Freitag, 31. Juli 2020

Mein Lesemonat und Monatsrückblick Juli 2020

Zum Ende hin hat der Juli nochmals alles gegeben - in Sachen Temperaturen zumindest. Bis vor einigen Tagen war ich mit dem Sommerwetter noch sehr glücklich, doch diese Woche wurde es wieder sehr heiss. Zu heiss für mich, zumindest wenn ich solche heissen Tage zuhause verbringen muss und nicht am Meer bin. Am Meer sind 35° einfach angenehmer auszuhalten! 


Wir sind noch mitten in den Sommerferien, drei Wochen sind vorbei, zwei liegen noch vor uns. Bisher waren wir viel unterwegs. Da meine Familie nicht in ein Hotel in die Berge wollte, machten wir viele Tagesausflüge. Für mich sind diese Tage anstrengend, denn die Arbeit zuhause muss ja auch noch getan werden. Abends war ich nach all den Ausflügen, bei denen wir stundenlang mit Maske unterwegs waren (wir fahren ÖV, da ist auch auf Aussendeck von Schiffen Maske Pflicht), schlicht und einfach nur noch müde. Ich kann mich ganz mit dem folgenden Spruch identifizieren, den ich letzthin online gesehen habe:


Zurück nach Hause und Maske ab ist das neue "auf die Couch und BH ausziehen". 

So hatte ich weder auf dem Heimweg noch spätabends Lust gross zu lesen. Auch die Zeit zum Rezensionen schreiben fehlte mir weitgehend. So war auf dem Blog nicht so viel los wie sonst. Gelesen habe ich 14 Bücher, darunter vier Kurzkrimis. 

Nun bin ich wieder up to date mit der Cherringham- und auch der "Tee? Kaffee? Mord!"-Reihe. Drei Bücher konnten mich im Juli nicht überzeugen. "Dolce Vesuvio" ging noch, war im Grossen und Ganzen okay. Es hatte zwar einige Schwächen, war aber unterhaltend. Doch "Café mit Meerblick" wies zu viele Längen und Wortwiederholungen (Unlust beim Übersetzen? Dasselbe fiel mir bereits bei einem anderen Buch der Autorin auf) auf und bei "Madeiraschweigen" nahm das Privatleben der Polizistengattinnen viel zu viel Raum ein und wurde sehr schlecht mit dem Fall verbunden, weil es zwei unterschiedliche Themen waren. Auch aus demselben Grund gelang der Bezug zu Kaisern Sissi nicht und so war der neue Avila-Fall leider sehr langweilig und wird von mir nicht rezensiert. 

3 Punkte:
- Café mit Meerblick von Caroline Roberts
- Madeiraschweigen von Joyce Summer (Avila 3) 

3.5 Punkte:
- Dolce Vesuvio von Astrida Wallat 

4 Punkte:
- Miss Rittinghouse und die sprechenden Bücher von Ellen Barksdale (Tee? Kaffee? Mord! 13)
- Ein Doppelgänger zuviel von Ellen Barksdale (Tee? Kaffee? Mord! 14) 
- Giulias Geschichte von Constanze Wilken (Die Frauen der Villa Fiore 1)
- Die Hoffnung wird dich finden von Jana Lukas (Die Mühleschwestern 2) 
- Je höher die Flut (Mags Blake 5) 
- Hochzeit mit Hindernissen von Neil Richards und Matthew Costello (Cherringham 36)
- Das vergessene Haus von Neil Richards und Matthew Costello (Cherringham 37)
- Azurblau für zwei von Emma Sternberg 

5 Punkte: 
- Das Meer in deinem Namen von Patricia Koelle (Ostseetrilogie 1) 
- Miss Kelly und der Zauber von Monaco von Heather Webb und Hazel Gaynor 


Dann habe ich den ersten Teil der Villa Fiore-Reihe gelesen. Ursprünglich sollten drei Bände erscheinen, doch anscheinend will der Verlag nun doch keinen dritten Teil veröffentlichen. Schade, denn für die Leser*innen fehlt dann halt die Geschichte der dritten Schwester. Ebenfalls vom SuB erlöst habe ich "Azurblau für zwei" - eine nette, leichte Geschichte. Noch schöner fand ich "Das Meer in deinem Namen", der erste Teil der Ostseetrilogie. Hätten die Folgebände beide nicht je um die 600 Seiten hätte ich die gleich auch noch gelesen - die wären ideal gewesen, um am Strand oder Pool zu lesen, was vor Corona theoretisch für diesen Sommer geplant war.

Als Rezensionsexemplare hab ich den fünften Fall der Mags Blake-Krimireihe  "Je höher die Flut" gelesen und rezensiert: solid, aber nach dem rasanten vierten Fall fast ein wenig langweilig. Der zweite Teil der Mühleschwestern hat mir bis auf den Twist am Schluss gut gefallen, da freue ich mich auf den dritten Teil im Herbst. Die Reihe kommt sicher auf meine Highlight-Liste Ende Jahr! Total überzeugt hat mich aber "Miss Kelly und der Zauber von Monaco"! Die Rezension dazu ging gestern online. 


Wer jetzt mitgezählt hat, wird feststellen, dass ein Buch fehlt. Denn Anfang Juli habe ich einen Roman testgelesen, der im März 2021 erscheint. Ihr dürft euch darauf freuen, aber ich muss dazu noch schweigen... 😀

Mit welchen Büchern ich mich im August befassen werde, erfährt ihr im morgigen Beitrag. Und ich geh jetzt mal schauen, welchen neuen Roman ich heute zu lesen beginne, ich bin mir noch nicht sicher...

Donnerstag, 30. Juli 2020

Miss Kelly und der Zauber von Monaco von Hazel Gaynor und Heather Webb

Klappentext:
Sommer 1955. Filmstars und Paparazzi strömen zum glamourösen Filmfest nach Cannes, doch der größte Star von allen, Grace Kelly, will nichts mehr, als dem Blitzlicht zu entkommen. Auf der Flucht vor dem hartnäckigen britischen Fotografen James Henderson stolpert sie in die Boutique der Parfümeurin Sophie Duval, die sie im Hinterzimmer versteckt – der Beginn einer tiefen Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Noch ein Jahr später kann James Henderson seine kurze Begegnung mit Sophie Duval nicht vergessen. Obwohl er Schuldgefühle hat, weil er seine Tochter allein lässt, nimmt er den Auftrag an, über die Hochzeit des Jahrhunderts zu berichten, und begleitet Grace Kellys Hochzeitsgesellschaft nach Monaco. Dort müssen James und Sophie – wie auch Prinzessin Grace – entscheiden, was sie bereit sind, für die Liebe zu opfern.

Viele Leser*innen, ich eingeschlossen, waren von Sophie Benedicts "Grace Kelly und die Anmut der Liebe" enttäuscht, es las sich eher wie eine Abfolge von Lebensdaten. Zwar interessant, aber es fehlte an Emotionen. 

Die bekommt man hier! 

Zwar ein wenig anders als vielleicht erwartet. Aber sie sind drin, in diesem Roman aus der Feder von Heather Webb und Hazel Gaynor.

In Cannes versteckt Parfümeurin Sophie die amerikanische Schauspielerin Grace Kelly in ihrem Büro. Ein Fotograf ist ihr auf den Fersen. James hat aber nicht wirklich Lust auf Promi-Shooting, seine Leidenschaft sind Naturfotografien. Doch er muss seinem Arbeitgeber, einer englischen Zeitung, Fotos von Stars abliefern, und ist deshalb eines Nachmittags Grace auf den Fersen. 

James durchschaut das Versteckspiel, ist aber von Sophie gefesselt. Und so entwickelt sich einerseits eine Freundschaft zwischen Sophie und Grace, zwischen Sophie und James, und sogar minim eine zwischen James und Grace. 

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Sophie und James erzählt. Zwischen ihnen beginnt eine feine Liebesgeschichte. Die Knotenpunkte sind die Eckdaten aus Graces Leben: als Grace Fürst Rainier öffentlich kennenlernt, später ihre Vermählung bekannt gegeben wird, die Schifffahrt der Brautfamilie von New York nach Monaco und natürlich die fürstliche Hochzeit selbst.

Grace bleibt zwar auch in "Miss Kelly und der Zauber von Monaco" eher leise im Hintergrund, aber man erlebt sie als Frau mit Gefühlen und einer grossen Portion Humor. In Webb/Gaynors Roman kommt Grace Kelly eher als Nebenfigur vor, die Dritte im Bunde sozusagen, aber man spürt sie hier viel mehr als in Benedicts Roman. 

Ebenso sachte und leise wie Grace Kelly's Story hier eingewebt wird, wird diejenige von Sophie und James erzählt. Beide stehen an einem gewissen Punkt an ihrem Leben, der Veränderung herauf ruft. Sophie hat Schulden und spielt mit dem traurigen Gedanken entweder Land oder ihr Ladengeschäft zu verkaufen. James mag das Paparazzi-Fotografieren nicht und hofft, seine Leidenschaft anderweitig ausüben zu können. Manchmal hätte ich Sophie gerne zu anderen und rascheren Entscheidungen gedrängt, aber ihre waren trotzdem verständlich.

All das zusammen ergibt einen schnell zu lesenden und packenden Roman, der trotz historisch bedingter Vorhersehbarkeit mit überraschenden Szenen gespickt ist. 

Fazit: Ein total schönes Eintauchen in die monegassische Geschichte der 50er Jahre.
5 Punkte. 

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag und Random House!

Weitere Romane über Grace Kelly:
- Grace und die Anmut der Liebe von Sophie Benedict
- Grace - das Mädchen mit den weissen Handschuhen von Kerri Maher (erscheint am 16. November 2020)

Dienstag, 21. Juli 2020

Krimi: Je höher die Flut von Mary Ann Fox (Mags Blake 5)

Klappentext:
Spätsommer in Cornwall: Bei der großen Tombola des Erntedankfestes gewinnt Mags einen Rundflug über Rosehaven. Sie ist begeistert – bis der Motor plötzlich aussetzt und sie nur knapp einer Katastrophe entgehen. Es stellt sich heraus, dass das Flugzeug manipuliert wurde – nicht der erste Versuch, dem jungen Piloten zu schaden. Haben die Pläne für ein neues Luxusresort etwas damit zu tun? Als dann die Leiche einer bekannten Autorin im Hafen angespült wird, befindet sich Mags schneller, als ihr lieb ist, mitten in einem neuen Fall.




Ich war ja so neugierig auf diesen 5. Fall! Denn auch nach dem sehr spannenden vierten Band ist eine Sache in Mags Vergangenheit ist noch offen: der Verbleib ihrer Mutter. 

Doch um darüber nachzudenken hat Mags nicht viel Zeit. Ihren Arm kann sie nach dem Unfall noch immer kaum bewegen, somit kann sie beim Dorffest nicht viel helfen. Das Glück ist Mags aber hold, sie gewinnt einen Rundflug über die Küste.

Leider kann sie und Pilot Tim den Flug nicht geniessen, denn sie müssen notlanden. Ein Sabotageakt - so gar nicht lustig, denn ihr Leben stand auf dem Spiel. Als kurz darauf an der Küste die Leiche einer Frau gefunden wird, weiss Mags, dass das kein Zufall sein kann. Doch was haben beide Dinge gemeinsam? Wer will verhindern, dass Tim in die Luft geht, und warum? Und wieso fühlt sich Mags oft beobachtet?

Nicht ganz so spannend wie frühere Fälle, doch auf jeden Fall interessant ist die Story von "Je höher die Flut". Mags beweist einmal mehr den richtigen Riecher und löst mit ihrer raschen Auffassungsgabe den Fall. 

Aber auch hier geht es nicht ohne die Hilfe ihrer Freunde aus Rosehaven, jeder trägt etwas bei. Privat läuft es auch ganz gut, denn wenn gerade Sam nicht bei Mags wohnt, ist Mary nicht weit, auch ohne dass Inspector Eric die junge Polizistin (und mittlerweile gute Freundin) Mags zur Seite stellt. Mary scheint sich in Rosehaven auch immer wohler zu fühlen, wie dieser fünfte Band beweist. Love is in the air, vielleicht. 

Fazit: Nicht sehr spannend, aber ein interessanter Fall und noch interessantere News in Mags Privatleben! 

Montag, 20. Juli 2020

Die Hoffnung wird dich finden von Jana Lukas (Die Mühlenschwestern 2)

Klappentext:
Schon als kleines Mädchen hat Rosa ihre Zeit am liebsten mit ihren Schwestern Hannah und Antonia in der alten Mühle am Sternsee verbracht. Jetzt, mit Anfang Dreißig, betreibt sie die Mühle mit ihrer Tante Lou – und könnte glücklicher nicht sein. Wenn da nicht ihr Freund Julian wäre. Als Rosa erfährt, dass er eine Affäre hat, setzt sie ihn kurzerhand vor die Tür. Doch wenig später taucht Julians attraktiver Bruder David im Mühlenladen auf und wirbelt ihr Leben kräftig durcheinander. Was Rosa jedoch nicht ahnt: David spielt nicht mit offenen Karten.


Seit ich im ersten Band der "Die Mühlenschwestern"-Serie Rosa und ihren unsympathischen Freund Julian kennengelernt habe, war ich gespannt auf Rosas Geschichte und noch mehr, wie lange das mit Julian noch gut geht. Niemand mag Julian - und wie sich jetzt herausstellt, auch nicht sein Halbbruder Daniel. Der ist Autor und hat alles, was ihm Julian über sich, seine Freundin und das Landleben erzählte, in einen Roman verwurstelt. Leider kommt nur allzu schnell heraus, dass es für die "schöne Müllerin" ein reales Vorbild gibt. Nur weiss die nichts davon.

Und als sie, Rosa, es erfährt, wirft sie als erstes Julian raus - yeah! Und auch Daniel kriegt Rosas Wut ab, als er bei ihr im Laden erscheint. Daniel merkt aber schnell, dass Rosa ganz anders ist, als Julian sie ihm geschildert hat - dass er selbst üblen Vorurteilen verfallen ist und als Autor das ganze noch einen Ticken verschärft hat. Fasziniert von Rosa und genervt von seinem Agenten, entscheidet Daniel sich, einige Zeit ihn Sternenmoos zu verbringen. Dass dies kein Zuckerschlecken wird, ist ihm bewusst, aber was dann auf ihn zukommt, hätte er nie gedacht.

Das Leben der beiden Mühlenbewohnerinnen wird ganz schön durcheinander gewirbelt, denn auch bei Tante Lou ist was los: im ersten Band begegnete Lou ihrer grossen Jugendliebe Brandl wieder und dass Rena, die Mutter der drei Schwestern, davon irgendwie betroffen ist, weiss man auch. Der Grund, wieso Rena mit Tante Lou nicht wirklich gut kann, schildert Autorin Jana Lukas nun hier in "Die Hoffnung wird dich finden".

Wie bei Daniel und Julian geht es auch bei Rena und Lou um Geschwisterknatsch, der seinen Anfang in ihrer Kindheit nahm und mit der Zeit oder durch gewisse Vorkommnisse in ihrer jeweiligen Jugend verschlimmert wurde. Dass man als Geschwister aber nicht unweigerlich Krach haben muss miteinander, zeigt zum Glück das Beispiel der drei Mühleschwestern.

Es passiert recht viel in dieser Geschichte und so wird es auch nie langweilig, auch wenn der Roman stolze 497 Seiten aufweist. Schnell war ich wieder drin im Sternenmooser Gemeindeleben und traf auf bekannte "Gesichter" aus dem ersten Band. Nach einigen Andeutungen kann ich mir vorstellen, mit wem in Band 3 Antonias Geschichte glücklich enden könnte und hoffe, dass dann endlich auch der einzig unsympathische Sternenmooser sein Fett weg kriegt.

Mir hat Rosas Geschichte sehr gut gefallen, ich fand die Idee, dass eine der Schwestern das (wenn auch nicht wahre) Vorbild einer Protagonistin in einem Roman ist, sehr originell.

Nur auf den Twist am Ende und auf das zugehörige Drama hätte ich verzichten können. Der erste Teil kam ohne solche Drehs aus, dieser zweite Teil leider nicht. Da ich der Meinung bin, dass man das Ganze auch anders lösen hätte können, gibt es einen Punkt Abzug, denn ich habe mich darüber geärgert. Ansonsten wurde ich aber gut unterhalten und schon in Band 2 fühlt man sich fast wie zuhause in Sternemoos bei der schönen Müllerin und ihren Schwestern.

Und obwohl die "Die Mühlenschwestern"-Serie noch nicht zu Ende ist, weiss ich jetzt schon, dass sie auf jeden Fall eine von zwei Roman-Serien ist, die auf meine Jahres-Highlight-Liste kommt!

Fazit: Originelle Geschichte um eine schöne Müllerin, die so anders ist, als von gewissen Leuten gedacht. Witziger und liebevoll geschriebener zweiter Teil der Mühleschwestern-Serie. 
4 Punkte. 


Reihenfolge:

Montag, 13. Juli 2020

Café mit Meerblick von Caroline Roberts

Klappentext:
Rachel liebt es, nach einer anstrengenden Nacht bei den Schafen in die nach Kuchen duftende Farmküche zu kommen und gemeinsam mit ihrer Mutter Jill und kleinen Tochter Maisy zu frühstücken. Und genau dieses Gefühl bringt sie auf eine grandiose Idee: Um die Familienfarm zu retten, will sie ein gemütliches Landcafé in der ungenutzten Scheune eröffnen. Hier sollen ihre Kunden sich genauso wohlfühlen wie zu Hause auf Omas Ofenbank. Auch Jill ist sofort Feuer und Flamme, und so stürzen sich die beiden Frauen ohne zu zögern in die Vorbereitungen. 



Nach dem Tod von Rachels Vater steht die Primrose Farm nicht gut da. Rachel und ihre Mutter Jill müssen sich überlegen, wie sie die Farm halten können. Kuchenverkauf und ein Café in der Scheune sollen es richten. Doch übernehmen sich Rachel und Jill damit nicht? Denn Rachel hat ja noch ihre kleine Tochter Maisy und die Arbeiten auf der Farm mit den Rindern, Schafen, Hühnern und Weiden wird ja auch nicht weniger, obwohl Nachbar Tom sie oft unterstützt.

Die Geschichte um Rachel erinnerte mich stark an Cathy Bramleys "Wie Himbeeren im Sommer". Doch im Gegensatz zu Bramleys Appleby Farm konnte mich Roberts mit ihrer Primrose Farm nicht überzeugen. 

Wie schon in "Die kleine Chocolaterie am Meer" schreibt Caroline Roberts zwar auch hier detailreich und verschweigt auch Niederlagen nicht. Man merkt, dass die Autorin sich mit dem Thema auseinander gesetzt hat und sich gut auskennt. Trotzdem erschien mir Rachel mit ihrer Farm-Retten-Idee einerseits zu blauäugig, andererseits schildert sie zu ausführlich, was in anderen Romanen zu wenig detailgetreu und ungenau erzählt wird. Das zieht den Roman in die Länge und ermüdet beim Lesen. Ausserdem fehlt es bei der deutschen Übersetzung eindeutig an Motivation, das merkte man ja bereits im Chocolaterie-Roman an ständigen Wortwiederholungen - und hier leider schon wieder.

Es bräuchte nicht sehr viel, dass die Romane von Caroline Roberts richtig lesenswert wären, doch dann müsste sie auf solche Drehs, wie es hier gegen Ende einen gibt und bei dem Rachel überreagiert, verzichten. Diese Szene war total unnötig und nervte mich sehr. Ausserdem fehlt es bei der deutschen Übersetzung eindeutig an Motivation, das merkte man ja bereits im Chocolaterie-Roman an ständigen und sehr umständlichen Wortwiederholungen - und hier leider schon wieder.

Schön fand ich, dass Emma von der kleinen Chocolaterie am Meer kurz in Erscheinung tritt. Im Gegensatz zur Chocolaterie bietet das Café aber kein Meerblick, da ist der deutsche Verlag viel zu sehr vom Originaltitel abgewichen - etwas, was das "Café mit Meerblick" mit Bramleys "Wie Himbeeren im Sommer" gemeinsam haben. 

Fazit: Eine theoretisch nette Liebesgeschichte, weist aber zu viele Längen auf, was aber eventuell auch bei der schlechten Übersetzung liegt.  
3 Punkte. 

Donnerstag, 9. Juli 2020

Das Meer in deinem Namen von Patricia Koelle (Ostseetrilogie 1)

Klappentext:
Ein Buch wie warmer Sand am Meer. Wie das Rauschen der Wellen im Ohr. Wie Sonne auf unserer Haut. Niemand redet darüber, wie Carlys Eltern ums Leben kamen. Der Tod ist für sie ebenso tabu wie alles, was mit dem Meer zusammenhängt. Da bekommt sie ein Angebot. Sie soll ein altes Reetdachhaus an der Ostsee ausräumen und für den Verkauf vorbereiten. Vier Sommerwochen hat sie dafür Zeit. Für Carly die Chance, sich ihrer Angst vor dem Meer zu stellen und Abstand von ihrer unmöglichen Liebe zu gewinnen. Doch schon bald fühlt sie sich der Frau, die in dem Haus gewohnt hat und der sie sehr ähnlich sieht, seltsam nahe.


Nachdem ich von "Die Zeit der Glühwürmchen" so begeistert war, hab ich mir vorgenommen, nun endlich alle anderen Romane der Autorin auch noch zu lesen und nicht noch länger zu zu warten. Also griff ich zum ersten Teil der Ostseetrilogie, die im Ostseebad Ahrenshoop und Umgebung angesiedelt ist. 

"Das Meer in deinem Namen" nimmt nur langsam Fahrt auf, am Anfang brauchte es Zeit, bis ich in den Roman einfand. Es war zäh, denn Carly wirkt anfangs sehr statisch, sie lebt im Schatten anderer. Doch als sie die Gelegenheit bekommt, zwei Monate nach Ahrenshoop zu ziehen und ein Haus auszuräumen, lebt sie endlich selbst und taut auf. In Hennys Haus fühlt Carly sich total wohl und zuhause - ich wurde neugierig und wollte wissen wieso. 

Auf den weiteren der insgesamt 544 Seiten erfahren die Leser*innen alles über Carly und ihre Familientragödie und erleben ebenso Hennys interessante Lebensgeschichte mit und kommen immer mehr dessen Freund Joram Gafunder auf die Schliche, der spurlos verschwunden ist.  

Gerne hätte ich mit Carly zusammen Hennys Haus erkundschaftet, Tee bei Daniel gekauft und ihn in Hennys Garten getrunken. Obwohl die Charaktere einige tragische Vorkommnisse aus der Vergangenheit verarbeiten müssen, fühlte es sich ein wenig als Heile-Welt-Roman an. Aber auf eine gute Weise. 

Am Ende fand ich sogar Thore sympathisch, den ich zuvor nicht wirklich fassen konnte und ihn ausbeuterisch empfand. Alle andern fand ich nett, die neu entstandenen Freundschaften gefielen mir und ich gönnte so einigen ihr Glück.

Nun bin ich aber sehr gespannt wie es weiter geht, denn noch lange ist nicht alles aufgelöst. Und zum Glück geht es weiter, denn auch mich hat Naurolokki verzaubert.

Patricia Koelles Schreibstil hat mir in "Das Meer in deinem Namen" erneut super gefallen: all die poetischen Briefe und all die Kleinigkeiten, auf die sie Wert legt und die sie gefühlvoll beschreibt - einfach toll. Was mir in diesem Roman auch gefallen hat, ist, dass er ohne grosse Lovestory auskommt. Schliesslich gibt es im Leben mehr wichtige Themen als nur Liebe und Beziehungen. 

Fazit: Zum Glück geht es noch weiter - denn ich will unbedingt mehr Naurolokki! 
5 Punkte. 

Dienstag, 7. Juli 2020

#litlovetalk Juli 2020

Wir stellen euch von Januar bis November 2020, bis zur lit.love 2020, monatlich an jedem 7. Tag (also 7. Juni, 7. Juli, 7. August, etc.) eine Frage zu Romanen, die von lit.love-AutorInnen geschrieben wurden. 

Wir freuen uns, wenn ihr sie gemeinsam mit uns beantwortet. Entweder per Kommentar, auf euren Blogs oder Social Media Kanälen. Verwendet dabei den Hashtag #litlovetalk - so heisst unsere Aktion, die die Wartezeit zur nächsten lit.Love verkürzen soll. Die Links zu euren Antworten auf euren Blogs dürft ihr gerne in den Kommentaren verlinken. 


Hier ist die Juli-Frage: 


Keine!

Denn man kann sie fast alle gut am Strand lesen. Und ich hab sie per eReader eh alle immer dabei und könnte sie spontan auch ein zweites Mal lesen, wenn ich gerade Lust darauf hätte.

Wenn ich in die Ferien fahre/fliege, hab ich gerne Bücher dabei, die vor Ort spielen. Das geht aber nicht immer. Zum Beispiel weil es keine Bücher gibt, die vor Ort spielen. Zum Beispiel letzten Sommer in Lanzarote: kaum war ich zurück, erschien "Die Gärten von Monte Spina", das hätte gepasst oder Anna Levins Romane von den Nachbarinseln, aber die hatte ich schon gelesen. Als zweites Beispiel meine regelmässigen Türkei-Ferien: sämtliche Türkei-Krimis hab ich schon vor Jahren gelesen und aktuelle Romane, deren Handlung im Land spielt, gibt es von deutschen Autor*innen leider nicht. 

Deshalb vergnüge ich mich einfach mit Romanen, die anderswo angesiedelt sind, am Strand oder Pool. Was ich dann immer gerne lese, ist, wenn auch im Roman ein wenig Ferienstimmung herrscht wie teilweise bei Romanen von Frieda Bergman, Sylvia Lott oder Anne Sanders. Oder wenn es an schöne Destinationen geht wie bei Lucinda Riley, Manuela Inusa oder Constanze Wilken. Kommt auch immer darauf an, welche neuen Romane gerade erscheinen und was ich noch auf dem SuB habe. Denn eins geht nicht in den Sommerferien im Ausland: Romane, die zur Zeit der Weltkriege spielen oder die dies als Nebenthema haben. Auch sehr selten lese ich am Strand historische Romane, das passt für mich irgendwie nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel). 

Welchen lit.Love-Roman ich dieses Jahr zu Strandferien mitnehmen würde? 


Den zweiten Band der Mühleschwestern "Die Hoffnung wird dich finden", weil der gerade zur Ferienzeit erscheint und mir der erste Band gut gefallen hat!

Und, hätte ich nicht eh noch einen grossen SuB mit Nicht-lit.Love-Autor*innen, dann käme vielleicht auch noch der neue Claudia Winter Roman mit. Beziehungsweise käme er mit, wenn er sein ursprüngliches Verlagsvorschau-Cover behalten hätte. Damit gefiel es mir äusserlich viel besser, weil das blaue Cover mit den Azulejos zeigte, dass die Geschichte in Portugal spielt und so auch Lust machte ihn zu lesen. Und auch Lust, ihn als Ferienlektüre mitzunehmen. Mit dem neuen gelben Cover hab ich aber so gar kein Verlangen ihn zu lesen. Der Roman könnte mit dem nichtssagenden Cover überhalb stattfinden, man sieht damit, nicht in welchem Land er handelt. 


Für mich muss also die Ferienlektüre wenn möglich nicht nur zum Ferienort passen und mich auch nicht nur inhaltlich ansprechen, nein, auch das äussere Erscheinungsbild muss ansprechend sein und Lust auf Ferien im Aus- oder Inland machen. 

Wie sieht es bei euch aus? Wie wählt ihr eure Ferienlektüre? Welche Romane und speziell welche Romane aus den Federn der lit.Love-Autorinnen packt ihr in eure Koffer? 

PS: Falls ihr euch wundert, dass ich immer von "Ferien" schreibe: bei uns in der Schweiz gibt es das Wort "Urlaub" nicht. Bei uns gibt es nur "Ferien", egal ob wir die zuhause auf Balkonien verbringen oder anderswo. 



Damit es für euch einfacher ist passende Bücher zu finden, findet ihr hier die Autorennamen:





Hier findet ihr weitere Antworten auf die heutige #litlovetalk-Frage:

Mittwoch, 1. Juli 2020

Vorschau: Neuerscheinungen und Neuzugänge im Juli 2020

In zwei Wochen stehen schon die Sommerferien vor der Türe. Was wir in diesen fünf Wochen Schulferien machen werden, wissen wir noch nicht - ausser dass wir (bis vielleicht auf Tagesausflüge kurz über die Grenze) in der Schweiz bleiben. Die Corona-Situation hat sich nicht wirklich beruhigt und ich denke, spätestens im August, wenn alle von ihren Ferien zurückkommen, haben wir die zweite Welle auf sicher. Einige Hotspots gibt es ja bereits jetzt. Deshalb werden wir spontan von Woche zu Woche entscheiden. 

Geplant wären Ferien am Mittelmeer gewesen. Theoretisch wäre das sogar wieder möglich, aber ich möchte mich aktuell nicht in ein Flugzeug setzen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich die Ferientage im Ausland geniessen könnte. Deshalb werde ich literarisch reisen - das macht ja schliesslich auch Spass. Und auf meinem SuB befinden sich Destinationen wie Frankreich, England, Italien, Australien, Spanien, Amerika und die Türkei. Mal sehen, wohin es mich dann verschlägt - real und literarisch.  


Meine letzten Neuzugänge:




Interessante Neuerscheinungen im Juli 2020:





Die jeweils ersten Titel der drei Reihen ("Die Hoffnung wird dich finden", "Miss Kelly und der Zauber von Monaco" und "Je höher die Flut") werde ich wahrscheinlich im Juli lesen, dazu sicher noch "Madeira Schweigen", der dritte Fall für Kommissar Avila.

Die anderen Titel entscheide ich spontan. Bei "Liebe, die nach Kirschen schmeckt" handelt es sich eh um den dritten Teil einer Serie, deren die beiden Vorgängerbände auf meinem SuB warten, da müsste ich zuerst die zwei lesen. "Bilder der Frauen" ist laut Verlagsvorschau ein Stand Alone und nicht der Nachfolgeband von "Die Kleider der Frauen", welches im Februar erschien. Inspektor Cabral konnte mich nicht ganz überzeugen in seinem ersten Band, deshalb bin ich auf "Die schwarzen Tränen von Sines" gespannt. Da entscheide ich aber wie gesagt spontan.

Denn im Juli möchte ich mich hauptsächlich meinem SuB widmen und mich endlich mal durch die angesammelten Romane und Krimis lesen. Davon nenne ich jetzt keine Titel, sondern wähle daraus dann einfach super spontan nach Lust und Laune - ist ja quasi mein Juli/August-Motto, auch was unsere Ferien betreffen :-)

Welche Bücher wollt ihr im Juli lesen und wie sehen eure Ferienpläne aus?