Dienstag, 30. November 2021

Mein Lesemonat und Monatsrückblick November 2021

Eisig kalt, mit Schneesturm und eisglatt war es heute bei uns am letzten Novembertag. Doch der Grossteil des November war es hier einfach nur neblig, der selten und wenn, erst nach dem Mittag, verschwand. 

Mein Lesenovember war fast so zäh wie der fast täglich über Zürich liegende Hochnebel. Es gab einige Romane, die mich nicht sehr fesselten, so dass ich lieber anderes tat. 


Viel war das jedoch nicht, denn Ende Monat wurden die Schmerzen im Ellenbogen schlimmer, so dass ich damit doch endlich zum Arzt ging: Knochenhautenzündung plus Tennisarm am rechten Ellenbogen. Trotz Medikamenten wird es nicht besser, so dass ich deswegen noch öfters zum Arzt muss. Der November war also mein Monat der enttäuschenden Bücher und der Arztbesuche. Anfang November war ich einige Male zum durchtesten in der Allergie-Klinik. Viel Neues kam auf den ersten Blick nicht heraus, aber nach gründlicher Recherche meinerseits - und um die Ecke denken - habe ich nun einen Anhaltspunkt für eine meiner Allergien gefunden. Mehr dazu erzähle ich euch im Dezember Rückblick, denn ich habe noch weitere Termine in der Klinik und sehe dann, ob der Arzt zum selben Ergebnis kam wie ich. Ich weiss auch noch nicht, ob ich glücklich darüber sein sollte, etwas gefunden zu haben oder zu hoffen, dass es das genau nicht ist. Aber eben, Ende Dezember mehr dazu. 

Geimpft wurde ich auch - allerdings noch nicht geboostert, das sollte Mitte Dezember soweit sein -  sondern mit der diesjährigen Grippeimpfung. 

Zurück zu den Büchern. Ich habe 15 gelesene Bücher und einen Abbruch zu verzeichnen. Abgebrochen hab ich den zweiten Teil der Gamache-Reihe von Louise Penny. Bereits der erste Band konnte mich nicht überzeugen, da ich dort von Anfang an wusste, wer der Täter ist und hab den Rest nur noch überflogen, da mir zu lahm erzählte wurde. Im zweiten Band hab ich 50 Seiten gelesen, die mich nur gelangweilt haben - und da war noch lange kein Mord oder Ermittlungsarbeit in Sicht. Die Serie lege ich ad acta, die ist nichts für mich. 

Weiter enttäuscht wurde ich mit der vergessenen Prinzessin, bei Jane Austen, beim 19. Band der "Tee? Kaffee? Mord!"-Serie (werde ich nicht mehr weiterlesen, die letzten Bände waren schon nicht mehr gut), und bei "Willkommen im kleinen Grand Hotel". Die Grundidee wär schön, aber die Umsetzung zu gewollt und aufgesetzt, so als wolle die unter Pseudonym schreibende deutsche Autorin den Leserinnen aufzwingen, die Geschichte toll und sooo poetisch und märchenhaft zu finden. Bei "Jane Austen" waren mir die Zeitsprünge und die vielen seitenlangen Zitate aus den Original-Romanen zu nervig. "Die vergessene Prinzessin" war zwar interessant, aber zu ausschweifend. 

3.5-Sterne erhielten drei Romane, zwei davon von Debbie Macomber. "Die Bucht der Wünsche" war mir viel zu bedrückend und die Protagonistin schwierig. Vor einem Monat noch wollte ich "Heart of Texas" nicht lesen, doch als es letzte Woche in die Onleihe kam, hab ich es mir spontan unverbindlich ausgeliehen. Im Original wurde es 1998 veröffentlicht, nun (neu?) übersetzt, weil es dazu eine Netflix-Verfilmung gibt. Meine Meinung: wer auf amerikanisches Ranchleben steht, kann es ja versuchen. Kaufen würde ich die Reihe nicht. "Winterglück und Nelkenduft" von Emilia Schilling hat mir nicht so gut gefallen, ich hatte Mühe mit der Protagonistin und ihrer Schwester (Mädels, redet halt!). Dafür gefiel mir das Setting im Teeladen. 

Doch es gab auch Bücher, die mich im November positiv überraschten. "Weihnachtsglück in Willowbrook" zum Beispiel. Wer einen netten Weihnachtsroman sucht, sollte zuschlagen. Auch die anderen 4-Sterne-Bücher haben mir gefallen und mich gut unterhalten.

Meine Highlights im November waren "Notting Hill im Schnee", "Der Zauber eines Wintertages" und "Wallis & Edward", und auch "Für immer in meinem Herzen".  Schiebt sie auf ihren Leselisten ganz nach vorne! 


Und hier meine November-Leseliste in der Übersicht: 

abgebrochen:
- Tief eingeschneit von Louise Penny (Gamache 2) 

3 Punkte:
- Willkommen im kleinen Grand Hotel von Felicity Pickford (Charming Street 1) 
- Die vergessene Prinzessin von Eva-Maria Bast 
- Jane Austen und die Kunst der Worte von Catherine Bell (AFzAuL 7) 
- Sisters Sallys letztes Halleluja von Ellen Barksdale (TKM 19) 

3.5 Punkte:
- Winterglück und Nelkenduft von Emilia Schilling
- Die Bucht der Wünsche von Debbie Macomber 
- Heart of Texas  - Der Himmel so frei von Debbie Macomber 

4 Punkte:
- Goldenes Gift von Tom Hillenbrand (Xavier Kieffer 7) 
- Friesenwinterzauber von Tanja Janz  
- Weihnachtsglück in Willowbrook von Sophie Claire 
- Der kleine Garten zum Verlieben von Janina Lorenz (Herzbach 4) 

4.5 Punkte:
- Notting Hill im Schnee von Jules Wake (aka Julie Caplin)

5 Punkte: 
- Der Zauber eines Wintertages von Karen Swan 
- Für immer in meinem Herzen von Susan Wiggs






Im November überwiegten blaue und beige Cover und ich hatte nur vier Rezensionsexemplare, ich hab mich zugunsten meines SuBs zurück gehalten, ausserdem hab ich bei der Onleihe manchmal spontan was ausgeliehen. Nichts gelesen hab ich bei meinen verbleibenden drei #12für2021-Titeln. 

Ob ich für die im November gelesenen, aber noch nicht rezensierten Bücher noch eine Rezi schreibe oder nicht, weiss ich noch nicht, da ich vorerst meinen Arm ruhig halten und nicht viel tippen soll. Was einfacher gesagt als getan ist.

Wie es lesemässig im Dezember für mich weiter geht, erzähle ich euch morgen. Nun bin ich gespannt, wie es euch im November erging, erzählt bitte! 

Donnerstag, 25. November 2021

Wallis & Edward. Eine Liebe, stärker als die Krone von Wendy Holden

Klappentext:
London, 1928: Die 32-jährige Wallis kommt mit großen Erwartungen aus den USA nach England, um ihren zweiten Mann zu heiraten. Doch ihr Mann hat kaum Zeit für sie, und die Engländer sind Snobs ohne Interesse an ihr. Wallis ist einsam. Aber schließlich fasst sie sich ein Herz: Wenn sie niemand auf Partys einlädt, dann lädt sie sich eben selbst ein. Schon bald ist Wallis der Star der High Society von London. Schließlich lernt sie Edward, den Prinz von Wales, kennen. Um ihn ist es sofort geschehen, er empfindet eine Liebe zu Wallis wie zu keiner anderen Frau zuvor. Aber soll Wallis sich wirklich von ihrem Mann trennen und auf Edward einlassen? Und damit Teil einer Familie werden, der sie mit ihrer Freiheitsliebe niemals gerecht werden kann?


Fast 100 Jahre ist es her seit der grössten Krise des englischen Königshaus. Was damals die Krise auslöste, ist aus heutiger Sicht schwer verständlich: der britische Thronfolger liebt eine bürgerliche, geschiedene Frau und möchte sie heiraten, doch die Regierung ist dagegen. Edward VIII., von allen David genannt, zieht die Konsequenzen und tritt nach nur zehn Monaten als König ab.  

Wendy Holden hat sich dieser Frau angenommen und legt mit "Wallis & Edward" einen Roman vor, der über diese grosse Liebe erzählt. Bereits in ihrem Buch "Teatime mit Lilibet" lässt sich erahnen, dass Wallis Simpson eine grosse Faszination auf die Autorin ausübt.

Diese Faszination bringt sie nun auch uns Leserinnen näher. Plastisch schildert Wendy Holden Wallis Leben: ihre tragische Vergangenheit, der Wunsch Fuss in der britischen High Society Fuss zu fassen und das Kennenlernen des Prince of Wales sowie die daraus entstehende Freundschaft, die bald zur tiefen Liebe wurde. Eine Liebe, die nicht gern gesehen wurde und schlussendlich wider gängigem Erwarten der damaligen Gesellschaft bis zum Tode Davids hielt. 

Mit seinem Tod beginnt "Wallis & Edward". Ab diesem Zeitpunkt in ihrem Haus in Paris bis zu seinem Begräbnis, eine Woche später in Windsor, begleiten die Leserinnen Wallis. Von hier aus wird immer wieder chronologisch zurück geblickt auf die Lovestory der beiden. Oder umgekehrt: die chronologische Erzählung wird öfters durch die Begräbniszeremonie unterbrochen. Es ist aber keine störende Unterbrechung, sondern eher ein Atemholen  - man weiss gar nicht, ob man von der Zeremonie und dem Verhalten der Royals eine Atempause braucht oder von der fesselnden Erzählung über Wallis und Co. 

Sofort ist man in die Geschichte vertieft, bedauert Wallis, findet sie manchmal anstrengend, hofft mit ihr, bis man sie bewundert für ihr Aushalten, ihre Geduld und ihre Liebe. Beide, Wallis wie auch Edward, werden aber nicht verklärt, sondern mit ihren Fehlern dargestellt. 

Mit ihren beiden Büchern über Frauen, die mit dem britischen Königshaus in Verbindung standen, hat mich Wendy Holden begeistert. So sehr, dass ich auch ihre zukünftigen Bücher sicher lesen werde, denn ihr Schreibstil ist enorm packend. Ich mag, dass Holden ihre Heldinnen nicht auf einen erhöhten Thron setzt, sondern ihre Protagonistinnen mit all ihren Seiten und mit all ihren Fehlern zeigt und zudem nicht auf den Tränenkanal drückt. 

Einzig die Titel einiger damals lebender, aber inzwischen verstorbener Royals waren manchmal irritierend zu lesen, denn dieselben Titel tragen zur Zeit andere Mitglieder des britischen Könighauses. 

Fazit: Der Blick hinter die Schlagzeilen der 30er Jahre gelingt Wendy Holden perfekt. Sie schuf einen mitreissenden Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen mag. 
5 Punkte. 


Weitere empfehlenswerte Romane von Wendy Holden: 
Teatime mit Lilibet - Der Roman über Marion Crawford, die Gouvernante der königlichen Prinzessinnen, gewährt Einblick in die Kindheit von Queen Elizabeth.

Jane Austen und die Kunst der Worte von Catherine Bell (AFzAuL 7)

Klappentext:
Steventon, 1795. Die aufgeweckte Pfarrerstochter Jane möchte nur eines: schreiben. Mit tintenverschmierten Händen durchwacht sie die Nächte und begibt sich in die Welt ihrer Heldinnen. Doch ihre Schwester Cass ist verlobt, und Jane schwant, dass ihre Mutter ganz ähnliche Pläne für ihre Zukunft schmiedet. Nur sind Jane die jungen Kerle aus dem Ort alle einerlei, bestenfalls geben sie akzeptable Tanzpartner auf den von ihr heiß geliebten Bällen ab – bis der belesene Wirbelwind Tom Lefroy aufkreuzt. Janes Herz aber muss immer wieder Enttäuschungen ertragen. Umso unermüdlicher kämpft sie für ihren größten Traum: einen Roman zu veröffentlichen.  


Vielleicht romantisieren wir Jane Austen, aber die Vorstellung, wie Jane gegen alle damaligen Konventionen an ihr Talent glaubte und schrieb und schrieb, ist schon sehr eindrücklich. Deshalb eignet sich ihr Leben auch gut als Vorlage für Romane oder Verfilmungen.

Catherine Bell hat diese Vorlage genommen und daraus eine Romanbiografie gestrickt. Im ersten Teil beginnend um 1795, kurz nach Janes 20. Geburtstag, war ich noch begeistert, doch kurz vor dem zweiten Teil begann das Verheerende: einerseits springen die Zeiten hin und her, es ist also nicht mehr chronologisch erzählt. Und andererseits baut die Autorin immer wieder Texte aus Jane Austens Bücher ein. 

Diese Zeitensprünge fand ich anstrengend und ich möchte gar nicht wissen, wie dies Leserinnen empfinden, die Janes Biografie nicht kennen. Die seitenfüllenden zitierten Stellen aus Austens Büchern passen zwar zu dem, was gerade im Roman passiert, aber sie sind viel zu umfangreich. 

Beides zusammen, Zitate und Zeitensprünge, rissen mich aus dem Lesefluss. Ich kam nur schleppend voran und verlor immer mehr mein Interesse. Schade, denn der Start war vielversprechend. 

Fazit: Prolog und Epilog fand ich gut gewählt. Leider überwiegte für mich der zähe zweite und dritte Erzählteil, weshalb mich "Jane Austen und die Kunst der Worte" nicht zufrieden stellen konnte und enttäuschend zurück liess. 
3 Punkte.



Reihenfolge "Aussergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe":
Band 1: George Sand und die Sprache der Liebe von Beate Rygiert
Band 2: Die Pianistin von Beate Rygiert (Clara Schumann)
Band 3: Milena und die Briefe der Liebe von Stephanie Schuster (Milena Jesenka)
Band 4: Die Rebellin von Thérèse Lambert (Lou Andreas-Salomé)
Band 5: Die Bildhauerin von Pia Rosenberger (Camille Claudel)
Band 6: Frau von Goethe von Beate Rygiert (Christiane Vulpius) 
Band 7: Jane Austen und die Kunst der Worte von Catherine Bell

Dienstag, 23. November 2021

Die vergessene Prinzessin: Alice von Battenberg von Eva-Maria Bast

Klappentext:
London, 1902: Als Alice von Battenberg dem weltgewandten Prinzen Andreas von Griechenland begegnet, ist sie sofort von ihm eingenommen. Er erwidert die Gefühle der ausgesprochen intelligenten Prinzessin, die zwar taub geboren wurde, aber in mehreren Sprachen Lippen lesen kann. Alice folgt ihrer großen Liebe nach Griechenland, nichts von der Zerreißprobe ahnend, die ihr dort einige Jahre später bevorstehen soll: Der Konflikt zwischen Volk und Krone spitzt sich zu, Unruhen stürzen das Land in eine schwere Krise. Alice kämpft für ihre neue Heimat, baut Hospitäler und kümmert sich um Kriegsversehrte. Doch die Lage verschärft sich, ihre Familie gerät wiederholt in tödliche Gefahr, und letztendlich scheint eine Flucht der einzige Ausweg zu sein. 


Auf diesen Roman hab ich mich gefreut, da ich über Prinz Philips Eltern gar nichts wusste. Eva-Maria Bast hat sich seiner Mutter angenommen, Alice von Battenberg. 

Die Autorin erzählt in "Die vergessene Prinzessin" die Geschichte seiner Eltern, wie sie sich kennen und lieben lernten, wie Alice zu Andreas nach Athen zog und wie ihr Leben durch den Griechenland-Krieg geprägt wurde.

Anstatt die Zeit mit ihren kleinen Töchtern zu geniessen, hilft Alice mit, Lazarette aufzubauen und Kriegsverletzte zu pflegen. Doch auch nach dem Krieg ist ihr keine Ruhe gegönnt, die Unruhen dauern an. Zudem gibt es schlechte Nachrichten von ihren Familienmitgliedern in Russland.

Es war eindrücklich, was Alice alles geleistet hat. Das wurde sehr gut wieder gegeben. Doch dass die taube Alice angeblich normal verständlich reden konnte, kann ich der Autorin aber nicht abnehmen. Auch wenn Alice und ihr Umfeld mit ihrer Taubheit gut umzugehen wusste, sind die vielen Dialoge für mich in dem Masse nicht glaubwürdig. 

Interessant war die Geschichte des griechischen Königshaus. Wie stark die Verbindungen zum russischen Zarenhaus und dem britischen Königshaus ist, war mir nicht bewusst. Seit der Lektüre weiss ich nun auch, woher der Name Mountbatten stammt. 

Aus historischer Sicht war die Lektüre der vergessenen Prinzessin zwar lehrreich, aber der Roman war mir zu detailreich und ausschweifend und vermochte mich deshalb leider nicht zu fesseln. Lieber hätte ich stattdessen noch mehr zu Alices späterem Leben gelesen. Der Prolog versprach in dieser Hinsicht zu viel. 

Manche Szenen empfand ich auch als kitschig und dass Alice Nichte um 1902 eine Schneewittchenkette trug, wenig glaubwürdig. Die Kette entsprang zwar der Fantasie der Autorin, wie sie im Nachwort schreibt, aber da wars längst zu spät, weil ich mich auf den verbleibenden Seiten über diesen Anhänger ärgerte und die Kette immer mal wieder erwähnt wurde. Das Märchen von Schneewittchen war damals bekannt, aber gab es damals tatsächlich solche Anhänger? Merchandising im 19. Jahrhundert? Ein stinknormaler Tieranhänger hätte es doch auch getan, das wäre viel glaubhafter. 

Fazit: Die historische Seite war zwar interessant geschildert, wenn auch zu ausführlich. Unter anderem ein Grund, weshalb mich "Die vergessene Prinzessin" nicht überzeugte. 
3 Punkte. 




Donnerstag, 11. November 2021

Top Ten Thursday 11.11.2021 - Welche zehn Bücher möchtest du 2021 noch lesen?

"Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtiteln, Buchcovern oder ähnlichem erstellt. 



Welche zehn Bücher möchtest du 2021 noch lesen? 

Bücher von meinem SuB oder Neuerscheinungen? Die Neuerscheinungswunschliste ist jetzt, Ende Jahr, sehr klein. Mein SuB umso grösser.

Der neue Russo-Roman erscheint im Dezember, die andern drei ("Miss Veronica und das Wunder der Pinguine", "Tod den finsteren Mächten", "Ich, Ariadne") in den nächsten Tagen. Von meinem SuB hab ich nicht die drei noch nicht gelesenen Büchern von meiner #12für2021-Liste genommen, sondern einige andere Titel ausgewählt. Da ich immer gerne spontan zu SuB-Titeln greife und mich ungern festlege, fällt es mir schwer, mich nur für sechs Titel zu entscheiden. 

Schlussendlich hab ich mich zu einem Mix entschieden, vier Neuerscheinungen und sechs Sub-Bücher:


 



Eigentlich hatte ich mir mal vorgenommen, alle noch ungelesenen Bücher von Karen Swan, Rosanna Ley (=Juliet Hall), Cristina Caboni und anderen Autorinnen im 2021 zu lesen, dazu die eine oder andere Trilogie. Dazu noch ein paar Einzelbände, die ich eigentlich auch gerne bald lesen würde. Aber wie immer ist der SuB zu gross und die Zeit für alles, was man gerne tun möchte, zu kurz. 

Für die heutige TTT-Frage bin dann einige Male meinen SuB durchgegangen und hab mich nun für sechs Titel entschieden. Einer davon war einfach, es ist "Liebe und andere Notlügen" von Mary Kay Andrew (den ich übrigens schon mal begonnen habe letztes Jahr, aber die 614 Seiten für die Rezi-Exemplare damals auf die Seite gelegt). Damit hätte ich zumindest von ihr alle bisher übersetzten Bücher gelesen.

Dazu möchte ich auch endlich "Für immer in meinem Herzen" von Susan Wiggs lesen - das nehm ich mir schon den dritten Herbst vor. "Die Teehändlerin" von Susanne Popp ist von diesem Jahr und passt zur kälteren Jahreszeit. Es wäre also auch gut, ihn noch vor dem Erscheinen des zweiten Bandes im Frühling zu lesen. Den Weihnachts-Winterroman "Notting Hill im Schnee" wollte ich eigentlich gleich nach ET im September lesen, aber auch ihn legte ich wegen Rezi-Exemplaren oder ausgeliehenen Onleihe-Büchern immer wieder zur Seite. Der Roman von Jule Wakes (aka Julie Caplin) wird nun aber ziemlich schnell von mir gelesen, noch bevor der November um ist. 

"Denn du sollst sterben" und "Der kleine Garten zum Verlieben" hab ich gewählt, um die Serien zu vervollständigen. Die "Herzbach"-Serie ist mit diesem vierten Band zu Ende. Von der Kincaid/James-Reihe wird es mindestens noch einen 19. Band geben, der erscheint in England 2022, vielleicht zeitgleich auch hierzulande.  

Ob ich die genannten Titel bis Ende Jahr auch tatsächlich lesen werde, darauf bin ich selbst mächtig gespannt, denn es kommt doch immer mal wieder "was" dazwischen. Aber es könnte gut aussehen, zumindest allgemein was den SuB-Abbau betrifft, denn im Dezember und Januar hab ich kaum Neuerscheinungen auf dem Radar, so dass ich mich gnadenlos beim SuB bedienen kann. 

Haben wir gemeinsame Bücher, die auch ihr noch lesen wollt? 

Mittwoch, 10. November 2021

Der Zauber eines Wintertages von Karen Swan

Klappentext:
Vor fünf Jahren hat die Londoner Fotografin Lee alle Brücken hinter sich abgebrochen. Inzwischen haben sie und ihr kleiner Sohn Jasper in Amsterdam ein neues Zuhause und viele gute Freunde gefunden. Kurz vor Weihnachten begegnet Lee einem Mann, der ihr Herz höherschlagen lässt: dem attraktiven Kinderbuchautor Sam, der bei einem Fotoshooting im Krankenhaus den Nikolaus spielt. Als der erste Schnee fällt und Amsterdams Grachten zufrieren, kommen Lee und Sam sich näher. Doch ein Geheimnis aus Lees Vergangenheit droht ihr Glück zu zerstören. Ob das Fest der Liebe eine zweite Chance für sie bereithält?


Karen Swan suchte sich für "Der Zauber eines Wintertages" eine mal etwas andere Stadt als die üblichen Verdächtigen wie London aus, nämlich Amsterdam mit seinen vielen Grachten und den allgegenwärtigen Velos, denn in Amsterdam wimmelt es von Velofahrern.

Eine dieser Amsterdamer Velofahrerinnen ist die Britin Lee, preisgekrönte Fotografin mit eigenem Studio und Assistenten. Man merkt schnell, dass Lee übervorsichtig ist, insbesondere wenn es um ihren fünfjährigen Sohn Jasper geht. Aktuell fotografiert sie für ein Magazin zwölf ausgewählte Personen, darunter sind u.a. bekannte Sänger und Schauspieler. Doch Lee kann mit dem Promigehabe nichts anfangen und knipst lieber ehrenamtlich im Kinderspital. Dort lernt sie den diesjährigen Samichlaus kennen - der Augen hat, die man nicht vergisst. Sie treffen sich später privat, doch Lee will keine feste Beziehung, sie will bloss One Night Stands. 

Dass Lee eine posttraumatische Belastungsstörung hat, liest sich schnell aus ihrem Verhalten heraus. Da man weiss, dass sie früher als Kriegsfotografin gearbeitet hat, wundert es überhaupt nicht. Man spürt aber auf jeder Seite, dass da noch viel mehr verborgen liegt - denn auch andere Augen als die von Sam kann sie nicht vergessen.

Die Autorin deckt Lees Geschichte nur sehr langsam auf, was Lee am Anfang oft unsympathisch und kaltherzig rüber kommen lässt. Doch spätestens nach den ersten beiden Rückblicken beginnt Lees Schicksal die Leserinnen zu berühren und trotz ihrer Härte nach aussen, versteht man wieso sie so wirkt und man nimmt schnell wahr, dass Lee eine herzensgute Person ist.

In "Der Zauber eines Wintertages" ist aber noch so viel mehr dabei als nur das. Auch andere Schicksale werden mit eingewoben, einige regen zum Rätseln an, andere sind eher tragisch. Ich mochte die - etwa zwei Handvoll - Nebenfiguren, sie hatten alle ihre Berechtigung. Einige davon sorgten für Unterstützung, dienten als Motivation für die Romanfiguren, andere boten den Leserinnen den einen oder andern Schmunzler. 

Der Roman wäre fast ein 5-Sterne-Read geworden. Aber mir fehlte, ob all der erzählten tragischen Geschichten ein wenig der weihnachtliche Zauber. Obwohl das winterliche Amsterdam wunderschön gezeichnet wurde und ganz viele niederländische Traditionen eingebettet wurden, die ich hier mit grösstem Vergnügen kennenlernte, sowas mag ich ja sehr.

Es ist aber zweifellos einer der besten Romane, die Karen Swan jemals erzählt hat. Am besten zu lesen ist das Buch Anfangs Dezember, damit man etwa zeitgleich auf ist mit der Geschichte um Lee und Sam und vielen anderen. 

Fazit: Winterstimmung in Amsterdam mit ganz ganz vielen Emotionen. 
4 Punkte.

Weihnachten mit Zimt und Happy End von Debbie Johnson (The Comfort Food Café 5)

Klappentext:
Weihnachten war für Katie noch nie die schönste Zeit des Jahres. Während alle anderen in Erinnerungen an ihre Kindertage schwelgen, versucht Katie ihr Bestes, ihre Kindheit zu vergessen. Doch seit sie in das wunderschöne Budbury an der Küste von Dorset gezogen ist, haben Katie und ihr kleiner Sohn eine Ersatzfamilie gefunden. Nachbarn und Freunde, die sich im Comfort Food Café treffen, wo ein Stück Kuchen und eine Tasse Tee heilende Kräfte zeigen. Dieses Jahr wollen Katies Freunde ihr ein Weihnachtsfest schenken, das ihr immer in Erinnerung bleiben soll. Und mit dem attraktiven Neuankömmling Van könnte dieses Jahr tatsächlich ein großer Weihnachtswunsch in Erfüllung gehen.


Nun heisst es definitiv Abschied nehmen von der "The Comfort Café"-Crew. Eigentlich haben wir im deutschsprachigen Raum den letzten Band ja bereits vor zwei Jahren gelesen, "Caféglück am Meer" ist im Original der letzte Band und der vorliegende "Weihnachten mit Zimt und Happy End" der fünfte und vorletzte Band.

Damals hab ich gemerkt, dass mir einige Infos und Entwicklungen fehlen - klar, denn die werden ja erst hier erzählt. In "Weihnachten mit Zucker und Happy End" geht es um Katie, die man bisher als stille Café-Besucherin kannte. 

Katie zog vor einigen Jahren nach Budbury, weit weg von ihrem Elternhaus und den ewigen Streitereien zuhause, aber auch weg von ihrem Ex-Mann, der mittlerweile wieder verheiratet ist. Bunburry ist für Katie wie ein Zufluchtsort, den sie mit niemandem teilen will und wo sie sich mit ihrem kleinen Sohn zuhause fühlt. 

Neue Leute kennenzulernen fällt ihr schwer, ihr Herz womöglich an einen Mann zu verlieren oder diesen in ihr Leben einzulassen, ebenso. Dass in wenigen Wochen Weihnachten vor der Türe steht, macht es ihr nicht leichter. Im Gegenteil. 

Doch Van, Bruder von Willow und Auburn, gibt nicht auf. Da kann Katie noch so oft ihren Sohn Saul vorschieben, der übrigens längst schon von Van begeistert ist und viel Spass mit ihm hat. Katie muss ihre Vergangenheit hinter sich lassen, um ohne schweren seelischen Rucksack vorwärts in die Zukunft zu gehen. 

Debbie Johnson legt Katie einige Hürden in den Weg, aber wie gewohnt, dürfen all ihre Charaktere auf die Hilfe der eingeschworenen "The Comfort Food Café"-Familie zählen. 

Die treuen TCFC-Leserinnen sind von den ersten Seiten an wieder blitzschnell "zuhause" in Budbury. Man darf darauf vertrauen, dass die Autorin auch hier bestens unterhält, romantische Szenen inklusive, und dem mit ihr eigenen Schreibstil, der von viel Wortwitz geprägt ist und so die eigentlich tragischen Dinge, die ihre Protagonisten erleben mussten, locker, aber dennoch nicht oberflächlich, sondern im Gegenteil sehr tiefgründig und herzerwärmend beschreibt. 
 
Fazit: Ein Pageturner wie immer, emotional, und diesmal mit weihnachtlichem Touch, der verleitet sich mit einer Kuscheldecke auf dem Sofa oder Lesesessel niederzulassen und erst wieder aufzustehen, wenn man den Roman ausgelesen hat. 
5 Punkte. 


Reihenfolge:
Band 5: Weihnachten mit Zimt und Happy End
Band 6: Caféglück am Meer 

Dienstag, 9. November 2021

Goldenes Gift von Tom Hillenbrand (Xavier Kieffer 7)

Klappentext:
Als sein Imker zu Tode kommt und dessen Bienenstöcke verschwinden, beginnt der Luxemburger Koch Xavier Kieffer zu recherchieren. Hat der Tod mit dem weltweiten Geschäft mit dem Honig zu tun? Der ehemalige Sternekoch Xavier Kieffer lässt von einem Imker speziellen Honig aus der Luxemburger Unterstadt für sein Restaurant produzieren. Als der Mann plötzlich stirbt und seine Bienenstöcke nicht mehr aufzufinden sind, geht Kieffer der Sache nach. Gemeinsam mit seiner Freundin, der Gastrokritikerin Valérie Gabin, findet er sich schnell im Mittelpunkt eines gigantischen Skandals wieder, der um den halben Globus reicht und sowohl die Reinheit des Honigs als auch das Überleben der Bienen gefährdet. Können sie verhindern, dass der Weltmarkt mit gepanschtem Honig geflutet wird? Können sie ihren Widersachern das Handwerk legen, bevor es zu spät ist?


Eigentlich wollte ich die Serie nicht mehr unbedingt weiter verfolgen, doch das Thema Honig interessiert mich und ich war gespannt, mit was Tom Hillenbrand seinen Privatermittler, den Koch Xavier Kieffer, konfrontiert. 

Dass ein Imker bei seiner Arbeit gestorben ist, weiss bald die ganze Stadt, sowas spricht sich in Luxemburg einfach schnell herum. Xavier kannte den Imker, da er von ihm Honig bezog. Aber nicht nur weil der Imker ihm noch Honig schuldet, ist Xavier in Alarmbereitschaft - irgendwas ist komisch und als kurz darauf die ersten Honigstöcke verschwinden, bestätigt sich sein Gefühl. 

Da zeitgleich in Amerika Valérie einen Bienenstockraub beobachtete, wissen beide, dass an den jeweiligen Geschichten etwas dran ist und sie versuchen mehr über das Honiggeschäft heraus zu finden. Mehr noch als Xavier ist es Valérie, die darüber einen Artikel schreiben will und sich bald drauf in den an Luxemburg angrenzenden Ländern auf die Suche begibt. Xavier bleibt, bis auf einen kurzen Ausflug nach Deutschland, für einmal in seinem Heimatland und ermittelt dort mit der für ihn typischen Beharrlichkeit.

Tim Hillenbrand lässt Xavier, der mit Technik auf Kriegsfuss steht, modernster Technik gegenüberstehen. Der Autor hat wohl so ziemlich alles, was er über Honigpanschereien und Bienenwissenschaften heraus gefunden hat, in diesem siebten Band irgendwo untergebracht. Deshalb ist es interessant zu lesen, was die Bösen in der Welt sich alles einfallen lassen, um zu mehr Honigertrag, zu einfacherer Blütenbestäubung, etc. zu kommen. 

"Goldenes Gift" zeigt auch auf, dass es wichtig ist, nicht zu knausern und im Supermarkt nicht den billigsten Honig zu kaufen, sondern, wenn immer möglich, seinen Honig von lokalen Imkern zu beziehen. Wer den Preis nicht zahlen möchte und nur ein müdes Lächeln dafür übrig hat, der ist der richtige Leser für diesen Krimi. Spätestens nach der Lektüre ist auch ein Skeptiker überzeugt. 

Obwohl ich fand, dass einiges zu konstruiert überall rein gequetscht wurde, insbesondere den Amerikateil mit Valérie, und mich die ewige Raucher-Debatte zwischen den beiden nervte, hat mir die Honig-Thematik und die damit verbundenen Möglichkeiten gut gefallen. 

Fazit: Ein vielschichtiger und kurzweiliger siebter Band, der gut unterhält. 
4 Punkte. 


Reihenfolge:
Band 1: Teufelsfrucht
Band 2: Rotes Gold
Band 3: Letzte Ernte
Band 7: Goldenes Gift 

Montag, 8. November 2021

Krimi: Rue de Paradis von Alexander Oetker (Luc Verlain 5)

Klappentext:
Bei einer schweren Sturmflut wird in einem kleinen Ort auf der Halbinsel Cap Ferret eine ganze Straße Opfer der Wassermassen, auch eine alte Frau stirbt in jener Nacht. Tatsächlich hätte hier, in der Rue de Paradis, nie gebaut werden dürfen. Nun müssen alle Häuser weg und die Bewohner umgesiedelt werden, aus ihrem Idyll am Ende der Welt. Luc Verlain soll in der aufgeheizten Stimmung vermitteln – und findet sich bald in seinem kniffligsten Fall wieder, genau in der Nacht, in der eine neue Sturmflut droht: Der Bürgermeister des Dorfes treibt tot im Wasser. War der Mord an ihm die Rache des Enkels der Toten aus der Sturmnacht? Oder ist einer der Menschen schuldig, deren Häuser abgerissen werden? Bald wird klar: Der reiche Politiker hatte nur noch Feinde in der Rue de Paradis.


Nach "Baskische Tragödie" war ich sehr gespant, wie es weiter geht mit Luc Verlain. Nun hat er einen neuen Vorgesetzten, Laurent Aubry. Man mag Aubry gleich schon von Beginn weg nicht, denn welcher Schnösel holt einen baldigen Vater aus dem Urlaub, dessen Frau hochschwanger und über dem Geburtstermin ist? Und nur um einige Bewohner einer Strasse am Cap Ferret zu besänftigen?

Nur ein Tag soll Luc weg sein, mit den Bewohnern der Rue de Paradis sprechen, damit die ihre Häuser verlassen, wenn anderentags die Bagger die ganze Strasse samt den illegal gebauten Häusern abreisen.

Doch wie es so ist im Leben: nichts ist einfach. Auch nicht für Luc, denn zwei Dinge stellen sich ihm, allein gestellt ohne Unterstützung seines Teams, in den Weg, die dazu führen, dass er am Ende einen Mordfall aufklären muss. 

Das Schöne, zumindest für die Leser, ist, dass die maximal zwei Handvoll Personen, die als Täter in Frage kommen und die alle einen verdammt guten Grund gehabt hätten, den verhassten Mitbürger aus der Welt zu schaffen, sich quasi in einem Raum zusammen und von der Aussenwelt abgegrenzt befinden - so richtig nach traditionell britischer Krimi-Manier. 

Somit ist "Rue de Paradis" ein klassischer Whodunit-Krimi, den Oetker spannend schildert. Ihm gelingt es, diesem fünften Band etwas Spezielles anzuheften, nämlich den "Einraumkrimi" durch die äusseren Gegebenheiten spannender zu gestalten als so manch andere Kriminalromane, die nicht auf wenige Quadratmeter begrenzt sind. 

Zudem werden den Figuren nach und nach Geheimnisse entlockt, die entweder teilbekannt waren oder ganz geheim gehalten wurden, was aufzeigt, wie toll Oetker seinen Kriminalroman  geplottet hat.

Inspiriert durch eine Sturmflut am atlantischen Ozean in Frankreich im Jahr 2010, schrieb der Autor diesen Krimi. Wer hätte da gedacht, dass das Thema des Krimis durch die Flut-Katastrophe im deutschen Ahrtal und an der Erft, nur einige Monate vor Veröffentlichung, aktueller ist denn je. Deshalb spendet Alexander Oetker einen Teil des Erlöses vom Verkauf des Buches an zwei stark betroffene Familien. Nicht nur deshalb ein Kaufgrund! 

Fazit: Viel zu schnell war Lucs neues Abenteuer ausgelesen - ein tolles Krimivergnügen!
4 Punkte. 


Reihenfolge: 
Band 1: Retour
Band 2: Château Mort
Band 3: Winteraustern
Band 6: Sternenmeer
Band 7: Revanche

Donnerstag, 4. November 2021

Das Flüstern des roten Ahorns von Kate Dakota

Klappentext:
Als ihre Großmutter Dora einen Unfall hat, kehrt Hannah zurück nach Kanada, um sich um Doras kleine Pension zu kümmern. Seit der plötzlichen Trennung ihrer Eltern vor vielen Jahren hat sie ihre Heimat nicht mehr besucht. In Quesnel angekommen, versucht Hannah zu ergründen, warum ihre Mutter den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen hat und was aus ihrem Vater geworden ist. Sie ahnt nicht, dass sie einem Geheimnis auf der Spur ist, das diesen Sommer in Kanada zum bedeutendsten ihres Lebens machen wird.




Ich liebe den Herbst, mag Ahornbäume und Kanada passt dabei perfekt als Kulisse, deshalb war "Das Flüstern des roten Ahorns ein totaler Cover-Read für mich. 

Hannah nutzt die Semesterferien um nach Hause zu fliegen und ihre Grossmutter zu unterstützen. Diese weiss aber von nichts - ihre Nachbarn haben Hannah gerufen, da Dora mit ihrem gebrochenen Arm Hilfe braucht. Aber nicht nur deswegen, denn es ist auch höchste Zeit sich endlich über den Rauswurf vor sechs Jahren zu unterhalten. 

Damals verkündete Hannahs Vater eine neue Frau an seiner Seite zu haben, weswegen er sich sofort trennen würde. Dora unterstützte ihren Sohn und so zogen Hannah und ihre Mutter weg. Seither herrschte Funkstille. Als nun Hannah vor Dora steht, nimmt sie zwar ihre Hilfe an, aber schweigt nach wie vor zu den Vorkommnissen damals. Als Hannah kleine Zettelchen entdeckt, die ihr Vater ihrer Mutter geschrieben hat, spürt sie die grosse Liebe, die ihre Eltern damals verbunden hat und kann erneut nicht begreifen, wieso sie fort geschickt wurden. 

Den Briten Nick, der mit seiner kleinen Tochter Maggie Gast in der Pension ist, kann Hannah überhaupt nicht einschätzen, denn einmal gibt er sich sehr nett, beim nächsten Mal herrscht er sie griesgrämig an. Hannah würde ihn am liebsten ignorieren, doch Maggie macht ihr einen Strich durch die Rechnung, so dass sie sich öfters mit den beiden abgeben muss. 

In der Geschichte um Hannah und ihrer Familie sind einige interessante Komponente enthalten. Das Setting in der Nähe einer alten Goldgräberstadt ist nett und die Atmosphäre wurde gut getroffen. 

Mühe hatte ich aber mit einigen Figuren. Hannah reagierte ganz oft über, Dora blieb zu stumm. Okay, man könnte sagen, es liegt in der Familie, aber die beiden hätten von mir aus schon sympathischer sein können. 

Sprachlich konnte mich der Roman nicht ganz überzeugen. Oft verwenden deutsche Autorinnen in ihren in englischsprachigen Ländern angesiedelten Romanen englische Floskeln wie "Honey", "Lovely", "Great" und so was. Das kommt hier zum Glück nicht vor, aber man merkte stark, dass die Autorin Deutsche ist und unter englischem Pseudonym schreibt. Von der verwendeten Sprache bin ich nicht so begeistert, besonders bei Hannahs Dialogen kämpfte ich oft beim Lesen. Vielleicht hätte ich mich nicht nur vom Cover locken lassen, sondern mir erst eine Leseprobe ergattern sollen. 

Am besten gefiel mir in "Das Flüstern des roten Ahorns" wie die Geschichte der Pension erzählt wurde. Die war toll, da passte alles, auch wenn alles ein bisschen zu glatt daher kam. Aber es war eine schöne Idee, damit der Roman rund enden konnte. 

Fazit: Alles in allem ist es ein Roman mit einigen positiven Seiten und spannendem Hintergrund, aber sprachlich konnte mich die Geschichte nicht ganz abholen.
3.5 Punkte. 


Top Ten Thursday 04.11.21 - Zehn Bücher von Autoren, deren Nachname mit X, Y oder Z beginnt

"Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtiteln, Buchcovern oder ähnlichem erstellt. 



Zehn Bücher von Autoren, deren Nachname mit X, Y oder Z anfängt

Das war schwierig! Bei den Nachnamen wurde ich nur bei drei Autoren fündig, für den Rest musste ich zu den Vornamen greifen. Einmal musste ich sogar den zweiten Vornamen eines Autors nehmen. Leider hab ich zwei Cover nicht mehr gefunden, da es die Bücher nicht mehr gibt und da ich aber auch nicht mehrere Bücher pro Autor nennen wollte, zeig ich euch nur sieben Cover: 





Hier gehts zu den Rezensionen:
David Zaoui - Schmidt malt 
Yanis Kostas - Tod am Aphrodite Felsen 
Yann Sola - Tödlicher Tramontane 
Zoe Ferraris - Die letzte Sure
Zora Gienger - Ein Mann für jede Übung 
 
War das bei euch auch so eine Zangengeburt wie bei mir?