Dienstag, 23. Mai 2023

Krimi: Madame le Commissaire und die Mauer des Schweigens von Pierre Martin (Isabelle Bonnet 10)

Klappentext:
Ein eingemauertes Skelett lässt die Arbeiter beim Abriss eines alten Ferienhäuschens im zauberhaften Fragolin in der Provence vor Schreck erstarren. Ein Loch in der Schädeldecke lässt keinen Zweifel daran, dass das Opfer eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Isabelle Bonnet übernimmt den Fall eher widerwillig – schließlich widmet sie ihre Aufmerksamkeit lieber aktuellen Verbrechen. Außerdem bereitet ihr das geheimnisvolle Abtauchen ihres Maler-Freundes Nicolas zunehmend Sorgen. Plötzlich erreicht sie ein Hilferuf aus Marokko. Im Fall des Skeletts führt eine erste Spur zu einem zwielichtigen Finanzberater. Fluchtgefahr ausgeschlossen: Er sitzt im Gefängnis.  Doch die Ermittlungen kommen ins Stocken. Sie stoßen auf eine Mauer des Schweigens.


Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Madame le Commissaire! In "Die Mauer des Schweigens" ermittelt Isabelle Bonnet bereits zum zehnten Mal. 

Der Krimi-Titel wird hier wortwörtlich genommen: hinter einer zugemauerten Mauer verborgen wird in Fragolin ein gut erhaltenes Skelett gefunden. Man findet keinerlei Spuren und kann erst nur erahnen, wie lange es versteckt wurde. 

Isabelle reisst sich um den Fall. Nur um dann Apollinaire die Verantwortung abzugeben, dem das nicht gefällt. Also hilft sie ihm und ermittelt eher nebenbei, denn ihre Gedanken drehen sich viel mehr um "ihre" Männer. Rouven ist ja meistens abwesend, aber dass sie von Nicolas schon lange nichts mehr hörte, beunruhigt sie sehr.

Bis sie einen Anruf aus Marokko erhält - und Isabelle Apollinaire postwendend alleine lässt und nach Marrakesch fliegt. Dort weckt sie alte Kontakte auf, um Nicolas zu helfen. Diese Szenen in Marrakesch sind spannend - viel mehr als die Ermittlungen zum Skelett, die sie wieder aufnimmt, als sie zurück in Fragolin ist. Obwohl die Nicolas-Sache zum grössten Teil gelöst ist, ist sie noch immer nicht so bei der Sache, Isabelle arbeitet für ihre Verhältnisse auf Sparflamme. 

Für die Leser*innen ist es nicht besonders interessant, wenn man lange vor der Kommissarin den Täter errät. Aber selbst Isabelle kommt am Ende zum Schluss, dass der Fall ja eh niemanden interessiert - trotz "Der Mauer des Schweigens" ist tatsächlich ihr Privatleben viel spannender geschildert. Und in dem wird, nicht wie sie denkt, im nächsten Band garantiert sicher nicht weniger los sein. Die ewigen Männergeschichten, you know. 

Ich hätte sehr gerne mehr über den "Marokko"-Fall gelesen und hätte nun grosse Lust mal einen Kriminalfall zu lesen, in dem sie und ihre ehemaligen Mitstreiter aus anderen Ländern (so ähnlich wie hier) erneut zusammen kommen und gemeinsam einer Sache nachgehen. 

Fazit: Isabelles Privatleben steht im Vordergrund und ist für einmal spannender und unterhaltender als der zu ermittelnde offizielle Fall. 
4 Punkte. 


Reihenfolge:

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