Ich wünsche mir schon seit langem, einmal Mäuschen im Vatikan zu sein. Ich hätte sogar das richtige Studium dazu. Aber halt das von der "Konkurrenz"; bin eher Luther und Zwingli geprägt. Immerhin in den Petersdom und in die sixtinische Kapelle hab ich es schon mal geschafft, erst noch im Jubeljahr 2000. Als gute Nichtkatholiken haben wir sogar alle Patriarchalkirchen besucht, sind durch die heiligen Pforten hindurch gelaufen und somit sündenfrei aus Rom zurückgekehrt ;-) Doch ein Besuch des Vatikans blieb mir bisher verwehrt, da hilft wohl auch kein Vitamin B (ein Schulkollege von mir war bei der Schweizer Garde).
Nun aber gibt es für uns alle endlich eine Möglichkeit sich völlig legal im Vatikan und sogar in den Privaträumen des Papstes aufzuhalten:
Johanna Alba und Jan Chorin erzählen in ihrer "Ein Papstkrimi"-Serie vom nicht so einfachen Leben von Papst Petrus. Schwer macht ihm das Leben vor allem seine Haushälterin, die herrische und Genussfreuden gegenüber völlig abgeneigte Schwester Immaculata und einige Kardinäle und Bischöfe.
Sehr gut hingegen kann er mit seinem Privatsekretär, dem Mönch Francesco und der Pressesprecherin des heiligen Stuhls, Contessa Giulia. Mit den beiden geht er manchmal auf einen Espresso oder eine Pizza nach Trastevere, wo Papst Petrus, mit Geburtsnamen Angelo, aufgewachsen ist. Natürlich inkognito. Falls er nicht doch erkannt wird. Doch auch dann hat der nicht wortfaule Papst immer eine Antwort parat. Die zum Beispiel so lauten kann: "Ich sehe aus wie der Papst? Aber nein, der ist doch dicker als ich". Es fehlt ihm auch nicht an Ideen, wie er an Schwester Immaculata herum zu seinem geliebten Kaffee, Fussball, Wein, Bier und gutem Essen kommt. Sein Witz und Ideenreichtum helfen ihm jeweils auch bei der Auflösung der Kriminalfälle. In "Gloria" nimmt er es selbst mit der Queen auf und manchmal bedauert man beim Lesen, dass Probleme im realen Leben nicht einfach mit ein bisschen Fussball oder gutem Essen gelöst werden können.
Natürlich kann man die einzelnen Bände in beliebiger Reihenfolge lesen, besonders da der neueste, eben erschienene dritte Band zur Weihnachtszeit in Rom spielt - und man Papst Petrus beim Krippen aufstellen über die Schulter gucken kann. Trotzdem lohnt es sich jeden Band zu lesen. Es entgehen euch sonst ein paar Stunden voll göttlich witziger Krimi-Unterhaltung samt hervorragenden Charakteren! Lachanfälle sind garantiert! Luja hob i gsogt - ach nein, das ist ja von jemand anderem.
5 Punkte.
Band 1: Halleluja!
Habemus papam. Und was für einen!
Einen solchen Papst hat die Welt noch nicht gesehen: Petrus II. liebt nicht nur Vino, Caffè und Fußball, er macht auch auf der Vespa bella figura – sehr zum Leidwesen seiner frommen Haushälterin Schwester Immaculata. Aber leider quälen Petrus neuerdings ernste Sorgen. Sein engster Vertrauter, Kardinal Rotondo, wird Opfer eines mysteriösen Anschlags, ein Engel stürzt, eine Madonna weint, und eine blutige Schrift verkündet das Ende aller Tage. Hinter dem göttlichen Strafgericht wittert Petrus ein höchst irdisches Verbrechen. Mit römischem Witz und Gottes Beistand beginnt er zu ermitteln, doch ihm bleibt nur wenig Zeit. Denn Petrus glaubt zu wissen, wer das nächste Opfer sein soll: Seine Heiligkeit höchstpersönlich!
Band 2: Gloria!
Eigentlich ist Papst Petrus II. bekannt für seine unermüdlich gute Laune. Doch im Moment gibt es wenig, worüber sich der sonst so lebenslustige Römer freuen könnte: Es ist Fastenzeit – ein willkommener Anlass für Schwester Immaculata, Haushälterin Seiner Heiligkeit, ihn auf Diät zu setzen. Und ohne Caffè und Cornetti ist Petrus nur ein halber Papst.
Erst als beim Frühjahrsputz eine Kiste mit Knochen gefunden wird, bessert sich die päpstliche Laune: Handelt es sich um die Gebeine des heiligen Petrus? Auf der Karfreitagsprozession will der Papst die Reliquien präsentieren. Aber dann fällt ein Schuss, eine Frau stürzt in die Katakomben, und statt des Heiligenschädels hält Petrus eine billige Kopie in den Händen. Doch wer immer hinter dem Anschlag steckt – er hat seine Rechnung ohne den Papst und dessen legendäre Spürnase gemacht!
«Buon natale, Eure Heiligkeit!»
Es weihnachtet in Rom. Der Geruch nach Zuckerwatte und Apfelsinen liegt in der Luft, Touristen und Einheimische freuen sich in seltener Einigkeit auf die besinnlichen Tage. Auch Papst Petrus II. würde sich jetzt gern der Planung des Festtagsmenüs widmen. Doch als Herrscher über die Weihnachtshauptstadt der Christenheit stehen ihm dieser Tage lauter Pflichttermine mit trockenen Keksen und noch trockeneren Kardinälen bevor. Für Abwechslung sorgen da die beiden Schwestern des Papsts. Samt Kater ziehen sie im Vatikan ein – sehr zum Leidwesen der strengen Haushälterin Schwester Immaculata. Die Damen sind sich sicher: Im heimischen Palazzo geht es nicht mit rechten Dingen zu! Schließlich ist ihr Mitbewohner – ein junger, spanischer Priester – unter mysteriösen Umständen verschwunden. Irdisches Verbrechen oder übersinnlicher Spuk? Klar, dass da die päpstliche Spürnase gefragt ist!