Freitag, 1. Dezember 2023

Neuerscheinungen und Vorschau Dezember 2023

Gerade ertönt zum ersten Mal in diesem Jahr Weihnachtsmusik aus meinen Boxen. Normalerweise beginne ich viel früher damit, Weihnachtsplaylisten zu hören, wahrscheinlich war auch mein komischer November dran schuld. Die Weihnachtsdeko hab ich vorhin aufgestellt und den Adventskalender aufgehängt. Den hätte ich fast vergessen, aber gestern Abend erinnerte mich meine Tochter netterweise daran ;-) Durch die letzten Jahre, als der erste Advent immer vor dem 1. Dezember war, hab ich nicht mehr daran gedacht. Zum Glück hab ich Anfangs Woche die Päckchen dafür bereits eingepackt. Jetzt müsste ich nur noch meine weihnachtlichen Lichterketten finden, dann wär wenigstens etwas erledigt - die Lichterkette hier auf dem Foto ist neu.


Ich bin mit Rezensionen schreiben und Rezensionsexemplare lesen noch immer im Rückstand nach diesen anstrengenden letzten Monaten, ich nehm aktuell noch neun Rezi-Ex mit rüber in den Dezember, deshalb bin ich froh, wie eigentlich immer im Dezember, dass meine Neuerscheinungsliste nicht so lang ist. So kann ich im Dezember das Jahr noch ein bisschen "aufarbeiten". 

Neun Titel haben es auf meine Liste geschafft. Davon bereits eingezogen ist "Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen".




Zeitnah lesen werde ich sonst wohl nur noch "Je dichter der Nebel", vielleicht noch "Die Diamanten von Selfridges". Alle anderen wohl vorerst nicht, da ich erst noch andere Bücher aus den letzten Monaten lesen möchte und vor allem endlich alle noch nicht gelesenen Rezi-Ex und dann auch die weihnachtlichen Romane lesen möchte, und vielleicht schaffe ich dann auch einige von denen, die ich im November-Rückblick erwähnt habe - die auf die ich Lust hätte, aber mir verkniffen hatte. 

Nach diesem November bin ich jedenfalls gespannt, wie mein Dezember wird - ganz allgemein, nicht nur aufs Lesen bezogen. Theoretisch sollte er minim ruhiger werden, aber ich trau der Sache noch nicht ;-)

Euch wünsche ich jedenfalls einen gemütlichen Dezember und vor allem: bleibt gesund!









Mein Lesemonat und Monatsrückblick November 2023

November für N wie Nix... Viel mehr hab ich nämlich nicht gelesen im November. Nach zwei Romanen, die mich sehr geärgert haben und nach einem dritten, der zwar gut geschrieben war, aber die Stimmung wie beim zweiten auch eher weihnachtsgrinchmässig war, hatte ich definitiv keine Lust mehr auf all meine Weihnachtsromane, die noch auf dem SuB lagen - aber auch nicht wirklich auf andere Rezensionsexemplare. Eher auf andere Bücher, die ich mir aber verkniff, weil ich ja eigentlich die Rezi-Ex erst lesen sollte, da ich ja schon seit August im Rückstand bin. Zurückblickend auf Mitte November hätte ich wohl wirklich einfach zu den anderen Büchern greifen sollen, auf die, auf die ich Lust gehabt hätte, dann hätte ich vielleicht mehr gelesen im November.


Aber es ist wie es ist - obwohl ich aktuell noch drei Sachbücher nebenbei lese, die ich ja nicht im Blog aufnehme  - hab ich so wenig wie schon Jahre nicht mehr gelesen. Dafür sind meine Spotify-Minuten hochgeschnellt, wie der Rückblick (wieso machen die eigentlich am 30. November den Jahresrückblick, wenn das Jahr noch einen Monat dauert?) gestern zeigte.

So kam es, dass ich genau vier Bücher im November gelesen habe, darunter zwar ein abgebrochenes, aber da ich bis zur Hälfte (und das sind 256 Seiten) durchhielt und die zweite Hälfte überflog, zähle ich es als gelesen. Eigentlich dachte ich, ich würde noch "Sternhimmelleuchten" zu Ende lesen am Donnerstag beim Pendeln, doch dann hab ich Musik gehört und den Schnee durch die Zugfenster betrachtet. Dito am Mittwoch, aber da hab ich das schöne Herbstwetter genossen auf der Fahrt - ich hatte schon lange keinen blauen Himmel mehr gesehen.


Beginnen wir mit dem zweiten Teil der "Die Köchin"-Reihe, das ist besagtes Buch, welches mir so zusetzte. Anfang fand ich es noch gut, doch dann kamen gewisse Figuren rein und man spürte gleich, dass der Ärger aus Band 1 wieder von vorne los geht. Zeitgleich fand ich die Protagonistin von Seite zu Seite naiver, so dass ich mich total geärgert habe und keine Lust mehr hatte weiter zu lesen. Du weisst schon bald, welche Fehler die Protagonistin machen wird, auch welche der anderen Figuren Ärger heraufbeschwören und und und, so dass mich der Plot nur ärgerte und ich mich nicht zum weiter lesen aufraffen konnte. Vielleicht auch, weil ich Ähnliches bei der "Fotografin"-Reihe spürte, dort jedoch schon am Ende von Band 1 - und mir Rezensionen zu den weiteren Bänden bestätigte. Und wohl auch meine Erfahrung, dass bis auf die Maierhofen-Reihe, auch bei den alten Romanen der Autorin es jeweils spätestens bei Band 3 so wurde. Die ersten Bände damals noch grandios, die zweiten nicht mehr so, und die dritten noch weniger. Deshalb mein Entscheid, abzubrechen - gegen Ende Monat hab ich zwar nochmals versucht weiterzulesen, aber der Ärger kam gleich wieder hoch. 

Dann griff ich zu "Winterträume in der kleinen Buchhandlung" von Jenny Colgan. Sie ist normalerweise ein Garant für schöne Wohlfühlromane, aber hier nervte mich die Prota, bekannt von Band 1, schon von Anfang an. Ihr Lover ebenso, ihre Familie auch, und und und... Auch hier hätte ich fast abgebrochen, doch dann wurde das Ende doch noch versöhnlich. Hier gab es nicht nur ein Weihnachtsgrinch, sondern gleich mehrere - oder ein Grinch und ganz viel schlecht gelaunte und mit sich hadernden Figuren. Irgendwie war mir das aber zu billig. Ich will mich bei Weihnachtsromanen nicht über 300 Seiten ärgern, sondern die Stimmung geniessen. 

Dies hoffte ich im Wallis, am Schauplatz von "Stille Nacht im Schnee", tun zu können. Besonders nach dem atmosphärischen Sommer-Roman von Alexander Oetker. In der Winter-Edition beschreibt er aber eine Familie an Weihnachten und erzählt, wie das Zwischenmenschliche so abläuft. Gehaltvoll, auch wenn hier die äusserliche Weihnachtsstimmung mit gutem Essen und viel Schnee in schöner Landschaft stimmt, sitzt die Familie auf einem Pulverfass und man wartet bei jeder Seite, ob es jetzt schon so weit ist, dass jemand die Contenance nicht mehr wahren kann und ausflippt. Das war alles gut beschrieben, deshalb auch 4 Sterne, aber keine Wohlfühlatmosphäre.

Das stimmungvollste Buch war dann erstaunlicherweise eins über Christmas-Popsongs. Last Christmas und Co - auch wenn sehr theoretisch, kam hier wenigstens entsprechende Weihnachtsstimmung auf.

Ich habe also im November folgendes gelesen:

Abgebrochen in der Hälfte:
- Alte Hoffnung, neue Wege von Petra Durst-Benning (Die Köchin 2) 

3.5 Sterne:
- Winterträume in der kleinen Buchhandlung von Jenny Colgan ( Happy Ever After 5) 

4 Sterne:
- Last Christmas: Weihnachten in der Popmusik von Michael Winkelmann 
- Stille Nacht im Schnee von Alexander Oetker 

Kennt ihr das, wenn ihr so viel zu tun habt, dass ihr gar nicht wisst, wo beginnen? So ging es mir im November. Man versucht, so viel wie möglich zu machen, aber beginnt überall und endet mit nichts, bzw. hat man maximal Teilschritte erledigt. Es fühlt sich dann so unvollständig an, obwohl man die ganze Zeit und noch mehr beschäftigt war. Neben diesem ständigen "ich-sollte-noch-dies-und-jenes-erledigen"-Gefühl und dem "nicht-lesen" und "Spotify-Minuten sammeln" hab ich im November sehr viel gearbeitet (erneut wie im September zusätzliche Arbeitstage) und eine Weiterbildung besucht. Die Wohnung meiner Mutter konnte ich diese Woche endlich abgegeben, etwas weniger auf der To-do-Liste. 

Schön im November war, dass ich am Abend nach der Weiterbildung eine Freundin getroffen habe und letzte Woche eine andere Freundin, die ich schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen habe, da sie im Ausland wohnt. Nun immer noch, aber näher und so haben wir uns in etwa auf halber Strecke getroffen. Der Tag ging viel zu schnell vorbei. Übrigens sind beides Jahrgängerinnen von mir, nach der gemeinsamen Schulzeit haben wir später mal alle drei gleichzeitig in Basel gelebt - nun lebt noch eine von uns dort (wir treffen uns öfters), wir anderen sind weiter gezogen. Anfang Monat traf ich mich zwei anderen Freundinnen hier in der Gegend. Das Treffen war theoretisch im August geplant, doch dann mussten wir es verschieben. Leider fehlte eine dritte Freundin, aber wir andern hatten Spass am Wiedersehen. 

Gefreut hab ich mich gestern Morgen über den Schnee (trotz ÖV-Chaos), leider war abends fast nur noch Pflutsch (=Matsch) davon übrig und ich kam mit nassen Füssen heim.

Fazit vom November: 2023 ist eh nicht mein Jahr, also dachte ich, ach komm, ich kapituliere - oder so ähnlich 😉 Und jetzt geh ich den Adventskalender aufhängen, dazu kam ich die letzten Tage leider nicht mehr, und Adventskerzen aufstellen, dekorieren - und danach sollte auch schon bald meine Dezember-Vorschau online sein. 


Donnerstag, 9. November 2023

Die Kinder des Don Arrigo von Ivan Sciapeconi

Klappentext:
Abgeschottet in einem kleinen italienischen Dorf wartet der elfjährige Nathan auf eine Gelegenheit, das von den Nationalsozialisten verheerte Europa in Richtung Palästina zu verlassen. In der Villa Emma findet er zwischen den anderen jüdischen Kindern, denen die Flucht in den Süden gelungen ist, nicht nur Schutz, sondern etwas, das verloren schien: ein Stück Kindheit. Auf einem geborgten Klavier wird gemeinsam musiziert, Don Arrigo, der örtliche Pfarrer, hält seine schützende Hand über die kleine Gemeinschaft. Doch die Gefahr rückt näher, und Don Arrigo bekommt den Tipp, dass die Faschisten dem Treiben im Dorf auf die Schliche gekommen sind. Ein tollkühner Plan soll die Kinder retten, deren Überleben in den Händen der Gemeinde liegt.


Zum ersten Mal von Nonantola gelesen hab ich in "Die Glücksmalerin" von Cristina Caboni. Als ich dann sah, dass sich Ivan Sciapeconi im kürzlich erschienenen Roman "Die Kinder des Don Arrigo" dem Thema angenommen hat, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss.

Der Autor erzählt darin die Geschichte des Dorfes Nonantola, bzw. dessen Bewohner auf Zeit, von 40 Kinder und Jugendlichen aus verschiedenen Ländern in Europa, die von den Nazis fliehen mussten. Ihr Ziel ist eigentlich das gelobte Land, doch es sollte noch lange dauern, bis sie Eretz Israel erreichen. 

Der Roman ist aus Sicht von Natan, der aus Deutschland flieht, geschrieben. Er berichtet von der abenteuerlichen und langen Flucht mit Stationen in Maribor, Zagreb und Horjul (in der Nähe von Ljubljana), bis die Kinder und Jugendlichen endlich in Italien ankommen, das damals als sicher galt. 

In der Nähe von Modena, im Dorf Nonantola, leben die jüdischen Kinder in der Villa Emma und organisieren sich grösstenteils selbst. Es wird berichtet, wie sie sich die Arbeit aufteilten, wie sie sich mit der Dorfjugend verstanden und vieles weitere mehr. Als alle denken, der Krieg wäre zu Ende, ist er es doch nicht und sie sind nun auch in Italien in Gefahr. Nun wird geschildert, wie das ganze Dorf mit anpackt, um die Geflüchteten zu verstecken und ihnen zu helfen, einmal mehr zu fliehen. 

Geschickt werden viele jüdische Lebensweisheiten und Sprichwörter eingeflochten. Auch, dass Natan versucht, sich die Namen der vielen Helfer zu merken, ist enorm eindrücklich, denn in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem werden die Namen vieler Helfer in der Allee der Gerechten auf Schildern festgehalten - damit sie und ihre guten Taten nicht vergessen werden. 

Es ist wichtig, dass nicht nur die Helfer in Erinnerung bleiben, nein auch Geschichten wie diese müssen präsent bleiben - gerade Angesicht dessen, dass die Welt aktuell zu vergessen scheint was nie wieder passieren, sich nie mehr wiederholen dürfte. 

Don Arrigo kommt erst später in der Geschichte vor. Schön, dass er titelgebend sein durfte; so bleibt auch er in Erinnerung. Im Original heisst der Roman jedoch "40 cappotti e un buttone" und ich bedauere, dass der Originaltitel, auf Deutsch "40 Mäntel und ein Knopf", nicht beibehalten wurde, denn diese Mäntel und der eine Knopf sagen sehr viel über die Zeit und das Miteinander in dem kleinen italienischen Dorf aus, sie sind bedeutsam.

Natürlich spielt Don Arrigo eine gewichtige Rolle, aber eben auch viele andere Menschen. Der Autor hat die unterschiedlichsten Charaktere sehr gut dargestellt, nicht nur die Bewohner von Nonantola, sondern vor allem Nathans Mutter, Vater und Onkel fand ich toll gezeichnet. Dadurch macht Sciapeconi sichtbar, wie unterschiedlich wir Menschen mit unseren divergenten Charaktereigenschaften und Lebenseinstellungen durchs Leben und vor allem durch so eine schwere Zeit gehen. 

Fazit: Absolut lesenswert! 
5 Punkte. 




Mittwoch, 8. November 2023

Di Bernardo von Natasha Korsakova (Commissario Di Bernardo 3)

Klappentext:
Rom. Ein grausamer Doppelmord hat sich neben der Basilica di San Giovanni in Laterano ereignet. Alessandro Ferro, ein bekannter römischer Komponist, liegt tot in einer riesigen Blutlache, eine Pistole in der Hand. Dagegen scheint niemand die junge Frau zu kennen, die nur wenige Meter entfernt von ihm erschossen wurde – mutmaßlich von Alessandro selbst. Commissario Di Bernardo, der zusammen mit seinem Ispettore Roberto Del Pino schon Jahre zuvor in der illustren Musikwelt ermittelt hat, wird mit dem Fall beauftragt. Schon bald gibt es eine Handvoll Verdächtige. Eine von ihnen ist Alessandros Ex-Freundin Elisa – eine Geigerin, die mit Umweltaktivisten sympathisiert, die sich gegen den illegalen Holzhandel starkmachen. Eine andere Spur führt Di Bernardo zu einem römischen Bogenbauer, der die gefährdeten Tropenhölzer quasi mit Gold aufwiegt. Ohne es zu ahnen, betritt Di Bernardo eine Welt, die von Habgier, Existenzängsten und Konkurrenzdruck gleichermaßen regiert wird. Doch wie weit kann man für die eigenen Ziele gehen? Eine Frage, die auch der Commissario sich stellen muss, als die dritte Leiche gefunden wird und alle seine bisherigen Hypothesen zunichte gemacht werden.


Es geht weiter mit Commissario di Bernardo! Allerdings veröffentlicht die Autorin den dritten Band nun bei einem neuen Verlag - dies tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Im Gegenteil.

Das Team um di Bernardo hat sich mittlerweile gefunden und versteht sich immer besser. Gut so, denn der neue Fall hat es in sich und da werden alle gebraucht. Vor der Basilica di San Giovanni in Laterano werden zwei Leichen aufgefunden: eine junge Frau und ein in Rom bekannter Komponist. Die grosse Frage ist nun, wer zuerst starb. Natürlich auch warum und ob die beiden Toten überhaupt etwas miteinander zu tun haben. Das Team gibt alles, um den verzwickten Fall zu lösen und geht erst mal jedem Hinweis nach. Dabei geraten sie manchmal auch in Sackgassen, was den Fall aber auch interessant macht. 

Das Cover zeigt es nicht, doch wie die beiden Bände zuvor spielt auch "Die Bernardo" in der Welt der klassischen Musik. Anstatt grosse Konzertsäle besuchen wir zusammen mit den Ermittlern eine Geigenbauwerkstätte. Die Autorin spricht hier als Nebenthema auch die Bauweise von Geigenbogen an. Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht aus welchem Material die Bogen gebaut werden und ob dieses Material umweltfreundlich ist oder nicht. Carbon oder Ebenholz (Fernambuk) - was tönt schöner, was ist besser für die Umwelt? Im Nachwort erklärt Natasha Kosakova, selbst Violinistin, was es damit auf sich hat. 

Auch dieser Fall überzeugt wieder mit einem tollen Ermittlerteam und einem spannenden Fall, der in vier Tagen abgeschlossen wird. Pro Tag ein Kapitel und pro Kapitel gibt es in der Printausgabe anscheinende je ein QR-Code, der zu den erwähnten Musikstücken auf YouTube führt. Diese Codes fehlen im eBook. 

Fazit: Ein komplizierter Fall, meisterhaft und menschlich gelöst von Di Bernardo und seinem Team. Gerne mehr davon! 
4 Punkte. 

Reihenfolge:
Band 3: Di Bernardo

Freitag, 3. November 2023

Krimi: Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton von Rebecca Michéle (Miss Emily 1)

Klappentext:
Cornwall, 1905: Emily steht für ihre Überzeugungen als Suffragette ein und muss dafür sogar eine Nacht in der Zelle verbringen. Das wird ihrer Mutter zu viel. Sie schickt ihre Tochter zu einem entfernten Verwandten nach Cornwall aufs Land – in der Hoffnung, dass sie dort die richtige Partie für eine Heirat findet. Bei Emilys Ankunft im Herrenhaus Higher Barton wird die Leiche eines Dieners entdeckt, woraufhin sich die energische junge Frau in die Ermittlungen stürzt. Sehr zum Leidwesen des örtlichen Vikars, dem diese Vorkommnisse in seiner Kirchgemeinde gar nicht gefallen. Doch Emily scheut kein Risiko, um den Todesfall aufzuklären und gerät dadurch bald selbst in Gefahr.


Es geht wieder nach Higher Barton - nun aber im Jahre 1905, also lange vor Mabel Clarence und Sandra Flemming und 35 Jahre vor "Das Flüstern der Wände". Etwas ist gleich: die Frauen auf Higher Barton zeichnen sich alle durch Neugier und eine Spürnase aus. Ebenso legen sie Wert auf Gerechtigkeit, besonders auch in der Gleichstellung von Frau und Mann. 

So auch die technisch interessierte Emily, die mit ihrer verwitweten Mutter in London lebt. Emily hilft in den Suppenküchen mit und erwärmt sich für die Ideen der Suffragetten. Nachdem sie bei einer Veranstaltung festgenommen wird, schickt man Emily zu ihrem Onkel nach Cornwall. Emily macht aber schnell klar, dass sie nicht heiraten wird. 

Gleich bei ihrer Ankunft wird der erste Diener tot aufgefunden. Das Personal hüllt sich in Schweigen, doch Emily ist neugierig geworden und stellt Nachforschungen an. Dies findet weder der hiesige Vikar noch der Polizist vor Ort gut. Dass der Tod einfach so hingenommen wird, auch wenn einiges sehr fragwürdig daran ist, bringt Emily auf die Palme. Durch ihrer Fragerei bringt sie sich selber in Gefahr, kommt der Sache, sprich der Täterschaft aber immer näher. 

Auch dieser Besuch in Higher Barton hat mich gut unterhalten und Spass gemacht. Die Diskussionen von Emily und ihrem Onkel und dem Vikar lassen sich vergnügt lesen - aus unserer heutigen Sicht sowieso. Emily bekommt von der Pfarrhaus-Haushälterin den Rücken gestärkt. Dies und vieles andere lässt erahnen, dass diese neue Reihe in Zukunft grossen Lesespass bieten wird. 

"Miss Emily und der tote Diener" macht Lust auf noch mehr Higher Barton - von diesem Anwesen kriege ich wohl noch lange nicht genug. 

Fazit: Ein toller Auftakt zur neuen Reihe, die im - vielen Leser*innen gut bekannten - Lower und Higher Barton im schönen Cornwall spielt. 
4 Punkte.


Reihenfolge:
Band 1: Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton
Band 2: erscheint voraussichtlich im Sommer 2024

Mittwoch, 1. November 2023

Neuerscheinungen und Monatsvorschau November 2023


November - das Jahr ist bald zu Ende und ich habe rein gar nichts dagegen... Immerhin werden uns noch einige Neuerscheinungen erfreuen. Ich hab im November 16 interessante Titel ausgewählt, die ich euch gerne zeige.

Eingezogen sind bereits im Oktober "Der Buchclub. Ein Licht in dunklen Zeiten", "Florence Butterfield und die Nachtschwalbe" und "Monsieur Comte und die Kunst der Täuschung". Bei letzterem bin ich sehr gespannt, ich denke, bei dieser Reihe wird es extrem auf diesen zweiten Band ankommen, ob man die Reihe weiterverfolgen will oder nicht. 

Heute eingezogen sind "Seesterntage", "Wo Weihnachtswunder wahr werden" und "Revanche".









Zwei weitere werden noch in den nächsten Tagen folgen: "Das Antiquariat an der Seine" und natürlich auch der neueste "Schwester Fidelma"-Band "Der Tod des Ketzers". Irgendwann auch "Das Geheimnis der Mona Lisa". Die anderen Bücher lass ich vorerst mal auf meiner Merkliste. 

Denn ich hab noch ganze viele Neuerscheinungen vom September und Oktober, die ich vovor noch lesen will. Die Weihnachtsromane hab ich mir bewusst für den grauen November aufgespart, nächstens lesen werde ich auch noch "Ich bin Frida", "Apfelherbst" und "Der späte Ruhm der Mrs Quinn", vielleicht auch noch den einen oder andern Krimi. 

Soweit meine Lese-Pläne für den November. Ich bin gespannt, wie weit ich damit komme, denn es stehen wieder zusätzliche Arbeitstage (die wie immer auch vorbereitet werden müssen) an, eine Weiterbildung und dann folgt am Ende des Monats endlich noch die Wohnungsabgabe meiner Mutter. Gestern war ich diesbezüglich gerade noch zu einem Termin mit der Reinigungsfirma unterwegs. Wenn ich die Schlüssel abgeben habe, werde ich sowas von erleichtert sein! Den Balkon sollte ich auch noch winterfest machen und Tulpenzwiebeln pflanzen - beides Dinge, die theoretisch für den Oktober vorgesehen waren. Jetzt freu ich mich aber erst mal auf morgen Freitag, auf einen gemütlichen Abend mit Freundinnen - geplant war dies Ende August, aber dann war ich ja und eine der Freundinnen dooferweise krank und wir mussten das Treffen verschieben. Wir werden den morgigen Abend umso mehr geniessen! 

Was habt ihr euch für den November vorgenommen? 

 
Pst.... Ich hab noch den vierten Band der Hafenärztin vergessen, wie konnte mir das nur passieren! Er erscheint aber erst am 30. November, von daher hätte ich es auch in den Dezember nehmen können ;-) 

Mein Lesemonat und Monatsrückblick Oktober 2023

Können wir den Oktober bitte streichen? Ich hab mich so fest auf die ruhigen Tage im Oktober gefreut. Doch es war nichts mit der von mir sehnlichst erwarteter Ruhe. Am ersten eigentlich ruhigen Tag, am 1. Oktober, musste ich unsere Katze Kara aufgrund einer Vergiftung in das Tierspital bringen. Anstatt sie am nächsten Tag zu holen war sie schlussendlich vier Tage im Spital - das war eine lebensbedrohliche Vergiftung und niemand wusste, ob sie durchkommt oder nicht. Danach päppelte ich sie zuhause noch über eine Woche auf, denn sie ass und trank kaum was und schon gar nicht selbstständig und laufen konnte sie auch fast nicht. Die ersten Tage "fütterte" ich sie alle zwei Stunden mit Futter, das sie von meinem Finger abschlecken konnte. 


Als wär das nicht schon genug Aufregung (die zweite Katze war total verwirrt), kam Ende der Woche die Tochter mit Corona vom Klassenlager nach Hause. Als sie endlich wieder fit war eine Woche später (und sie hat ihren Geburtstag im Zimmer verbracht), hat es mich einen Tag später erwischt. Als ich dann nach einer Woche aus dem Zimmer kam, waren unsere Herbstferien zu Ende... Und ich total k.o., nach zweimal durch die Wohnung laufen brauchte ich schon ne Pause, einmal die kaputte Rolltreppe am HB hochlaufen, hätte ich gerne einen Sessel gehabt. Jetzt gehts langsam wieder - und zum Glück ist Kara wieder die Alte. Mitte Monat müssen wir zur noch einmal zur Nachuntersuchung, aber ich denke, dann werden alle Werte wieder gut sein.

Dieses Jahr haben die Ferien etwas gegen mich... Zum Rezensionen schreiben kam ich somit auch nicht wirklich. Gelesen hab ich schlussendlich einiges, auch wenn ich zum Zerstreuen sehr oft TV schaute, denn Konzentration für anderes hatte ich nicht wirklich. Eigentlich dachte ich, ich würde mein aktuelles Buch "Alte Wege, neue Hoffnung" noch beenden, doch die 512 Seiten hab ich erst zur Hälfte durch, weil ich die letzten vier Tage kaum zum Lesen kam. 

So waren es im Oktober 16 gelesene Bücher, bewertungsmässig war wirklich alles mit dabei. Wobei zum Glück die guten bis sehr guten Bücher überwiegen. 

Nicht fesseln konnten mich leider "Mord & Croissants" - der Autor ist ein Komiker, und das merkt man leider seinen Charakteren an, keine einzige normale Figur ist einfach zu viel des Guten. Bei "Die Erfindung des Lächelns" hab ich mich auf einen interessanten Krimi rund um den Raub der Mona Lisa gefreut, doch leider konnte ich mich mit dem Schreibstil nicht anfreunden und auch die viel zu vielen Charaktere taten dem Krimi nicht gut. 

Die beiden mit 3.5 Sterne bewerteten Romane konnte man gut lesen, aber bei "Falling Hard for the Royal Guard" fand ich die immer zu spät kommende und zu viel Alkohol trinkende Protagonistin ziemlich anstrengend. "Winterstrandtage" war nett, aber wie oft bei Tanja Janz Romanen fehlte mir doch einiges, um auf gute 4 Sterne zu kommen. 

2 Sterne: 
- Die Erfindung des Lächelns von Tom Hillenbrand (nach 100 Seiten gelangweilt und genervt abgebrochen und Rest überflogen)

2.5 Sterne:
- Mord & Croissants von Ian Moore 


3.5 Sterne:
- Winterstrandtage von Tanja Janz 
- Falling Hard for the Royal Guard. Eine königliche Liebeskomödie von Megan Clawson


4 Sterne:
- Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton von Rebecca Michéle 
- Frau Komachi empfiehlt ein Buch von Michiko Aoyama 
- Heidelandliebe von Silvia Konnerth
- Falsche Wahrheiten von Helena Marchmont (Bunburry 16) 
- Die erstaunliche Entdeckungsreise der Maureen Fry von Rachel Joyce 
- Wer den Löffel abgibt von Jessa Maxwell 



5 Sterne:
- Zimt, Schnee und Sterne von Heléne Holmström 
- Das Winter-Cottage von Rachael Lucas (Das Erbe von Applemore 1)  
- Herbstleuchten von Katharina Herzog (Das kleine Bücherdorf 3) 
- Die Kinder des Don Arrigo von Ivan Sciapeconi 
- Eine Ewigkeit für uns von Marie Force (Lost in Love/Green Mountain 15) 
- Das kleine Schloss in Schottland von Julie Caplin (Romantic Escapes 9) 



Gut unterhalten haben mich die 4-Sterne-Bücher. Drei Bücher möchte ich da rausheben: ich fand es mutig von der Autorin. nun noch "Die erstaunliche Entdeckungsreise der Maureen Fry" zu veröffentlichen. Man kann darüber disktutieren, ob es diesen Band noch gebraucht hat, aber ich denke, es macht die Geschichte um Harald und Queenie vollständig. "Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton" spielt zur Zeit der Sufragetten um 1905 und bringt uns nach den beiden anderen Reihen von Rebecca Michéle erneut, aber zu einer anderen Zeit, nach Higher Barton. Da freu ich mich schon auf Nachschub. "Wer den Löffel abgibt" ist eine bittersüsse Krimikomödie. Jede und jeder, die/der sich "Das grosse Backen" im TV ansieht, wird es nach diesem Krimi mit anderen Augen sehen ;-) 

Wie ihr seht, sind auch schon einige Vorweihnachtsbücher mit dabei - und alle haben die höchste Punktzahl erreicht. "Zimt, Schnee und Sterne" hätte ein schöneres Cover verdient. Etwa eine Aussen- oder Innenansicht einer Bäckerei mit Café. Anscheinend sind Bücher, die rund um Back- oder Kochshows zu tun haben, gerade in, "Der späte Ruhm der Mrs Quinn" geht auch in diese Richtung. Dazu mehr im November. "Herbstleuchten" hat mir sehr gut gefallen, der bisher beste Band. Aber ich mochte den ruhigen Eliyah halt auch immer gut. "Das Winter-Cottage" hat mich positiv überrascht, schön dass es ein Reihenauftakt ist, auch hier freu ich mich auf Nachschub in den nächsten Jahren. Kein Nachschub hingegen wird es in der "Green Mountain/Lost in Love-"-Reihe geben, denn "Eine Ewigkeit für uns" ist der finale Band. Er spielt fünf Jahre nach dem letzten Band und so sieht man gut, wie sich die Sippe entwickelt hat (u.a. noch mehr Nachwuchs, aber wen überrascht das schon), und nun gibts für den jüngsten, Max, auch endlich ein Happy End. 

Was ganz anderes war "Die Kinder des Don Arrigo". Der deutsche Titel finde ich nicht so gelungen, der Originaltitel sagt mehr aus, aber das Buch ist klasse. Es berichtet über eine Gruppe Jugendlicher/Kinder, die aus Deutschland und anderswo geflohen sind und sich auf den Weg ins gelobte Land machen, dann aber in Italien landen. Von dem Dorf Nonantola hab ich bereits bei Cristina Caboni in der "Die Glücksmalerin" gelesen, deshalb war ich gespannt auf den quasi "Augenzeugenbericht", der mir sehr gut gefallen hat. 

Die meisten Rezensionen stehen noch aus, sind aber in den Startlöchern. Ich musst erst mal die von August und September nachliefern. Ich getraue mich fast nicht zu sagen, dass ich sie hoffentlich bis Ende November aufgearbeitet habe, denn jedes Mal, wenn ich in diesem Jahr dachte, es wäre so, kam was dazwischen. Vielleicht klappts ja dieses Mal. Bin jedenfalls froh, wenn 2023 dann endlich zu Ende ist. 

Nun wünsche ich euch einen schönen November mit vielen guten Büchern!

PS: Ich hab soeben gemerkt, dass viele Kommentare vom September und Oktober, und auch jetzt, im Spam gelandet ist. Schaut mal ob das auch bei euch so ist.