Dienstag, 3. Dezember 2024

Neuerscheinungen und Monatsvorschau Dezember 2024

Der Dezember ist schon drei Tage alt und viel gesehen habe ich noch nicht von ihm. Dafür bin ich gerade zu müde, das Wochenende steckt noch in meinen Knochen (und vielleicht auch ein Eisenmangel). Dekoriert hab ich noch nicht, nur gestern den Adventskalender und ein Fensterlicht aufgehängt. Die Adventskerzen mach ich dann morgen oder vielleicht erst am Freitag, dann sollte ich auch ein bisschen Zeit haben, an denen ich mich vor die Kerzen setzen und meine Weihnachtsdeko und ein hoffentlich gute Buch geniessen kann. Zudem freue ich mich auf die Weihnachtsferien. Endlich wieder einige Tage am Stück ausschlafen können! 


Doch bis dahin geht es noch drei Wochen, die mit allerhand Terminen gefüllt sind. Vielleicht "luckets" (sprich wieder ein bisschen freie Zeit finden) im Laufe des Monats ja auch, damit ich wieder ein wenig Zeit zum Schreiben von Rezensionen finde. Dies wird aber sicher wieder ab Ende Januar der Fall sein, da ich dann weniger arbeiten werde (ihr wisst gar nicht, wie sehr ich mich darauf freue).

Lesemässig werde ich mich auch im Dezember noch den Weihnachtsromanen widmen, diesmal aber nicht ausschliesslich. Neben dem einen oder anderen Krimi werde ich sicher den gerade bei mir eingezogenen vierten Band der "Verlorene Töchter"-Reihe von Soraya Lane lesen. "Die verborgene Tochter" spielt am Genfersee, da bin ich natürlich gespannt. 



Einziehen wird auch "Wer Sturm sät", der neueste "Schwester Fidelma"-Band. Der davor wartet auf meinem SuB. Manchmal warte ich bei dieser Reihe ein Jahr, um dann zwei Bände aufs Mal lesen zu können. 

Das wäre eventuell auch eine Idee für "Der Geschmack von Freiheit", der Auftakt der dreiteiligen "Schoggi-Pionierinnen"-Reihe von Ladina Bordoli. Die Reihe hab ich erst gerade entdeckt bei meinem Buchhändler, es geht um die Schweizer Schokoladen-Geschichte, hier insbesondere die der Familien (und Firmen) Cailler, Tobler und Lindt. Da ich mich ein bisschen auskenne mit dieser Geschichte und einer dieser Gründer, der in Band 1 vorkommt, gleich heisst wie ich, möchte ich die Reihe lesen. Ob Band 1 zeitnah oder erst im nächsten Dezember wenn Band 2 erscheint, weiss ich noch nicht. 

Fun Fact: dass ich so gerne (dunkle) Schoggi habe, erkläre ich immer damit, dass wohl ein Vorfahre von mir einer der Gründer der Schweizer Schoggi-Geschichte ist. 😁 (Wir sind ziemlich sicher nicht verwandt, er stammt wohl von einer anderen Peter-Sippe ab, da es drei Gegenden gibt, in denen es uns gibt. Aber der Spruch muss dennoch immer mal wieder sein... 😁)

Einziehen darf natürlich auch der neue Roman von "Die Schwestern von Krakau" von Bettina Storks. Als eBook erscheint er bereits Ende Dezember, die Printausgabe folgt im Januar. Lesen werde ich es wohl auch erst im neuen Jahr. 

Erstmal auf die Merkliste kommt "Die Wächterin von Köln" von Petra Schier und "Der Unendlichkeit so nah" von Teresa Kern. 

Was habt ihr im Dezember vor zu lesen? 

Montag, 2. Dezember 2024

Mein Lesemonat und Monatsrückblick November 2024

Wie auf Instagram angekündigt, kommt mein Rückblick erst heute anstatt am Samstag, da ich am Wochenende an ein Jubiläum in ein Hotel am Brienzersee eingeladen war. Die Location war ein historisches Hotel und das spürte man in jeder Ritze. Zum Lesen kam ich gar nicht, auch nicht vor zwei Wochen, als ich an einem Samstag einen sehr spannenden Weiterbildungstag im Aargau verbrachte. Dieser Tag hat mir allerdings ein Buch mehr auf meiner Lesewunschliste beschert. Es ist "Melnitz" von Charles Levinsky. Fast hätte ich es mir für Dezember reserviert in der Onleihe, doch dann hab ich gesehen, dass es fast 800 Seiten umfasst und dazu bin ich gerade nicht bereit. 


Richtig bereit war ich auch noch nicht für den Wintereinbruch vor knapp zwei Wochen. Es war - eigentlich - richtig schön, dem Schneetreiben zu zuschauen. Die Schüler und Schülerinnen klebten an den Fenstern, gut, hab ich da grad ein winterliches Thema durchgenommen. Heimkommen war schwer (und ich war nass, da ich erst fast 20 Minuten durch den Schnee laufen musste, bis ich an der Bahn war und die dann verspätet war). Hab mich in einen Bummler gesetzt, damit ich wenigstens im Warmen war. Und hatte Glück: wäre ich eine halbe Stunde später auf dem Heimweg gewesen, wär nicht mehr viel gegangen. So war ich doch fast noch schneller daheim, als meine Tochter, die viel länger hatte als ich, obwohl sie in der Stadt war. Auch sie hatte trotz langem Warten und Umweg fahren dennoch Glück, ab etwa 18:00 Uhr wurde der Busbetrieb vollständig eingestellt und auch die Trams fuhren nur noch unregelmässig und sporadisch. Mein Mann war nicht wirklich betroffen, von seinem Arbeitsort fahren praktisch alle Züge an den HB, wenn einer Verspätung hat, spielt das keine Rolle. Die Bahn zu uns war, anstatt der üblich angezeigten S-Bahn Nummer und Name der Endstation für einmal mit "Winter Wunderland" angeschrieben - sie fahrt ja auch den Stadtberg hinauf! Trotz Verkehrschaos auch noch am Freitag (von dem ich nicht betroffen war): schön war der Schnee ja schon!


Im November hab ich ausschliesslich Weihnachtsromane gelesen. Ein Krimi zwischendurch hätte wohl gut getan, denn bei zwei Romanen kam ich nicht so vom Fleck. Der eine davon ist "Ein Wunsch im Winter", der mir bis mehr als zur Hälfte viel zu traurig daher kam. Und auch "Winterträume in New York" von Anna Liebig hat mich nicht ganz überzeugen können, da gab es zu vieles Unlogisches, wie zum Beispiel das Handy, das man suchen lassen könnte durch Ortung und anderes mehr. Stimmung war aber vorhanden. Der sechste Band der Strickladen-Reihe ist ganz im Stil der Vorgängerbände, mir, genau wie die fünf zuvor, zu einfach gestrickt. Die Reihe ist wohl bald aus erzählt, von daher ist das wohl auch der letzte Band, den ich gelesen habe. 

Begeistert hat mich "Das Merry Christmas Projekt" von Cathy Bramley, ein richtig schöner Liebesroman zur Weihnachtszeit. Die schöne und humorvolle Kurzgeschichte von Julie Caplin, "Das kleine Winterglück in Prag" (nur als eBook), macht Lust auf den Prag-Roman, der wohl nächsten Herbst übersetzt erscheint. 

Die anderen vier Romane waren schön zu lesen, in Erinnerung bleibt vor allem "Apfelherbst", v.a. da ich einige Figuren schon aus "Zitronensommer" kannte. 

Gelesen habe ich diese 9 Bücher im November. :

3.5 Sterne: 
- Winterträume in New York von Anna Liebig 
- Tannenduft im kleinen Strickladen in den Highlands von Susanne Oswald (Strickladen 6) 
- Ein Wunsch im Winter von Pauline Mai  


4 Sterne:
- Frau Glück und die Winterlichter von Anna Liebig 
- Friesenmeermagie von Tanja Janz 
- Christmas Cake und Glitzerschnee von Ursi Breidenbach 
- Apfelherbst von Cathy Bramley 


5 Sterne:
- Das Merry Christmas Projekt von Cathy Bramley  
- Das kleine Winterglück in Prag von Julie Caplin 



Das war so in etwa mein November. Die Vorschau auf den Dezember kommt morgen, da mich jetzt gleich mit drei Freundinnen treffe. Unser traditioneller Christchindlimärt-Besuch steht an. Dieses Jahr ist besonders, denn unsere (ältesten) Kinder wurden heuer im Herbst alle 18 Jahre alt. Seither kennen wir uns auch, seit 19 Jahren. 

Ich hoffe, euer November ging in allen Bereichen gut vorüber. Lasst mal hören, was ihr so gelesen und getan habt!


Donnerstag, 14. November 2024

Weihnachten: Das Merry Christmas Projekt von Cathy Bramley

Klappentext:
Weihnachten war für Merry schon immer etwas Besonderes. Dieses Jahr wurde ihr zwar gerade das Herz gebrochen, aber ihr neues Kerzengeschäft boomt. Das Letzte, was sie gebrauchen kann, ist eine weitere Aufgabe. Doch als das jährliche Weihnachtsfestival in ihrer Heimatstadt eine neue Organisatorin sucht, kann Merry einfach nicht widerstehen. Auch Cole ist ein Mann mit einer Mission. Allerdings hat die meist mit Ziegeln und Mörtel zu tun. Frisch geschieden baut er gerade ein neues Haus für sich und seine Kinder. Viel mehr hat in seinem Leben keinen Platz. Bis sich seine Wege mit denen von Merry kreuzen. Gibt es in der magischen, nach Zimt und Tannennadeln duftenden Winterluft eine Chance für die beiden? Schließlich kann an Weihnachten (fast) alles passieren.


Gestern kam ich an meinem Arbeitsplatz an einem Raum vorbei, in dem das Licht noch brannte. Da hat wohl jemand vergessen, es abzuschalten, dachte ich und wollte rein um dies zu tun. Doch gerade als ich vor der Tür mit dem Schlüssel hantierte, ging sie auf und eine Kollegin kam raus. Wir sind beide erschrocken - und mussten sogleich lachen. Später lachte ich sogar noch mehr, denn im vorliegenden "Weihnachtsprojekt" von Cathy Bramley beschreibt die Autorin eine ähnliche Szene. Doch im Gegensatz zu meiner erlebten Situation konnten die Protagonisten erst viel später darüber lachen...

Die eine Person in dieser Szene ist Merry, die sich gerade in die Selbstständigkeit gewagt hat: sie verkauft selbst hergestellte, duftende Kerzen. Sie sehnt sich nach einer Familie, die sie selber nie hatte. Der Leserschaft ist aber schon von Anfang an klar, dass ihre aktuelle Beziehung zum Scheitern verurteilt ist. Und wundert sich auch nicht, als Merrys Vorpreschen zur Trennung anstatt zur Hochzeit führt.

Immerhin ist Merry bei der Wohnungssuche danach erfolgreicher. Sie kann befristet in ein altes Cottage ziehen, und dort auch ihrer Arbeit nachgehen. Doch dass die neue Flamme ihres Ex-Freundes die Organisation des Weihnachtsfestes auf dem Dorfplatz an sich reissen möchte, behagt Merry nicht, weshalb sie sich unüberlegt ebenso meldet und darauf, wie die zwei anderen "Mitbewerber", bald eine Idee präsentieren soll. Als ob sie eh nicht schon genug zu tun hätte mit ihrem florierenden Kerzengeschäft, ist sie nun auch noch auf Ideensuche für diesen Event. 

Bald lernt sie auf dem Wochenmarkt, auf dem sie ihrer Freundin Nell hilft, Cole kennen. Es beginnt zu knistern, ohne dass sie weiss, dass er ihr Vermieter ist. Cole ist ein sympathischer Mann, der darunter leidet, dass seine beiden Kindern mit seiner Ex-Frau ein Jahr in Kanada verbringen. Er hat so gar keine Lust auf das Weihnachtsfest, ähnlich wie Merry, die aufgrund ihrer Vergangenheit sich nie wirklich auf das Fest freute. Da finden sich dieses Jahr also die zwei richtigen!

Doch nicht nur für Merry und Cole wird dieser Dezember in Erinnerung bleiben, auch für Merrys frühere Kunstlehrerin Astrid und Cole's Vater Fred hat Autorin Cathy Bramley noch Überraschendes vorgesehen. 

"Das Merry Christmas Projekt" erzählt, wie Bramleys frühere Romane, Geschichten aus dem Leben. Ihre Figuren sind alles Menschen wie du und ich, mit ganz normalen Berufen, Biografien und Bedürfnissen. Die Szenen kommen nie klischeehaft oder unglaubwürdig rüber. Das macht ihre Romane lebensnah und ihr Talent, fesselnd zu schreiben, sorgt für ein tolles Leseerlebnis. 

Die Lovestory entwickelt sich gemächlich, in genau richtigem Tempo. Dazu kommt viel Schnee und Kerzenlicht - ein perfekter Weihnachtsroman!

Fazit: Sympathische weihnachtliche Liebesgeschichte mit einem tollen, passenden Titel.
5 Sterne.

Apfelherbst von Cathy Bramley

Klappentext:
Gina arbeitet als Tagesmutter in einem urigen Cottage auf dem Gelände von Evergreen Manor, einem wunderschönen viktorianischen Anwesen, umringt von alten Apfelbäumen. Hier leben auch drei ältere Herrschaften, die den Trubel mit den Kindern genießen und für Gina zur Familie gehören. Als Gina auf der Straße mit dem attraktiven Amerikaner Dexter zusammenstößt, beginnt es sofort zu kribbeln. Doch dann erfährt sie, dass Dexter zu den Eigentümern von Evergreen Manor gehört, die das Anwesen verkaufen wollen. Sie setzt alles daran, dass sie und ihre Freunde hierbleiben dürfen. Während zwischen ihr und Dexter die Fetzen fliegen, muss Gina sich jedoch fragen: Kann sie ihr geliebtes Zuhause retten und ihr Herz noch dazu?


In Barnaby, bekannt aus "Zitronensommer", arbeitet seit wenigen Jahren Gina als Tagesmutter in einem kleinen Cottage auf dem Gelände von Evergreen Manor. Dort wohnen Violet, Delphine und Bing, deren Türe jederzeit für Gina und ihre Kinderschar offen steht.

Gina, frisch geschieden, hat endlich wieder Zukunftspläne für sich. Doch ein plötzlich auftretender Schicksalsschlag könnte diese neuen Pläne zunichte machen: Evergreen Manor soll verkauft werden. 

Einer dieser Verkäufer ist der gutaussehende und sonst eigentlich super nette und unkomplizierte Dexter, der Ginas Herz schon höher schlagen liess. Nun leider schlägt ihr Herz gerade nur noch aufgrund des voraussichtlichen Platzen ihrer Träume höher und schneller - aus Angst, auch das Welcome Cottage zu verlieren. Zusammen mit den Senioren und anderen Bewohner aus Barnaby, darunter Rosie und ihre Nonne Maria und Stanley (bekannt aus "Zitronensommer") versuchen sie auf witzige Art mögliche Käufer abzuschrecken. Witzig zumindest aus Sicht von ihnen, weniger aus der Sicht der Kundschaft...

Hier zeigt sich einmal mehr, wie gut Cathy Bramley ihre Figuren ausarbeitet. Egal, ob es die Protagonistin ist oder total unbedeutende Nebenfiguren, wie hier einige der Menschen, die sich für die Besichtigung angemeldet haben. Alle bekommen von der Autorin viel Aufmerksamkeit geschenkt, so dass schlussendlich alles bestens zueinander passt, sich ergänzt oder eben so treffend beschrieben sind, dass man sich die Szenen bildlich vorstellen kann. In Gedanken lache ich immer noch über eine dieser Szenen im engen Treppenhaus von Ginas Cottage. 

Einzige Kritik meinerseits: wie bereits in "Zitronensommer" empfand ich auch diesen Roman als zu lang, bei "Apfelherbst" hätte man die ersten 120 Seiten gut zusammenfassen können. Spätestens aber ab dann macht die Geschichte viel Spass. 

Wie immer fängt Cathy Bramley die Atmosphäre ihres Schauplatzes toll ein. Hier beschreibt sie die Aktivitäten der Kinder auf Evergreen Manor, da bekommt man schnell Lust, sich ihnen anzuschliessen. Mir gefielen Ginas Pläne, die Generationen übergreifend waren, besonders gut, denn man sah, wie ein Zusammenleben von sehr jung und alt gelingen kann. Diesbezüglich ist der Originaltitel "A Patchwork Family" sehr passend. 

Der perfekte Zeitpunkt um diesen Roman zu lesen, ist der Monat November, denn es wird schnell winterlich und Weihnachten rückt immer näher in Barnaby. 

Fazit: Eine herzliche Geschichte in wundervollem Ambiente, die Menschen einander näher bringt. 
4 Sterne.

Zitronensommer von Cathy Bramley

Klappentext:
Rosie beschließt, ihren gut bezahlten Job in einer Werbeagentur aufzugeben, um ihrer Großmutter für eine Weile in ihrem Café auszuhelfen. Sie liebt die Zitronenbäume, die den kleinen Laden schmücken und den Duft von Sommer versprühen. Schnell wird das Café zu Rosies Lebensmittelpunkt. Die freundlichen Gäste, die köstlichen Biscotti ihrer Großmutter und vor allem Gabriel möchte sie nicht mehr missen. Doch Rosies Glück wird überschattet von einem Geheimnis aus ihrer Vergangenheit.




Cathy Bramley schreibt in "Zitronensommer" über das Muttersein, Familiengeheimnisse, Krankheiten, Selbstakzeptanz und vieles mehr. Man kann den Roman kaum mehr weglegen, denn sie schreibt fesselnd über einen kleinen Ankerplatz in einer englischen Ortschaft namens Barnaby, das Lemon Tree Café.

Rosie liebt zwar ihren Job in der Werbeagentur, aber alles gefallen lässt sie sich nicht. Deshalb kündigt sie spontan und beginnt, ihrer Nonna in deren Café zu helfen, da Nonna Maria bereits 75 Jahre alt ist, lustig, stur und leider auch nicht besonders interessiert an Bürokram. Rosie bringt das Lemon Tree Café auf Tour, hilft mit ihren Freunden und ihrer Familie aber auch anderen Menschen in Barnaby. 

Die hilfsbereite Dorfgemeinschaft in Barnaby mit all den verschiedenen Charakteren und Berufen hat mir sehr gut gefallen. Stanley, der Postbote und viele weitere Figuren sorgen dafür, dass es nie langweilig wird. 

Eher vielleicht das Gegenteil: so gut der Roman geschrieben ist, er ist leider auch viel zu lang. Es ist zu viel los, auch wenn es alles braucht, was erzählt wird. Dennoch hatte ich das Gefühl, einige Szenen hätten durchaus gekürzt werden können.

Fazit: Ein vielschichtiger, bestens unterhaltender Roman mit tollen Figuren, der, wäre er nicht zu lang, sofort 5 Sterne bekommen hätte. 
4 Sterne. 

Montag, 4. November 2024

Krimi: Wilder Wein von Alexander Oetker (Luc Verlain 8)

Klappentext:
Im idyllischen Sauternes im Garonne-Tal wird der edelste Süßwein der Welt angebaut - und ausgerechnet hier wird mitten in der Erntezeit eine junge Winzerin tot in ihrem Weinkeller aufgefunden. Das bei der Vergärung entstehende giftige Gas hat sie umgebracht. Aber ist das schon die ganze Wahrheit? Während die örtliche Polizei von einem Unfall ausgeht, verlässt sich Commissaire Luc Verlain auf sein Bauchgefühl und setzt Ermittlungen durch. In der kleinen Gemeinde aber stößt er auf eine Mauer des Schweigens. Offenbar hat sich die Winzerin mit ihrem Kampf gegen Pestizide und gepanschte Weine so einige Feinde gemacht. Und dann gibt es da noch ein Geheimnis, dessen Wurzeln weiter in die Vergangenheit zurückreichen.


Yacine will sich die eben eingetroffene Meldung, bzw. den Tatort, über eine tote Winzerin in Sauternes, mit eigenen Augen ansehen. Ihm kommt die Sache komisch vor, deshalb übernimmt er mit Luc die Ermittlung in diesem Todesfall. Die Polizei vor Ort ist über die Einmischung nicht begeistert, denn dass Winzer während der Vergärung im Weinkeller umkommen, kommt leider gar nicht so selten vor und ist laut ihnen kein verdächtiger Todesfall.

Mit den Ermittlungen kommen Luc und Yacine aber nicht weit, denn die Einwohner des Ortes blocken alles ab und geben sich schweigsam. Mit einem Trick gelingt es Luc und seinem, um den Journalisten Robert Dubois erweiterten, Team und Hugo als Rechercheur, dann doch noch die Leute zum Reden zu bringen. 

Die tote junge Winzerin wollte den Bio-Anbau fördern und Pestizide verbieten, was ihren Nachbarn gar nicht passte. Doch Klimawandel und die hohe Krebsrate im Dorf sprechen für Charlotte.

Alexander Oetker baut viel Informatives über den Weinanbau mit ein und greift aktuelle Themen auf: der Klimawandel zum Beispiel, und deswegen die Versuche vieler Winzer und Landwirte neue Wege zu gehen, damit in Zukunft überhaupt noch etwas wächst und gedeiht. Aber auch das Problem, dass jungen Winzer und Winzerinnen von der älteren Zunft oft nichts zugetraut wird oder deren Herangehensweise (im besten Fall) belächelt wird.

Während die Kommissare in ihren Pausen die kulinarischen Köstlichkeiten der Gegend geniessen - sie werden grandios verköstigt -, geniesst die Leserschaft den spannenden Aufbau dieses achten Bandes. Wie immer bei Oetker versteckt sich hinter scheinbar einfachen Taten sehr viel mehr dahinter, jeder Verdächtige hat irgendwie Dreck am Stecken und wer es dann tatsächlich war, wird zumindest in diesem Fall eine Überraschung. 

Fazit: Ein spannender Fall, sympathische Kommissare, viel Savoir-vivre und alles auf 304 Seiten untergebracht. Lesenswert! 
5 Sterne. 



Reihenfolge: 
Band 1: Retour
Band 2: Château Mort
Band 3: Winteraustern
Band 6: Sternenmeer
Band 7: Revanche
Band 8: Wilder Wein 

Freitag, 1. November 2024

Neuerscheinungen und Monatsvorschau November 2024


Gerade ist es so richtig schön: Sonnenschein und die zwar noch, aber immer spärlicher hängenden Blätter an den Bäumen leuchten um die Wette. Eigentlich wollte ich heute Nachmittag den Balkon winterfest machen, doch das verschieb ich dann doch auf nächste Woche und kümmere mich gleich nur um den Jasmin und den Granatapfelbaum, sie sind am meisten vom Frost bedroht - denn gerade ist es schon spürbar kühler als noch vor einer Stunde.

Heute morgen hab ich begonnen "Apfelherbst" von Cathy Bramley zu lesen. Da es im Roman anscheinend auch ein wenig weihnachtlich zugehen soll, passt es perfekt in meine nachfolgende, für den November geplante Lektüren: die Weihnachtsromane werden nun vom SuB befreit. Wahrscheinlich wird mein Lese-November das Gegenteil vom Oktober: anstatt viele Krimis und nur zwei Romane könnten es im November zwei oder drei Krimis werden und der Rest dann Romane. 

Einer dieser Krimi hat (voraussichtlich) nichts mit Weihnachten zu tun, denn es ist der fünfte Band der "Abi Logan"-Reihe, er heisst "Mord on the Rocks" und erscheint am 11. November. Der zweite Novembertitel, der garantiert einziehen darf, ist "Das Mädchen aus Yorkshire" von Lucinda Riley, dabei handelt es sich um einen von ihren sogenannten Schubladenromanen. Hier, 2014, hab ich erklärt, wieso diese so genannt werden.



Viel mehr Titel haben meine Aufmerksamkeit nicht bekommen, "Love at first Knight" und "Rosaline" werde ich vielleicht nächstes Jahr lesen. "Das Tor zum Himmel" ist ein zweiter Band, da müsste ich erst Band 1 lesen, bin aber noch unsicher und vor allem auch skeptisch, ob das ein Roman ist, der mir so gut gefällt, wie Schmitts erste Bücher. 

"Cartier. Der Traum von Diamanten" ist ein Auftakt, zumindest zwei Bände sind vorgesehen. Ich mach mir nicht viel aus wertvollem Schmuck, von daher bleibt der Titel auf der Merkliste. Da drauf käme der Roman gar nicht, wenn es sich bei der Autorin nicht um Sophie Villard handeln würde. 

Über die kurze Liste (die im Dezember wird übrigens noch kürzer) bin ich gar nicht traurig. So hab ich bis Weihnachten Zeit für alle Weihnachtsromane aus letztem und diesem Jahr und vielleicht noch anderen Bücher, die in diesem Jahr auf dem SuB gelandet sind. Oder für solche, die sich schon länger dort aufhalten.

Was sind eure Lesepläne für den November?