Freitag, 22. Juni 2018

Krimi: Der Kommissar und die verschwundenen Frauen von Barneville von Maria Dries (Lagarde 7)

Klappentext:
Bei einer Wattwanderung finden Touristen am Strand von Barneville die Leiche einer jungen Frau. Als sich herausstellt, dass das Mädchen erst vor ein paar Tagen als vermisst gemeldet wurde, soll Philippe Lagarde bei den Ermittlungen helfen. Die Untersuchung der Leiche bringt beunruhigende Ergebnisse. Bereits vor einem Jahr ist eine junge Frau nicht von ihrem Strandspaziergang zurückgekehrt. Zwischen der Toten und ihr gibt es Parallelen. Während in alle Richtungen ermittelt wird, vermisst ein Vater plötzlich seine Tochter – und für Philippe Lagarde beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.




Der ruhige, detailreiche Schreibstil der Autorin lässt mich in Urlaubsstimmung versinken. Obwohl man, wenn man diesen Band liest, sich als Frau nicht mehr gerne alleine an den Strand setzt. 

Aus einer WG verschwindet eine Frau mit ihrem Hund, die Tage später tot am Strand aufgefunden wird. Erstaunlicherweise trägt sie ein Kleid  - was sie freiwillig niemals würde - und ungewöhnlichen Ohrschmuck. Bald darauf wird eine weitere Frau samt Hund vermisst. Sind noch weitere Frauen in Gefahr?

Die Polizei unter der Leitung von Kommissar Lagarde ermittelt unter Hochdruck in diesem spannenden Fall. Mich fasziniert an dieser Krimireihe jedesmal aufs Neue die tolle, solide Polizeiarbeit. Akribisch wird jeder Spur nachgegangen und Zeugen befragt - kein Zufall hilft ihnen weiter, sondern wirklich nur gründliche Ermittlungsarbeit. Ausserdem herrscht untereinander eine grosse Wertschätzung, was mittlerweile in den meisten Krimiserien die grosse Ausnahme ist: kein strenger Chef, der andere arbeiten lässt und selbst Lorbeeren einheimst; keine faulen Mitarbeiter oder kein narzisstischer Kollege auf Egotrip. Im Gegenteil: hier dürfen alle ihre Ideen einbringen, keiner ist arbeitsscheu.

Dies macht es enorm angenehm die Lagarde-Krimis von Maria Dries zu lesen. "Die verschwundenen Frauen von Barneville" gefiel mir bisher fast am besten. Die Details rund um die auffälligen Ohrringe sind eine tolle Idee und geben einen Einblick ins Kunsthandwerk der Region. Die Gegend wird eingehend skizziert, so dass man sich ein gutes Bild der Landschaft machen kann, ohne je selbst dort gewesen zu sein. Die Suche nach Verbindungen gestaltet sich schwierig, und ist spannend zu lesen denn niemand verhält sich merkwürdig. Nur die Suche nach dem Unbekannten mit der Baseballmütze bleibt allerdings lange erfolglos. 

Fazit: Der bisher spannendste Fall für Philippe Lagarde - dafür gibts 5 Punkte.


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