
Der Februar war für mich ein sehr emotionaler Monat, da ja am letzten Januartag noch eine sehr überraschende Beerdigung anstand, die mich den ganzen Monat über beschäftigte. In der ersten Februarwoche besuchte ich in Basel das jüdische Museum, das ich eigentlich schon seit über zwei Jahren besichtigen wollte. Den Besuch hab ich mit einem Mittagessen mit einer Freundin und einem Kaffi mit einer andern Freundin verbunden. Jedes Mal, wenn wir uns sehen, ist es, als ob wir uns erst kürzlich gesehen haben, obwohl das letzte Treffen mit beiden fast genau ein Jahr zurück lag. Doch da wir uns schon ewig kennen - mit der einen war ich nach der Schule gemeinsam ein Jahr im Welschä (ein Haushaltlehrjahr in der französischsprachigen Schweiz, wie das damals üblich war); mit der andern ging ich zur Schule - heisst ewig also seit mindestens 40 Jahren und da wir in all den Jahren viel miteinander erlebt haben, sind wir uns sehr vertraut. Es schien endlich mal die Sonne und der Himmel war blau. Richtig schön - im Gegensatz zur restlichen Woche, da war es bei uns in Zürich so grau, dass man Nachmittags um 14:00 Uhr schon das Gefühl hatte, es wäre gleich Feierabend und 18:00 Uhr. Ende Woche blieb noch Zeit für einen Kaffi mit einer anderen Freundin. Normalerweise sehen wir uns einmal im Monat, aber im Januar hat es nicht sollen sein, umso schöner hat es im Februar noch geklappt.
Dann standen die Sportferien an, die gänzlich anders als geplant verliefen, da mein Mann die eine Woche sehr spontan frei machte und Termine abmachte, bei denen ich dabei sein musste. An einem Abend aber war ich auswärts Abendessen mit einer (sowas wie "Stief"-) Cousine und an einem Tag klinkte ich mich aus und besuchte mit dem Gotti meiner Tochter ein Solebad, eigentlich ist das fast schon Tradition bei uns in den Sportferien. In der darauffolgenden Woche, in der nur noch ich und die Tochter frei hatten, lief einiges schief und so waren diese beiden Wochen anstrengend anstatt erholsam.
In dieser, der letzten, Februarwoche begann der Alltag wieder. Eine lange Arbeitssitzung stand an, aber auch ein verschobenes Kaffi-Treffen mit einer ehemaligen Nachbarin hier in der Stadt, die aber aus dem selben Ort stammt wie ich und deren Vater der beste Freund meines im November verstorbenen Onkel war. (Ist ne lustige Bus-Kennenlern-Geschichte, als wir das vor 14 Jahren herausfanden, da ich sie früher nicht kannte weil sie jünger ist als ich.) Für den Blog konnte ich diese Woche viel erledigen, z.B. die Vorschauen bis Ende Jahr schon ein wenig vorbereiten. Da beginnt man nur kurz und sitzt dann doch mehrere Stunden dran, obwohl man eigentlich "nur schnell" die vom April von der Liste auf den Blog bringen wollte und vielleicht noch eine Rezension schreiben oder lesen. Letzteres hab ich nicht mehr geschafft, aber egal, wenns läuft, dann läufts.
Nicht so "gelaufen" ist das mit dem Lesen im Februar. Dabei hat er sehr gut begonnen. Vor allem in den ersten Februartagen hab ich viel gelesen, die zweite Woche auch noch, weil ich da öfters mit der Bahn unterwegs war. In der dritten Woche kam der Stillstand, da hab ich höchstens 50 Seiten gelesen - und das nicht, weil das Buch schlecht war, im Gegenteil. Diese Woche wars wieder ein bisschen besser, aber auch nicht so wie erhofft. Irgendwie war statt viel Ruhe und Zeit leider unerwartet viel Trubel im Februar.
So hab ich im Februar 8 Bücher gelesen. Sechseinhalb in den ersten zwei Wochen, eineinhalb diese Woche. Darunter einiges vom SuB, aber auch drei Neuerscheinungen. Sogar zwei Winterbücher hab ich noch geschafft. Leider blieb der Schnee aus, sonst wärs vielleicht noch eins mehr geworden.
Nachdem der Januar sehr ausgewogen nur aus 4-Sterne-Bücher bestand, gab es nun das erste Jahreshighlight mit "Die kleine Villa in Italien". Korrekterweise müsste es "grosse Villa" heissen, da die weiss Gott nicht klein war. Das ist aber auch alles, was ich an dem Roman zu kritisieren habe :-)
Neben einem weiteren 5-Sterne-Buch waren leider auch Bücher dabei, die mich mit 2 Sternen gar nicht und mit 3.5 Sternen nicht vollends überzeugen konnten.
2 Sterne
3 Sterne
- Die Schwestern von Krakau von Bettina Storkserne
3.5 Sterne
4 Sterne
- Achtsame Ermittlungen von Helena Marchmont (Bunburry 18)
5 Sterne
- Das zweite Glück im Vintage Shop von Libby Page
Rezensionen hab ich leider nicht alle geschafft, dafür noch aus dem Januar die Rezensionen von Band 3 und 4 der "Die verlorenen Töchter"-Reihe. Den Bunburry-Band werd ich nicht rezensieren, die anderen beiden folgen in den nächsten Wochen.
Wie oben erwähnt war "Die kleine Villa in Italien" ein Highlight. Die tolle sommerliche Atmosphäre hat mir gut getan und das Thema der Patchworkfamilie kam gerade zum richtigen Zeitpunkt, da das im Zusammenhang mit der Januar-Beerdigung bei mir grad ein emotionales Thema war.
Der zweite Roman, der fünf Sterne bekam, war "Das zweite Glück im kleinen Vintage Shop". Ein besserer Titel wäre "Das gelbe Kleid" gewesen, denn um das ging es. Die Geschichte war toll und vor allem hat mir gefallen, dass sie nicht vorhersehbar war. Alle paar Seiten erwartet die Leserinnen eine Überraschung. Richtig, richtig gut.
Die 3.5 Sterne-Bücher waren unterhaltend, aber da fehlte mir bei allen etwas. Der überraschend herauskommende Lütteby-Band hätte es nicht gebraucht für mich, beim "Sommerhimmel über dem Möwenhof" gab es Nebenstränge, die dem Roman nur mehr Seiten, aber inhaltlich nichts gebracht haben und "Traumküche in Cornwall" fand ich zwar sehr unterhaltend, aber irgendwie war mir die Geschichte zu abgekartet. "Die Schwestern von Krakau" musste ich ebenfalls hier einordnen, da mir nicht nur die Dialoge zu emotionslos waren, aber mehr erzähle ich euch in der Rezension. (EDIT: ich musste es leider doch bei 3 Sternen einordnen.)
Sehr enttäuschend war "Eine ganze Welt". Das Cover ist viel zu freundlich für den düster gehaltenen Inhalt, zu viele Themen verderben die Geschichte, ein Fass ohne Boden. In der Rezension hab ich viel gespoilert, damit ich meinen Frust über das Buch erklären konnte.
Heute begonnen habe ich mit "Ein mysteriöser Gast", das nehme ich mit in den März, habe aktuell grosse Lust auf Krimis. Vom März bereits eingetroffen sind schon drei Titel, darunter der neue Roman von Anne Barns (sogar mit Guatzli!). Aber dazu mehr morgen in der März-Vorschau.
Wie war euer Februar?