerade da ist, wenn sie jemanden zum Reden braucht. Mit Seth sprechen geht nicht, er ist so in der Idee verfangen, den Aufbau des Restaurant so schnell wie möglich voranzutreiben. 

Allison hat Angst, dass Anson, der verschwunden ist und sich nur sehr selten bei ihr meldet, etwas mit dem Brand zu tun hat. 

Linette versteht nicht, dass Cal immer weniger Zeit für sie hat und eine wichtige Entscheidung nicht erst mit ihr bespricht, sondern sie in einer grossen Runde kund tut. 

Rachels Freund, der in der Armee ist, ist eifersüchtig, dass Rachel nicht einfach so zur Verfügung steht, wenn er mal frei hat, und sie sich oft mit Jolene und deren Vater Bruce trifft.

Die einzige Unbekümmerte in Cedar Cove ist Friseurin Terri, die dem Schach-Champion Bobby Polgar auf spontane und ungewöhnliche (aber legale) Weise hilft, zu gewinnen. Bobby, der sich den Umgang mit anderen Menschen nicht gewohnt ist, möchte daraufhin Terri kennenlernen. 

Auch hier wird am Anfang wieder einiges wiederholt aus den Vorgängerbänden, das ist bei dieser Reihe leider schon Usus. Doch zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, nicht alle Figuren schon zu kennen und alles zu wissen. 

Inhaltlich fand ich das Verhalten einiger Charaktere reichlich einfältig. Besonders jenes von einigen der Männer wie Jon und Cal beispielsweise. Das Handeln von Justine (am Anfang) und Linette (am Ende) zeugte nicht wirklich von Reife. Dagegen wirkten Allison und Anson geradezu richtig erwachsen. 

Spass hingegen machte die Geschichte um das sehr gegensätzliche Paar Terri und Bobby. Dank diesen beiden lohnt sich die Lektüre von "Mondlichtzauber". 

Fazit: Unterhaltender als die Vorgängerbände. 
4 Punkte. 

Reihenfolge:

Mittwoch, 25. Januar 2023

Wo du das Glück findest von Jana Lukas (Die alte Schule am See 2)

Klappentext: 
Für Jule Hansen ist der Einzug in das alte Schulhaus am Starnberger See ein wahrer Segen und der perfekte Start für ihren neu gegründeten Concierge-Service. Jule liebt es, Dinge in Ordnung zu bringen – kaputte Kaffeemaschinen ebenso wie die Leben ihrer Mitmenschen. Genau dafür mögen ihre Kunden sie. Bis auf den Unternehmer Christian Thalbach, mit dem sie wegen jeder Kleinigkeit aneinandergerät. Doch nach einem Unfall ist er plötzlich auf Jules Hilfe angewiesen. Was als ständiges Kräftemessen zweier Streithähne beginnt, entwickelt sich zu einem Sommer, der Jules Gefühlswelt auf den Kopf stellt. Bis ein Geheimnis um Christians Vergangenheit ans Licht kommt, das ihr das Herz bricht. Und diesmal wird es weit mehr als Jules Allzweckwaffe Sekundenkleber brauchen, um die Scherben wieder zusammenzufügen.


Selbst ist die Frau, denn Jule kann alles. Ausser kochen. Und sie kann nirgends vorbei gehen, ohne lockere Schrauben, nicht schliessende Türen oder was ihr sonst gerade Kaputtes auffällt, zu reparieren. Auch bei ihrem aktuellen Kunden, Christian Thalbach, kann sie es nicht lassen. Der ist aber nicht etwa erfreut über diese schnelle unkomplizierte Hilfe, sondern lässt seinen Ärger darüber, dass er die Reparatur selbst hat schleifen lassen, an Jule aus. Es bleibt nicht bei diesem Vorfall, die beiden geraten ständig aneinander. Als Christian sich verletzt und er Jule öfters braucht als bisher, müssen beide über ihren Schatten springen. 

Als ob Jule nicht schon mehr als genug zu tun hat, steht plötzlich ihr 16jähriger Bruder bei ihr vor der Türe, der den Sommer bei ihr am Starnberger See verbringen will. Zum Glück helfen ihre Mitbewohner Felicia, Ben und Lina kräftig mit, den Teenager zu beschäftigen, trotzdem sorgt er für einige Turbulenzen. 

"Wo du das Glück findest" ist der zweite Band der Trilogie, und es macht wieder richtig Spass, die "Alte Schule"-WG zu besuchen. Es ist, als ob man selbst für einige Tage im alten Schulhaus zu Gast ist, die gemeinsamen Grillabende geniesst und auch sofort mithelfen würde, wäre Not am Mann. 

Am liebsten hätte ich gleich in Band 3 weiter gelesen, um mehr über Lina zu erfahren, und natürlich zu sehen, was sonst noch so läuft im alten Schulhaus.

Fazit: Während Jule und Christian lange brauchen, um sich wohl zu fühlen, wenn sie sich gemeinsam in einem Raum aufhalten oder in der Nähe des anderen sind, fühlt man sich als Leserin sofort wohl in ihrer kurzweilig erzählten Geschichte.  
4 Punkte. 

Reihenfolge:
Band 3: Wo die Liebe dich küsst

Dienstag, 24. Januar 2023

Auf den Spuren der Königin von Clare Marchant

Klappentext: 
London, 1584: Der gehörlose Thomas kehrt zwanzig Jahre nach seiner Flucht nach Frankreich zurück in seine Heimat. Aufgrund seiner Kenntnisse der Heilkunde beginnt er, als Apotheker am Hof von Königin Elizabeth I. zu arbeiten. Schon bald wird der Königin klar, dass Thomas stets unterschätzt wird, denn niemand rechnet damit, dass er Lippenlesen kann. Deshalb ist er perfekt dafür geeignet, geheime Gespräche mitzuhören – und für sie herauszufinden, was ihre Widersacherin Mary, Queen of Scots, im Schilde führt. Einige Jahrhunderte später wird die junge Mathilde nach England gerufen. In Lutton Hall, dem Haus, das nun unerwartet ihr gehören soll, verstecken sich einige Geheimnisse, die nicht nur Mathildes Vergangenheit, sondern auch die Geschichte des Landes in neuem Licht erscheinen lassen.


Nach dem hervorragenden Debüt "Die Frauen von Saffron Hall" der Autorin konnte ich ihrem zweiten Roman einfach nicht widerstehen. 

Thomas, den ich bereits aus Saffron Hall kenne, ist nun erwachsen und kehrt 1584 nach England zurück. Am Hof von Königin Elizabeth I. findet Tom schnell eine Anstellung als Apotheker. Dort verliebt er sich nicht standesgemäss. Heimliche Treffen sind kaum möglich und seine Gehörlosigkeit macht es ihm noch schwerer, als die Sache eh schon ist. Doch seine Beeinträchtigung kann auch von Vorteil sein - so denken einige Verantwortliche am Hofe, allen voran Lord Walsingham, der Thomas als Spion einsetzt. Ein gefährlicher Job, denn es gilt herauszufinden, was die Anhänger der schottischen Königin Mary Stuart planen, um Elizabeth vom Thron zu stürzen.

440 Jahre nach Thomas kommt Mathilde nach England. Sie erbt das Haus ihres erst kürzlich verstorbenen Vaters - sie und ihre Mutter dachten, er wäre bereits bei Mathildes Geburt gestorben. Als Weltenbummlerin fällt es Mathilde schwer, sich vorzustellen an einem fixen Ort zu wohnen und weiss erst gar nicht, was sie mit dem grossen Haus zukünftig machen soll. In der Kapelle hinter dem Haus findet sie ein verstecktes Triptychon und fühlt eine Verbindung, nicht nur in ihren Träumen - nun ist sie neugierig und versucht mit Hilfe eines Kunstverständigen herauszufinden von wann und wem dieses Gemälde stammt.

Autorin Clare Marchant führt auch in diesem Roman in die Tudor-Zeit und lässt uns Leser*innen die "Streitereien" um die beiden Königinnen hautnah miterleben. Wie im vorherigen Band setzt sie dies toll in die Gegenwartsgeschichte ein. Und, was mir besonders gut gefallen hat, nimmt einen Charakter vom anderen Buch und erkürt ihn hier zu ihrem Protagonisten. Thomas, der mir bereits in "Die Frauen von Saffron Hall" ans Herz gewachsen ist, damals noch ein heimat- und elternloses Kind, ist nun erwachsen und kehrt mit viel Wissen um Heilkräuter, welches er vor allem seiner Adoptivmutter verdankt, zurück in die Heimat. Ebenfalls aus Frankreich kommt Mathilde, heimat- und elternlos wie damals Thomas. Diese Verbindung fand ich sehr passend. Ausserdem verbindet die Pflanzenliebe beide Protagonisten, diesmal dreht sich vieles um die kostbare Vanille.

Die Geschichten von Thomas und Mathilde sind eng verwebt und beide gefallen mir gleich gut. Die Kapitel haben eine ideale Länge, so dass es weder ein zu wenig der einen und ein zu viel der anderen Geschichte ist, sondern genau richtig verteilt.  

Die Idee, einen gehörlosen Spion in das historische Umfeld rund um die Babington-Verschwörung zu platzieren, finde ich toll. Ich weiss nicht, ob es damals tatsächlich gehörlose, lippenlesende Spione gab, aber der echte Lord Walshingham hätte Marchants Idee sicher gerne und mit Handkuss übernommen. 

Obwohl man beide bisher übersetzten Romane von Clare Marchant für sich lesen kann, empfehle ich euch, "Die Frauen von Saffron Hall" zuerst zu lesen und nicht umgekehrt. Thomas Entwicklung vom scheuen Kind zum Apotheker und Spion ist lesenswert. 

Fazit: Der Roman ist toll recherchiert, packend erzählt - es macht total viel Spass an Thomas Seite am Hofe Elizabeth I. ein- und auszugehen. 
5 Punkte. 

Reihenfolge:


Freitag, 20. Januar 2023

Die Frauen von Saffron Hall von Clare Marchant

Klappentext:
England, 1538: Die junge Eleanor wird gegen ihren Willen verheiratet und muss sich als neue Hausherrin beweisen. Doch mit den Jahren wächst sowohl ihre Zuneigung zu ihrem Ehemann Greville als auch ihr sozialer Status. Denn Eleanor züchtet Safran, womit sie die Familie zu unverhofftem Wohlstand bringt – bis Heinrich VIII. auf sie aufmerksam wird. 500 Jahre später versucht Amber auf ihrem Familiensitz Saffron Hall, nach einem tragischen Verlust zurück ins Leben zu finden. Dabei stößt sie auf das Geheimnis ihrer Urahnin. Kann sie ein altes Unrecht geraderücken und gleichzeitig für sich selbst wieder eine Zukunft sehen?


Dieser Roman war einer meiner Lesehighlights im 2022. Ich wollte eigentlich nur mal unverbindlich in den Roman hinein lesen, doch die Geschichte hat mich so gepackt, dass ich das Buch in wenigen Stunden ausgelesen hatte. 

Amber versteckt sich nach dem Verlust ihres ungeborenen Babys auf Saffron Hall. Niemand versteht, wieso sie sich freiwillig in diese Abgeschiedenheit begibt, nicht mal ihren Mann möchte sie sehen, aber ihre Trauer lässt nichts anderes zu. Hier organisiert sie die Bibliothek ihres Grossvaters, der auf Saffron Hall lebt. Dabei stösst Amber auf ein altes Stundenbuch, dass sie neugierig macht - und auf andere Gedanken bringt. 

Das alte Stundenbuch gehörte Eleanor, deren Leben sich 1538 drastisch ändert, als ihr Vater starb und ihr Cousin Besitzer ihres bisherigen Wohnsitzes Ixworth und Eleanor mit Sir Greville Lutton verheiratet wurde, einem reichen Kaufmann und Höfling, Witwer und Vater einer vierjährigen Tochter. Eleanor zieht  zu ihrem Gemahl nach Milfleet. Hier in ihrem neuen Hause "vertreibt" sich Eleanor die Zeit mit ihrem Hochzeitsgeschenk - eine Kiste mit Safranknollen, die sie in den Acker ihres Anwesens setzt und deshalb erst von allen belächelt wird.

Eleanors faszinierende Geschichte, verbunden mit Intrigen am Hofe König Henry VIII., wird von Amber entdeckt und erforscht. Mir gefiel sehr gut, wie die Autorin Historie und Gegenwart verbunden hat. Die beiden Protagonistinnen gehen durch schwierige Zeiten, sind aber starke und mutige Persönlichkeiten. Auch die anderen Figuren machen ihre Sache gut und passen perfekt in die Geschichte, niemand ist überflüssig. 

Die Verbindung von Gegenwart und Historie fliessen toll ineinander, was mir extrem gut gefallen hat. Diese Geschichte, die einen Einblick in die Tudor-Zeit gibt, ist super interessant und lebendig erzählt, was die Lektüre ungemein fesselnd macht. 

"Die Frauen von Saffron Hall" war mein erster Roman von Clare Marchant, aber sicher nicht mein Letzter. In Zukunft werde ich jeglichem neuen Roman von ihr entgegen fiebern. 

Fazit: Ein Must-Read für alle Fans von Zeit-Ebenen-Romanen: absolut lesenswert! 
5 Punkte. 


Die beiden bisher erschienenen Romane sind zwar keine "richtige" Reihe, bauen aber aufeinander auf. 


Mittwoch, 18. Januar 2023

Weihnachtszauber im Salzgarten von Tabea Bach (Salzgarten-Reihe)

Klappentext:
Die Vorbereitungen für Weihnachten laufen im Restaurant Mesón Flor de Sal auf Hochtouren. Unerwartet kündigt sich kurz vor den Feiertagen Belisario an, Álvaros Vater, der seit mehr als dreißig Jahren nicht mehr auf La Palma war. Er hat damals im Spiel die Finca an Marcos verloren und damit viel Kummer über seine Familie gebracht. Während Álvaros Gefühle in eine Achterbahn geraten, versucht Julia, zuversichtlich zu bleiben. Doch dann stellt sich heraus, dass Belisario nicht einfach nur aus Sehnsucht nach seiner Familie gekommen ist. So nehmen die Weihnachtstage eine andere Wendung, als Julia es geplant hat. Und doch siegt am Ende der Zauber und die Kraft dieses Festes der Liebe.


Kurz vor Weihnachten habe ich mir diesen Kurzroman doch noch geleistet, denn es ist ein stolzer Preis für so wenige Seiten. Aber ich war gespannt auf die Weihnachtsstimmung auf La Palma, auf das, was Julia auf den Tisch bringt in ihrem Meson Flor de Sal. 

Sie hat es gekauft und wieder betriebsbereit gemacht, und eigentlich wäre alles gut, bis sich Alvaros Vater ankündigt. Julia heisst ihn Willkommen, doch Alvaro ist misstrauisch. Wohl zu Recht, denn Alvaro will etwas enthüllen. Julia hingegen stresst es, dass ihre Freundin mit Familie nicht bei ihr wohnen wird, sondern auf einen Tipp von Jens gesetzt hat und auch sonst viel zu viel Zeit mit Jens verbringt. Auch Claires Mann ist nicht begeistert. Soviel zur weihnachtlichen Stimmung, auf die eigentlich alle gehofft und sich gefreut haben.

Auch wenn die friedliche Stimmung sich am Ende der 145 Seiten endlich ausbreitet, hat mich gestört, dass auch hier wieder dieselben Bösewichte wie in den beiden Bänden zuvor herhalten müssen. Mir war zu wenig Überraschendes dabei.

Insgesamt ist es zwar eine nette Anekdote, aber Leserinnen der Reihe verpassen nichts, wenn sie diese Weihnachtskurzgeschichte nicht lesen. Wahrscheinlich wird das, was hier an Weihnachten passiert, eh kurz im dritten Band angeschnitten. 

Von daher rechtfertigt es diesen hohen Preis für das sehr dünne Taschenbuch, aber auch für das eBook, leider nicht. Schöner wäre, wenn der Verlag diese Kurzgeschichte günstiger verkaufen würde. 

Fazit: Zu stolzer Preis für den vorhersehbaren und sehr kurzen Inhalt. 
3.5 Punkte.

Reihenfolge:
Band 3: Sterne über dem Salzgarten (erscheint am 24.02.2023)

Montag, 16. Januar 2023

Weihnachtsreise zum Nordlicht von Sarah Morgan

Klappentext:
In Lappland heiße Schokolade trinken, den Schnee und die besondere Winterstimmung genießen - Christy hatte sich das Fest bei ihrer Tante so schön vorgestellt. Doch als ihr Mann nachkommen will, weil er noch arbeiten muss, spürt sie, dass sie ihre Ehe retten muss. Deshalb reisen ihre beste Freundin Alix und sein bester Freund Zac zuerst nach Lappland, um Christys Tochter Holly dort den Traum zu erfüllen, ein echtes Rentier zu sehen. Am ersten Feiertag treffen sich schließlich alle unterm Nordlicht wieder - und ihre Beziehungen sind nicht mehr, wie sie waren. Ob der Nordlichtzauber ihnen allen dennoch ein unvergesslich schönes Weihnachtsfest beschert?


Auf den alljährlichen Weihnachtsroman von Sarah Morgan freue ich mich jeweils sehr. Als ich sah, dass die Lektüre dieses Mal nach Lappland führt, freute ich mich gleich noch mehr. Schnee, Rentiere, Polarlichter, einen Besuch beim Weihnachtsmann und viel Romantik - so hab ich mir das vorgestellt.

Von all dem wurde im Roman zwar erzählt, bekommen habe ich aber nicht alles. Doch von vorne: Christy, seit wenigen Jahren in einem Cottage auf dem Land wohnend, ist unglücklich. Ihr Traum vom glücklichen Landleben hat sich nicht erfüllt. Das Cottage ist baufällig, die Dorfbewohner zu neugierig, Freunde hat sie nicht gefunden. Ihr Mann kaum mehr zu Hause, weshalb Christy denkt, er wäre untreu. 

Dass ihre beste Freundin Alix genau davor vor ihrer Hochzeit warnte, macht das Ganze nur noch schlimmer. Anstatt nach Lappland zu reisen, bleibt Christy bei ihrem Mann und schickt ihre Tochter mit Alix zu ihrer Tante, die in Lappland ein kleines Hotel führt. Alix, kinderlos und beziehungsunfähig, ist nicht begeistert. Zwar wäre sie eh mitgefahren, aber die Verantwortung für die kleine Holly zu übernehmen traut sie sich nicht zu. Oder doch? Denn dass sie dies alleine kann, haut sie Zac um die Ohren, der im Auftrag von Christy überraschend mitreist. Christy weiss jedoch nicht, was damals an der Hochzeit zwischen Alix und Zac passierte. Zac lässt sich nicht abwimmeln und so machen sie sich auf die Reise. 

Beide "Paare" haben viel Redebedarf. Aber auch Christy hat einiges mit ihrer Tante, die Angst vor deren Besuch hatte, zu besprechen. Und wenn mal nicht gesprochen wurde, dann beschäftigten sich die Figuren gedanklich mit ihren Beziehungen. Somit wurde ständig fast alles wiederholt, viel zu oft und viel zu viel. Da blieb die ganze Schneeromantik vollständig auf der Strecke, es ging gefühlt auch kaum vorwärts und ich verlor das Interesse an der Geschichte. Christy war mir zu unsicher in ihrem Verhalten und Alix, die eigentlich Starke, ist es nur äusserlich und kann lange nicht zu ihren Gefühlen stehen. 

Drei Problembeziehungen sind für einen Roman einfach zu viel. Die Autorin hat den Fokus zu stark auf diese Probleme gelegt, anstatt mehr von der winterlichen Atmosphäre einzubringen. Mir fehlte die Ausgewogenheit, wie sie Morgan zum Beispiel bei der Snow Crystal-Reihe so gut beherrschte. 

Für das Setting in Lappland - obwohl mir da auch noch ganz vieles fehlte, vor allem die Rentiere - gibts nen halben Punkt mehr. Für alles andere nur ungenügende 3 Punkte.  

Fazit: Zuviel toxische Beziehungsgespräche für einen romantischen Weihnachtsroman. 
3.5 Punkte. 

 

Samstag, 14. Januar 2023

Der kleine Laden zum Glück von Jane Linfoot

Klappentext:
Gemeinsam mit ihren Freundinnen Luce und Dida führt Izzy in einem ehemaligen Kino einen Laden, in dem keine Wünsche offenbleiben. Während Luce traumhafte Vintage-Brautkleider entwirft und Dida die köstlichsten Süßigkeiten Englands backt, lässt Izzy alte Gegenstände, die von ihren früheren Besitzern vergessen wurden, in neuem Glanz erstrahlen. Doch nicht jeder gönnt ihnen dieses Glück. Sie müssen kämpfen, um ihren Traum zu erhalten. Zeit für die Liebe bleibt Izzy dabei kaum, bis sie eines Tages Xander trifft. Die Begegnung und das Kribbeln zwischen ihnen gehen ihr plötzlich nicht mehr aus dem Kopf.



Für einmal führt uns Jane Linfoot nicht nach St. Aidan. Das Setting in "Der kleine Laden zum Glück" ist aber ähnlich wie in einigen anderen Romanen von ihr - einige Freundinnen, die zusammen arbeiten und allesamt kreativ sind. 

In einem alten Kino betreiben Dida, Izzy und Luce einen Shop mit aufgearbeiteten Möbeln, Vintage-Brautkleidern und geben Kaffee und Kuchen aus. Bis zum Ende hab ich das mit Kaffe & Kuchen nicht ganz verstanden - ist es ein integriertes Café oder nur eine kleine Theke, an der die Kunden einfach noch Kaffee bekommen?

Klar war, dass das Gebäude Didas Mann gehört, er es aber verkaufen will, aber ohne Dida darüber informiert zu haben. Dida, Izzy und Luce wollen dagegen angehen - nach einem richtigen Plan sah mir das nicht aus. Dies war quasi die Hintergrundgeschichte, im Vordergrund steht die Begegnung von Izzy mit Produzent Xander, die sich an einer Baustelle über den Weg laufen. 

Beide wollen keine Beziehungen mehr, zu viel ist in ihren jeweiligen Leben passiert. Izzys reicher Vater räumte die Konten leer und verliess die Familie, so dass die Mutter mit den drei Kindern schauen musste wo sie blieb. Nun denkt Izzy auch noch mit ihren 30 Jahren, dass alle Männer so sind wie ihr Vater, hat sie doch mit Didas Mann ein ähnliches Beispiel vor Augen. Dass Xander ihr nicht aus dem Kopf gehen will, passt Izzy so gar nicht. Wenn sie ihn bloss nicht immer treffen würde! Als dann noch eine gemeinsame Antiquitäten-Kauf-Reise nach Frankreich im Raum steht, will sie am liebsten Reisaus nehmen.

Luce hat ihren Freundinnen nicht erzählt, dass sie etwas mit Ollie, dem einen Bruder von Izzy hatte, bevor der von einem Tag auf den anderen eine Weltreise startete. Luce vermisst ihn und freut sich über jede Karte, die er ihrer kleinen Tochter schickt und versucht dies zu verheimlichen, besonders Izzy gegenüber. Den Grund dafür fand ich zu banal.

Luces Geschichte ist trotzdem nett, aber schnell erzählt. Didas Story konnte ich nicht nachvollziehen, die war verwirrend und zu kurz und war leider auch nur Beiwerk. 

Die Story von Izzy und Xander braucht bedeutend mehr Platz. Mir dauerte es zu lange, denn die beiden (vor allem Izzy) drehen sich im Kreis. Viel zu oft wird erwähnt, wieso Izzy so ist, wie sie ist. Sie selbst erwartet Verständnis, bringt aber keins auf für Xander. Sie ist gegen Vorurteile, hegt aber selbst jenste. 

Mich konnte der "Vintage Cinema Club" leider nicht überzeugen. Weniger wäre mehr gewesen in diesem Roman, zumindest weniger Izzy und Xander. Und ich hätte ich mich über einen logischeren Aufbau (besonders was den Verkauf des Gebäudes angeht) und Sinn ergebenderen Plot gefreut.

Fazit: Langweilig ist der Roman nicht, aber ich finde den Plot unglücklich. Entweder nur die Story von Izzy und Xander mit viel weniger Vorurteilen und ohne Gebäude-Drama im Hintergrund oder eine Erzählung in der alle drei Freundinnen gleich viel Raum bekommen - das hätte mir besser gefallen. 
3 Punkte. 


Donnerstag, 5. Januar 2023

Vorschau aufs Blog- und Lesejahr 2023


Auch 2023 werde ich an keiner Challenge teilnehmen, sondern weiter versuchen meinen SuB abzubauen. 

Im letzten Jahr hab ich einige SuB-Bücher gelesen, doch es sind auch wieder welche dazugekommen, auch meine Merklisten in der Onleihe und bei Skoobe sind gewachsen. Bis Mitte Februar werde ich hauptsächlich SuB-Bücher lesen, ebenso erneut im Sommer - das ist immer ein guter Zeitpunkt, um sich um den SuB zu kümmern.

Von den neuen Verlagsvorschauen haben es wie jedes Jahr viele Bücher auf meine Neuerscheinungs- und Wunschliste geschafft. Obwohl ich mich zurückgehalten habe, wird vor allem der März und April kaum zu lesen sein.

Im Januar freue ich mich auf "Die Spuren der Königin" von Clare Marchant - und ich freue mich noch mehr, dass es bereits als Rezi-Ex eingezogen ist -, im Februar auf "Die Töchter von Kew Gardens" von Possy Lovell. Im März wohl am meisten auf den zweiten Band von Commissario Luca und den von der Sehnsuchtswald-Reihe, im April freu ich mich auf Bettina Storks neuen Roman "Die Kinder von Beauvallon" und mega auf "Die Insel der Orangenblüten" von Fiona Blum. Ebenfalls im April kommt für Peter Grant-Fans endlich mal eine Kimberley-Reynolds-Story. Im Mai freue ich mich wie Millionen andere Leserinnen auf den finalen Part der Sieben-Schwestern-Reihe und der allerletzte Roman der viel zu früh verstorbenen Lucinda Riley. Nach einem Jahr Pause wird es im Mai einen weiterer Band der Pierre Durand-Reihe geben.





Im Juni erscheint der dritte und wohl letzte Teil der Bella Donna-Reihe von Catherine Aurel sowie ein neuer Roman von Claudia Winter, beide Titel führen nach Italien. Der Sommer beginnt im Juli mit Antoine Laurain und im August kommt der 19. Band der Kincaid-James-Reihe raus sowie ein neuer Roman von Heike Abidi. Im Juli und August geht es dann auch mit der Goodville-Love-Reihe weiter. 



Einige Lübbe-Krimis und eine neue Reihe von Tabea Bach läuten im September den Herbst ein. Dann ist auch schon bald wieder Zeit für die FBM im Oktober, die ich 2023 ziemlich sicher nicht besuchen werde. 

Aber Ende April findet ja die Leipziger Buchmesse wieder statt, die werde ich besuchen, hab ich im Dezember noch gebucht. Ich freue mich sehr auf den Besuch der LBM und nach diesen langen Pandemiejahren natürlich auf das Wiedersehen mit hoffentlich ganz vielen von euch!

Freuen würde ich mich auch auf eine neue litLove in München, vielleicht findet sie 2023 wieder statt, vielleicht ja auch früher als im November, ich lass mich überraschen.

Das wärs mit dem Ausblick aufs 2023 - auf welche buchige Ereignisse oder Neuerscheinungen "vorfreut" ihr euch?