Montag, 13. Januar 2025

Die Zuverlässigkeit des Zufalls von Lilli Beck

Klappentext:
Nina-Marie hat eine kleine, feine Buch- und Blumenhandlung am Stadtrand. Seit dem Verlust ihrer großen Liebe hat sie sich in die Arbeit gestürzt und findet Trost darin, wunderschöne Sträuße zu binden oder ihre Kundinnen und Kunden und mit einer Buchempfehlung glücklich zu machen. Dass sie selbst noch einmal glücklich sein kann, daran glaubt sie nicht mehr. Als sie eines Tages einen wohlriechenden Strauß an einen übellaunigen älteren Herren ausliefert, wendet sich das Schicksal. Der Herr ist ein Bestsellerautor, der aber seit langem nicht mehr schreibt. Und auch sein Sohn ist Nina-Marie nicht unbekannt... Der Zufall beginnt, eine zarte Liebesgeschichte zu schreiben, die Ninas Leben neu aufblühen lässt.


Fälschlicherweise ging ich davon aus, dass der Roman in Paris spielt - keine Ahnung, wie ich darauf kam - dies ist jedoch nur im Prolog der Fall. Der schildert eine Szene, die Nina-Marie mit ihrem in der Zwischenzeit an Krebs verstorbenen Freund Eric in Paris erlebte. Das Paar lebte in Berlin, Nina noch immer. Dort besitzt sie zusammen mit ihrer Mutter eine Buch- und Blumenhandlung. 

Protagonistin Nina nimmt auch zwei Jahre nach Erics Tod kaum noch am Leben teil, ihre Trauer ist zu gross und helfen lassen will sie sich nicht. 

Andern helfen jedoch möchte sie. Denn als sie das Rätsel um die wöchentlichen Duftsträusse, die jeweils am Donnerstag abgeholt werden, lüftet, ist für sie klar, dass sie alles dran setzen möchte zu helfen, dass sich jemand anders wieder unter Menschen mischt. Eine schwierige Aufgabe, die vor allem aber auch Nina selbst auf die Strasse raus bringt. 

Dass jeder anders mit Trauer und Verlust umgeht, wird im Roman anhand von Beispielen mehreren Figuren gezeigt. Manchmal hilft ein Hund, manchen das Schreiben und Nina sicherlich auch Jacks klare und harte Fragen, die an Ninas selbst eingerichteten Trauer-Wohlfühlzone-Mauer rütteln.

Nicht nur Nina, auch andere Charaktere machen eine grosse Entwicklung durch. Autorin Lilli Beck hat ihre Figuren allesamt sehr unterschiedlich charakterisiert. Zum Beispiel Eric, der an die Zuverlässigkeit des Zufalls glaubt und daneben Jack, der nichts von Zufällen wissen will. Lilli Beck Schreibstil ist flüssig und so bildlich, dass man sich die Personen samt ihren Wohnungen und Läden genau vorstellen kann. 

Das Augenmerk legt die Autorin deutlich auf die Trauerbewältigung. Obwohl mich die Geschichte gut unterhalten hat, war mir persönlich das fast zu viel, besonders die von Nina aufgeschriebene Geschichte über "Marie" empfand ich als zu lang. Gefallen hat mir aber, wie diese Geschichte im Epilog noch kurz erwähnt wurde und Sinn ergab.  

Fazit: Schöner Roman über die vielen Facetten der Verlustbewältigung. 
4 Sterne.





Sonntag, 5. Januar 2025

Weihnachten: Drei Feiertage und eine Hochzeit von Usma Jalaluddin und Marissa Stapley

Klappentext:
Als im Dezember 2000 Weihnachten, Chanukka und das Zuckerfest in denselben Zeitraum fallen, ist fast die ganze Welt unterwegs zu ihren Liebsten. Anna möchte zu ihrem Freund und dessen Eltern reisen. Maryam ist mit ihrer Familie auf dem Weg zur Hochzeit ihrer Schwester. Doch das Flugzeug, in dem sie alle sitzen, muss notlanden. Und so stranden sie in der Kleinstadt Snow Falls. Dort finden gerade Dreharbeiten für einen romantischen Weihnachtsfilm statt, in dem zufällig Annas Lieblingsschauspieler die Hauptrolle hat. Währenddessen versucht Maryam alles, um die Hochzeit ihrer Schwester zu retten. Und sie muss sich mit ihren Gefühlen für einen ganz bestimmten Mann auseinandersetzen. Auf sie alle warten drei Feiertage, die sie so leicht nicht vergessen werden.


Auf den ersten Seiten war ich genervt von bereits bekannten Szenen aus Filmen, die hier auf die Protagonistinnen umgewandelt wurden. Auch der Buchtitel ist einem bekannten Film sehr ähnlich. Fast hätte ich das Buch aus der Hand gelegt, doch ich wollte unbedingt wissen, wie die Autorinnen die drei Feiertage darstellen, weshalb ich dann doch weiter las. Schlussendlich war ich froh darüber, doch von Anfang an:

Anna soll die Feiertage mit ihrem relativ neuen Freund bei seinen Eltern in Kanada verbringen. Da sie später als er fliegt und direkt zu einem Gala-Event soll, ist sie entsprechend gekleidet - sprich ziemlich unpassend zum Wetter - und nur mit Handgepäck ausgerüstet. 

Maryams jüngere Schwester will unbedingt und kurzfristig an Weihnachten heiraten. Deshalb hat Maryam alles organisiert und fliegt nun mit der ganzen Hochzeitsgesellschaft der Brautseite zusammen nach Toronto zur Familie des Bräutigams. Das einzige entspannte Familienmitglied ist Dadu, Maryams Grossvater, ein früherer Regisseur von Bollywood-Filmen. Noch mehr "Film" ist später im Roman enthalten, weshalb ich die ersten Szenen im Nachhinein zwar immer noch nicht gut finde, aber immerhin verstehen konnte.

Unter nicht so positiven Umständen lernen sich Anna und Maryam bereits am Flughafen kennen. Dass sie im Flugzeug nebeneinander sitzen, fand anfangs keine von ihnen gut, doch da beide Flugangst haben, kommen sie sich ein wenig näher, erzählen einander von ihren Ängsten und Sorgen.

Aufgrund der prekären Wetterverhältnisse und des Jahrhundert-Schneefalls müssen sie in der Kleinstadt Snow Falls notlanden und werden dort in einem Hotel untergebracht. Schwierig für Maryams Familie, da sie noch die letzten Tage Ramadan haben und fasten. Anne erlebt einen witzigen Pub-Abend, bevor sie ihr unrenoviertes Hotelzimmer bezieht. Nur für eine Nacht - das sollten sie alle überstehen, denken sie. Doch das Wetter macht ihnen erneut einen Strich durch die Rechnung und sie müssen noch länger in Snow Falls bleiben.

Diese Kleinstadt entpuppt sich als kleines, friedliches Juwel, das alle Figuren früher oder später überraschen wird. Bei einigen Szenen fragte ich mich jedoch, ob die tatsächlich so passieren können, wenn doch so dermassen viel Schnee liegt und der Schneefall noch nicht vorbei ist. Auf einer Parkbank sitzen und essen, wäre so ein Beispiel.

Ich war gespannt, wie die Autorinnen die drei Feiertage, das islamische Eid al Fitr (auch unter dem Namen "Zuckerfest" bekannt), das christliche Weihnachtsfest und das jüdische Chanukka-Fest zusammenbringen. Obwohl nur Grundsätzliches darüber erzählt wird, ist es ihnen sehr gut gelungen. Das gegenseitige Verständnis und der Respekt gegenüber der anderen Religionen zeichnet die Charaktere und die Kleinstadtbewohner aus. 

Meine Lieblingscharaktere waren für einmal nicht die Protagonistinnen, sondern Dadu, Maryams und Shaimas Grossvater, und Josh Tannenbaum. Weder mit Maryam noch mit Anna bin ich sehr warm geworden, aber bei den beiden unsicheren Frauen ist eine deutliche Entwicklung sichtbar. 

Fazit: Nach ersten klischeehaften Szenen entwickelt sich der Roman zu einer schönen und unterhaltenden Geschichte, die ich mir aufgrund vieler filmreifen Szenen sehr gut verfilmt vorstellen kann. Den Film würde ich mir zu Weihnachten sicherlich ansehen.  
4 Sterne. 


Mittwoch, 1. Januar 2025

Neuerscheinungen im Januar 2025 - und Ausblick aufs Lesejahr 2025


Meine Neuerscheinungsliste im Januar ist wie in den Vormonaten sehr kurz. Eigentlich sind es sechs Titel, wovon ich wahrscheinlich eh nur drei irgendwann mal lesen werde. Und deshalb zeige ich euch auch nur diese drei Cover:


Beim "Mörderarchiv" schlummert Band 1 auf dem SuB. Ich habe vor, den im Januar zu lesen, damit ich weiss, ob Band 2 auch lesenswert wäre. Die zwei anderen Romane überlege ich mir, wenn hier wieder ein wenig Ruhe einkehrt.

Ansonsten hab ich vor, die Reihe "Highland Hope" zu beginnen. Vielleicht sind es am Ende des Monats alle vier Titel, vielleicht nur zwei. Heute morgen habe ich "Die Glückskuh" beendet und habe nun spontan Lust, die "Highland Hope"-Reihe zu lesen. Vielleicht lese ich gleich alle vier Titel, mal schauen. Die zweite Kirkby-Staffel ist in der Reihe "Highland Happiness" nachzulesen, einen der Bände hab ich 2023 bereits gelesen, ich denke, im Laufe des neuen Jahres werde ich sie auch noch zu Ende lesen. Im Januar auf jeden Fall lesen möchte ich noch "Die verborgene Tochter" von Soraya Lane. 


Ausblick aufs Lesejahr 2025 - zumindest bis zum August:

Den Rest des Januars lasse ich mich von Lust und Laune leiten. Ein bisschen den Sub verkleinern, bevor dann ab Februar wieder viele interessante Fortsetzungen oder neue Einzeltitel erscheinen. 

Im Februar lasse ich mich von Julie Caplin in "Die kleine Villa in Italien" entführen und freue mich über "Sommerhimmel über dem Möwenhof" von Frida Jacobsen, besser bekannt als Frieda Bergmann. 

Im März gibt es Kuchen-Nachschub von Anne Barns in "Der Duft von Kaffee und Meer". Gespannt bin ich auch auf "Sommer auf Sizilianisch von Pia Casell, bisher führte sie uns immer nach Griechenland, jetzt mal nach Italien. Im März erscheint auch der vierte Band der "Commissario Luca"-Reihe, die Bände sind immer ein Lesevergnügen! Des Weiteren sind Fortsetzungen von Emma Bishop, Patricia Koelle und Henrike Engel zu erwarten. 


Im April wartet die neue Reihe von Maria Nikolai auf uns, anstatt an den Bodensee führt sie uns mit "Little Germany" über den grossen Teich in die USA. Auch Jana Lukas ist mit ihrer neuen Trilogie "Bergpraxis" im April neu am Start. Von Persephone Haasis gibts endlich einen neuen Roman: "Marmeladensommer". Fortsetzungen sind von "Lost in Fuseta", Sophie Tammen, Daniele Palu, Gabriela Kasperski, Mar Kay Adams, Karen Swan und Mascha Vassena zu erwarten. April-News von Jane Linfoot, Sarah Morgan, Jenny Colgan werden uns Leser*innen ebenfalls erfreuen. 

  

Mit "Zypressensommer" läutet im Mai Teresa Simon Lese-Reisen ein. Mit "Spanische Orangenküsse" von Hannah Luis, "Provenzalisches Licht" von Sophie Bonnet und "Schatten über Somarken" von Michael Kobr wird es im Mai international. 

Wie immer im Juni gibt es bretonischen Nachschub. Jean-Luc Bannalec lässt uns in Versuchung kommen. Ansonsten wird es very british mit dem Auftakt zu den beiden Reihen von "Hearts & Homes" und "Tee, Scones und Mord" sowie dem Einzeltitel "Neuanfang in Notting Hill" von Norie Clark. Auf eine historische Pilgerfahrt nimmt uns Julia Kröhn mit "Das Lied der Rose" mit. 

Lektüre für die Sommerferien im Juli und im August wird der zehnte "Peter Grant"-Band sein, der zweite Band der "Mademoiselle Coco"-Krimireihe von Michelle Marly, der dritte Band der "Signora Commissaria"-Reihe von Alexander Oetker und der vierte Band der "Inseltöchter"-Reihe von Karen Swan. Mein Vorfreude-Highlight ist jetzt schon der vierte Band "Der Rabbi und der Kommissar"-Reihe von Michel Bergmann. 
 

Auf welche Bücher freut ihr euch im Januar und bei welchen, die 2025 erscheinen, herrscht bei euch grosse Vorfreude? 


2024 Jahresrückblick - Meine Highlights und Flops 2024


2024 war ein ZU-Jahr: zu nass, zu heiss, zu wenig Rezensionen geschrieben, zu wenig Zeit zum Bloggen, zu stressige Arbeit. Ich bin wie 2023 froh, dass das Jahr zu Ende ist und erhoffe mir nun endlich mal ein ruhigeres Jahr - die Hoffnung liegt klar auf 2025. Positiv in Erinnerung bleiben mir die Ferienaufenthalte im Frühling in München, im Sommer in Fethiye und im Oktober in Kos/Bodrum. Ansonsten hab ich extrem wenige Ausflüge gemacht, wie sonst übrig. Im ersten Halbjahr war es zu nass, im zweiten Halbjahr hatte ich keine Zeit. 

2024 schrieb ich 123 Blogbeiträge, davon 73 Rezensionen. Das ist erstaunlicherweise nur eine weniger als im 2023 und insgesamt nur 9 Beiträge weniger. Ich hätte mit viel weniger gerechnet, wobei es 2023 aufgrund dem Todesfall meiner Mutter ja schon 40 Beiträge/Rezensionen weniger als 2022 waren.
Wie 2023 war ich das erste Halbjahr wesentlich Blog-aktiver. Kein Wunder, denn ich musste ab August aus betrieblichen Gründen bedeutend mehr statt weniger arbeiten (und ich hätte noch weit mehr Lektionen übernehmen können, zum Glück hab ich abgesagt). Doch es ist Licht in Sicht: nur noch bis Ende Januar! Ab Februar arbeite ich dann so, wie es theoretisch schon ab August geplant war. Ich freu mich, wieder mehr Zeit für den Blog und für mich zu haben. 

2024 hatte ich mehr als 137 Bücher in der Hand, sprich gelesen. Etwa genau so viele wie 2023. Dazu kommen noch Bilderbücher, Kinderbücher und Fachbücher. Abgebrochen habe ich in diesem Jahr nur 4 Bücher zwischen 25 und 50% Inhalt. Fünf-Sterne-Bücher waren es 24 - viel weniger wie im 2023 (da waren es 31).

Pro Monat hab ich vor 2023 durchschnittlich 12 Bücher gelesen. In diesem Jahr waren es fast immer weniger, doch drei Monate mit 14, 17 und 20 Büchern lassen mich wieder auf den Schnitt kommen. Am wenigsten gelesen hab ich im Dezember, am meisten im Oktober. 


19 Länder hab ich literarisch besucht. 4 Länder mehr als 2023. Am häufigsten war ich 2024 genauso wie 2023 mit 34 Besuchen in England
Platz 2 erlangt Frankreich mit 30 Besuchen, Platz 3 erreicht Deutschland mit 21 Besuchen, abgeschlagen auf Platz 4 ist Amerika mit 11 Besuchen. Auch besucht habe ich neben den üblichen Ländern wie Italien, Kanada, Griechenland, Spanien, Schweiz, Schweden, Portugal, Irland, Israel dieses Jahr zum ersten Mal Tschechien. Zudem Ägypten, Mexiko, Kuba, Zypern und Dänemark. Nicht besucht im 2024 hab ich Island und Österreich

Soweit die trockenen Zahlen, jetzt zu den Inhalten: 

Meine Krimi-Highlights:
- Signora Commissaria und der lachende Tod von Alexander Oetker
- Marconi und der tote Krabbenfischer von Daniele Palu
- Tödlicher Duft von René Anour
- Mademoiselle Coco und die Entführung des Picasso von Michelle Marly - da gibts 2025 und 2026 Nachschub! 

Meine Romane-Highlights:
- Die Imkerei am Meer von Charlotte McGregor - freudig überrascht war ich, dass dieser zweite Band erschien und er vollends mit dem ersten mithalten konnte. 
- Book Lovers von Emily Henry

Meine Historische-Romane-Highlights:
- Ich bin Frida von Caroline Bernard
2024 hab ich nur wenige historische Romane gelesen, das soll sich 2025 wieder ändern.

Meine Weihnachtsromane-Highlights:
- Das Merry Christmas Projekt von Cathy Bramley

Meine Lieblingsserien bzw. neue Reihen im 2024:
- "Die verlorenen Töchter" von Soraya Lane - ich war ja erst skeptisch Ähnlichkeit der Reihe mit der "Sieben Schwestern"-Reihe von Lucinda Riley, aber dazu besteht wahrlich kein Grund.
- Die Trilogie "Isle of Mull" von Emma Bishop. Der letzte Band erscheint 2025. 

Ein Buch, das mir trotz "nur" guten 4 Sternen in Erinnerung bleibt: 
Da kommt mir grad keins in den Sinn. 

Ein Buch mit "ungenügender" - also alles unter 4 Sternen - Punktezahl bzw. grosser Kritik, das mir in diesem Jahr in Erinnerung bleibt:
Auch hier kommt mir keins in den Sinn. 

Reihen abgeschlossen, Autorinnen "fertig" gelesen:
2019 hab ich den ersten Band gelesen und kam dann nicht mehr dazu, die Reihe weiter zu verfolgen. Doch in diesem Sommer hab ich dann gleich die gesamte Reihe gelesen und freue mich auf den nächsten Band, der im Mai erscheinen wird: die Reihe um "Roger Blanc" von Cay Rademacher.

AutorInnen-Neuentdeckungen:
- Soraya Lane
- Daniele Palu
- Michael Kobr

Die Flops im 2024:
- Melody von Martin Suter
- Die Entflammten von Simone Meier
Keine Flops, aber es gab leider 2024 auch Bücher von eigentlichen Lieblingsautor*innen, die mich im 2024 nicht überzeugt hatten. 

Erste gekaufte Bücher 2024:
- Wohin gehst du wenn ich bleibe von Lucia Sperling
- Ich treffe dich zwischen den Zeilen von Stephanie Butland (Im Sommer begonnen, aber dann zugunsten "Roger Blanc" auf die Seite gelegt.)
- Hoffnung auf Papier von Stephanie Butland

Letzte gekaufte Bücher 2024: 
- Die Schwestern von Krakau von Bettina Storks

Buchige Veranstaltungen:
Flop: die Lesung von Martin Suter zu "Melody" - das Buch war schon ein Reinfall. Doch wir haben die Tickets bereits ein Jahr zuvor gekauft und so gingen wir hin. Nachdem die Veranstaltung erst mit über 30 Minuten Verspätung begann, weil - was wir erst Tags drauf mitbekamen - anscheinend die Eingangskontrolleure kurz vor Beginn überfordert waren - dann die Scherze zum Gähnen waren und wir vom Rest kaum was verstanden haben, weil das Mikro schlecht eingestellt war, sind wir nach einer Stunde raus geschlichen. 

Mein Lieblingsbuch im 2024 bzw. DAS Highlight des Jahres:
Ich hab keines. Das gab es schon lange nicht mehr. Erfreut hab ich mich aber über mehrere Autoren und Autorinnen, die jedes Jahr zuverlässig Top-Romane und -Krimis schreiben. 


Das war mein literarisches Jahr 2024 - wie war euer Lesejahr? 

Montag, 30. Dezember 2024

Mein Lesemonat und Monatsrückblick Dezember 2024


Ein Blick auf die Anzahl meiner gelesenen Bücher reicht, und ihr wisst, wie mein Dezember war.

Aber von vorne: 
Ende November verstarb mein Onkel, dessen Beerdigung ich im Dezember besuchte.  Zum Glück konnte ich ihn einige Tage vor seinem Tod noch besuchen. Mein Onkel war der Bruder meines Vaters und mit ihm ist nun das letzte Geschwisterteil meiner Eltern (auf der Seite meines Vaters waren sie sechs Geschwister, mütterlicherseits 4 Geschwister) verstorben - ein komisches Gefühl. Jetzt sind nur noch wir Cousinen und Cousins "übrig".

Zuvor verbrachte ich das erste Dezember-Wochenende in einem historischen Hotel, in das wir zu einer Jubiläumsfeier eingeladen wurden. Das war eine schöne Abwechslung, auch wenn mir das Wochenende zum Ausschlafen fehlte. 

Einige Tage im Dezember hab ich Schränke ausgemistet. Das hatte ich theoretisch für nach den Ferien im August 2023 geplant, doch dann verstarb meine Mutter und seither steht bei uns noch mehr rum, das ausgemistet werden müsste. Meine Schränke waren also eineinhalb Jahre später noch voller, da ich einige Dinge einfach reingestopft hatte, damit sie mal aus dem Blickfeld sind. Die Schränke sind nach getaner Arbeit bedeutend leerer, aber noch nicht ganz so eingeräumt wie ich es möchte, da überlege ich mir dann mal was, wenn ich wieder freie Zeit habe. Gefunden hab ich beim Räumen eine Fleecedecke, die ich seit zwei Jahren vermisste und ein Weihnachtsgeschenk, dass ich vor einem oder zwei Jahren zu früh bekam und dann bis Weihnachten verstecken wollte :-) Ausgepackt hab ich es zu pünktlich Weihnachten, halt nur nicht in dem Jahr, in dem ich es bekommen hatte. Das fand sogar die Schenkerin lustig :-)

Kleine Farbtupfer im Dezember waren Anfangs Monat der alljährliche, traditionelle Christchindlimärt-Besuch mit drei Freundinnen samt Glühwein und Raclette und Crèpe, dann auch das fast allmonatliche Kaffi-Treffen mit einer Freundin hier in der Stadt und ein kurzes Treffen mit Autorin Bettina Storks in Konstanz. Am letzten Schultag hatten wir auf der Fachstelle zum Abschluss des Jahres einen ungezwungenen Weihnachtsapéro. Das war schön, einfach mal ohne Traktanden zusammen zu sitzen.

Trotz diesen kleinen Alltagsperlen war ich den ganzen Dezember über komischerweise extrem müde und erschöpft. Ich war abends zu nichts mehr fähig. Weder durch Social Media surfen noch lesen ging und selbst TV schauen war mir zu anstrengend. Deswegen blieb es auch auf Instagram ruhig, ausser ab und an mal eine schnelle Story. Mein Rettungsanker ist die Aussicht auf den Februar, ab da arbeite ich weniger und werde wieder mehr Zeit für mich, und auch für den Blog, haben. Seit dem 26.12 sind die Weihnachtsbesuche vorüber (wir haben auch nur ganz wenig abgemacht) und seither sind wir alle drei uns am erholen. Ende Woche, spätestens am Freitag, sollte ich aber wieder arbeiten. Der Wecker geht aber erst am Montag wieder - bis dann sollte ich noch meinen neuen Radiowecker installieren. UKW wird hier per 01.01 abgestellt und meine kleine Anlage ist über 20 Jahre alt, da würde ich im neuen Jahr nicht mehr geweckt. Ich hätte ja nichts dagegen ;-)

Gelesen hab ich also sehr wenig, es waren nur 5 Bücher im Dezember. Bei den ersten dreien hatte ich nie das Gefühl unbedingt weiter lesen zu wollen. Sie waren auch eher melancholisch und besonders bei "Schneezauber über Stockholm" kam ich kaum vom Fleck, es hat sich zudem zu viel wiederholt. "Liebe und all das Theater" war viel flüssiger zu lesen, aber inhaltlich hat es mich nicht ganz überzeugt. "Lichterzauber in Whispering Heights" hat mir zwar gut gefallen, ich kam aber auch nicht schnell voran. Es ist ein sehr ruhiges Buch, wer den Anfang übersteht, wird mit einer herzigen Geschichte belohnt. 

"Drei Feiertage und eine Hochzeit" hätte ich am Anfang fast abgebrochen, zu viel erinnerte an Szenen aus Büchern und Filmen, aber da ich wissen wollte, wie die drei Feiertage verarbeitet werden, blieb ich dran. Das hat sich gelohnt und mit der Zeit wurde dann auch klar, dass die von mir bemängelten Szenen thematisch Sinn ergaben. "Mord on the Rocks" war mein letztes Buch im Dezember und das einzige, bei dem ich nichts bemängeln konnte, ausser, dass ich bedeutend früher als die Haupt- und Nebenfiguren wusste, wo der Pfeffer wächst aka wer und wieso verdächtigt werden müsste und wo was versteckt wurde. 
 
3 Sterne:
- Schneezauber über Stockholm von Camilla Davidsson 

3.5 Sterne:
- Liebe und all das Theater von Anne Sanders (Chestnut Road 2) 

4 Sterne: 
- Lichterzauber in Whispering Heights von Julie Larsen
- Drei Feiertage und eine Hochzeit von Uzma Jalauddin und Marissa Stapley 
- Mord on the Rocks von Melinda Mullet (Abigail Logan 5)


Vielleicht wäre mein Lese-Dezember anders verlaufen, wenn ich nicht nochmals Weihnachtsromane lesen wollte. Anfangs zog ich es noch durch, doch am Ende musste einfach noch ein Krimi her. Karen Swan und Sarah Morgan sind gleich zweimal vertreten auf meinem Weihnachtsromane-SuB, Jane Linfoot einmal, und noch vier weitere Romane. Mal sehen, ob ich im Januar mal noch Lust auf einen davon bekomme, oder sie dann im November 2025 lesen werde.

Wie erging es euch im Dezember? 


Dienstag, 3. Dezember 2024

Neuerscheinungen und Monatsvorschau Dezember 2024

Der Dezember ist schon drei Tage alt und viel gesehen habe ich noch nicht von ihm. Dafür bin ich gerade zu müde, das Wochenende steckt noch in meinen Knochen (und vielleicht auch ein Eisenmangel). Dekoriert hab ich noch nicht, nur gestern den Adventskalender und ein Fensterlicht aufgehängt. Die Adventskerzen mach ich dann morgen oder vielleicht erst am Freitag, dann sollte ich auch ein bisschen Zeit haben, an denen ich mich vor die Kerzen setzen und meine Weihnachtsdeko und ein hoffentlich gute Buch geniessen kann. Zudem freue ich mich auf die Weihnachtsferien. Endlich wieder einige Tage am Stück ausschlafen können! 


Doch bis dahin geht es noch drei Wochen, die mit allerhand Terminen gefüllt sind. Vielleicht "luckets" (sprich wieder ein bisschen freie Zeit finden) im Laufe des Monats ja auch, damit ich wieder ein wenig Zeit zum Schreiben von Rezensionen finde. Dies wird aber sicher wieder ab Ende Januar der Fall sein, da ich dann weniger arbeiten werde (ihr wisst gar nicht, wie sehr ich mich darauf freue).

Lesemässig werde ich mich auch im Dezember noch den Weihnachtsromanen widmen, diesmal aber nicht ausschliesslich. Neben dem einen oder anderen Krimi werde ich sicher den gerade bei mir eingezogenen vierten Band der "Verlorene Töchter"-Reihe von Soraya Lane lesen. "Die verborgene Tochter" spielt am Genfersee, da bin ich natürlich gespannt. 



Einziehen wird auch "Wer Sturm sät", der neueste "Schwester Fidelma"-Band. Der davor wartet auf meinem SuB. Manchmal warte ich bei dieser Reihe ein Jahr, um dann zwei Bände aufs Mal lesen zu können. 

Das wäre eventuell auch eine Idee für "Der Geschmack von Freiheit", der Auftakt der dreiteiligen "Schoggi-Pionierinnen"-Reihe von Ladina Bordoli. Die Reihe hab ich erst gerade entdeckt bei meinem Buchhändler, es geht um die Schweizer Schokoladen-Geschichte, hier insbesondere die der Familien (und Firmen) Cailler, Tobler und Lindt. Da ich mich ein bisschen auskenne mit dieser Geschichte und einer dieser Gründer, der in Band 1 vorkommt, gleich heisst wie ich, möchte ich die Reihe lesen. Ob Band 1 zeitnah oder erst im nächsten Dezember wenn Band 2 erscheint, weiss ich noch nicht. 

Fun Fact: dass ich so gerne (dunkle) Schoggi habe, erkläre ich immer damit, dass wohl ein Vorfahre von mir einer der Gründer der Schweizer Schoggi-Geschichte ist. 😁 (Wir sind ziemlich sicher nicht verwandt, er stammt wohl von einer anderen Peter-Sippe ab, da es drei Gegenden gibt, in denen es uns gibt. Aber der Spruch muss dennoch immer mal wieder sein... 😁)

Einziehen darf natürlich auch der neue Roman von "Die Schwestern von Krakau" von Bettina Storks. Als eBook erscheint er bereits Ende Dezember, die Printausgabe folgt im Januar. Lesen werde ich es wohl auch erst im neuen Jahr. 

Erstmal auf die Merkliste kommt "Die Wächterin von Köln" von Petra Schier und "Der Unendlichkeit so nah" von Teresa Kern. 

Was habt ihr im Dezember vor zu lesen? 

Montag, 2. Dezember 2024

Mein Lesemonat und Monatsrückblick November 2024

Wie auf Instagram angekündigt, kommt mein Rückblick erst heute anstatt am Samstag, da ich am Wochenende an ein Jubiläum in ein Hotel am Brienzersee eingeladen war. Die Location war ein historisches Hotel und das spürte man in jeder Ritze. Zum Lesen kam ich gar nicht, auch nicht vor zwei Wochen, als ich an einem Samstag einen sehr spannenden Weiterbildungstag im Aargau verbrachte. Dieser Tag hat mir allerdings ein Buch mehr auf meiner Lesewunschliste beschert. Es ist "Melnitz" von Charles Levinsky. Fast hätte ich es mir für Dezember reserviert in der Onleihe, doch dann hab ich gesehen, dass es fast 800 Seiten umfasst und dazu bin ich gerade nicht bereit. 


Richtig bereit war ich auch noch nicht für den Wintereinbruch vor knapp zwei Wochen. Es war - eigentlich - richtig schön, dem Schneetreiben zu zuschauen. Die Schüler und Schülerinnen klebten an den Fenstern, gut, hab ich da grad ein winterliches Thema durchgenommen. Heimkommen war schwer (und ich war nass, da ich erst fast 20 Minuten durch den Schnee laufen musste, bis ich an der Bahn war und die dann verspätet war). Hab mich in einen Bummler gesetzt, damit ich wenigstens im Warmen war. Und hatte Glück: wäre ich eine halbe Stunde später auf dem Heimweg gewesen, wär nicht mehr viel gegangen. So war ich doch fast noch schneller daheim, als meine Tochter, die viel länger hatte als ich, obwohl sie in der Stadt war. Auch sie hatte trotz langem Warten und Umweg fahren dennoch Glück, ab etwa 18:00 Uhr wurde der Busbetrieb vollständig eingestellt und auch die Trams fuhren nur noch unregelmässig und sporadisch. Mein Mann war nicht wirklich betroffen, von seinem Arbeitsort fahren praktisch alle Züge an den HB, wenn einer Verspätung hat, spielt das keine Rolle. Die Bahn zu uns war, anstatt der üblich angezeigten S-Bahn Nummer und Name der Endstation für einmal mit "Winter Wunderland" angeschrieben - sie fahrt ja auch den Stadtberg hinauf! Trotz Verkehrschaos auch noch am Freitag (von dem ich nicht betroffen war): schön war der Schnee ja schon!


Im November hab ich ausschliesslich Weihnachtsromane gelesen. Ein Krimi zwischendurch hätte wohl gut getan, denn bei zwei Romanen kam ich nicht so vom Fleck. Der eine davon ist "Ein Wunsch im Winter", der mir bis mehr als zur Hälfte viel zu traurig daher kam. Und auch "Winterträume in New York" von Anna Liebig hat mich nicht ganz überzeugen können, da gab es zu vieles Unlogisches, wie zum Beispiel das Handy, das man suchen lassen könnte durch Ortung und anderes mehr. Stimmung war aber vorhanden. Der sechste Band der Strickladen-Reihe ist ganz im Stil der Vorgängerbände, mir, genau wie die fünf zuvor, zu einfach gestrickt. Die Reihe ist wohl bald aus erzählt, von daher ist das wohl auch der letzte Band, den ich gelesen habe. 

Begeistert hat mich "Das Merry Christmas Projekt" von Cathy Bramley, ein richtig schöner Liebesroman zur Weihnachtszeit. Die schöne und humorvolle Kurzgeschichte von Julie Caplin, "Das kleine Winterglück in Prag" (nur als eBook), macht Lust auf den Prag-Roman, der wohl nächsten Herbst übersetzt erscheint. 

Die anderen vier Romane waren schön zu lesen, in Erinnerung bleibt vor allem "Apfelherbst", v.a. da ich einige Figuren schon aus "Zitronensommer" kannte. 

Gelesen habe ich diese 9 Bücher im November. :

3.5 Sterne: 
- Winterträume in New York von Anna Liebig 
- Tannenduft im kleinen Strickladen in den Highlands von Susanne Oswald (Strickladen 6) 
- Ein Wunsch im Winter von Pauline Mai  


4 Sterne:
- Frau Glück und die Winterlichter von Anna Liebig 
- Friesenmeermagie von Tanja Janz 
- Christmas Cake und Glitzerschnee von Ursi Breidenbach 
- Apfelherbst von Cathy Bramley 


5 Sterne:
- Das Merry Christmas Projekt von Cathy Bramley  
- Das kleine Winterglück in Prag von Julie Caplin 



Das war so in etwa mein November. Die Vorschau auf den Dezember kommt morgen, da mich jetzt gleich mit drei Freundinnen treffe. Unser traditioneller Christchindlimärt-Besuch steht an. Dieses Jahr ist besonders, denn unsere (ältesten) Kinder wurden heuer im Herbst alle 18 Jahre alt. Seither kennen wir uns auch, seit 19 Jahren. 

Ich hoffe, euer November ging in allen Bereichen gut vorüber. Lasst mal hören, was ihr so gelesen und getan habt!