Anfangs ist die investigative Journalistin Conley Hawkins gar nicht begeistert, als es sie nach Florida in ihre kleine Heimatstadt verschlägt. Doch der familieneigenen Zeitung geht es nicht gut. Conley setzt alles daran, sie mit ihrer Schwester zusammen zu retten. Im Strandhaus ihrer Großmutter lernt Conley, dass auch Regionaljournalismus Sensationen bereithält. Und dass aus alten Verletzungen neue Liebe entstehen kann.
"Hallo, Sommer" hört sich nach einem leichten und perfekten Sommer-Sonne-Strand-Roman an. Ist es aber nicht. Zumindest nicht nur, denn auch Strand und Sonnenuntergänge kommen vor, aber "Hallo, Sommer" ist viel mehr ein Spannungsroman, perfekt durchaus, in dem eine Journalistin investigativ den nächtlichen Selbstunfalltod eines Kongressabgeordneten recherchiert.
"Hallo, Sommer" ist auch eine Kolumne im Beacon, der Wochenzeitung von Silver Bay, die Conleys Familie herausgibt. Mittlerweile sitzt Conleys Schwester Grayson am Hebel und ist Chefredaktion und Herausgeberin in einer Person. Nur die beiden jungen Journalisten Lilian und Michael arbeiten bei ihr und eben Rowena, die, die in die Jahre gekommene Kolumne "Hallo, Sommer" schreibt, in der sie auf altmodische Art und Weise über bekannte Persönlichkeiten berichtet.
Conley ist nur deshalb wieder in ihrem Heimatort in Florida, weil sie ihren neuen Job gar nicht antreten kann - der Geldgeber ist abgesprungen. Von der Grossmutter gedrängt, von der älteren Schwester blockiert, soll Conley die Berichterstattung über den Unfall von Symmes Robinette schreiben - Conley will mehr als Grayson, denn Grayson hat Angst, dass die wenigen verbliebenen Abonnenten abspringen, wenn nicht harmonisch berichtet wird. Doch Conley ist einem Skandal auf der Spur, der von Seite zu Seite spannender zu lesen ist.
Zwar begegnet Conley auch ihrem Nachbarn Skelly wieder, in den sie damals verliebt war und auch Charlie, dem Sohn des Unfallsopfers, der sie in der Jugendzeit mies behandelt hatte. Ein bisschen Lovestory ist also auch mit dabei. Familiengeschichte ebenfalls, denn das Strandhaus der Hawkins ist wie Grandma Lorraine, irgendwo ü80, nicht mehr in bester Verfassung. Ausserdem merkt man, dass Conley sich zwar nach Heimat und Beziehung sehnt, aber auch nach einem Job, der Spass macht. Der rote Faden in "Hallo, Sommer" jedoch ist, dass Conley herausfinden will, was sich in dieser Nacht und zuvor abgespielt hat.
Dies wird interessant und vor allem fesselnd geschildert, so dass ich nur durch die 624 Seiten flog. Mit vielen Überraschungen und Twists ist "Hallo, Sommer auch sehr unterhaltend.
Das Setting im fiktiven Silver Bay am Panhandle Floridas kommt so rüber wie man sich eine amerikanische Kleinstadt vorstellt. Dazu das Haus am Meer - richtig schön.
Die Geschichte wie auch viele der Charaktere kommen zwar geheimnisvoll, aber auch tiefgründig daher. Conley hätte ich mir am Anfang ein wenig offener gewünscht, doch später wird ersichtlich, wieso sie so Mühe hat, zurück in Silver Bay zu sein. Am liebsten mochte ich die authentische Winnie, Grandmas Haushälterin. Die Konflikte in der Redaktion, ob harmonisch oder investigativ zu berichten und damit neue Wege zu gehen und deswegen vielleicht zwar langjährige Abonnenten zu verlieren, aber dafür neue dazu zu gewinnen, fand ich zeitgemäss beschrieben.
"Hallo, Sommer" ist eine tolle Mischung aus Krimi, Familiengeschichte und Lovestory, der mich schnell packen konnte.
Fazit: Geheimnisse in Florida - ein spannender Lesespass!
5 Punkte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis:
Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Verarbeitung deiner Daten durch Blogger/Google. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung dieses Blogs.
Um nervige und gehäufte Spam- und anonyme Kommentare zu verhindern, wird manchmal eine Sicherheitsfrage zu beantworten sein.