Mittwoch, 30. September 2015

Das Sommerversprechen von Elin Hilderbrand

Klappentext:
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert leitet die 48-jährige Dabney die Handelskammer von Nantucket, und jeder kennt und liebt sie. Nicht nur wegen ihres Postens, sondern vor allem, weil sie die inoffizielle Heiratsvermittlerin der Insel ist: Dabney hat schon über vierzig Paare zusammengeführt. Seit ihrer Jugend erkennt sie, ob zwei Menschen zueinander passen. Doch als Dabney erfährt, dass sie Krebs und nur noch wenige Monate zu leben hat, beschließt sie, diese Zeit darauf zu verwenden, die richtigen Partner für die Menschen zu finden, die sie am meisten liebt: für ihren Ehemann, ihren Liebhaber und für ihre Tochter. Die Frage ist nur, was die drei selbst davon halten.


Der Klappentext ist ein wenig verwirrend: Dabney erfährt nämlich erst gegen Schluss, dass sie Krebs hat und somit ist der Klappentext eher eine Beschreibung für das letzte Viertel des Romans.

Dabneys Talent zu sehen, ob zwei Menschen zusammen passen oder nicht, nutzt sie nur selten aus. Sie ist auch keine Heiratsvermittlerin, sondern arbeitet im Tourismusbüro. Zusammen mit ihrer Arbeitskollegin gibt sie ein tolles Team ab und sie könnte kaum zufriedener sein, bis ihre Welt eines Tages aus den Fugen gerät. 

Sie macht sich Sorgen um ihre bald heiratende Tochter Agnes. Dabney hofft sehr, dass Agnes rechtzeitig einsieht, dass CJ nicht zu ihr passt. Dann erhält Dabney ein E-Mail von Clen, ihrer grossen Liebe, der vor 27 Jahren die Insel verlassen hat. Plötzlich ist sie nicht mehr die ruhige Frau, die alles im Griff hat. All das hält sie lange davon ab zum Arzt zu gehen. Denn Dabney war noch fast nie von Nantucket weg - nur zu ihrem Studium. Nach dem Verschwinden ihrer Mutter hat sie sich geschworen die Insel nur noch zu verlassen wenn es wirklich wichtig ist. Bereut Dabney es womöglich, nie weggegangen zu sein? 

Zwischen den Kapiteln gibt es kurze rückblickende Einschübe über Paare, die sich über Dabney kennengelernt haben. Zuerst wirkt das sehr störend; erst am Schluss machen diese Einschübe Sinn.

Dabney kommt zwar sympathisch rüber, ist aber trotz durchgeplantem Alltag ein wenig ein Luftibus. Es braucht dadurch ein wenig Zeit in die Geschichte rein zu finden. 

Die Idee zur Geschichte fand ich ansprechend, obwohl einiges schon an den Haaren herbeigezogen wurde, damit es passt. 

Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, denn alle Personen machen eine glaubhafte Änderung durch. So ist der Roman mit seinen interessanten Protagonisten und der ernsten Hintergrundgeschichte doch sehr unterhaltsam und warmherzig geschrieben. 

Fazit: Dank einem zwar berührenden, aber nicht kitschigen Schluss gebe ich 4 Punkte.  

Montag, 28. September 2015

Montagsfrage 28.9.2015


Erinnerst du dich an ein Buch mit ausgefallenem realen Schauplatz?

Was für den einen ein "ausgefallener Schauplatz" ist, ist für den anderen ganz normal. Deshalb finde ich die Frage gar nicht so leicht, wie sie tönt. 
Da nun immer öfters Bücher die in bisher eher vernachlässigten Gegenden wie die Ostsee, in Weinanbaugebieten, in Zürich etc. spielen, erscheinen, wird die Frage je nach Lese-Vorliebe der teilnehmenden Blogger wohl auch ganz unterschiedlich beantwortet werden.  

Aber wenn wir mal von üblichen Hauptstädten wie London, New York, Berlin, Paris, Athen und Istanbul oder amerikanische Kleinstädte und schöne Locations wie britische Herrenhäuser, dazu Länder wie Frankreich und Italien absehen, denke ich ans historische Kreta und somit an Brigitte Riebes "Palast der Delfine" oder an Bruni Prasskes Schilderungen ihrer Reisen in den Iran, erhältlich als "Küsse in der Moschee" und "Mögen deine Hände niemals schmerzen". 

Ich bin mir sicher, wenn ich noch länger überlege, kommen mir im Laufe des Tages noch weitere Bücher in den Sinn :-)

Vielleicht lesen ja auch einige Autoren diese Frage und lassen ihre Bücher mal an Orten handeln, die noch nicht so oft in bisher erschienenen Büchern vorgekommen sind. 


Letzten Montag war ich nicht da und hab die Montagsfrage vom 21.9.2015 Ende Woche beantwortet. 

Donnerstag, 24. September 2015

Montagsfrage 21.09.2015


Von welchem Autor hast du gefühlt die meisten Bücher?

Das müsste Peter Tremayne sein. Ich hab alle Bände der Schwester Fidelma-Serie und das sind mittlerweile 25 Bücher. Im Februar wird Band 26 erscheinen. Auch das darf bei mir einziehen. Aber nur noch als eBook :-)


Pünktlich zum Herbstanfang bin ich aus dem Sommer zurück: Die letzte Woche des Sommers hab ich in der Ägäis bei durchschnittlich 36° und viel Luftfeuchtigkeit (extrem untypisch für die Region) am Meer verbracht. Durch viele Besuche bin ich gar nicht so gross zum im Liegestuhl liegen und lesen gekommen; inklusive der Reise hab ich "nur" sechs Bücher geschafft. Doch immerhin war ich kinderlos unterwegs, was sehr entspannend war. Wieder einmal nur für mich selbst schauen :-)

Beim Flanieren durchs Städtchen hab ich in einer Buchhandlung ein neues Buch von Sarah Jio entdeckt, und hoffe, dass "Goodnight June" bald in Deutsch erscheint und ein ebensolch tolles Cover bekommt wie die türkische Ausgabe.


Die nächsten Tage geht es erneut ans Schreiben und ab nächster Woche somit wieder los mit Rezensionen hier auf dem Blog. Leider hab ich es vor meinen Ferien nicht mehr geschafft, alle gelesenen "Sommerromane" zu posten, aber das werd ich in der nächsten Woche nachholen. 

Mittwoch, 16. September 2015

Der Duft des Sommerwindes von Fiona Valpy

Klappentext:

Das Leben meint es gerade schlecht mit Gina: Als wäre der Tod von Vater und Lieblingstante nicht schon genug, verliert sie auch noch Job und Freund. Einziger Lichtblick ist das Erbe ihrer Tante, ein Häuschen in der Nähe von Bordeaux. Gina entschließt sich, ein Jahr Auszeit zu nehmen, sich in Sachen Wein fortzubilden und danach in London noch mal richtig durchzustarten. Allerdings hat auch das Leben in Frankreich so seine Vorteile, besonders einen sehr attraktiven namens Cédric Thibault. 




Dieses Buch hat mich durch seinen Titel samt Cover angelacht. Hinter dem Umschlag versteckt sich eine Liebesgeschichte, die im Umfeld der Önologie spielt.

Ginas Tante stirbt und Gina erbt das Haus ihrer Tante in Frankreich. Sie trennt sich von ihrem Freund und auch von ihrem Job. Sie reist nach Frankreich um einerseits zu überlegen, was sie mit dem ererbten Haus ihrer Tante machen soll und ihre Önologie-Studium weiterzuführen. 

Vor Ort lernt sie (nicht nur) die Söhne ihrer Nachbarin Mireille kennen. Besonders von Cédric ist sie fasziniert, aber er scheint verheiratet zu sein und hat zwei nette Kinder. Also scheint es doch besser zu sein, sich voll aufs Fernstudium zu konzentrieren. Oder doch nicht?

Ihr könnt euch in etwa vorstellen, wie Liebesgeschichten ausgehen ;-) Der Weg dahin ist hier sehr nett umrandet, aber nicht sehr tiefgründig. Der Leser bekommt ein wenig von den Dorfzwistigkeiten mit und dazu ein kurzer Einblick in den Weinanbau. 

Fazit: Eine kurze, leichte Liebesgeschichte. Nett für so zum Zwischendurch lesen und 4 Punkte. 

Montag, 14. September 2015

Montagsfrage 14.09.2015


Gibt es ein aktuelles "Hype"-Buch, das du ignorierst? 


Jetzt musste ich zuallererst gleich mal einige Bestsellerlisten durchsehen, damit ich auch weiss, was gerade in ist. 
Anscheinend noch immer ein Hype ist "Fifty Shades of Grey" bzw. das Neueste, einfach "Grey". Interessiert mich schlichtweg nicht und verpasst habe ich eh nichts, denn meistens heisst es, wenn davon geschrieben wird: "Viel Lärm um Nichts."

Ignoriert hab ich auch "Girl on the Train" (das spricht mich nicht an), dann "Games of Thrones" oder "Tribute to Panem" plus Nachfolgebücher (mag Fantasy in der Art gar nicht); und von Jojo Moyes "Ein ganzes halbes Jahr" inkl. Nachfolgeband "Ein ganz neues Leben".
"Ein ganzes halbes Jahr" hat mich zwar anfänglich interessiert, doch dann hab ich  gelesen, dass es mit Exit zu tun hat und somit war mein Interesse auch schon wieder verschwunden. 

Zum Glück gibt es derart viele Bücher, dass man nicht auf sogenannte Hypes aufspringen muss damit man was zu lesen hat :-) 
Und Geschmäcker sind nun mal verschieden: nicht alles was Literaturkritiker oder Bestsellerlisten hypen, muss uns Leser gefallen. Da mach ich lieber für mich einen kleinen "Hype"-Juhu-Hüpfer, wenn von meinen Lieblingsautoren ein neues Buch erscheint. Oder wenn bereits ein paar Tage früher als angegeben die neueste "abstruse Sch..."-Folge erhältlich ist. ;-) Da freu ich mich dann drüber, aber alles was mich nicht interessiert, ignoriere ich, das kann der Hype noch so gross drüber sein. 

Nächste Woche wird die Montagsfrage erst am Mittwoch beantwortet, da ich noch eine Woche an der Sonne zugute habe! 
Mein Kindle ist bereits gut aufgefüllt, doch es ist nichts Hypes darunter zu finden. Auch kein persönlicher Hype, denn zwei Bücher, die auf Morgen neu angekündigt wurden, sind verschoben worden :-( 

Sonntag, 13. September 2015

Krimi: Tod in Westminster von Emma Goodwyn (Beefeater John Mackenzies fünfter Fall)

Klappentext:
Der Herbstwind fegt durch die Straßen Londons und auch das Leben von Beefeater John Mackenzie wird kräftig durcheinandergewirbelt. Die bevorstehende Junggesellenversteigerung hängt wie ein Damoklesschwert über ihm. Tante Isabel reist aus den schottischen Highlands an, um in den Adelsstand erhoben zu werden. Dann jedoch stirbt ein Mitglied ihrer Delegation unter mysteriösen Umständen. Während die Polizei im Dunklen tappt und die unbezähmbare Renie wie immer für Überraschungen sorgt, ist es an John, das Geheimnis hinter diesem Mord zu lüften.



Der fünfte Fall für John Mackenzie spielt sich hauptsächlich in geschlossenen Räumen ab. In der Westminster Kathedrale und in Hotels.

Johns Tante Isabel soll geadelt werden und reist mit einer Gruppe aus Schottland an. In London wird ihnen einiges geboten, z.B. auch eine Führung in der geschlossenen Westminster Kathedrale. Hier ruhen bereits einige wichtige englische Bürger und Bürgerinnen - doch bisher fanden die alle irgendwo anders ihren Tod. Bis jetzt.

Mir fällt auf, das Johns Nichte Renie ihre Jobs immer passend zu den Fällen hat. Johns Nichte Renie wird einerseits als mutig beschrieben, andererseits scheint  sie sehr wankelmütig. Denn es fällt auf, dass ihre Jobs (und auch die Partner) immer zu den Fällen passen. Sie arbeitet zwar noch weiter ein wenig im naturhistorischen Museum mit, möchte nun aber Journalistin werden und freut sich über die Praktikumsstelle bei "The Guardian" oder vielmehr über ihren neuen Chef. Darüber sind aber weder ihre Mutter, die Staatsanwältin, noch Onkel John amused. Ihre Jobs sind zu heikel, als dass da was an die Medien raus dürfte. Und genau das passiert hier. War Renie das Leck oder doch nicht? 

Ich wünsche mir jedenfalls, dass sie als Journalistin glücklich wird und bei zukünftigen Krimis nicht wieder beruflich umsattelt. 

Tante Isabel ist dafür mal wieder mit von der Partei und diesmal wird sie verdächtig ihren Konkurrenten auf dem Gewissen zu haben. Das wäre schlimm für Johns Cousin, den Superintendent Simon. Doch auch in diesem Fall behält John die Oberhand und klärt alles auf. 

Der Krimi ist zwar auch wieder auf gutem Niveau witzig, doch zum ersten Mal wird es erst im letzten Drittel spannend. Zuvor wird vor allem die schottische Gruppe auf ihrer Tour durch London begleitet und vieles zum Thema Whisky und Schottland erklärt. Die Ermittlungen nehmen erst nach der Hälfte des Buches Fahrt auf, was ich schade fand. 

Für letzte drei Sätze gebe ich jedoch trotzdem 5 Punkte. Für den Rest des Buches 3.5, weil es einfach schwächer war als die bisherigen. Macht unter dem Strich 4 Punkte. 

Reihenfolge:
Band 2: Tod im Kilt
Band 3: Tod im Museum
Band 4: Tod im Schatten der Tower Bridge

Die Zutaten der Liebe von Elisabetta Flumeri und Gabriella Giacometti

Klappentext:
Margherita hat eine Gabe: Sie kocht nicht nur mit allen Sinnen, sondern auch mit dem Herzen. Wer in den Genuss ihrer überraschenden Kreationen kommt, wird nicht nur satt, sondern glücklich. Doch mit ihrem eigenen Glück geht es bergab, seit sie Francesco nach Rom gefolgt ist. Als sie dann plötzlich ohne Mann, Job und Wohnung dasteht, packt sie entschlossen ihre Siebensachen und kehrt in ihre toskanische Heimat Roccafitta zurück. Aber auch hinter der malerischen Kulisse des in den Hügeln der Maremma gelegenen Örtchens bahnen sich Dramen an: Margheritas Vater Armando hat Haus und Lokal verpfändet und alles verspielt, während der skrupellose – und dabei verflixt attraktive – Geschäftsmann Nicolas Ravelli den alten Weinbauern der Gegend sämtliche Weinberge abschwatzt, um sie auf billige Massenproduktion umzustellen. Und ausgerechnet sein Angebot scheint für Margherita der einzige Ausweg aus ihrem Dilemma zu sein …


Vorsicht, dieses Buch macht Hunger! Besonders im Urlaub, wenn die Hotelküche nicht so viel hergibt...

Weil sie ihren Kunden keinen Mist erzählen will, verliert Maggy ihre Arbeitsstelle. Kurz darauf auch ihre Wohnung. Die Gelegenheit sich auch gleich von ihrem Mann Francesco zu trennen! Übrigens auf eine sehr originelle Art und Weise. 

Sie fährt zurück nach Hause, zu ihrem Vater. Armando ist nicht ganz so sehr erfreut über den Besuch, weil er einige Geheimnisse zu verstecken hat. Bald kommt Maggy auf die Idee, das ehemalige Restaurant ihrer verstorbenen Mutter weiterzuführen; sie liebt es zu kochen und kann sich nichts anderes mehr vorstellen. 

Ihr alter Schulfreund Matteo, der noch immer in Maggy verliebt ist, sieht seine Chance gekommen. Doch dann erfährt Maggy, dass ihr Restaurant verpfändet wurde und sie sich eine Arbeit suchen muss. Sie wird zum arroganten, Tiefkühlkost-liebenden Nicolas geschickt und soll für ihn und seine Geschäftsbesuche kochen. Das passt weder ihm noch seiner Sekretärin Guilia. Auch diese beiden haben Geheimnisse. Und auch Francesco gibt nicht auf, er will Maggy zurück. Intrigen überall, aber Maggy hält durch. 

Ein witziger und kurzweiliger Roman, inklusive einiger Liebesgeschichten, der einem beim Lesen oft das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Gerne möchte man sich selbst einen Teller nehmen und sich beim Essen dazusetzen.

Die Charakteren werden bei allen gut skizziert, die Geschichte macht Spass - was will man mehr? 

Fazit: Eine runde, witzige Geschichte mit viel Italianata. 
4 Punkte. 

Mittwoch, 9. September 2015

Die Kleiderdiebin von Natalie Meg Evans

Klappentext:
Paris in den 30er-Jahren: Die junge Telefonistin Alix Gower träumt davon, die glamouröse Welt der Haute Couture zu erobern. Der charmante und gut aussehende Paul verschafft ihr die Chance ihres Lebens – eine Anstellung in einem der berühmtesten Modehäuser der Stadt, allerdings mit dem Auftrag, die Frühjahrskollektion zu kopieren. Alix stimmt zu, ein doppeltes Spiel zu spielen. Dabei setzt sie nicht nur ihre Zukunft, sondern auch ihr Herz aufs Spiel ...





Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Einzutauchen in die Welt der Mode im Paris der dreissiger Jahre - herrlich. Aber es kam anders. 

Erzählt wird anfänglich die Geschichte von der jungen Alix Grower, die mit ihrer Grossmutter Danielle in einer kleinen Wohnung lebt. Ihre Grossmutter erledigt Näharbeiten zu Hause und Alix arbeitet als Telefonistin, obwohl sie viel lieber auch nähen würde. 

Sie ist mit Paul befreundet, der mit seinen zwei kleinen Schwestern seit dem Tod ihrer Mutter auf einem Hausschiff lebt. Heimlich kopieren Paul und Alix Stoffentwürfe der grossen Designer für ihre Auftraggeberin. Eines Tages bekommen sie den Auftrag die ganze Kollektion zu kopieren. Alix weiss, dass das falsch ist, doch da sie dabei die Möglichkeit bekommt beim Designer Javier zu arbeiten, macht sie mit. Werden sie erwischt oder kommen sie davon?

Nach einem Drittel des Buches hatte ich das Gefühl, dass es nun bald zu Ende sein könnte, doch dann sah ich, dass ich ja noch zwei Drittel vor mir habe und hab mich gefragt, was die Autorin mit der Geschichte noch alles vor hat. Statt jetzt alle Kraft in die Mode-Geschichte zu stecken (damit die zu einem fulminanten Ende kommt), erfindet die Autorin noch weitere Geschichten, die allesamt etwas mit Alix zu tun haben, aber schlussendlich das Buch ganz arg verzetteln. 

Man liest immer wieder vom Tod von Alix Grossvater, Alfred Lutzmann - diese Geschichte hätte als Zusatz vollkommen gereicht. Nicht mal die hätte es gebraucht. Aber dann taucht da noch der Compte de Charembourg auf, der irgendetwas mit Danielle zu tun hatte. 

Dann hüpft das Buch nach Spanien und berichtet vom Krieg und vom englischen Journalisten Verrian Haviland, der nach Paris flüchten konnte. Noch weitere Protagonisten nehmen gewichtige Rollen ein, so dass man sich fragt, was das alles mit Alix zu tun hat und ob das alles auch wirklich wichtig für die Modestory ist. 

Denn man kann sich die vielen Namen und die unterschiedlichen Handlungen kaum merken. Gegen Schluss bekommt die Modegeschichte wieder mehr Raum; von mir aus hätte es die zusätzlichen Handlungen nicht gebraucht. 

Die Autorin wollte meiner Meinung nach zu viel. Sie hätte sich lieber auf die Geschichte in der Modewelt fokussiert, das wäre spannender gewesen als die vielen, teilweise auch dramatischen, Einsprengsel der diversen Protagonisten. 

Fazit: Mich hat das Buch sehr enttäuscht - weil es zu überladen ist. Schade. 
2.5 Punkte. 


Montag, 7. September 2015

Montagsfrage 07.09.2015


Thema Book Haul, schlagt ihr manchmal richtig zu?

Ich kaufe zwar oft einige Bücher zusammen ein, aber das sind meistens Neuerscheinungen, die auf meiner Wunschliste stehen, und die ich deshalb zusammen kaufe, weil Urlaub bevorsteht und ich Lesefutter brauche.

"Haul"- ich mag das Wort irgendwie nicht, für mich ist ein Haul eher ein spontanes Viel-kaufen von Produkten, die man nicht wirklich braucht (das Wort wird ja auch meistens eher im Kosmetik- oder Kleiderbereich verwendet und stammt aus dem Amiland). 

Meine Buchkäufe bezeichne ich nicht als "(Aus-)Beute", weil ich die Bücher gezielt kaufe und nicht, wie wenn man in der Buchhandlung steht, noch dieses und jenes dazu kaufe, nur weil mir das Cover gut gefällt.

Und auch schleppen muss ich nichts, da ich ja nur eBooks lese :-) 

Mittwoch, 2. September 2015

Nachts nach Venedig von Veronica Henry

Klappentext:
Imogen hält nichts mehr in London. Von Bekannten hat die Galeristin ein verlockendes Angebot aus New York erhalten, und die Beziehung zu ihrem Freund Danny steht kurz vor dem Aus. Sie hat die Taschen schon fast gepackt, da bekommt Imogen zu ihrem dreißigsten Geburtstag von ihrer Großmutter ein außergewöhnliches Geschenk: eine Fahrt im Orientexpress – bis nach Venedig. Doch die Fahrt in dem berühmten Zug ist nicht alles. Sie soll in der Lagunenstadt ein geheimnisvolles Bild abholen. Neugierig lässt Imogen sich auf das Abenteuer ein.



Der Orientexpress schien mir schon immer als geheimnisvoll - als Kind wohnte ich neben einem Bahnhof und sah diesen Morgenlandzug (naja, eigentlich den Arlberg-Orient-Express) wöchentlich. Zudem entdeckte ich ihn auch in den Ferien am Istanbuler Bahnhof Sirkeci und wusste, dass dieser Zug, der so eine enorm lange Strecke zurücklegt, ganz viel von verschiedenen Ländern und Leuten samt ihren Geheimnissen erzählen könnte.

Das vorliegende Buch erfüllt dies nun ein wenig. Auch wenn die Reise "nur" bis nach Venedig geht. Doch das reicht um viel zu erzählen: 

Nämlich Beziehungsgeschichten. Nicht nur eine wie im Klappentext, sondern gleich mehrere. Adele schenkt ihrer Enkelin Imogen ein Bild. Doch Imogen soll dieses selbst abholen. In Venedig. Die Fahrt von London nach Venedig im Orient Express schenkt Adele ihr dazu. 

Auf dieser Zugfahrt sind noch weitere Personen dabei: 
- da ist Fotograf Riley, ein älterer Mann, der mit seiner Partnerin, der Schauspielerin Sylvie, schon öfters diese Reise unternommen hat; 
- Stefanie, deren neuer zwanzig Jahre älterer Partner Simon zusammen mit ihr und seinen Teenie-Kindern Jamie und Beth ein paar geruhsame Tage erleben möchte, sie aber auf einmal die Beziehung in Frage stellt; 
- Hutmacherin Emma und Archie, die beide die Reise über ein Online-Partnerschaftsportal gewonnen haben und eigentlich gar nicht so scharf drauf sind, weil jeweils jemand anders für sie den Wettbewerb ausgefüllt haben. 

Umrandet werden diese schönen Geschichten mit der einfühlsamen Erzählung über Adele und Jack. 

In vielen Büchern, die wie hier verschiedene Geschichten erzählen, ist es oft holprig wenn man in eine andere Geschichte hineinblättert, man kommt aus dem Lesefluss raus. Doch hier ist es erstaunlicherweise nicht so. Die Autorin versteht es genau im richtigen Moment zu wechseln, so dass es den Lesefluss nicht betrübt. 

Veronica Henry gelingt es auch, die einzelnen Personen so zu charakterisieren, dass der Leser wohl fast mehr über sie weiss, als sie über sich selbst :-) So genau und liebevoll beschreibt sie jeden Protagonisten! Als ich das Buch spätnachts ausgelesen hatte, wünschte ich mir, dass sie in Nora Roberts-Manier über jedes Paar einen separaten Roman geschrieben hätte. Denn auch über den Zugsteward Robert und über Sylvie hätte ich noch gerne mehr erfahren.

Fazit: Ein unterhaltsames und berührendes Buch, durch das ich nun viel Lust auf noch mehr Lektüre von Veronica Henry habe! 
5 Punkte. 


Dienstag, 1. September 2015

Lesebiografie August 2015

- Die Kleiderdiebin von Natalie Meg Evans  
- Das Sommerversprechen von Elin Hilderbrand  
- Ein Ja im Sommer von Mary Kay Andrews  
- Zurück auf Liebe Mary Kay Andrews  
- Provenzalische Geheimnisse von Sophie Bonnet (Band 2)  
- Wie Krähen im Nebel von Felicitias Mayall  
- Madame le Commissaire und die späte Rache von Pierre Martin (Band 2)
- Fingerhut-Sommer von Ben Aaronovitch  
- Nachts nach Venedig von Veronica Henry 

Dazu zwei Kinderbücher:
- Die frechen Krabben
- Die frechen Krabben auf Gespensterjagd