Donnerstag, 9. November 2023

Die Kinder des Don Arrigo von Ivan Sciapeconi

Klappentext:
Abgeschottet in einem kleinen italienischen Dorf wartet der elfjährige Nathan auf eine Gelegenheit, das von den Nationalsozialisten verheerte Europa in Richtung Palästina zu verlassen. In der Villa Emma findet er zwischen den anderen jüdischen Kindern, denen die Flucht in den Süden gelungen ist, nicht nur Schutz, sondern etwas, das verloren schien: ein Stück Kindheit. Auf einem geborgten Klavier wird gemeinsam musiziert, Don Arrigo, der örtliche Pfarrer, hält seine schützende Hand über die kleine Gemeinschaft. Doch die Gefahr rückt näher, und Don Arrigo bekommt den Tipp, dass die Faschisten dem Treiben im Dorf auf die Schliche gekommen sind. Ein tollkühner Plan soll die Kinder retten, deren Überleben in den Händen der Gemeinde liegt.


Zum ersten Mal von Nonantola gelesen hab ich in "Die Glücksmalerin" von Cristina Caboni. Als ich dann sah, dass sich Ivan Sciapeconi im kürzlich erschienenen Roman "Die Kinder des Don Arrigo" dem Thema angenommen hat, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss.

Der Autor erzählt darin die Geschichte des Dorfes Nonantola, bzw. dessen Bewohner auf Zeit, von 40 Kinder und Jugendlichen aus verschiedenen Ländern in Europa, die von den Nazis fliehen mussten. Ihr Ziel ist eigentlich das gelobte Land, doch es sollte noch lange dauern, bis sie Eretz Israel erreichen. 

Der Roman ist aus Sicht von Natan, der aus Deutschland flieht, geschrieben. Er berichtet von der abenteuerlichen und langen Flucht mit Stationen in Maribor, Zagreb und Horjul (in der Nähe von Ljubljana), bis die Kinder und Jugendlichen endlich in Italien ankommen, das damals als sicher galt. 

In der Nähe von Modena, im Dorf Nonantola, leben die jüdischen Kinder in der Villa Emma und organisieren sich grösstenteils selbst. Es wird berichtet, wie sie sich die Arbeit aufteilten, wie sie sich mit der Dorfjugend verstanden und vieles weitere mehr. Als alle denken, der Krieg wäre zu Ende, ist er es doch nicht und sie sind nun auch in Italien in Gefahr. Nun wird geschildert, wie das ganze Dorf mit anpackt, um die Geflüchteten zu verstecken und ihnen zu helfen, einmal mehr zu fliehen. 

Geschickt werden viele jüdische Lebensweisheiten und Sprichwörter eingeflochten. Auch, dass Natan versucht, sich die Namen der vielen Helfer zu merken, ist enorm eindrücklich, denn in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem werden die Namen vieler Helfer in der Allee der Gerechten auf Schildern festgehalten - damit sie und ihre guten Taten nicht vergessen werden. 

Es ist wichtig, dass nicht nur die Helfer in Erinnerung bleiben, nein auch Geschichten wie diese müssen präsent bleiben - gerade Angesicht dessen, dass die Welt aktuell zu vergessen scheint was nie wieder passieren, sich nie mehr wiederholen dürfte. 

Don Arrigo kommt erst später in der Geschichte vor. Schön, dass er titelgebend sein durfte; so bleibt auch er in Erinnerung. Im Original heisst der Roman jedoch "40 cappotti e un buttone" und ich bedauere, dass der Originaltitel, auf Deutsch "40 Mäntel und ein Knopf", nicht beibehalten wurde, denn diese Mäntel und der eine Knopf sagen sehr viel über die Zeit und das Miteinander in dem kleinen italienischen Dorf aus, sie sind bedeutsam.

Natürlich spielt Don Arrigo eine gewichtige Rolle, aber eben auch viele andere Menschen. Der Autor hat die unterschiedlichsten Charaktere sehr gut dargestellt, nicht nur die Bewohner von Nonantola, sondern vor allem Nathans Mutter, Vater und Onkel fand ich toll gezeichnet. Dadurch macht Sciapeconi sichtbar, wie unterschiedlich wir Menschen mit unseren divergenten Charaktereigenschaften und Lebenseinstellungen durchs Leben und vor allem durch so eine schwere Zeit gehen. 

Fazit: Absolut lesenswert! 
5 Punkte. 




Mittwoch, 8. November 2023

Di Bernardo von Natasha Korsakova (Commissario Di Bernardo 3)

Klappentext:
Rom. Ein grausamer Doppelmord hat sich neben der Basilica di San Giovanni in Laterano ereignet. Alessandro Ferro, ein bekannter römischer Komponist, liegt tot in einer riesigen Blutlache, eine Pistole in der Hand. Dagegen scheint niemand die junge Frau zu kennen, die nur wenige Meter entfernt von ihm erschossen wurde – mutmaßlich von Alessandro selbst. Commissario Di Bernardo, der zusammen mit seinem Ispettore Roberto Del Pino schon Jahre zuvor in der illustren Musikwelt ermittelt hat, wird mit dem Fall beauftragt. Schon bald gibt es eine Handvoll Verdächtige. Eine von ihnen ist Alessandros Ex-Freundin Elisa – eine Geigerin, die mit Umweltaktivisten sympathisiert, die sich gegen den illegalen Holzhandel starkmachen. Eine andere Spur führt Di Bernardo zu einem römischen Bogenbauer, der die gefährdeten Tropenhölzer quasi mit Gold aufwiegt. Ohne es zu ahnen, betritt Di Bernardo eine Welt, die von Habgier, Existenzängsten und Konkurrenzdruck gleichermaßen regiert wird. Doch wie weit kann man für die eigenen Ziele gehen? Eine Frage, die auch der Commissario sich stellen muss, als die dritte Leiche gefunden wird und alle seine bisherigen Hypothesen zunichte gemacht werden.


Es geht weiter mit Commissario di Bernardo! Allerdings veröffentlicht die Autorin den dritten Band nun bei einem neuen Verlag - dies tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Im Gegenteil.

Das Team um di Bernardo hat sich mittlerweile gefunden und versteht sich immer besser. Gut so, denn der neue Fall hat es in sich und da werden alle gebraucht. Vor der Basilica di San Giovanni in Laterano werden zwei Leichen aufgefunden: eine junge Frau und ein in Rom bekannter Komponist. Die grosse Frage ist nun, wer zuerst starb. Natürlich auch warum und ob die beiden Toten überhaupt etwas miteinander zu tun haben. Das Team gibt alles, um den verzwickten Fall zu lösen und geht erst mal jedem Hinweis nach. Dabei geraten sie manchmal auch in Sackgassen, was den Fall aber auch interessant macht. 

Das Cover zeigt es nicht, doch wie die beiden Bände zuvor spielt auch "Die Bernardo" in der Welt der klassischen Musik. Anstatt grosse Konzertsäle besuchen wir zusammen mit den Ermittlern eine Geigenbauwerkstätte. Die Autorin spricht hier als Nebenthema auch die Bauweise von Geigenbogen an. Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht aus welchem Material die Bogen gebaut werden und ob dieses Material umweltfreundlich ist oder nicht. Carbon oder Ebenholz (Fernambuk) - was tönt schöner, was ist besser für die Umwelt? Im Nachwort erklärt Natasha Kosakova, selbst Violinistin, was es damit auf sich hat. 

Auch dieser Fall überzeugt wieder mit einem tollen Ermittlerteam und einem spannenden Fall, der in vier Tagen abgeschlossen wird. Pro Tag ein Kapitel und pro Kapitel gibt es in der Printausgabe anscheinende je ein QR-Code, der zu den erwähnten Musikstücken auf YouTube führt. Diese Codes fehlen im eBook. 

Fazit: Ein komplizierter Fall, meisterhaft und menschlich gelöst von Di Bernardo und seinem Team. Gerne mehr davon! 
4 Punkte. 

Reihenfolge:
Band 3: Di Bernardo

Freitag, 3. November 2023

Krimi: Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton von Rebecca Michéle (Miss Emily 1)

Klappentext:
Cornwall, 1905: Emily steht für ihre Überzeugungen als Suffragette ein und muss dafür sogar eine Nacht in der Zelle verbringen. Das wird ihrer Mutter zu viel. Sie schickt ihre Tochter zu einem entfernten Verwandten nach Cornwall aufs Land – in der Hoffnung, dass sie dort die richtige Partie für eine Heirat findet. Bei Emilys Ankunft im Herrenhaus Higher Barton wird die Leiche eines Dieners entdeckt, woraufhin sich die energische junge Frau in die Ermittlungen stürzt. Sehr zum Leidwesen des örtlichen Vikars, dem diese Vorkommnisse in seiner Kirchgemeinde gar nicht gefallen. Doch Emily scheut kein Risiko, um den Todesfall aufzuklären und gerät dadurch bald selbst in Gefahr.


Es geht wieder nach Higher Barton - nun aber im Jahre 1905, also lange vor Mabel Clarence und Sandra Flemming und 35 Jahre vor "Das Flüstern der Wände". Etwas ist gleich: die Frauen auf Higher Barton zeichnen sich alle durch Neugier und eine Spürnase aus. Ebenso legen sie Wert auf Gerechtigkeit, besonders auch in der Gleichstellung von Frau und Mann. 

So auch die technisch interessierte Emily, die mit ihrer verwitweten Mutter in London lebt. Emily hilft in den Suppenküchen mit und erwärmt sich für die Ideen der Suffragetten. Nachdem sie bei einer Veranstaltung festgenommen wird, schickt man Emily zu ihrem Onkel nach Cornwall. Emily macht aber schnell klar, dass sie nicht heiraten wird. 

Gleich bei ihrer Ankunft wird der erste Diener tot aufgefunden. Das Personal hüllt sich in Schweigen, doch Emily ist neugierig geworden und stellt Nachforschungen an. Dies findet weder der hiesige Vikar noch der Polizist vor Ort gut. Dass der Tod einfach so hingenommen wird, auch wenn einiges sehr fragwürdig daran ist, bringt Emily auf die Palme. Durch ihrer Fragerei bringt sie sich selber in Gefahr, kommt der Sache, sprich der Täterschaft aber immer näher. 

Auch dieser Besuch in Higher Barton hat mich gut unterhalten und Spass gemacht. Die Diskussionen von Emily und ihrem Onkel und dem Vikar lassen sich vergnügt lesen - aus unserer heutigen Sicht sowieso. Emily bekommt von der Pfarrhaus-Haushälterin den Rücken gestärkt. Dies und vieles andere lässt erahnen, dass diese neue Reihe in Zukunft grossen Lesespass bieten wird. 

"Miss Emily und der tote Diener" macht Lust auf noch mehr Higher Barton - von diesem Anwesen kriege ich wohl noch lange nicht genug. 

Fazit: Ein toller Auftakt zur neuen Reihe, die im - vielen Leser*innen gut bekannten - Lower und Higher Barton im schönen Cornwall spielt. 
4 Punkte.


Reihenfolge:
Band 1: Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton
Band 2: erscheint voraussichtlich im Sommer 2024

Mittwoch, 1. November 2023

Neuerscheinungen und Monatsvorschau November 2023


November - das Jahr ist bald zu Ende und ich habe rein gar nichts dagegen... Immerhin werden uns noch einige Neuerscheinungen erfreuen. Ich hab im November 16 interessante Titel ausgewählt, die ich euch gerne zeige.

Eingezogen sind bereits im Oktober "Der Buchclub. Ein Licht in dunklen Zeiten", "Florence Butterfield und die Nachtschwalbe" und "Monsieur Comte und die Kunst der Täuschung". Bei letzterem bin ich sehr gespannt, ich denke, bei dieser Reihe wird es extrem auf diesen zweiten Band ankommen, ob man die Reihe weiterverfolgen will oder nicht. 

Heute eingezogen sind "Seesterntage", "Wo Weihnachtswunder wahr werden" und "Revanche".









Zwei weitere werden noch in den nächsten Tagen folgen: "Das Antiquariat an der Seine" und natürlich auch der neueste "Schwester Fidelma"-Band "Der Tod des Ketzers". Irgendwann auch "Das Geheimnis der Mona Lisa". Die anderen Bücher lass ich vorerst mal auf meiner Merkliste. 

Denn ich hab noch ganze viele Neuerscheinungen vom September und Oktober, die ich vovor noch lesen will. Die Weihnachtsromane hab ich mir bewusst für den grauen November aufgespart, nächstens lesen werde ich auch noch "Ich bin Frida", "Apfelherbst" und "Der späte Ruhm der Mrs Quinn", vielleicht auch noch den einen oder andern Krimi. 

Soweit meine Lese-Pläne für den November. Ich bin gespannt, wie weit ich damit komme, denn es stehen wieder zusätzliche Arbeitstage (die wie immer auch vorbereitet werden müssen) an, eine Weiterbildung und dann folgt am Ende des Monats endlich noch die Wohnungsabgabe meiner Mutter. Gestern war ich diesbezüglich gerade noch zu einem Termin mit der Reinigungsfirma unterwegs. Wenn ich die Schlüssel abgeben habe, werde ich sowas von erleichtert sein! Den Balkon sollte ich auch noch winterfest machen und Tulpenzwiebeln pflanzen - beides Dinge, die theoretisch für den Oktober vorgesehen waren. Jetzt freu ich mich aber erst mal auf morgen Freitag, auf einen gemütlichen Abend mit Freundinnen - geplant war dies Ende August, aber dann war ich ja und eine der Freundinnen dooferweise krank und wir mussten das Treffen verschieben. Wir werden den morgigen Abend umso mehr geniessen! 

Was habt ihr euch für den November vorgenommen? 

 
Pst.... Ich hab noch den vierten Band der Hafenärztin vergessen, wie konnte mir das nur passieren! Er erscheint aber erst am 30. November, von daher hätte ich es auch in den Dezember nehmen können ;-) 

Mein Lesemonat und Monatsrückblick Oktober 2023

Können wir den Oktober bitte streichen? Ich hab mich so fest auf die ruhigen Tage im Oktober gefreut. Doch es war nichts mit der von mir sehnlichst erwarteter Ruhe. Am ersten eigentlich ruhigen Tag, am 1. Oktober, musste ich unsere Katze Kara aufgrund einer Vergiftung in das Tierspital bringen. Anstatt sie am nächsten Tag zu holen war sie schlussendlich vier Tage im Spital - das war eine lebensbedrohliche Vergiftung und niemand wusste, ob sie durchkommt oder nicht. Danach päppelte ich sie zuhause noch über eine Woche auf, denn sie ass und trank kaum was und schon gar nicht selbstständig und laufen konnte sie auch fast nicht. Die ersten Tage "fütterte" ich sie alle zwei Stunden mit Futter, das sie von meinem Finger abschlecken konnte. 


Als wär das nicht schon genug Aufregung (die zweite Katze war total verwirrt), kam Ende der Woche die Tochter mit Corona vom Klassenlager nach Hause. Als sie endlich wieder fit war eine Woche später (und sie hat ihren Geburtstag im Zimmer verbracht), hat es mich einen Tag später erwischt. Als ich dann nach einer Woche aus dem Zimmer kam, waren unsere Herbstferien zu Ende... Und ich total k.o., nach zweimal durch die Wohnung laufen brauchte ich schon ne Pause, einmal die kaputte Rolltreppe am HB hochlaufen, hätte ich gerne einen Sessel gehabt. Jetzt gehts langsam wieder - und zum Glück ist Kara wieder die Alte. Mitte Monat müssen wir zur noch einmal zur Nachuntersuchung, aber ich denke, dann werden alle Werte wieder gut sein.

Dieses Jahr haben die Ferien etwas gegen mich... Zum Rezensionen schreiben kam ich somit auch nicht wirklich. Gelesen hab ich schlussendlich einiges, auch wenn ich zum Zerstreuen sehr oft TV schaute, denn Konzentration für anderes hatte ich nicht wirklich. Eigentlich dachte ich, ich würde mein aktuelles Buch "Alte Wege, neue Hoffnung" noch beenden, doch die 512 Seiten hab ich erst zur Hälfte durch, weil ich die letzten vier Tage kaum zum Lesen kam. 

So waren es im Oktober 16 gelesene Bücher, bewertungsmässig war wirklich alles mit dabei. Wobei zum Glück die guten bis sehr guten Bücher überwiegen. 

Nicht fesseln konnten mich leider "Mord & Croissants" - der Autor ist ein Komiker, und das merkt man leider seinen Charakteren an, keine einzige normale Figur ist einfach zu viel des Guten. Bei "Die Erfindung des Lächelns" hab ich mich auf einen interessanten Krimi rund um den Raub der Mona Lisa gefreut, doch leider konnte ich mich mit dem Schreibstil nicht anfreunden und auch die viel zu vielen Charaktere taten dem Krimi nicht gut. 

Die beiden mit 3.5 Sterne bewerteten Romane konnte man gut lesen, aber bei "Falling Hard for the Royal Guard" fand ich die immer zu spät kommende und zu viel Alkohol trinkende Protagonistin ziemlich anstrengend. "Winterstrandtage" war nett, aber wie oft bei Tanja Janz Romanen fehlte mir doch einiges, um auf gute 4 Sterne zu kommen. 

2 Sterne: 
- Die Erfindung des Lächelns von Tom Hillenbrand (nach 100 Seiten gelangweilt und genervt abgebrochen und Rest überflogen)

2.5 Sterne:
- Mord & Croissants von Ian Moore 


3.5 Sterne:
- Winterstrandtage von Tanja Janz 
- Falling Hard for the Royal Guard. Eine königliche Liebeskomödie von Megan Clawson


4 Sterne:
- Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton von Rebecca Michéle 
- Frau Komachi empfiehlt ein Buch von Michiko Aoyama 
- Heidelandliebe von Silvia Konnerth
- Falsche Wahrheiten von Helena Marchmont (Bunburry 16) 
- Wer den Löffel abgibt von Jessa Maxwell 



5 Sterne:
- Zimt, Schnee und Sterne von Heléne Holmström 
- Das Winter-Cottage von Rachael Lucas (Das Erbe von Applemore 1)  
- Herbstleuchten von Katharina Herzog (Das kleine Bücherdorf 3) 
- Die Kinder des Don Arrigo von Ivan Sciapeconi 
- Eine Ewigkeit für uns von Marie Force (Lost in Love/Green Mountain 15) 
- Das kleine Schloss in Schottland von Julie Caplin (Romantic Escapes 9) 



Gut unterhalten haben mich die 4-Sterne-Bücher. Drei Bücher möchte ich da rausheben: ich fand es mutig von der Autorin. nun noch "Die erstaunliche Entdeckungsreise der Maureen Fry" zu veröffentlichen. Man kann darüber disktutieren, ob es diesen Band noch gebraucht hat, aber ich denke, es macht die Geschichte um Harald und Queenie vollständig. "Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton" spielt zur Zeit der Sufragetten um 1905 und bringt uns nach den beiden anderen Reihen von Rebecca Michéle erneut, aber zu einer anderen Zeit, nach Higher Barton. Da freu ich mich schon auf Nachschub. "Wer den Löffel abgibt" ist eine bittersüsse Krimikomödie. Jede und jeder, die/der sich "Das grosse Backen" im TV ansieht, wird es nach diesem Krimi mit anderen Augen sehen ;-) 

Wie ihr seht, sind auch schon einige Vorweihnachtsbücher mit dabei - und alle haben die höchste Punktzahl erreicht. "Zimt, Schnee und Sterne" hätte ein schöneres Cover verdient. Etwa eine Aussen- oder Innenansicht einer Bäckerei mit Café. Anscheinend sind Bücher, die rund um Back- oder Kochshows zu tun haben, gerade in, "Der späte Ruhm der Mrs Quinn" geht auch in diese Richtung. Dazu mehr im November. "Herbstleuchten" hat mir sehr gut gefallen, der bisher beste Band. Aber ich mochte den ruhigen Eliyah halt auch immer gut. "Das Winter-Cottage" hat mich positiv überrascht, schön dass es ein Reihenauftakt ist, auch hier freu ich mich auf Nachschub in den nächsten Jahren. Kein Nachschub hingegen wird es in der "Green Mountain/Lost in Love-"-Reihe geben, denn "Eine Ewigkeit für uns" ist der finale Band. Er spielt fünf Jahre nach dem letzten Band und so sieht man gut, wie sich die Sippe entwickelt hat (u.a. noch mehr Nachwuchs, aber wen überrascht das schon), und nun gibts für den jüngsten, Max, auch endlich ein Happy End. 

Was ganz anderes war "Die Kinder des Don Arrigo". Der deutsche Titel finde ich nicht so gelungen, der Originaltitel sagt mehr aus, aber das Buch ist klasse. Es berichtet über eine Gruppe Jugendlicher/Kinder, die aus Deutschland und anderswo geflohen sind und sich auf den Weg ins gelobte Land machen, dann aber in Italien landen. Von dem Dorf Nonantola hab ich bereits bei Cristina Caboni in der "Die Glücksmalerin" gelesen, deshalb war ich gespannt auf den quasi "Augenzeugenbericht", der mir sehr gut gefallen hat. 

Die meisten Rezensionen stehen noch aus, sind aber in den Startlöchern. Ich musst erst mal die von August und September nachliefern. Ich getraue mich fast nicht zu sagen, dass ich sie hoffentlich bis Ende November aufgearbeitet habe, denn jedes Mal, wenn ich in diesem Jahr dachte, es wäre so, kam was dazwischen. Vielleicht klappts ja dieses Mal. Bin jedenfalls froh, wenn 2023 dann endlich zu Ende ist. 

Nun wünsche ich euch einen schönen November mit vielen guten Büchern!

PS: Ich hab soeben gemerkt, dass viele Kommentare vom September und Oktober, und auch jetzt, im Spam gelandet ist. Schaut mal ob das auch bei euch so ist.