Samstag, 31. Dezember 2016

Lesebiografie Dezember 2016

- Mord im stillen Belfrey von Michelle Kelly  
- Die Schattenschwester von Lucinda Riley (7-Schwestern Band 3) 
- Küstenstrich von Benjamin Cors 
- Bretonische Flut von Jean-Luc Bannalec (Band 4) 
- Hamish Macbeth fischt im Trüben (Schottland-Krimis 1) von M.C. Beaton 
- Der Museumsmörder (Benni Harper 1) von Earlene Fowler 
- WWWas? Alles, was du schon immer übers Internet wissen wolltest von Jan von Holleben 
- Plus drei Sachbücher über IF


Den Dezember habe ich mit Sachbücher begonnen, danach bis und mit heute mit Krimis verbracht. Mit Ausnahme der "Schattenschwester" (Rezension folgt Mitte Januar). Beim "Der Museumsmörder" bin ich auf den letzten Seiten und beende es noch heute, im alten Jahr. Das neue Jahr starte ich mit einigen Romanen - nach so vielen Krimis (im November waren 5 von 7 ebenfalls Krimis) brauche ich nun erstmal was fürs Herz ;-) Und weil es aktuell so kalt und grau ist und ab Morgen zudem noch nass sein wird, werde ich mich literarisch in den Sommer begeben. Auswahl hab ich ja genug! 

Wie im "Weihnachtspause"-Post angekündigt, geht es mit Rezensionen irgendwann um den 9./10. Januar weiter. 

Nach ganz viel Verwandtenbesuch in der vergangenen Tagen und viele-Stunden-in-der-Küche-stehen werden wir den Silvesterabend ruhig ausklingen lassen: nach einem einfachen Znacht (Kürbissuppe mit Tomatenbaguette für mich, Reste von gestern Abend für die Familie) werde ich mein Buch noch auslesen, und das städtische Feuerwerk um Mitternacht am TV schauen. Als einziges Silvester-Zugeständnis zünden wir wohl nach dem Znacht die Kägifret-Tischbombe :-)

Nun wünsche ich euch einen schönen Silvesterabend und än guatä Rutsch in ein schönes, gesundes und friedliches neues Jahr! 

Freitag, 23. Dezember 2016

Weihnachtspause


Die Zürcher Bahnhofstrasse mit Weihnachtsbeleuchtung
Weihnachten naht und ich habe mich entschlossen, dieses Jahr eine Weihnachtspause einzulegen. Um Silvester rum lasse ich sicher einmal von mir hören und veröffentliche die Dezember-Lesebiografie, und bin spätestens am 9. Januar wieder da. 

Bis dahin wünsche ich euch schöne und friedliche Weihnachtstage (mit viel Zeit zum Lesen) und eine guten Rutsch ins neue Jahr!









Donnerstag, 22. Dezember 2016

Kinderbuch: WWWas? Alles, was du schon immer übers Internet wissen wolltest von Jan von Holleben

Klappentext:
Woher weiß das Internet so viel? Kann man Cookies essen? Bin ich im Internet ein anderer Mensch? Hier erfährst du, was du schon immer wissen wolltest über das Internet und das World Wide Web, seine Entstehung und die unendlichen Möglichkeiten, die es bietet. Aber auch, wie du dich sicher im Netz bewegst. Gemeinsam mit vielen Kindern hat sich der Fotokünstler Jan von Holleben Bilder ausgedacht, die zeigen, wie spannend und vielseitig das Internet ist. Die Fragen zum Buch kommen von Kindern wie dir, beantwortet werden sie von Jane Baer-Krause und Kristine Kretschmer und ihren Experten. Mit einem Lexikon der wichtigsten Begriffe rund ums Netz im Anhang.


Kindern das Internet zu erklären, kann ganz schön schwierig sein. Unterstützung gibt es nun in Form dieses Buches.

Es erklärt Kindern informativ und auf witzige Weise alles, was sie über das Worldwideweb wissen müssen, inklusive einiger Anekdoten. Oder wusstet ihr, dass das erste Mail von Amerika nach Deutschland 1984 mehr als 16 Stunden brauchte? 

In 6 Kapiteln wird erklärt wie Computer entstanden, welche Berufe es rund ums Word Wide Web gibt, wie viel Aufwand es benötigt ein Spiel online zu stellen, wie man sichere Passwörter findet, dass es durchaus auch Diebe im Internet gibt, was Provider sind und ganz vieles mehr. Alles wird in einfachen Beispielen beschrieben. 

Dem wichtigen Thema Sicherheit werden einige Seiten gewidmet und es unterstreicht damit noch einmal, was die Kinder zuhause oder evt. auch in der Schule schon gehört haben: wie wichtig es ist, nicht zu viel Persönliches preiszugeben wenn man surft. Dazu werden Beispiele von sicheren Kinderseiten aufgezeigt. 

Ebenfalls erwähnt wird, dass man nicht einfach Artikel für Hausaufgaben abschreiben darf und was es für Konsequenzen hat, falls man es doch tut. Auch Cybermobbing und der richtige Umgang damit ist ein Thema, ebenso Youtube. 

Ebenfalls erwähnt werden Vor- und Nachteile vom Onlineshoppen. Zuerst dachte ich, dass dieses Thema die Kinder ja noch gar nicht betrifft. Aber sie bekommen sicher mit, wenn ihre Eltern etwas Online bestellen. Von daher schadet es nicht, dieses Thema im Buch behandelt zu wissen, ausserdem werden sie damit vorbereitet und wissen später um Gefahren und kennen eine adäquate Handhabung mit dem Thema. 

Alle Beispiele sind kindgerecht gewählt. Passende Fotos unterstreichen das Thema lustig und bildhaft. Am Ende des Buches gibt es ein Lexikon der verwendeten Begriffe, so dass man jederzeit ein Wort nachschlagen kann.

Meine Tochter hat das Buch vor mir gelesen und fand es sehr spannend und aufschlussreich. Ihr ist durch die Lektüre einiges klar geworden und anderes wurde vertieft. Manchmal erwähnt sie, dass dies und jenes doch im WWWas-Buch stand. Sie braucht das Buch auch als Nachschlagewerk, wenn sie etwas vergessen hat und nochmals nachlesen möchte. Sie fühlt sich nun sicherer, wenn sie sich (natürlich beschränkt auf den ihr erlaubten Seiten) im Internet bewegt. 

Wer für 9- bis 11jährige Kinder ein Geschenk sucht, ist damit auf jeden Fall gut beraten. Das Thema Internet ist wichtig und noch wichtiger natürlich der richtige und sichere Umgang damit. "WWWas? Alles, was du schon immer übers Internet wissen wolltest" trägt einen grossen Anteil zum sicheren Praxis im Netz bei. Es sollte in keinem Haushalt mit Kindern fehlen. 

Fazit: Ein gelungenes Fachbuch für Jung und Alt, das praktisches Wissen und Orientierung im Umgang mit dem WWW vermittelt.
4 Punkte

Montag, 19. Dezember 2016

Montagsfrage 19.12.2016


Guten Morgen ihr Lieben

Schnee liegt in der Luft - leider nur in der Luft und nicht sichtbar am Boden. Vielleicht wird es ja noch was mit Schnee bis oder nach Weihnachten, wer weiss...
Die heutige Montagsfrage ist keine, bzw. hat Svenja vom Buchfresserchen-Blog die letzte Frage in diesem Jahr (und vor der Montagsfragenpause bis zum 9. Januar) offen gelassen und meinte, man könne ja einfach eine von den alten, unbeantworteten Fragen nehmen. Doof für jene Teilnehmer, die bereits alle Montagsfragen beantwortet haben. 

Deshalb werde ich euch einfach erzählen, was diese Woche bei mir so läuft:
Gestern haben wir angefangen mit Guatzlä. Mailänderli, Makronen und Spitzbuben (mit Nutella statt Confi gefüllt!) sind bereits fertig, die Zimtsterne trocknen noch vor sich hin und kommen im Lauf des Tages in den Ofen. Am Abend macht mein Mann seine Brunsli - ich darf nicht, weil ich garantiert nicht die "richtige" Guatzliform dafür nehme (wieso soll ich auch, wenn wir so viele tolle Formen haben? Aber er besteht darauf die einzig richtige dafür zu nehmen - langweilig in meinen Augen 😉 ) Der Teig für die Chräbeli ist ebenfalls parat, sie werden heute Abend geformt, so dass ich sie morgen backen kann. Im Laufe der Woche gibt es noch kleine Lebkuchen und je eine zweite Ladung mit Spitzbuben und Chräbeli.
Danach fülle ich die meisten der Guatzli (bis auf d'Chräbeli - die teile ich nicht, sind auch die einzigen Guatzli die ich mag) in kleine Säckchen ab - unser Weihnachtsgeschenk an Verwandte und Nachbarn. Dazu wird es für einige zusätzlich ein Gläsli mit Granola geben; das kommt aber erst Ende Woche in den Ofen, damit es auch möglichst frisch verschenkt werden kann.
Geschenke einpacken steht auch auf meinem Programm und gut wäre, ich würde sie bis morgen noch einpacken, damit ich sehe, ob ich genug Geschenkpapier habe oder nachkaufen muss. Sämtliche Kinder in der Verwandtschaft dürfen sich auf Bücher freuen 😀 

Heute Abend geht es zum "Weihnachtsessen" mit meinen ehemaligen Tanzschülerinnen - zuerst einen Bummel über den Christkindlimärt, danach gibts Znacht. Mittwochabend werde ich auch wieder am Christkindlimärt sein, habe mit einer Freundin zum Glühweintrinken abgemacht. Dienstagmorgen treffe ich mich nicht zum Glühwein, wäre noch ein bisschen zu früh am Tag, aber zum Kaffi mit einer anderen Freundin in der Stadt. 
Freitagnachmittag ist Kino angesagt, meine Tochter möchte gerne "Sing" gucken gehen, ich auch, perfekt, denn wir haben Kinogutscheine von den Nachbarn bekommen und müssen, bzw. dürfen sie noch bis Ende Jahr einlösen. Eventuell geht es deshalb zwischen den Feiertagen noch einmal ins Kino. Danke Isabel, falls du hier mitliest! 

Wohnung putzen und für die Feiertage einkaufen steht Ende Woche auch noch auf meinem Programm. Und einen Christbaum auswählen und kaufen, wahrscheinlich am Donnerstag, und ihn am Freitagabend oder Samstagmorgen schmücken. Darauf freue ich mich schon! 

Ob bei so viel Programm noch Zeit bleibt für die drei Rezensionen, die ich diese Woche noch veröffentlichen möchte, werde ich sehen. Geplant sind Beiträge zu "Die Schattenschwester" von Lucinda Riley, "Küstenstrich" von Benjamin Cors und "WWWas? Alles was du schon immer übers Internet wissen wolltest". Letzteres ist ein tolles Buch für Kinder von 9 bis 12 - wer für seine Götti-, Nachbarskinder, Neffen, Nichten, Cousinnen und Cousins, jüngere Geschwister oder Enkel noch kein Geschenk hat, dem kann ich das Buch nur empfehlen. Die Kinder bekommen einen informativen Überblick über Geschichte, Hintergründe und Sicherheit übers Surfen im Internet. 

Am Freitag oder Samstag werdet ihr auf jeden Fall noch etwas von mir hören, danach mache ich eine Blogpause bis Anfang Jahr. Ab 2. Januar geht es dann weiter mit Rezensionen zu vielen Krimis wie z.B. "Rotwein/Whisky für drei alte Damen" - eine finnische Altersheim-Krimiserie. Die Autorin Minna Lindgren soll im Januar für eine Lesung in Zürich sein. Der Verlag wollte mir das genaue Datum noch bekanntgeben, doch ich habe nichts mehr gehört. Vielleicht weiss man Anfang Jahr genaueres.

Was steht bei euch so an diese Woche? Macht ihr auch eine Blogpause über die Feiertage oder bleibt ihr am Ball?


Freitag, 16. Dezember 2016

Krimi: Strandgut von Benjamin Cors (Guerlain Band 1)

Klappentext:
Es war 11:37 Uhr. Eine Minute später ging alles schief. Die Filmfestspiele in Cannes: Dem jungen, aufstrebenden Personenschützer Nicolas Guerlain passiert ein unverzeihlicher Fehler. Durch eine ruckartige Bewegung stößt er versehentlich seinen Schützling, einen namhaften Minister, vor den Augen der Öffentlichkeit zu Boden. Seine Karriere ist ruiniert – er wird in seine alte Heimat, den idyllischen Badeort Deauville in der Normandie, strafversetzt. Mit der Ruhe am Meer ist es jedoch bald vorbei, als eine abgetrennte Hand an den Strand gespült wird. Nicolas beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Und deckt einen Fall auf, der Jahrzehnte zurückreicht.


Dieser französische Krimi beginnt 1967 im Casino von Deauville. 50 Jahre später fällt ein Fotograf über Bord eines Fischerkahns, doch von ihm fehlt jegliche Spur. Die Polizei in Deauville ist nicht begeistert, denn im momentan eher ruhigen Badeort soll in ein paar Tagen eine grosse Gipfelkonferenz mit vielen Politikern aus dem In- und Ausland stattfinden. Die Sicherheitsvorkehrungen sind kaum zu stemmen. Zudem bekommt Polizeichef Michel Bonnet die Nachricht, dass Personenschützer Nicolas Guerlain ihm in Sicherheitsfragen zur Seite gestellt wird. 

Nicolas gehörte zum Bodyguard-Team eines Ministers, doch durch einen Fehler zieht er nationale Aufmerksamkeit auf sich und wird nach Deauville strafversetzt. Sehr willkommen ist er nicht. Doch auf seine eigene Art gelingt es ihm und der ebenfalls neu in Deauville als Praktikantin arbeitenden Claire nicht nur den Mord, sondern auch das Komplott rund um den umsympathischen Minister aufzuklären. 

Sprachlich sehr schön und geschickt flechtet der Autor viele Stränge und Geheimnisse nebeneinander, die erst gegen Schluss miteinander verknüpft werden. Denn lange weiss man nicht, welchen Zusammenhang der Casino-Teil von 1967 mit den aktuellen Vorkommnissen zu tun haben. Ich habe das Gefühl, Benjamin Cors will damit die Leser ein wenig hinhalten: er beschreibt detailliert und unzusammenhängend die Geschehnisse und kostet es aus, den Leser im Dunkeln zu lassen. Nur um dann zum Ende mit einem fast fulminaten Finale die Leser denken zu lassen, sie sässen im Kino und schauen einen Actionfilm. Der Aufbau erinnert deshalb sehr einem Drehbuch. 

Auf Zwischenmenschliches wird viel Wert gelegt und so sind dem Autor die Charaktere gut gelungen: 

Nicolas, der seiner Julie nachtrauert; seine Mutter, die eine Boutique in einem Nobelhotel führt; das gesamte Personenschützerteam unter der Leitung von Gilles Jacombe: Jalabert, Thomas Bolden, Bertrand, Manou und die neue Assistentin, die Nicolas ersetzt; das stets unterbesetzte Polizeirevier in Deauville unter der Leitung von Michel Bonnet: der ehrgeizige Roussel, der es auf die Nachfolge von Michel abgesehen hat, Yves Colinas, Sandrine Poulainc und Claire, die Praktikantin mit den langen Sätzen und kurzen Haaren; auch der äusserst unsympathische Minister François Faure, der meint, sich alles erlauben zu können; und Hugo, der die kleine Fähre in Deauville betreibt.

Auf die Zukunft in Deauville bin ich sehr gespannt. Einerseits bin ich neugierig wie die Zusammenarbeit von Nicolas und Claire weitergeht und natürlich möchte ich auch wissen, was es mit Julie auf sich hat - der Cliffhanger am Schluss lässt erahnen, dass in Band 2 mehr verraten wird. 

Der Titel passt gut zum Inhalt, die Leiche des Fotografen wird zwar vermisst, doch es tauchen dafür andere Strandgüter auf.

Fazit: Mir war "Strandgut" eine Spur zu kryptisch. Trotzdem ein solider Krimi mit gelungenen Charakteren und spannend bis zum Schluss. 
4 Punkte.

Krimi: Der Kommissar und der Tote von Gonneville (Lagarde 5) von Maria Dries

Klappentext:

Philippe Lagarde, der ehemalige Elitepolizist, hat endgültig beschlossen, seinen Ruhestand zu genießen. Doch die Gegend um das Städtchen Barfleur kommt nicht zur Ruhe. Im Wald von Gonneville geschieht ein brutaler Doppelmord. Der Großindustrielle Charles Mirbeau und seine Geliebte werden auf einem Hochsitz getötet. Der zuständige Ermittler steht vor einem Rätsel. Seine einzige Rettung ist Lagarde. Offenbar hatte der Tote viele Feinde ehemalige Geschäftsfreunde, zahlreiche Exfrauen. Lagarde zur Seite steht die junge, ehrgeizige Polizistin Karima Azmi. Beide beginnen bald zu ahnen, dass es in diesem Fall um mehr als nur um Mord geht. 


Hauptkommissar Clerocs Partnerin ist hochschwanger und weil er ihr beistehen will, soll Philippe Lagarde ihn im neuesten Mordfall rund um Cherbourg unterstützen. Die neue Praktikantin wird ebenso beigezogen, und zusammen machen sie sich ans Aufklären dieses undurchsichtigen Doppelmordes. Viele Verdächtige in den verschiedenen Landesteilen von Frankreich müssen verhört werden. Darunter drei Ex-Frauen, einige Umweltschützer, viele Geschäftspartner und Angestellte, die alle ein Motiv haben. 

Zur gleichen Zeit werden Luxusjachten sabotiert, Geld veruntreut und vieles mehr. Trotzdem gehen die Ermittlungen nicht vorwärts und vieles bleibt im Dunkeln. Auch ein weiterer Todesfall stiftet zuerst nur mehr Verwirrung, aber dann ist das Team endlich auf der richtigen Spur.

Philippe geht fremd. Nein, nicht Odette, aber Valérie ist betroffen. Sie und Roselin tauchen in diesem Band nicht auf. Denn der Mordfall ereignet sich im etwa 20 km von Barfleur entfernten Wald von Gonneville. Philippe schnappt sich Karima, die neue Polizeipraktikantin von Ludovic Cleroc, und macht sich mit ihr auf den Weg durch halb Frankreich um mit allen potentiellen Verdächtigen zu sprechen. 

Doch nicht nur Karima sorgt für Kulturaustausch. Ihre marokkanische Mutter verköstigt sie und Philippe das ein oder andere Mal und so lernt Philippe die orientalische Küche kennen. Zudem geht es zum ersten Mal in dieser bereits fünfbändigen Serie ins Ausland: ein kleiner Teil spielt in Italien und Bolivien und verpasst dem Krimi eine internationale Note. 

Auch in "Der Kommissar und der Tote von Gonneville" gelingt es Maria Dries die Leser auf eine interessante Tour durch einen Teil Frankreichs mitzunehmen und viele Delinquenten zu präsentieren. Krimi-Miträtsler kommen total auf ihre Kosten! 

Fazit: Mysteriöser Doppelmord mit vielen Verdächtigen und einem interessanten, zum Teil neu besetzten Ermittlungsteam - ein kurzweiliger klassischer "Whodunit"-Krimi à la française.
4 Punkte.



Mittwoch, 14. Dezember 2016

Bücher mit Aussicht von Jessica Fox

"Bücher mit Aussicht" bekam nur gerade 2 Sterne von mir. Angepriesen als:


Jessica Fox lässt ihr Leben in Kalifornien hinter sich, um in Schottlands offizieller "Buchstadt" Wigtown in einem Antiquariat zu arbeiten. Sofort ist sie verzaubert von dem windschiefen Dorf, seinen schrulligen Bewohnern und der romantischen alten Buchhandlung. Und auch die Schotten schließen die quirlige Amerikanerin ins Herz, die ihren Ort mit neumodischen Ideen wie Yoga oder ihrem Auftritt als jüdischer Weihnachtsmann aufmischt. 





entpuppte es sich als "junge Amerikanerin, die bei der NASA arbeitet, unvorbereitet von einer Grossstadt in ein schottisches Kaff fliegt, beim Besitzer eines Antiquariats wohnt und dort ein wenig mithilft, vertreibt sich joggend die Zeit und hat die Hoffnung, dass das was wird zwischen Euan und ihr."

Naiv geht es weiter, indem sie nach ihrem einmonatigen Urlaub wieder in die USA zurück fliegt, auf ein Zeichen von Euan hofft, nochmals für ein paar Wochen nach Schottland reist und erneut back to the USA. Dort ihren NASA-Job verliert, bis sie knapp vor dem Happyend nicht mehr in England einreisen darf, weil sie zu oft in zu kurzer Zeit mit Touristenvisa einreiste. Däumchen dreht bei ihren Eltern, bis es dann endlich endlich klappt und sie ganz nach Wigtown ziehen kann. 

Das Buch erschien auch unter dem Titel "Die Frau, die in eine Rakete stieg und in Schottland landete" - was meiner Meinung nach besser passt. Denn statt um Bücher geht es um die 26jährige Autorin selbst, die ihren Job bei der NASA aufgibt und nach Schottland zieht, erstmal nur für einen Monat, dann für länger und in einem Antiquariat zu arbeiten beginnt. Mit Touri-Visum darf sie offiziell gar nicht arbeiten, Jessica hilft bloss mit, und arbeitet theoretisch weiter an ihrer Filmproduktion. 

Bücher dienen lediglich als Accessoires und kommen nur als Einleitung in die Kapitel vor, bei dem jeweils ein Zitat eines Buches steht. Daran gefallen mir nicht die Zitate an sich, sondern die Bezeichnung, wo sich das Buch im Antiquariat befindet, zum Beispiel "vorderer Raum, rechts vom Fenster".

Hauptthema ist Jessicas Geschichte und ihr Leben in Los Angeles, das sich so sehr vom Leben im abgelegenen Dorf in Schottland unterscheidet. 

Eins habe ich nach dieser Lektüre gelernt: bei auf Deutsch übersetzten Büchern werde ich zukünftig immer vorher die englische Kurzbeschreibung lesen, damit ich dadurch nicht mehr irregeführt werde: 

Jessica Fox is 26 years old, lives in Hollywood, and has a high-flying career at NASA. Working late one night, dreaming of another life, she's seized by a moment of madness. She taps "second hand bookshop Scotland" into Google, and clicks on the first link she sees. A month later, she arrives 2,000 miles across the Atlantic in Wigtown, on the west coast of Scotland. When she knocks on the door of the bookshop she will be working in for the next month, she is greeted not by the 80-year-old recluse she was expecting, but by a handsome young bachelor called Euan… The rollercoaster journey that ensues - which takes in Scottish Hanukah, bringing yoga to the West Coast, and a waxing that she will never forget - will ultimately both break and mend her heart. Three Things You Should Know About Rockets is a book for everyone who has ever thought "What if" - a true story about grabbing life by the horns, and taking the plunge.

Aber auch dieser Text lässt nicht vermuten wie amerikanisch und oberflächlich die Geschichte verfasst ist. Die Autorin schreibt zwischendurch zwar humorvoll, aber lässt Gefühle vermissen. Dass sie ihren Chef Euan mehr als nur mag, war die längste Zeit über nicht wirklich erkennbar und hörte sich maximal als unbedeutende Schwärmerei an. 

Witzige Geschichten über Weihnachten feiern wirkten übertrieben, da Jessica zuhause in L.A. nie feierte. 

Fazit: Naive Beziehungsgeschichte mit irreführendem Titel, die mich unzufrieden zurück lässt.
2 Punkte. 

Montag, 12. Dezember 2016

Montagsfrage 12.12.2016


Welchen Stellenwert nimmt das Lesen bei deiner Freizeitgestaltung ein?

Ich mag das Wort Stellenwert nicht, das hört sich für mich nach Arbeit, Wettbewerb und Mathe an. 

Ich lese sehr gerne und oft, für mich gehört Lesen wie Zähneputzen zum Alltag. Meistens lese ich Abends, da ich, seit ich nicht mehr Abends unterrichte, meistens zuhause bin. Mit Familie ist man Abends halt eh zuhause, nicht mehr wie früher als man nach dem Arbeiten abends Kurse besuchte oder sich mit Freunden traf und eher selten mal zuhause war. Da bleibt trotz TV viel Zeit zum Lesen. 
Tagsüber lese ich vor allem wenn ich unterwegs bin und während Wartezeiten, wie beispielsweise auch beim Kochen. Obwohl ich zu Hause arbeite und meine Arbeitszeit selbst einteilen kann, setze ich mich tagsüber eher selten zum Lesen hin. Ausser ich habe in einem extrem spannenden Buch gerade noch eine halbe Stunde zu lesen...
Viel Zeit stecke ich natürlich auch in meinen Blog. Manchmal fast zuviel, und dann ertappe ich mich dabei, wie ich denke "anstatt all die Mails beantworten oder etwas auf FB oder Twitter zu verlinken könnte ich jetzt auch einfach nur für mich lesen". 
Und so bleibt je nachdem verschieden viel Zeit, die ich fürs Lesen "aufwende", manchmal mache ich mehr Sport, manchmal treffe ich mich öfters mit Freunden, manchmal schaue ich öfters TV. In diesem Sinne möchte ich keine Rangliste erstellen und somit auch die Frage nicht so beantworten wie erwartet wird, sondern sie mit einem von mir frei übersetzten Bibelzitat (nach Prediger 3) beantworten:
Lesen hat seine Zeit, Familie und Freunde haben seine Zeit, Sport hat seine Zeit, Arbeiten hat seine Zeit, Nichtstun hat seine Zeit. 
In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Woche und "Carpe diem"! 


Und sonst so:
Während ich hier geschrieben habe, ging gerade die Sonne hinter dem Hügel auf - durch die nackten Äste der Bäume vor meinem Bürofenster konnte ich zusehen, wie innert Minuten die Sonne orange aufging und den Himmel erleuchtete. Schön. 

Habt ihr es schon gesehen? "Die Glasbläserin" von Petra Durst-Benning wurde verfilmt und läuft heute Abend um 20:15 Uhr auf ZDF: Mehr dazu hier.

Sonntag, 11. Dezember 2016

Krimi: Der Kommissar und der Mörder vom Cap de la Hague (Lagarde 4) von Maria Dries

Klappentext: 
Philippe Lagarde, Lebenskünstler und Kommissar im Ruhestand, wird von einer jungen Frau aufgesucht, die behauptet, der Tod ihrer Großmutter vor fünf Jahren sei kein Unfall gewesen, sondern Mord. Sie habe einen Mann beobachtet, der fluchtartig das Haus verließ, nur habe ihr niemand geglaubt. Lagardes Interesse ist geweckt – vor allem, als sich wenig später eine ähnliche Tragödie wiederholt. Eine alte Frau stürzt mitten in der Nacht die Treppe hinunter – offenbar wurde sie vorher betäubt. Bald weiß Lagarde, dass er auf der richtigen Spur ist.




Dieser vierte Band der Kommissar Lagarde-Serie ist bereits im Juni erschienen, doch ich habe mit Lesen abgewartet, bis Anfang Dezember der fünfte Band erschien. So konnte ich beide Bücher nacheinander lesen, als Serienjunkie das absolute Vergnügen!

Pierre wird in Gastons Bistro von einem jungen Mädchen und ihrem Bruder aufgesucht. Sie haben gespart, um Pierre zu bezahlen und möchten, dass er den Tod ihrer Grossmutter untersucht. Er informiert sich über diesen Fall und merkt, dass die Beobachtungen der Kinder gar nicht so verkehrt waren. 

Roselin und Valérie fühlen sich betüpft, denn sie waren der Meinung ausreichend ermittelt zu haben und auch der Arzt war sicher, dass es sich beim Tod der Grossmutter um einen Unfall handelte. Doch weitere ähnliche Todesfälle deuten auf einen Serientäter hin. Die Identität des Täters ist bald bekannt und die Ermittler jagen seinen Spuren hinterher. 

Diese Jagd ist spannend dargestellt und führt Pierre und Valérie an einige schöne Plätze quer durch die Normandie. Die Autorin beschreibt diese Ortschaften und die Reisen dorthin ausgiebig und vermittelt einem das Gefühl, selbst dort zu sein. Doch auch die Figuren werden genau beschrieben, so dass man immer weiss, mit wem man es zu tun hat. 

Pierre Lagrande und "sein" Team wachsen mir immer mehr ans Herz. Das Team in Band 4 besteht neben Pierre Lagrande aus dem Hauptkommissar von Cherbourg Ludovic Cleroc, der Rechtsmedizinerin Dr. Delphine Moreau, dem Chef der Gendarmerie Barfleur, Roselin Dumas, sowie seine Assistentin Valérie - alle sind so herrlich normal, obwohl keiner von ihnen langweilig ist. Die Zusammenarbeit ist top. 

Kein Wunder, es stört auch kein böser Chef oder schrullige Kumpanen. Nach all den Serien, in denen ein missmutiger Polizeichef, ein eingebildeter Mitarbeiter oder beides zusammen vorkommen, tut es gut zu lesen, dass es auch Arbeitsteams gibt, die hervorragend miteinander auskommen und Hand in Hand arbeiten. 

Bei "Der Kommissar und..." handelt es sich um eine tolle Serie, die mit ihren unaufgeregten Charakteren heraussticht und für spannende Lesestunden sorgt. Ausserdem ein Must-have für krimilesende Normandie-Reisende!

Fazit: "Der Mörder von Cap de la Hague" liest sich spannend und versetzt den Leser für einige Stunden in die Normandie.
4 Punkte.

Samstag, 10. Dezember 2016

TV-Tipp: Die Glasbläserin von Petra Durst-Benning

Passend auf die Adventszeit wurde der Roman "Die Glasbläserin" von Petra Durst-Benning verfilmt. Gestern Abend lief der Film bereits auf Arte, am kommenden Montag, 12.12.2016, auf ZDF um 20:15 Uhr. 




"Die Glasbläserin" ist der erste Teil einer Trilogie, bei der mir der erste Teil weitaus am besten gefallen hat. Als der erfolgreiche Glasbläser Joost Steinmann stirbt, sind seine drei Töchter auf sich alleine gestellt. Sie wollen den Betrieb weiterführen, auch wenn das in Lauscha anno 1890 Frauen nicht erlaubt war. So gehen sie Anstellungsverhältnisse ein, bei denen keine glücklich wird und bald nehmen sie ihr Schicksal selbst in die Hand. 







Das Buch wurde nicht eins-zu-eins verfilmt, angedeutet wird dies schon mal, dass nur zwei der drei Schwestern aufgeführt werden. Gespielt werden Marie und Johanna von den Schauspielerinnen Luise Heyer und Maria Ehrich. Ob die dritte Schwester, Ruth, gar nicht vorkommt oder nur in einer Nebenrolle, werden wir ja dann sehen. Ich bin Verfilmungen von Büchern ja immer ein wenig skeptisch gegenüber eingestellt, so auch hier - wohl gerade weil mir das Buch extrem gut gefallen hat. So bin ich sehr gespannt auf den Film, den ich mir leider am Montag nicht anschauen kann, dafür aber aufnehme. 


Wer noch Weihnachtsgeschenke sucht: das Buch ist absolut empfehlenswert! Und die Verfilmung ist bereits als DVD erhältlich. Legt sie doch euren Tanten, Gottis, Müttern etc. unter den Christbaum, vielleicht dekoriert mit einer schönen handgeblasenen Christbaumkugel? 

Wer sich für die Kunst der Christbaumkugeln interessiert, darf sich das Buch nicht entgehen lassen! Und den Film natürlich auch nicht 😀 
Und wem dazu noch das passende Getränkt fehlt, dem sei das Lieblingsrezept der Autorin Petra Durst-Benning zu empfehlen:


Viel Spass beim Film schauen, Buch lesen und Glühwein trinken! 

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Krimi: Mord im stillen Belfrey von Michelle Kelly (Keeley Carpenter 1)

Klappentext:

Tödliche Idylle. Keeley kommt nach zehn Jahren aus New York in die verschlafene englische Kleinstadt Belfrey zurück. Sie hat vor, im ehemaligen Fleischerladen ihres Vaters tagsüber vegetarische Speisen anzubieten und abends Yoga zu unterrichten. Bei den Einwohnern des Ortes stößt das auf wenig Begeisterung. Im Laden bricht ein Brand aus, eine Leiche wird gefunden. Nach einem guten Start in ihr neues Leben sieht das nicht gerade aus. Ob der charmante Detective Ben Taylor ihr helfen kann? Ein spannender Serienbeginn. Library Journal. Das Buch hat alles, was Cosy Crime so populär macht.



England, Krimi, Yoga und vegetarische Cafés - das mag ich alles. Wie toll, wenn all die Themen in einem Buch zusammen vorkommen! 

Keeley erbt die Metzgerei ihres Vaters und plant, darin ein Café und einen Yogaraum zu eröffnen. Noch bevor Keeleys erste Schritte bei ihrer Ankunft in Belfrey in die leere Metzgerei führt, erfährt sie, dass es in einem der Räume nicht nur brannte, sondern auch eine Leiche gefunden wurde. Ihre Eröffnungspläne werden somit total durcheinander geworfen. Ihre Gefühle ebenfalls: so richtig heimisch fühlt sie sich nicht mehr. 

Ja, die Heimkehr hat sich Keeley einfacher und glamouröser vorgestellt. Stattdessen wird sie kaum mehr von den Einheimischen erkannt. Nicht mal ihr ehemaliger Schulschwarm Ben scheint sich zu erinnern. Dafür erinnert sich Raquel, Keeleys Widersacherin, nur zu gut und befürchtet Konkurrenz. Auch einige andere Einwohner wollen kein vegetarisches Café im Ort. Nur Megan und Duane, die Neuen im Dorf, halten zu Keeley. 

Die Charakterbeschreibungen empfand ich sehr gelungen. Klischees werden grosszügig bedient. Egal, ob es der Farmer ist, der Angst hat, zukünftig zu wenig Fleisch zu verkaufen oder die beiden Dorftratschtanten. 

Einzig Keeley nervte mich ein wenig. Sie erinnert mich stark an Agatha Raisin, einfach in jung. Aber so wie sich Agatha von Fall zu Fall entwickelte, so kann in den zukünftigen Fällen ja auch noch was aus Keeley werden. 

Der Fall an sich war nicht sehr spannend, dafür knifflig, denn jeder könnte es gewesen sein. Ich kam erst sehr spät auf eine Idee, die sich dann am Ende des Buches bestätigte.

Zwischen einigen Kapiteln werden Yoga-Atmungen beschrieben. Eine nette Idee, die es für mich nicht gebraucht hätte.

Fazit: Ein typischer Cosy-Krimi und somit ein angenehmer Einstieg in die Keeley Carpenter-Serie mit einem Touch Agatha Raisin und Luft nach oben. 
Knappe 4 Punkte.


Reihenfolge:
Band 1: Mord im stillen Belfrey
Band 2: Das bisschen Mord

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Mit Liebe gewürzt von Mary Kay Andrews

Klappentext:

Gina Foxton hat sich gerade als Fernsehköchin eines regionalen Senders einen Namen gemacht, als ihre Welt zusammenbricht. Erst erwischt sie ihren Produzenten und Lebenspartner in flagranti, dann eröffnet ihr dieser, dass ihre Sendung abgesetzt werden soll. Nicht mit ihr! Mit Tränen in den Augen beschließt Gina, dass sie es jetzt erst recht allen beweisen muss. Sie will den Sprung ins nationale Fernsehen wagen. Dafür muss sie jedoch an Tate Moody vorbei, der die Kochszene mit genialen Rezepten, seiner frischen Art und einem sexy Lächeln dominiert. Dem Angeber werde ich es zeigen, denkt Gina und nimmt die Herausforderung zu einem Kochwettbewerb der Superlative an. Wenn sie nur nicht bei jeder Begegnung mit Tate den Kopf verlieren und die falschen Zutaten in den Kochtopf schütten würde. 


Nachdem mich "Kein Sommer ohne Liebe" enttäuscht hatte, brauchte ich erstmal ein wenig Pause von Mary Kay Andrews, obwohl noch mehr Bücher von ihr auf meinem SuB warteten. Erst als ich für eine lange Bahnfahrt nach Frankfurt eine unkomplizierte Lektüre suchte, griff ich wieder zu einem der amerikanischen Autorin.

Als Ginas Produzent sich einen Fehltritt leistet, scheint es mit ihrer Karriere als Fernsehköchin zu Ende zu sein. Doch sie bekommt die Chance sich für einen anderen Sender kochend zu bewerben. Leider ist sie nicht die Einzige, Tate Moody darf ebenso ran. Durch einige Missgeschicke sind sich Tate und Gina nicht gerade grün. Als sie erfahren, dass sie beide sich einer Art Wettkochen ähnlich "The Taste", nur auf einer einsamen Insel, stellen müssen, kommt es zum Showdown.

Die ganze TV-Industrie wird aufs Korn genommen, indem vieles überspitzt erzählt wird: ein Sponsor setzt eine Sendung ab, weil der Produzent mit der Frau des Sponsors eine Affäre hat; Ginas Sendung verspricht regionale und saisonale Küche, verwendet aber mitten im Sommer Kürbisse, bzw. versucht sie es. Gina merkt nicht einmal dabei, dass es die falsche Saison ist.

Während alles über Gina ge- und beschrieben wird - angefangen von ihrem Aussehen über ihren Werdegang bis hin zu ihren Gefühlen und wie sie Tate sehr viel von sich preisgibt - bekommt man zu Tate kaum Infos. Tate bleibt in dieser Geschichte sehr blass, obwohl er und sein Verhalten genauso im Mittelpunkt steht wie Gina. Alle anderen Charaktere wie Ginas Schwester Lisa, ihr Stylist, D'John, Tates Produzentin Valery sind fast ein wenig übertrieben klischeehaft gezeichnet, doch Tate bleibt einfach ein Outdoormensch, der gerne fischt und jägt, nichts weiter. 

Diese Liebesgeschichte mit vielen Schmunzlern wird in einem kochenden Umfeld angesiedelt. Kochen tun nicht nur die Gerichte, sondern öfters auch die Protagonisten samt ihren Produzenten. Als den beiden Köchen die Liebe in die Quere kommt, überläuft der Kochtopf fast. 

Es ist nicht Mary Kay Andrews bestes Buch, aber es ist okay. Ich habe einfache Unterhaltung erwartet und bekommen. Wer gerne kocht und Liebesgeschichten mag, wird zufrieden sein.  

Fazit: Einfach gewürzte und unkomplizierte Unterhaltungslektüre, für alle Fans von Kochsendungen wie "The Taste".
Knappe 4 Punkte.

Montag, 5. Dezember 2016

Montagsfrage 05.12.2016


Beeinflusst die Jahreszeit aktuell dein Leseverhalten/die Bücher, zu denen du greifst?

Alle guten Dinge sind drei - gefühlt haben langjährige Teilnehmer diese Frage nun schon sicher etwa dreimal beantwortet, auch wenn sie anders gestellt wurde. 
Und ja, ich lese noch immer gerne im November/Dezember Weihnachtsromane, im Sommer Sommergeschichten. 
Ausser bei Weihnachtsromanen schaue ich aber nicht bewusst, ob es passt oder nicht, denn meistens spielen die Handlungen übers Jahr oder sogar über Jahre hinweg. Aber ich freue mich, wenn meine Lektüre sich unerwartet als saisongemäss herausstellt. 

Falls ihr gerade Lust auf Weihnachtsromane habt, schaut euch mal bei meinen weihnachtlichen Rezensionen um, vielleicht findet ihr ein euch ansprechendes Buch. 

Und sonst so:
Letzte Woche ging rasend schnell vorbei. Gestern Sonntag merkte ich auf einmal, dass der Freitag ja bereits Geschichte ist, dabei wollte ich noch eine Rezension einstellen. Zweimal besuchte ich Buchhandlungen und wählte Geschenke für Neffen, Götti- und Nachbarkinder aus. 

Am Samstag traf ich mich in Luzern mit anderen Schweizern Büchertrefflern - ein ganz toller Tag, der mit kalten Füssen am Abend (der Christchindlimarkt war schuld) endete. Nicht mal die Tasse Glühwein oder viel später der Lebkuchen Macchiato konnte helfen. Nächstes Mal treffen wir uns wenn es wärmer ist 😉 
Extrem gut gefallen hat mir das Adventskalenderhaus bzw. Weihnachts-fensterhaus beim Rathaussteg, gegen Abend leuchteten die Fenster der einen Hausseite schön über der Reuss.


Diese Woche warten Krimirezensionen auf euch: zwei Neuerscheinungen sind dabei, "Mord im stillen Belfrey" und Band 5 der Kommissar Lagrande-Serie, Band 4 stelle ich ebenfalls vor. 

Seit zweieinhalb Jahren mache ich nun bei der Montagsfrage mit und wie ihr beim Beantworten der Frage sieht, irgendwie wiederholen sich die Frage mit der Zeit. Deshalb habe ich Lust, 2017 bei einer anderen Aktion teilzunehmen - könnt ihr eine empfehlen? Am liebsten wäre mir eine, die vorbereitet werden kann, also die Frage schon ein paar Tage zuvor bekannt ist? 

Ich wünsche euch eine gute zweite Adventswoche - morgen ist Samichlaus!  🎅

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Lesebiografie November 2016

- Zurück auf Start von Petros Markaris 
- Pastorin Viveka und das tödliche Kaffekränzchen von Annette Haaland 
- Winterglücksmomente von Karen Swan 
- Die Holunderschwestern von Teresa Simon
- Strandgut von Benjamin Cors (Guerlain Band 1) 
- Der Kommissar und der Mörder vom Cap de la Hague: von Maria Dries (Lagarde Band 4)
- Der Kommissar und der Tote von Gonneville von Maria Dries (Lagarde Band 5) 

Mittwoch, 30. November 2016

Krimi: Blutroter Flieder von Mareike Marlow (Burgheide Band 2)

Klappentext:
In Burgheide könnte es Ihnen gefallen: Irgendwo zwischen Lüneburg und Bremen gelegen, Pferde auf den Weiden, trockener norddeutscher Humor. Und ab und an eine Leiche. Keine von der friedlich entschlafenen Sorte, versteht sich. Hier teilen sich die Halbschwestern Tessa und Jana – 30 Jahre auseinander, Berliner Großstadtgewächs die eine, Burgheider Urgestein die andere – das Haus am See. Und hin und wieder einen Mordfall. Wenn zum Beispiel die Gutsbesitzerin bei einem Reitunfall ums Leben kommt. Ohne Helm soll sie geritten sein, der hängt nämlich noch im Stall. Nur warum duftet das Ding wie frisch aus dem Laden?


"Blutroter Flieder" ist ein Buch, bei dem man beim Lesen fast nicht über das Inhaltsverzeichnis hinaus kommt. Nicht weil es langweilig wäre, nein, weil man Hunger bekommt. Man. Ich. Und das, obwohl ich vieles davon gar nicht gern habe; aber es macht sowas von glustig! Also bleibt es bei mir beim Lesen von Martins Rezepten. Er ist wohl der einzige Polizist weltweit, der auf dem Revier derart ausgiebig backen darf. Wenn ich ihn mal besuchen dürfte, würde ich aber schon das eine oder andere Backwerk probieren. 

Jana und Tessa sind immer noch nicht sicher, wie es weiter gehen soll mit dem Erbe, bzw. ihrer speziellen Wohngemeinschaft. Viel Zeit zum Überlegen bleibt ihnen nicht, denn sie werden nach einem ungewöhnlichen Todesfall um Hilfe gebeten. Bald stellt sich heraus, dass es sich tatsächlich um Mord handelt. Doch leider ruft dies auch den unbeliebten Kommissar Kettel auf den Plan.

So gibt es viel zu tun für die beiden Schwestern, die bei ihren Nachforschungen erneut gut zusammen arbeiten. Tessa nimmt Reitstunden und kann sich so auf dem Reiterhof ungestört umsehen. Jana bleibt im medizinischen Bereich nicht untätig. Trotzdem ist jede mit ihrem eigenen Leben beschäftigt: Tessa wünscht sich richtigen Kaffee und bestellt eine grossartige Kaffeemaschine, die theoretisch am nächsten Tag schon ankommen soll. Theoretisch. Jana soll mehr aus sich machen und vor allem wieder mit Töpfern anfangen, so der einstimmige Tenor ihrer Freunde. Und beide lernen, dass sie einander vertrauen können. 

Auch der zweite Teil überzeugt mit Wortwitz und viel Humor. Die Charaktere stehen in nichts nach. Es machte Spass diesen Wohlfühlkrimi zu lesen und sich zwei, drei Stunde gedanklich nach Burgheide zu versetzen. 

Fazit: Kurzweiliger und amüsanter Cosy-Krimi.
4 Punkte. 

Reihenfolge:
Band 1: Blaubeermorde
Band 2: Blutroter Flieder

Montag, 28. November 2016

Montagsfrage 28.11.2016


Welche Bücher haben es auf deine Weihnachtswunschliste geschafft?

Eine Bücherwunschliste habe ich zwar, aber keine Weihnachtswunschliste - Bücher waren schon immer ein heisses Thema: 
Spätestens seit ich damals mit 16 meine Ausbildung angefangen habe, wünschte ich mir Gutscheine. Ich sass ja eh an der (Buch-)Quelle und für die Familie fühlte es sich so an, als ob man Floristen Blumen schenken würde. Auch heute noch bevorzuge ich Gutscheine, damit könnte ich mir die Bücher kaufen, die ich möchte - auf meiner Wunschliste stehen vorwiegend Neuerscheinungen, da könnte ich gezielt beim Erstverkaufstag zuschlagen. 

Könnte - ihr habt richtig gelesen. Denn die Büchergutscheine sahnt heutzutage meine Tochter ab (da das gleiche Problem besteht wie bei mir damals: was schenkt man einem Mädchen, das schon alles gelesen hat? Und wir lesen beide vorwiegend elektronisch: Gutscheine sind also in jedem Fall viel praktischer!). Zudem beschenken wir in der Familie nur die Kinder. Für die Erwachsenen gibt es maximal etwas von den Kindern Gebasteltes oder was Selbstgemachtes aus der Küche (oder aus der Rührküche; meine Seifen, Massagebars und Badebomben sind sehr beliebt 😀 ). Von daher bin ich für meine Büchergeschenke selbst verantwortlich und beschenke mich rund ums Jahrs immer wieder mit Büchern von meiner Wunschliste 😃

Bereits erschienene Bücher, die noch auf meiner Wunschliste stehen, sind folgende:
- Ewige Jugend von Donna Leon (Band 25)
- Canterbury Blues: Ein Krimi aus Kent (3) von Gitta Edelmann
- Hamish Macbeth fischt im Trüben (Schottland-Krimis 1) von M.C. Beaton

Wie ist es bei euch, beschenkt ihr euch innerhalb der Familie? Falls ja, bekommt ihr eure Wunschbücher?


Und sonst so:
Diese Woche ist nicht nur das LitCrime-Festival (28.11 bis 2.12) von Random House angesagt, auch bei mir stehen viele Krimis auf der Leseliste. Serienfortsetzungen und neu erscheinende Serienanfänge. "Blogarbeit" steht auf der heutigen To-do-Liste, dazu gehört auch, dass ich mich baldmöglichst in die Normandie versetzen werde...


Gestern habe ich die Wohnung adventlich dekoriert, und auch den Adventskalender für meine Tochter aufgehängt. Nur füllen muss ich ihn noch am Mittwochabend. Sie spekuliert übrigens schon, ob im ersten "Päckchen" wohl was Grösseres wie ein Adventskalenderbuch dabei sein wird... 

Adventliche Stimmung kam bei mir schon am Samstag auf, ich schlenderte mit Kollegen durch die diversen Zürcher Christchindlimärkte. Eine Tasse Glühwein gehörte natürlich dazu! Kommenden Samstag steht wieder ein Christchindlimärt auf dem Programm, diesmal gehe ich in die Innerschweiz und treffe mich mit den Schweizern aus dem Büchertreff. Es steht dabei auch ein Besuch eines Büchermarkts, bzw. der Bücherbrocky, auf dem Programm. Glühwein sicher auch ;-) 

Doch nun freue ich mich gerade über den Sonnenaufgang direkt vor meinem Bürofenster - hoffentlich bleibt die Sonne uns heute erhalten, neblig war es die letzten Tage genug. Ich wünsche euch eine schöne erste Adventswoche! 


Freitag, 25. November 2016

Die Holunderschwestern von Teresa Simon

Klappentext:
München 1918. Die junge Fanny – Franziska – sitzt im Zug nach München und will der Provinz entfliehen. Ihre sensible Zwillingsschwester Friederike musste sie zurücklassen. Als die reiche Witwe Dora mit ihren beiden Kindern zusteigt, ahnt Fanny noch nicht, dass ein tragisches Schicksal seinen Anfang nimmt. München 2015. Katharina erhält einen Brief aus London: In einem Archiv wurden Tagebücher ihrer Urgroßmutter Franziska gefunden. Katharina wird neugierig. Wie kommt es, dass die Aufzeichnungen ihrer Urgroßmutter, einer einfachen Köchin, in London verwahrt werden?



Fanny und Fritzis Geschichte spielt zwischen 1918 und 1937 in München. Fanny will in der Stadt alleine und ohne Fritzi ein neues Leben anfangen, doch da hat sie die Rechnung ohne Fritzi gemacht. Es wird turbulent in allen Bereichen.

Die Geschichte der Zwillingsschwestern bekommt der Leser durch ein Tagebuch mit, welches die Restauratorin Katharina von einem Engländer überreicht bekommt. Eine der Schwestern ist Katharinas Urgrossmutter und sie freut sich über die unerwartete Lektüre. Der Engländer, Alex Bluebird, hat es ihr auch angetan.


Der Roman hinterlässt mich zwiegespalten. Einerseits lese ich nicht gerne Romane, die in Kriegszeiten oder der Nazizeit angesiedelt sind. Ich merkte erst zu spät, dass diese in der vorliegende Geschichte ein Hauptthema ist. Deshalb blieb das Buch monatelang ungelesen auf meinem SuB. Als ich dann endlich zu lesen anfing, kam ich auch nicht wirklich vorwärts. 

Mal abgesehen von den Kriegswirren fand ich Fannys eifersüchtige Zwillingsschwester Fritzi extrem unsympathisch. Ihr Charakter zeigte schon auf den ersten Seiten welche Richtung die Geschichte annimmt. Viel zu offensichtlich - und eben weil sie mir so unsympathisch war, hatte ich nicht viel Lust weiterzulesen und verbrachte eine gefühlte Ewigkeit mit dem Buch. Und in Katharinas Geschichte interessierten mich die zu ausführlichen Restaurationsarbeiten nicht wirklich. Es zeigt, dass die Autorin zwar sehr gut recherchiert hat, aber die zu vielen Details störten meinen Lesefluss. 

Andererseits gefiel mir Fanny sehr gut. Sie ist sich nicht zu schade zum Arbeiten und hilft wo sie nur kann. So kochte sie neben ihrer regulären Arbeit bei einer jüdischen Familie zusätzlich einige Abende bei Gesellschaften im Hause des Malers Paul Klee. Ein Bild von Paul Klee spielt dann auch eine grosse Rolle im Roman. Mir hätte eine komplette Geschichte im Umfeld der Klees samt ihren Freunden wie Rainer Maria Rilke wohl viel besser gefallen, als der Schwesternzoff zur Kriegszeit als Ausgangslage. 

Am Ende tauchte ein Brief taucht auf und wirft neue Fragen auf. Leider blieben die Fragen unbeantwortet, bzw. wird der Text einfach nur so hingenommen. Was sehr schade ist, denn die Mutmassungen konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Stattdessen wurde eilig ein Schluss konstruiert, der mir zu kitschig war.

Fazit: Sehr gut recherchierte Geschwistergeschichte, die mich emotional aber nicht abholen konnte. 
3.5 Punkte.