Montag, 28. Februar 2022

Mein Lesemonat und Monatsrückblick Februar 2022

Obwohl ich lesemässig ja immer finde, dass der Februar mindestens zwei Tage zu kurz ist, bin ich froh, dass der Monat vorüber ist. Wie ihr wisst, kann man Januare und Februare von mir aus streichen, deshalb bin ich froh, mit dem Winter abschliessen zu können. Auch wenn es dieses Jahr wieder mal keinen richtigen Winter gab, es war nur selten wirklich kalt und Schnee gabs bei uns in der Stadt auch kaum. Ausserdem bin ich froh, dass ich Mitte Monat endlich meine Physio abschliessen konnte, obwohl der Arm immer noch nicht schmerzfrei ist, aber zweimal in der Woche diese Termine über Monate hinaus, das raubte Energie.

Die letzten zwei Wochen waren hier Schulferien, das heisst für mich nicht, dass die Arbeit weniger ist, aber dass ich ausschlafen kann und das hat gut getan. In der ersten Woche hab ich zudem fast 3kg Seife gesiedet (zwei Seifen davon seht ihr ganz unten auf dem Salon-Foto), in der zweiten Woche haben meine Tochter und ich dann doch noch einen Ausflug gemacht - aber auch nur, damit ich endlich mal tagsüber lesen kann, beim Zugfahren. Wir sind zwischen dem Lesen einfach mal ausgestiegen und haben uns zwei Stunden von Schmetterlingen, einem Faultierbaby, dem Trauben essenden Tukan, einem stolzierenden und GNTM Konkurrenz machenden Löffler und anderen (auch nachtaktiven) Tieren verzaubern lassen (im Papiliorama).


Als ich dieses Foto letzte Woche machte, ahnte ich noch nicht, was am Tag drauf geschehen wird. Dieser transparente gebrochene Schmetterlingsflügel ist für mich ein Bild für die Ukraine - trotz Angriff und vielen Opfern und Beschädigungen kann er immer noch fliegen. 

Dass Putin einfach so einen Krieg im Nachbarland beginnt, das hat uns wohl alle geschockt. Erst entsetzt und in Schockstarre, weil man gefühlt nichts tun kann, dann nach und nach minim hoffnungsvoll - zu sehen, das viele Menschen trotz Ohnmachtsgefühl etwas beitragen zur Unterstützung der Ukraine, in dem Mass, wie jeder persönlich selbst tun kann: sei es in Polen und anderen Nachbarländern durch tatkräftige Hilfe für die Flüchtigen; Musks schnelle Satelliten-Internet-Aufschaltung; dass Anonymus der russischen Bevölkerung über ihre TV-Sender zeigte, wie es in der Ukraine wirklich läuft; ganz einfach im Stillen durch Gebete, oder durch die vielen Mahnwachen und Friedens-Demonstrationen in so vielen Städten weltweit (bei uns in Bern z.B. waren 20'000 Menschen auf der Strasse, so viele wie 20 Jahren nicht mehr) und das unterschreiben von Petitionen, um Politiker zu schnellen und harten Sanktionen zu bewegen. Auch wenn das schlussendlich wohl auch für uns alle Konsequenzen haben wird, in dieser Situation kann man nicht anders und muss gemeinsam und geschlossen für ein Land einstehen, das widerrechtlich angegriffen wird.


In diesen Situation ist es gut, dass wir trotz allem in andere, friedlichere Geschichten abtauchen können - mit und in all den Geschichten, von denen unsere Bücher erzählen.  

Gelesen hab ich im Februar 10 Bücher, für mich also wieder unterdurchschnittlich. 

Vier davon konnten mich nicht überzeugen, der Hawai-Krimi nur durch kleine Dinge, andere zum Teil durchwegs nicht. Sechs davon haben mich gut bis sehr gut unterhalten. Dennoch bin ich mit dem Monat leicht unzufrieden - ist es, weil ich mir mehr von den vier enttäuschenden Büchern erhofft habe oder ist es die Gesamtsituation? Vielleicht ist es auch einfach alles zusammen, ich weiss es nicht und lass es einfach mal so stehen.  

2 Sterne:
- Die Flucht von Wolfgang Wettstein (ohne Coverabbildung)

3 Sterne: 
- Mord in der Strasse des 29. November von Alfred Bodenheimer (Jerusalem-Krimi 1) 
- Der Club der Bücherfeen von Thomas Montasser 
 
3.5 Sternee:
- Aloha. Tod im Paradies von Debra Bokur (Hawai-Krimi 1)
 

4 Sterne:
- The Maid von Nita Prose (Ein Zimmermädchen ermittelt)  
- Das Glück in vollen Zügen von Lisa Kirsch 
- Querbeet ins Glück von Lisa Kirsch 
- Der Salon von Julia Fischer 

5 Sterne: 
- Der Prinz an ihrer Seite von Flora Harding 
- Du sollst nicht morden von Michel Bergmann (Der Kommissar und der Rabbi 1)



Mein 2-Sterne-Buch hätte ich definitiv abgebrochen, wenn es kein Rezensions-Exemplar gewesen wäre. Der Krimi spielt im Umfeld des theologischen Seminars in Zürich, weswegen ich es lesen wollte. Doch es war dermassen langweilig - selbst die Szenen in der Rechtsmedizin kann man als Gutenachtlektüre lesen, weil einfach jeder, wirklich jeder einzelne Handgriff beschrieben wird und das bei allen Figuren und in jeder Situation. Die Auflösung überzeugte ebenfalls nicht. Das einzige Buch im Februar, welches ich nicht rezensieren werde.

Leider wurde ich gleich nochmals enttäuscht: anstatt den quirligen Rabbi Klein gab es eine frustrierte Psychologin im Home Office in "Mord in der Strasse des 29. November". "Der Club der Bücherfeen" ist irgendwie nett, irgendwie fühlt es sich an, als ob Ideen aus anderen Büchern wiederverwendet wurden, zu aufgesetzt und insgesamt zu mau, um wirklich superschön zu sein. 

"Aloha. Mord im Paradies" hat Potential, halt ein typischer Auftaktband mit vielen Infos und nicht so viel richtig einzuordnende Handlung, da lese ich gerne den zweiten Band. 

Endlich hab ich es geschafft "Das Glück in vollen Zügen" zu lesen, und gleich drauf "Querbeet ins Glück" den neuen Roman von Lisa Kirsch. Beide unterhaltend, wie auch "The Maid", der etwas andere Krimi. Auch mal anders, aber anders als gewohnt von Julia Fischer: "Der Salon" erzählt aus den 1950er Jahren in München.


Mein Monatshighlight war "Der Prinz an ihrer Seite". Die Geschichte über Prinz Philip und Elizabeth fand ich einfach toll. Falls ihr auch vorhabt es zu lesen: die beiden Bücher von Wendy Holden und das über Alice von Battenberg im Voraus zu lesen, lohnt sich. "Du sollst nicht morden" fand ich auch toll, ich hätte mir gewünscht, dass meine 2- und 3-Sternebücher auch so toll wären. 

Mit in den März nehme ich das angefangene "Die Gärtnerinnen von Kew Garden" von Posy Lovell. Mehr zum März dann morgen in der Vorschau. Ich werde mich gleich noch an die noch offenen Rezensionen setzen.

Wie war euer Februar? Was machen die politischen Ereignisse mit euch? Geht es euch gut? Lasst es mich wissen!



Donnerstag, 24. Februar 2022

TTT Top Ten Thursday 24.02.22 - Vorstellungsrunde: Zehn Fakten über mich

"Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtiteln, Buchcovern oder ähnlichem erstellt. 


Vorstellungsrunde:
Zehn Fakten über dich, mit denen wir dich besser kennenlernen

Letzte Woche dachte ich, dass ich diese Woche aussetze mit dem TTT, da wir Mittwoch und Donnerstag wohl unterwegs sind und ich nicht zum Kommentieren komme. Hab den angefangenen Beitrag gelöscht, nur um Sekunden danach zu merken, dass das der Betrag für heute in einem Monat war...

Dann beschäftigte ich mich wie viele von euch damit, wie ich die heutige Frage aufzubereiten soll. Was erzählen, wie darstellen. Mit Büchern? Hätte ich sogar ganz viele Ideen gehabt, aber keine Zeit, um die entsprechenden Cover zu suchen, abzuspeichern, etc. Mit Fotos? Ähnliches Problem wie mit den Büchern, ging also auch nicht und ich schob die Frage immer noch raus. Ausserdem ging ich immer noch davon aus, dass wir heute weg sind. Gestern Abend stellte ich dann fest, dass unser Ausflugsziel heute in den Händen der Fasnächtler ist - in meiner Wohnstadt bekommt man nichts von der Fasnacht mit. Zum Glück hab ich das dank der Tagesschau noch bemerkt, sonst ständen wir heute im Konfettiregen. Heute Morgen hab ich mir dann einige Beiträge von euch durchgelesen - fast alle ohne Cover und Fotos, da hab ich mich entschieden doch noch mitzumachen.


#1 Apropos Konfetti: *ich hasse Konfetti*. Die findet man noch im Sommer und Herbst irgendwo - in Schuhen, unter dem Bett, in Taschen usw. Deshalb mache ich lieber einen grossen Bogen um die Fasnacht, was mir in Zürich nicht schwer fällt. Dabei mag ich die Fasnacht in meinem Heimatdorf, als Kind nahm ich jedes Jahr beim Fasnachtsumzug teil, und ab 16 war ich dann mit dem Turnverein mit dabei, wir verkauften die Eintritte. Ich hatte einen Lieblingsstandort, am Eingang zur Umzugsstrecke. Da hatten wir einen Tisch und eine Bank und konnten während dem Umzug draufstehen und hatten den ganzen Umzug im Blickfeld - mit genügend Abstand zu den Konfettis.

#2 Ich bin eine *Nachteule*. Deshalb kommen meine TTT-Beiträge entweder nach Mitternacht oder eben, wie jetzt in den Schulsportferien, erst um den Mittag rum. Abends und nachts kann ich gut arbeiten, während frühes Aufstehen schon immer eine Qual für mich ist. Mir geht es am besten, wenn ich meinen Tag selbst einteilen kann - zwischen 9 und 10 Uhr aufstehen, zwischen 2 und 3 Uhr ins Bett. Leider geht das seit fast 16 Jahren nicht mehr, denn...

#3 *Familie* ich lebe mit meiner 15jährigen Tochter, meinem Mann und zwei Katzen zusammen. Mein Mann ist auch Morgenmuffel, er kann immer noch erst um 8:30 Uhr aufstehen. Ich hingegen muss zusehen, dass meine Tochter um 7:10 Uhr aus dem Haus kommt, guten Morgähn...

#4 Das mit der Nachteule sein, ist bei meinen Berufen ideal. Ja, Mehrzahl: ich habe vier *Berufsabschlüsse*: einen im Buch- und Musikhandel; Jahre später noch Theologie und Pädagogik studiert und als Religionspädagogin und Jugendarbeiterin gearbeitet; schon immer gerne gelesen, schon immer gerne getanzt und dies seit ich 15 Jahre alt bin unterrichtet, erst Jazz. Später dann weitere Ausbildungen gemacht und orientalischen Tanz und Tribal Fusion unterrichtet.

#4 1/2 (und Flamenco hab ich einfach nur so getanzt - ich liebe *Tanz*!).

#5 Mit orientalischem Tanz bin ich gross geworden, weil ich meine Kindheit nicht nur in der Schweiz, sondern die Sommer jeweils auch in der *Türkei* verbrachte. Die Musik hatte ich also in den Ohren, die Technik musste ich aber wie jeder andere auch lernen. Und deshalb liebe ich auch das Meer so, jahrelang bin ich 10m vom Meer entfernt mit Meeresrauschen eingeschlafen und aufgewacht. 

#6 Wir haben zwar seit 5 Jahren Katzen, ich bin aber ein totaler *Hundemensch* und war immer von Hunden umgeben. Selbst hatte ich keinen, ausser den von meiner Grossmutter, da wir viel zu oft zu lange nicht daheim war. Unsere Katzen sind Scottish Fold, sie haben gefaltete Ohren, weswegen sie Hunde sehr ähnlich sehen und ich mich in sie verliebt habe. Nun bin ich also ein Hundemensch mit Wohnungskatzen, denn ein Hund in einer Mietwohnung im dritten Stock zu haben, finde ich nicht hundegerecht. Meine Lieblingstiere sind aber Eulen, Esel, Kamele und Delfine. 

#7 Seit ich 18 bin (also seit 34 Jahren), stelle ich selbst *Naturkosmetik* her und siede seit circa 10 Jahren selber Seifen. 
Leider benutzen immer noch zu viele Menschen konventionelle Kosmetik, die voller Erdölprodukte wie Silikone und Paraffine sind, mit Parabenen und synthetischen Farb- und Duftstoffen ausgestattet, oft auch mit chemischen UV-Filtern, die der Umwelt allesamt schaden. Da wünsche ich mir ein anderes Bewusstsein, für das, was man sich tagtäglich ins Gesicht und auf den Körper schmiert. 

#8 *Getränke* Ich trinke fast nur Mineralwasser. Und Kaffee. Im Herbst/Winter auch Tee, Oolong und Grüntee. Gin mag ich auch - zusammen mit meinen Nachbarn könnten wir eine Ginbar eröffnen, so viele Sorten wie wir alle haben. Noch lieber trinke ich aber Raki. 
Ich trinke weder Bier noch Weisswein, noch Sekt. Mag ich alles nicht - was auf den Buchmessen blöd ist, deshalb stosse ich zwar an, gebe mein Glas dann aber weiter. Abnehmer gibts genug ;-) Und bleibe beim Mineral.

#9 *Blumen und Pflanzen* - ich wäre fast eine Floristin geworden, doch damals gab es keine Lehrstellen bei uns, auch nicht als Dekorateurin (bzw. gabs es nur eine Lehrstelle im Umkreis von 100km, die hat aber der Richtige bekommen). Ich lebe meine Pflanzenliebe nun auf dem Balkon aus, nicht so richtig, denn mein Mann bremst mich ständig aus, dekomässig ebenso :-( Meine Lieblingsblumen sind übrigens Tulpen. 

#10 *Silber* - ich trage nur Silberschmuck, Gold gefällt mir absolut nicht. Meine Silberringsammlung kann sich sehen lassen, ich trag sie leider nur noch sehr selten. Die passen, falls noch, nur an meiner Eheringhand. Kleidermässig trage ich fast nur Schwarz, dafür liebe ich rote Schuhe und rote Taschen.

Das waren zehn Fakten über mich. 
Gewusst oder überrascht?

Mittwoch, 23. Februar 2022

Querbeet ins Glück von Lisa Kirsch

Klappentext:
Maddie hat es fast geschafft: Ihr Traumjob als Musicaldarstellerin ist zum Greifen nah. Um richtig Fuß zu fassen, darf sie sich auf keinen Fall ablenken lassen. Doch dann stolpert Maddie durch Zufall in den Gemeinschaftsgarten “Grüne Freiheit”. Auf einmal merkt sie, was ihr gefehlt hat: Sie genießt das Gefühl von frischer Erde zwischen den Fingern, freundet sich mit der wilden Lila an und bekommt Herzklopfen, wenn der unverschämt gutaussehende Mo ihr beim Johannisbeeren-Ernten hilft. Aber Maddie kann sich nicht zweiteilen und ihr wird klar: Früher oder später muss sie sich zwischen ihren Gartengefühlen und ihrem Karrieretraum entscheiden.


Maddie lebt noch nicht lange in Berlin und kennt nicht viele Leute. Zum Glück versteht sie sich gut mit ihrer Wand-an-Wand-Wohnungsnachbarin, der Frührentnerin Gabi samt deren Kaninchen Opa. Als Gabi ins Spital mit anschliessender Reha muss, bittet sie Maddie, für sie zweimal die Woche im Gemeinschaftsgarten mitzuarbeiten. Der Frühling steht vor der Türe und im Garten gibt es einiges zu tun. Doch etwa gleichzeitig beginnen die Proben zum neuen Musical, in dem Maddie mit zwei anderen Darstellerinnen eine der Hauptrollen ergattert hat.

Maddie ist scheu - erstaunlich, dass sie sich auf der Bühne wohl fühlt. Umso weniger in der "grünen Freiheit", wie der Garten genannt wird: alles ist neu für Maddie, doch sie getraut sich immerhin nachzufragen. Auch ohne grünen Daumen fühlt sie sich bald wohl in der Gemeinschaft. Nicht nur mit Inge, dem Huhn, hat sie Freundschaft geschlossen, auch mit dem attraktiven Mo, derem Sohn Elvis, Lila, Hanna und vielen mehr. Aber auch mit der Gartenkonkurrenz - die Schrebergärtner von nebenan, Rainer, Cordula, Jürgen usw. Hier, in den beiden Gärten, kann Maddie auch von ihren Problemen im Musical erzählen, sie fühlt sich von einer der anderen Darstellerinnen gemobbt. Aber wohin mit ihren Gefühlen für Mo? 

Die Sache ist kompliziert - der Roman aber nicht, im Gegenteil. Er ist unterhaltsam und lädt regelrecht zum Schmökern ein. Am Schönsten wär er wohl lesend in einem Garten zu geniessen, aber dazu ist es jetzt im Februar ja noch zu kalt.

Mir hat "Querbeet ins Glück" gut gefallen und noch mehr, dass die Autorin an einer bestimmten Stelle kein Drama folgen lässt. Ich hätt auf Drama getippt, zum Glück blieb es aus! Mir fehlte aber, dass ein Thema, das Maddies Mutter betrifft, nicht wirklich zu Ende erzählt, sondern nur angedeutet war. Für mich jedenfalls kam nicht richtig raus, wie stark Maddie tatsächlich davon beeinflusst ist oder nicht und einige Sätze mehr dazu wären für mich stimmiger gewesen.

Etwas, was mit der Geschichte an sich nichts zu tun hat, aber was ich generell in Büchern nicht sehr mag, nahm meiner Meinung nach in "Querbeet ins Glück" überhand: dass fast alle Figuren Übernamen oder Abkürzungen von ihren tatsächlichen Namen haben. Egal ob Maddie (Madita), Mo (Moritz), Elvis (Elias) oder Lila (Liselotte), Hinnert und viele mehr. Man könnte doch gleich von Anfang an kurze Namen für seine Figuren wählen, aber nicht noch solche Namen nehmen, die dann stetig in abgekürzter Form verwendet werden, aber eben auch immer mal wieder mit Klarnamen. 

Abgesehen davon konnte ich den Roman sehr geniessen, insbesondere die Gartenszenen. Ich mag Gartenromane und hab schon einige gelesen, aber oft wird das Gärtnern zur Nebensache erklärt. Zum Glück nicht hier in "Querbeet ins Glück". Hier gefällt mir ausserordentlich gut, dass sogar ausführlich über das Gärtnern berichtet wird. Zum einen über die Schrebergärten-Szenerie, zum andern geht es ums Biogärtnern. Diese Kombination fand ich toll. Maddie versteht sich mit beiden Parteien, die die jeweils anderen aufgrund Vorurteilen nicht mögen. Gegen Ende jedoch müssen sie alle gegen Aussenstehende wehren und sich zusammenraufen. Nebenbei erfährt man viel über die Hühnerhaltung, dies nicht nur informativ, sondern auch auf witzige Art. 

Der neue Roman von Lisa Kirsch macht Lust auf Frühling und aufs Gärtnern und fast beneidet man die grüne Freiheit um ihre Hühner. 

Fazit: Ein schöner Frühlings-Garten-Roman mit Wohlfühlgarantie.
4 Punkte. 



Dienstag, 22. Februar 2022

Das Glück in vollen Zügen von Lisa Kirsch

Klappentext:
Marie liebt ihr Leben im kleinen Bauwagen am Ammersee. Aber ihren Traumjob in München würde sie nie aufgeben. Deshalb pendelt sie. Alles kein Problem, wenn da nicht die ständigen Bahn-Verspätungen und die Marotten ihrer Mitreisenden wären. Besonders der Benzin-Neandertaler, der immer lautstark mit seinen BMW-Kollegen telefoniert, geht ihr auf den Senkel. Schade, denn er sieht verdammt gut aus. Der angebliche Benzin-Neandertaler heißt Johannes und findet Marie eigentlich ganz süß, traut sich aber nicht, sie anzusprechen. Wie hat man das nur vor Tinder gemacht? Dann ist Marie eines Tages nicht mehr im Zug, und Johannes merkt: Er will sie unbedingt wiedersehen.


Eigentlich wollte ich den Roman während einer Zugsreise lesen, doch zu längeren -Bahnfahrten ist es aufgrund der Pandemie nicht gekommen und so las ich ihn halt zuhause auf meinem Lesesessel. Auch ohne Zug: als frühere jahrzehntelange Pendlerin konnte ich mir die Szenen bildlich vorstellen.

Die Geschichte ist schnell erzählt: zwei Menschen, die sich fast täglich in der Bahn von Herrsching nach München und umgekehrt sehen, sich irgendwie gut finden. Sie wollen sich ansprechen, getrauen sich aber beide nicht. 

Und wenn sie sich mal trauen würden, kommt garantiert etwas dazwischen. Zum Beispiel belauschte Telefongespräche, die die das Gedankenkino auf Vollbetrieb laufen lassen, aber total missverstanden werden, weil aus dem Zusammenhang gerissen und sie die jeweiligen Hintergrundgeschichten ja nicht kennen. Marie meint, Jo wäre verheiratet, dabei spricht er nur mit seiner Nachbarin, die bei seinem Vater ist. Jo denkt, Marie hätte ein Baby, denn er sieht sie Babyzeugs kaufen, das aber für ihre Welpen ist. Trotz allem sind sie voneinander fasziniert und möchten den jeweils anderen gerne kennenlernen.

Marie wohnt in ihrem Wohnwagen am See, im Garten ihrer Mutter. Johannes, Jo genannt, in seinem Elternhaus, zusammen mit seinem dementen Vater. Beides sind sympathische Figuren. 

Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus abwechselnder Perspektive, einmal aus Sicht von Marie, einmal aus Sicht von Jo. So lernt man die Protagonisten besser kennen als sie sich gegenseitig. Man kann sich vorstellen, dass die beiden gut zusammen passen würden, aber ich hätte mir trotzdem mehr gemeinsame Zeit gewünscht und weniger gegenseitiges Umkreisen. 

"Das Glück in vollen Zügen" ist ein toll gewählter und äusserst passender Titel, und beinhaltet eine Story, die wahr sein könnte. 

Fazit: Ein amüsant verpackter und stimmiger Roman, aber mir dauerte das "bis sie sich endlich kriegen" viel zu lange. 
4 Punkte. 

Montag, 21. Februar 2022

Krimi: Aloha. Tod im Paradies von Debra Bokur (Kalo Mahoe 1)

Klappentext:
Am paradiesischen Strand von Maui, Hawaii, wird ein junger Surfer tot aufgefunden. Alles deutet auf einen Unfall hin – bis auf den Haifischzahn, der unerklärlicherweise im Kopf des Toten steckt. Die toughe Polizistin Kali Mahoe übernimmt die Ermittlung. Schon bald mehren sich Gerüchte über einen gesichtslosen Geist, der auf der Insel sein Unwesen treibt, und auch das nächste Todesopfer lässt nicht lange auf sich warten. Doch Kali Mahoe, bestens vertraut mit der hawaiianischen Mythologie, glaubt nicht daran, dass sie es hier mit einer übernatürlichen Macht zu tun hat.



Romane, die auf Hawai spielen, hab ich schon gelesen. Krimis bisher noch nicht, aber mit "Aloha. Tod im Paradies" hat sich das geändert. 

Das Nichte-Onkel-Gespann, bestehend aus Police Capitain Walter Alaka'i und Detective Kali Mahoe ermitteln in ihrem ersten Fall den Tod eines jungen Surfers, der auf den zweiten Blick eben doch kein Unfall, sondern klar ein Mord war. Ein Haifischzahn in einer Wunde gibt den beiden Ermittlern Rätsel auf. Da sie hier gefühlt nicht weiterkommen, kümmert sich Kali um Solarpaneel-Diebstähle, die rätselhaft sind - einige der Bestohlenen sprechen von einem gesichtslosen Geist, den sie gesehen haben. 

Eigentlich der perfekte Fall für Kali Mahoe, die nicht nur Polizistin ist, sondern auch einen Doktortitel in Kulturanthropologin hat und zudem noch durch ihre Grossmutter, eine spirituelle Leiterin, bestens mit der hawaiianischen Tradition vertraut ist. 

In diesem Auftaktband erfährt man einiges über Kali und ihre Vergangenheit. Zum Beispiel, dass ihr Partner getötet wurde und sie sich stellenweise immer noch für dessen drogensüchtige Tochter Makata verantwortlich fühlt. 

Onkel Walter scheint eine nette Familie zu haben: eine Frau, die gerne kocht und drei Töchter. Mehr erfährt man von ihnen (noch) nicht. Walter ist gemütlich, arbeitet aber effizient. Er kennt Maui sehr gut, inklusive kleinkriminelle Taschendiebe wie Polunu, auf den man in diesem Band öfters trifft. Sein erst 23jähriger Officer David Hara ist übereifrig, weshalb Walter ihn gerne mit Arbeiten wie Auto wachsen beschäftigt. David Hara muss noch einiges lernen, ist aber ein Frauenschwarm - mal sehen, ob ihm das bei weiteren Ermittlungen zum Vorteil gereicht. 

Im Laufe der Geschichte werden viele scheinbar nebensächliche Dinge thematisiert und ebenso viele Personen, die man nicht einordnen kann, treten auf. Sind sie bloss Nebenfiguren, oder sind sie wichtig für den Verlauf?

Aufgrund des Schreibstils ist das überhaupt nicht eindeutig, auf mich wirkte das leicht langatmig und spannungslos, obwohl sehr gute Ermittlungsarbeit geleistet wird. Ich musste erst in diesen Schreibstil einfinden, doch "Aloha. Tod im Paradies" macht Lust auf mehr. Ich war neugierig zu erfahren, wie alles zusammen hängt und wurde am Ende durch überraschende Twists belohnt.

Der Pluspunkt dieser Krimireihe ist der Schauplatz Hawai und die Verbindung der Fälle mit der hawaiianischen Urkultur. Diesbezüglich fand ich es in diesem Band unglaubwürdig, dass die Tatwaffe so spät bekannt, bzw. erkannt, wird. Aber die Kombination hat Potential, weswegen ich schon jetzt gespannt bin, wie sich die Serie entwickelt und lese auf jeden Fall weiter - und hoffe, dass Band 2 und 3 auch bald übersetzt werden. 

Fazit: Ein Auftakt mit Luft nach oben - der Schauplatz plus die kulturelle Verbindung ist höchst interessant.
3.5 Punkte. 




Donnerstag, 17. Februar 2022

Krimi: Du sollst nicht morden von Michel Bergmann (Der Rabbi und der Kommissar 1)

Klappentext:
Henry Silberbaum ist kein Rabbi, wie er im Buche steht. Er liebt Kriminalromane, Polohemden, seine Espressomaschine und sein Rennrad. Aber auch seine Schüler und die Bewohner des Jüdischen Seniorenstifts in Frankfurt liegen ihm am Herzen. Als eine alte Dame überraschend stirbt, ist sich der Rabbi sicher: Das war Mord! Doch keiner glaubt ihm. Kann er den brummigen Kommissar Berking davon überzeugen, der ihn kürzlich verhaftet hat? Henry riskiert seinen Job, um die Wahheit zu finden. Und plötzlich befinden sich der Rabbi und der Kommissar mitten in einem lebensgefährlichen Mordkomplott.



Krimis mit Ermittler, die eigentlich Pfarrer, Nonnen, Mönche oder eben Rabbis sind, mochte ich immer schon gerne, sie gehören zu meinem Beuteschema. Deshalb kam ich auch nicht an "Der Rabbi und der Kommissar - Du sollst nicht morden" vorbei. 

Es war eine total kurzweilige Lektüre, denn (nicht nur) die Hauptfiguren sind toll gezeichnet.  

Ihre Bekanntschaft schliessen Rabbi Henry Silberbaum und Kommissar Robert Berking auf eine spezielle Weise. Sie erwischen einander jeweils auf dem falschen Fuss und in einer blöden Situation und sind von einander total genervt, doch mit der Zeit nähern sich die beiden an - eine lockere, aber interessante Zusammenarbeit entsteht.

Der Mord an Ruth Axelrath erscheint Silberbaum kurios, denn erst vor wenigen Tagen war die alte Dame bei ihm und erzählte, wie sie sich ihr weiteres Leben vorstellt. In diesem Kontext scheint ihr Todesfall höchst verdächtig, erst recht als der Ehemann der Dame gegen eine Obduktion ist und seine Frau so schnell wie möglich beerdigen will. Der hat die Rechnung aber ohne den Rabbi gemacht. Silberbaum gibt nämlich nicht so schnell auf und lässt sich so einiges einfallen, damit der Tod von Frau Axelrath geklärt wird.

Vieles "klärt" er alleine, bei einigen Dingen benötigt er die Hilfe von Berking und jene eines befreundeten Arztes. Eine anfänglich undurchsichtige Rolle spielt die Altersheimleiterin Esther Simon, wogegen Buchhändler Jossi Singer dem Rabbi die eine oder andere Hilfestellung bietet. Ebenso seine Sekretärin Kimmel, an der nicht jede/r vorbeikommt. 

Ich mag Rabbi Silberbaum. Er ist witzig, nicht aufs Maul gefallen und zitiert gerne aus der Literatur. Kein Wunder, hat er doch neben Mathe auch Philosophie, Literatur und Psychologie studiert - erst später folgte sein Judaistikstudium. Silberbaum hat eine Freundin in New York, aber es ist eine Fernbeziehung, bzw. eher eine Telefonbeziehung, die wahrscheinlich nicht mehr lange hält. 

Michel Bergmanns Schreibstil macht es einfach, den Krimi nicht mehr aus der Hand zu legen, bis er viel zu schnell ausgelesen ist. Ich mochte den leisen, teilweise ironischen Humor, die vielen passend eingestreuten Witze und das Geschehen im Umfeld des Rabbinats, welches einen guten Einblick in die vielfältige Arbeit eines Rabbiners gibt. 

Der Cliffhanger am Ende von "Du sollst nicht morden" lässt darauf schliessen, dass dies der Auftakt zu einer Reihe ist. Das freut mich, denn ich glaube, das Rabbi-Kommissar-Gespann könnte noch einige tolle Fälle gemeinsam lösen und die möchte ich auf jeden Fall verfolgen. 

Die einzige Sache, die man hätte ausbauen können, ist die Sache mit dem anfänglich von einem Altersheimbewohner geerbten "Ding". Am Ende kommt dieses "Ding" nochmals vor, hätte aus meiner Sicht aber besser eingegliedert werden können. Vielleicht kommt da ja auch noch was im nächsten Band, wer weiss. 

Fazit: Ein tolles Team, der Kommissar und der Rabbi - gerne mehr davon! 
5 Punkte. 



Reihenfolge:
Band 1: Du sollst nicht morden
Band 2: Du sollst nicht begehren

TTT Top Ten Thursday 17.02.2022 - Zehn Neuerscheinungen, auf die ich mich freue

"Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtiteln, Buchcovern oder ähnlichem erstellt. 



Zeige zehn Neuerscheinungen, auf die du dich in diesem Jahr freust

Ich freue mich auf viel mehr als zehn Neuerscheinungen. Aber die heutige Liste hab ich bewusst ausgewählt. Die neuen Titel von Sarah Morgan, Miriam Covi, Patricia Koelle, Lucinda Riley etc., auf die ich mich total freue, hab ich heute extra ausgelassen und bewusst eher Autor*innen genommen, deren Titel unbedingt mehr Aufmerksamkeit brauchen.

Letzteres braucht die internationale Neuerscheinung, die mit Spannung zu erwarten ist, nicht. Denn Julia Haart ist einigen eventuell aus der Netflix-Serie bekannt. Bei ihrer Autobiografie "Un Verhüllt" bin ich gespannt, ob Julia ihre wahren Gefühle zeigt anstatt ihre Hochnäsigkeit, mit der sie andere regelrecht überfährt. 






Das Lied des Waldes von Klara Jahn:
Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Veronika in ihr Elternhaus im Nürnberger Reichswald zurück, um dessen Verkauf abzuwickeln. Ganz ungelegen kommt ihr diese Flucht aufs Land nicht: Ihre Ehe liegt in Scherben, von ihrem Job und sich selbst ist sie entfremdet. Die Kindheitserinnerungen in dem alten Forsthaus und das Wiedersehen mit ihrer Jugendliebe überwältigen Veronika – da entdeckt sie alte Aufzeichnungen über Anna Stromer, die sich im 14. Jahrhundert mit Pioniergeist für den Schutz des Waldes eingesetzt hat. In Annas Geschichte findet sie Trost und Inspiration, und es entwickelt sich ein besonderes Band zwischen den beiden Frauen, denen derselbe Ort durch die Zeiten hindurch Kraft gibt.

Sonnenblumentage von Frieda Bergmann:
Marie, Mitte 20, arbeitet als Floristin in der Gärtnerei ihrer Schwiegereltern in spe, führt eine gute Beziehung, und ihre beschauliche neue Heimat in der Nähe von Bamberg ist im Grunde auch nicht so übel. Es hätte sie schlechter treffen können. Dennoch fragt sie sich manchmal: Gibt sie sich mit ihrem Leben zufrieden, weil es sicher und gemütlich ist, oder weil sie es wirklich will? Was wäre eigentlich, wenn? Als sie sich auf den Weg zu einem langersehnten Spa-Wochenende mit ihrer Tante macht, ahnt sie nicht, dass sie auf dieser Fahrt eine scheinbar unbedeutende Entscheidung treffen wird, die ihr Leben für immer verändern könnte – wenn sie sich darauf einlässt.

Ein Sommer mit Hemingways Katzen von Lindsey Hooper:
Für einen neuen Job zieht Laura Lange nach Key West, Florida: Dort wird sie als Touristenführerin im Hemingway-Haus arbeiten. Nicht ganz, was sie geplant hatte, aber immerhin hat sie ihre Doktorarbeit über den berühmten Autor geschrieben. Kaum angekommen, verliebt sich Laura – und zwar in die 54 Katzen, die auf dem Anwesen herumlaufen, allesamt Nachkommen von Ernest Hemingways Hauskatzen. Auch sonst wird sie schnell heimisch, versteht sich bestens mit ihren Mitbewohnerinnen – und mit dem Katzenpfleger Jake. Als ein Hurrikan auf die Insel zurast, stehen Laura und ihre Freunde vor einem Problem: Sie können unmöglich 54 Katzen evakuieren. Was tun? Sie treffen eine gefährliche Entscheidung.

Der Tote im Netz von Frauke Scheunemann: 
Im Seebad Heringsdorf auf Usedom herrscht Aufruhr: Bäderland-Radio, der kleine Ostsee-Lokalsender, soll von einem größeren Konkurrenten geschluckt werden. Radioreporterin Franziska Mai ist zwar der Liebe wegen auf die Insel gezogen, aber nun gilt es, ihren Job zu retten. Ihre Idee: ein neues Format, bei dem die Usedomer alles auf den Tisch bringen können, was ihnen unter den Nägeln brennt. Und Franziska versucht zu helfen. Aber bald geht es nicht mehr um Nachbarschaftsstreitigkeiten, sondern um den Mord an einem Fischer, der tot in sein eigenes Netz gewickelt im Hafen von Zeglin gefunden wird – in seine Brust das Wort »Rache« eingeritzt. Franziska wittert ihre Chance und mischt sich in die Ermittlungen ein. Und kommt nicht nur Kommissar Kay Lorenz ins Gehege, sondern auch dem Mörder gefährlich nahe.


Rosenkohl und tote Bete (Manne Nowak Band 1) von Mona Nikolay (Pseudonym für Eva Siegmund):
Eben hat sich Ex-Polizist Manne Nowak noch voller Vorfreude auf das Garten-Jahr eingestimmt, da wird die Ruhe in der Berliner Kleingartenanlage »Harmonie« empfindlich gestört – und zwar von Mannes neuen Nachbarn: Eike und Caro von Ribbek machen irgendwas mit »Social Media«, haben vom Gärtnern ganz offensichtlich keine Ahnung und wollen Manne zu den ersten Grillwürstchen des Jahres einen Quinoa-Salat andrehen! Als wäre das nicht genug, wird in ihrem Gemüsebeet eine Leiche entdeckt. Weil die Polizei den Falschen verdächtigt – nämlich Manne –, beschließt Caro, dass sie die Sache selbst in die Hand nehmen müssen. Na das kann ja heiter werden!

Vier Frauen und ein See von Viola Shipman:
Elizabeth, Veronica, Rachel und Emily lernten sich im Feriencamp kennen, wo sie vier Sommer lang die Clover Girls waren - unzertrennlich für diese magischen Wochen der Freiheit. Bis kleine Intrigen und ein großer Verrat das Kleeblatt auseinander riss. Jetzt, in mittlerem Alter, kämpfen die Frauen mit ihren Ehen, ihren Kindern und ihren Karrieren, als Liz, V und Rachel plötzlich jeweils einen Brief von Emily erhalten. Sie bittet die drei, die einst ihre besten Freundinnen waren, noch ein Mal im Camp Birchwood am Lake Michigan zusammenzukommen.  Eine Woche, um sich an die Mädchenträume von damals zu erinnern und alte Wunden zu heilen. Werden sie sich überhaupt noch etwas zu sagen haben? Eine Woche Auszeit vom eigenen erwachsenen Leben erscheint doch ganz schön lang. Was hat Emily sich dabei nur gedacht? 

Mord in der Strasse des 29. November von Alfred Bodenheimer:
Mitten im Lockdown werden die Knesset- Abgeordnete Ruchama Wacholder und ihr Ehemann Gil beim Spaziergang mit ihrem Hund Itztrubal auf offener Straße erschossen. Als lasteten die Corona-Pandemie und der völlige Stillstand des gesellschaftlichen Lebens nicht schon schwer genug auf den Gemütern, denkt sich Polizeipsychologin Kinny Glass. Der Fall geht ihr auch persönlich nahe: Kinnys Ex-Mann Ariel hat mit Gil Wacholder zusammengearbeitet. Auf dem Laufenden hält sie der leitende Ermittler Nissim – der allerdings nicht wirklich ihr »Neuer« ist, wie Kinnys Tochter Mia behauptet. Mehrere Zeugenaussagen deuten auf einen islamistischen Terroranschlag hin, doch der Wirbel um regierungskritische Äußerungen von Ruchama Wacholder lässt eher ein parteipolitisches Motiv vermuten. Als der israelische Geheimdienst den Fall an sich reißen will, soll Kinny im Namen der Polizei verhandeln. Wenn man sie schon einspannt, wird sie wohl auch ein wenig ermitteln dürfen, entscheidet die Psychologin. Dass sie Iztrubal zu sich genommen hat, macht die Sache leichter: Gemeinsam mit dem Yorkshireterrier erlaubt sie sich trotz Ausgangssperre den ein oder anderen Spaziergang durch die leeren Straßen Jerusalems.

Trattoria Mortale (Band 2) von Luca Fontanella:
In der Trattoria des alten Angelo Panda gibt es nur noch ein Gesprächsthema: Angelo lässt seine Stammgäste im Stich. Während der Wirt ein großes Festmahl im historischen Zentrum von Volterra vorbereitet, muss sein Sohn Sergio wieder einmal die Trattoria am Laufen halten. Dabei hat er als Polizist gerade alle Hände voll zu tun: Der Sänger Nino Marino, der für die musikalische Gestaltung der Feier sorgen sollte, wurde tot im Weinberg aufgefunden, offenbar vergiftet. Die Suche nach dem Mörder führt Sergio in Restaurantküchen, Weinkeller – und ausgerechnet zu Angelos Festvorbereitungen.

Tropische Vergeltung (Fidschi-Krimi Band 2) von B. M. Allsopp:
Schon wieder ein Mord. Und das genau jetzt, wo Kommissar Horseman endlich Besuch von Melissa bekommt. Er hat genau fünf Tage Zeit, um den Fall zu lösen – und um seine Beziehung zu retten. Die Bewohner von Tanoa lieben die Abgeschiedenheit und die traditionelle Lebensweise im Hinterland der Fidschi-Insel Viti Levu. Doch dann rüttelt ein Mord die Gemeinde auf. Ein junger Mann liegt tot in der Dorfkirche. Er wurde mit einer traditionellen Zeremoniekeule erschlagen. Viliame war ein Außenseiter, der mit seinen Ideen zur Modernisierung des Dorfes, nicht nur auf Gegenliebe gestoßen ist. Joe Horseman übernimmt die Ermittlungen. Doch die Gemeinschaft ist verschlossen und Horseman gerät ganz schön unter Druck.

Un-Verhüllt von Julia Haart:

Geboren in eine streng religiöse jüdische Familie und mit 21 verheiratet an einen ultraorthodoxen Juden, kennt Julia Haart die ersten 42 Jahre ihres Lebens nur die Unterwerfung unter die strikten Gebote ihrer Religionsgemeinschaft: Unbedeckte Haare, kurzärmelige T-Shirts, Miniröcke, Bikinis – all dies gilt als Insignien des Teufels. Und doch ist Julia Haart von Kindesbeinen an fasziniert von der Glitzerwelt der Mode. Als ihre Kinder alt genug sind, beschließt sie, aus ihrem alten Leben auszubrechen – und ihre Leidenschaft für schöne Kleidung zu ihrem neuen Lebensinhalt zu machen. Und das vermeintlich Unmögliche gelingt. Nach der Gründung eines erfolgreichen eigenen Schuhlabels und der Arbeit als Designerin für La Perla gilt Julia Haart heute als eine der bedeutendsten Playerinnen der internationalen Modewelt. In diesem Buch erzählt sie ihre beeindruckende Geschichte.


Kennt ihr die die von mir genannten Autor*innen bereits?  

Mittwoch, 16. Februar 2022

Krimi: The Maid. Ein Zimmermädchen ermittelt von Nita Prose

Klappentext: 
Jeden Morgen freut sich die 25-jährige Molly Gray darauf, in ihre frisch gestärkte Uniform zu schlüpfen: Sie liebt ihren Job als Zimmermädchen im altehrwürdigen Regency Grand Hotel und ist erst zufrieden, wenn sie die eleganten Suiten wieder in einen tadellosen Zustand versetzt hat. Doch als Molly den ebenso berüchtigten wie schwerreichen Mr Black tot in seinem zerwühlten Zimmer vorfindet, bringt das nicht nur ihren Sinn für Sauberkeit gehörig durcheinander. Denn Molly ist nicht wie andere, und ihr etwas eigenartiges Verhalten macht sie prompt zur Hauptverdächtigen. Zum Glück hat Molly die Sinnsprüche ihrer Oma, ein Faible für Inspektor Columbo – und echte Freunde im Hotel, die ihr helfen, die Ordnung wieder herzustellen.  


Molly ist nicht wie andere Leute. Sie ist bei ihrer Grossmutter aufgewachsen, mit der sie bis zu derem Tod zusammen lebte und hat einen Job in einem Londoner Hotel als Zimmermädchen. Molly arbeitet sehr genau und gut. Aufgrund ihrer Persönlichkeit, die wohl irgendwo im Autismus-Spektrum anzusiedeln ist, merkt sie aber sehr oft nicht, dass andere Leute sie ausnutzen und Freundschaft nur vorgaukeln. 

Als ein Stammgast tot in seinem Bett aufgefunden wird, wird sie verdächtigt - vor allem auch deshalb, weil Molly sich anders verhält als andere Menschen. Ihre Unschuld zu beweisen gilt es jetzt.

Die Geschichte, die Nita Prose zu Papier gebracht hat, macht Spass zu lesen. 

Die Vorgänge im Hotel, die interessanten Nebenfiguren mit all ihren unterschiedlichen Eigenheiten und vor allem Mollys Persönlichkeit - alles ist toll beschrieben und man fliegt beim Lesen nur so durch die Seiten. 

Vor allem in der zweiten Hälfte, wenn der Krimi Fahrt aufnimmt, merkt man, wie toll die Autorin ihre Story aufgebaut hat. 

Nur die finale Auflösung am Ende passt da nicht wirklich rein, passt auch nicht recht zu Mollys Art, damit umzugehen und kommt vor allem aus heiterem Himmel. Mit der Auflösung kann ich so zwar leben, hätte es aber besser gefunden, wenn irgendetwas davon zu erwarten gewesen wäre. Da das Buch verfilmt werden soll, bin ich gespannt, wie diese Schlussszenen in der Verfilmung gelöst werden. 

Auf jeden Fall ist es mal ein etwas anderer Krimi. Aber vielleicht sollte man ihn nicht gerade während eines Hotelaufenthalts lesen ;-) 

Fazit: Auch wenn man sich aufgrund des fraglichen Endes streiten kann, nur schon allein wegen der originellen Protagonistin lohnt sich dieser gemütliche Krimi zu lesen.
4 Punkte. 



Donnerstag, 10. Februar 2022

TTT Top Ten Thursday 10.02.2022 - Zehn Liebesgeschichten zum Valentinstag

"Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtiteln, Buchcovern oder ähnlichem erstellt. 



Happy Valentine's Day:
Stelle zehn deiner liebsten Liebesgeschichten vor

Der erste Titel kam mir sofort in den Sinn, für die anderen brauchte ich länger.  
Es gibt ja viele Liebesromane. Viele Romane, die ich lese, haben aber nicht eine Lovestory zum Thema, sondern viel anderes und die Liebesgeschichte spielt sich im Hintergrund ab, ist quasi Nebensache, vielleicht das Tüpfelchen auf dem i. 

Das ist bei einigen von den für heute ausgewählten Büchern zwar nicht viel anders, aber bei einigen dreht sich alles um die Lovestory. Es gäbe natürlich auch noch einige Klassiker zu erwähnen (und ich bin gespannt, ob ich ein bestimmtes Buch bei euch finden werde), aber ehrlich - es sind diese hier, an die ich mich gerne erinnere. 





Hier gehts zu den Rezensionen von meinen absoluten Lovestory-Favoriten: 
- Die Brücken am Fluss von  - egal ob Buch oder Film, eine Jahrhundertgeschichte, nicht zu toppen. Es ist meine Lieblingsgeschichte seit vielen vielen Jahren, deshalb gibt es auch keine Rezension davon. Es ist der Roman, der mir zur heutigen Frage zuallererst in den Sinn kam, bei allen anderen musste ich länger überlegen.
- Der Kuss von Anne Delbée - die tragische Liebesgeschichte der beiden Bildhauer Camille Claudel und Auguste Rodin. 
- Liebe mit zwei Unbekannten von Antoine Laurain - ein furchtbarer deutscher Titel, aber die Liebesgeschichte ist einfach der Hammer.
- Love to Share von Beth 0'Leary - eine originelle Lovestory mit viel Tiefgang. Grossartig!
- Ist die Liebe nicht schön? von Carmel Harrington - auch ein ganz schlimmer deutscher Titel, im Original viel schöner mit "Every time a bell rings" und entspricht damit auch der wunderbar berührenden Geschichte. Der allerschönste Weihnachtsroman ever. 
- Das Winterkarussell von Anna Liebig - die stimmungsvolle Geschichte hat mich absolut begeistert. 
- Liebe auf drei Pfoten von Fiona Blum - lest meine Rezension, mehr gibts nicht zu sagen :-)
- Das italienische Mädchen von Lucinda Riley - ein wunderschön geschriebener Liebesroman. 
- White Christmas von Michelle Marly - die Hintergrundgeschichte zu diesem schönen Weihnachtssong von Irving Berlin und seine Liebe zu Ellin Mackay toll erzählt. 
- Der Prinz an ihrer Seite von Flora Harding - es wäre bei neun Titel geblieben, hätte ich nicht letzte Woche diesen Roman zu Ende gelesen. Es ist nicht die Hochzeit ihres Sohnes 1981 oder jene ihres Enkels 2011, die wirklich berührt, sondern die Liebesgeschichte zwischen der damaligen Prinzessin und jetzigen Queen Elizabeth und Prinz Philip.