Dienstag, 13. November 2018

Vom Zmorgä bis zum Znacht nur Bücher oder: Die lit.Love 2018 in München


Im letzten Jahr hörte ich zum ersten Mal von der lit.Love, die jeweils im November in München stattfindet. Organisiert wird das gemütliche Bücherfestival von Randomhouse, in dessen Gebäude die Veranstaltung abgehalten wird. Am zweiten Novemberwochenende hat Randomhouse ein grosses Programm auf die Beine gestellt. 


Es gab Talks mit Autorinnen zu einem bestimmten Thema, Lesungen der Autorinnen zu ihren aktuellen Büchern, Workshops für (angehende) AutorInnen (Schreibblockaden / Wie aus Ideen ein Plot besteht / Durchhalten beim Schreiben / und viele mehr), Meet & Greets, dazu ein feines Rahmenprogramm.




Die "Starautorinnen" dieses Jahr waren Sophie Kinsella, Kate Morton und Rosie Walsh. Sophie Kinsella und Kate Morton sind Romanleserinnen seit Jahren bekannt und Rosie Walsh überraschte im Frühling mit ihrem ersten Roman "Ohne ein einziges Wort" fast die ganze Welt. Alle drei waren in Lese- und Plauderlaune und stellten dem interessierten Publikum ihre neuen Werke vor. Ich selbst habe einzig einen Teil der sehr lustigen Lesung von Sophie Kinsella habe ich mitbekommen, da mich dieses Jahr die deutschen Autorinnen viel mehr interessiert haben.



Mein Samstagmorgen begann bereits beim Frühstück "buchig", ich unterhielt mich mit einem Mutter-Tochter-Gespann, die zum Abschluss ihrer Barcelonareise die lit.Love besuchten. 



Nachdem Heike von Frau Goethe liest und ich uns beim Empfang gemeldet, dabei den prall gefüllten pinken Goodiebag entgegen nehmen durften und schnell alles in der Garderobe abgegeben haben, ging es zur Bloggerlounge, bei der etwa acht Bloggerinnen den beiden Autorinnen Sylvia Lott und Anna Paulsen Fragen stellen durften. 






Um 11:00 Uhr stand nur ein Programmpunkt zur Auswahl - ein Talk mit Sophie Kinsella auf der grossen Bühne. Bis auf den letzten Stuhl war die ganze Halle schon lange vorher besetzt, auch die auf dem Foto nicht sichtbaren Plätze vorne rechts. 

Ich machte mich dann bereits ein bisschen früher auf den Weg in Richtung Grosser Saal, und kam dabei am Skoobe-Stand vorbei. Dort plauderte ich kurz mit den Mitarbeiterinnen, bin ja schon lange und begeisterte Skoobe-Abonnentin. Für alle mit Tablets eine tolle Onleihe-Alternative. 



Im grossen Saal las und erzählte Petra Durst-Benning aus ihrem neuen historischen Roman "Die Fotografin". Wie eigentlich immer bei ihren historischen Romanen, überrascht uns die sympathische Autorin auch hier mit toll recherchierten und aussergewöhnlichen Themen. Ihr erinnert euch sicher an die Velofahrerinnen in "Solange die Welt noch schläft" oder die Champagnerwitwen aus dem zweiten Teil der Trilogie, und an die Glasbläser? Der Titel des neuen Buches sagt bereits viel aus, aber auch Leinenweber werden eine Rolle spielen; und auch bei den weiteren Bänden der Serie - der zweite wird 2019 erscheinen - dürfen wir spannt sein.



Um 13:00 war der Hunger gross, in der Kantine standen zwei Menus und ein Salatteller zur Auswahl; in der Cafeteria daneben gab es Sandwiches. Gestärkt ging es eine Stunde später zum Insel-Talk, bei dem Sylvia Lott, Anne Sanders und Tanja Voosen mit zwei Verlagsmitarbeiterinnen ins Gespräch kamen. Es ging um das Insel-Feeling, das Besondere am Insel-Setting.





Maria Nikolai und Frauke Scheuermann stellten sich um 14:00 Uhr den Fragen von Moderator Günter Keil beim Binge Reading-Talk. Unter "Wenn Serien süchtig machen" stellte ich mir etwas anders vor, als vor Ort diskutiert wurde. Vielleicht wäre "Serienjunkies" ein besserer Talktitel gewesen, denn andere Besucher erzählten mir, dass sie unter "Binge Reading" nochmal etwas anderes, eher negatives verstehen. 




Während Estelle Maskame und Duygu Maus die wohl eher jüngeren Besucher mit Talk & Popcorn auf der grossen Bühne unterhielten, freute ich mich auf das Treffen mit Fiona Blum. Durch meinen Schauplatz-Spaziergang-in-Rom zu ihrem Roman "Liebe auf drei Pfoten" standen wir immer mal wieder in Mailkontakt und freuten uns darauf, uns nun persönlich kennen zu lernen. Beim Reden vergassen wir die Zeit, so dass ich den "Wer, wie, was?"-Talk verpasste. Aber das war sowas von egal, es war so schön mit Fiona. Ihre Lektorin Barbara Heinzius gesellte sich auch noch zu uns. Dank ihr weiss ich nun, dass Schweizerdeutsch älter als Hochdeutsch ist, aber sich nicht mehr weiter entwickelte (Wieso auch, wenn die Sprache schon schön genug ist? 😁). 

Ja, wir hatten es lustig zusammen und es ist schön, dass an der lit.Love immer wieder genug Zeit und Raum ist, um sich jenseits des angebotenen Programms zu unterhalten - an dieser Stelle auch ein grosses Dankeschön an alle Verlagsmitarbeiter, die freiwillig, freundlich und fröhlich zum Gelingen der lit.Love mitgetragen haben, wie zum Beispiel das Team an der Garderobe oder beim Empfang! 

Auch ein grosses Dankeschön an die rasende Reporterin Claudia Winter, sonst bekannt als Autorin bestens unterhaltender Romane wie "Aprikosenküsse", "Die Wolkenfischerin" und "Glückssterne"! Claudia berichtete für den Goldmann-Verlag zwei Tage live auf Instagram. Durch Claudia bekamen alle, die nicht dabei sein konnten oder sich bei den vielen interessanten Angeboten auf der lit.Love nicht aufteilen konnten, einen schönen Einblick ins gesamte Programm. Auch auf ihrem eigenen Instagram-Account hat Claudia einige lit.Love-Augenblicke festgehalten, schaut mal nach! Oder sucht gleich nach den lit.Love Hashtags: #litlove2018 und #litlove 

Das offizielle Program war nun zu Ende, auf dem Rückweg zum Hotel traf ich beim Rossmann an der Kasse auf Frauke Scheuermann (meine Tochter mag ihre Kater Winston-Serie!) Ich sags ja: Autoren überall! 

Nach kurzem Frischmachen im Hotel trieb uns der Hunger zu zehnt in eine Pizzeria. Beim netten Abendessen wurde weiter über Bücher diskutiert. Der Tag klang später in der Hotelbar gemütlich aus. Okay, ich geb es zu - der bequeme Lesesessel im Hotelzimmer verlockte dann doch noch ein paar Seiten zu lesen...



Umgeben von sieben Autorinnen und Elisa von RoRezepte beim Frühstück begann für mich der Sonntagmorgen erneut "buchig". Ich sass Maria Nikolai und Bettina Storcks gegenüber, kannte bisher weder die Autorinnen noch ihre Bücher - bloss die Cover und Titel. Sie erzählten über die Recherchen und über Stuttgart, ein gemeinsamer Schauplatz ihrer Romane. Spätabends zuhause angekommen befreite ich deshalb gleich "Die Schokoladenvilla" und "Das geheime Lächeln" von der Merkliste, und stellte sie auf meine Wunschliste. 


Mit dem Time-Wrap-Talk (Fiktion und Wahrheit im historischen Liebesroman) startete kurze Zeit später der Sonntag auf der lit.Love. Petra Durst-Bennig, Maria Nikolai, Bettina Storks und Catherine Aurel (auch bekannt als Julia Kröhn oder Sophia Cronberg) diskutierten über den Rechercheaufwand in diesem Genre. Sie waren sich einig, dass meist nur 10% ihrer Recherchearbeit in den Roman einfliesst - aber manchmal aus den restlichen 90% die Idee für weitere Bücher entsteht. Bei Bettina Storks und Catherine Aurel sind diesbezügliche Projekte bereits im Entstehen. 






Um 11:00 Uhr traf ich mich mit Anna Paulsen zum Interview. Als Vorbereitung darauf, wollte ich bei meiner Anreise nur schnell in "Liebe M., du bringst mein Herz zum Überlaufen" reinlesen. Doch der Roman nahm mich von der ersten Seite an gefangen und noch weit vor München hatte ich ihn schon ausgelesen. Das Gespräch mit ihr war sehr nett. Übrigens erschien erst gerade gestern ihr zweiter Roman "Wirf dein Herz voraus und spring hinterher" bei Penguin - ich bin schon so gespannt!


Die Lesung mit Sophie Kinsella, zu der ich mich daraufhin setzte, sorgte für Stimmung und viel Gelächter, v.a. dank der deutschen Stimme von Anouk Schollähn. Mittendrin wollte ich weiter zum Meet & Greet mit Petra Durst-Benning, doch dabei lief ich in Sylvia Lott hinein, die gerade Zeit für ein kurzes Interview hatte.


Mit Sylvia Lott stand ich früher auch schon mal im Kontakt und daher freuten wir uns, nun gegenüber sitzen zu können. Ich nehme an, ihr kennt ihre Bücher und wenn nicht, kann ich sie euch nur ans Herz legen! Sylvia gelingt es immer wieder Themen aufzugreifen, die es so noch nicht gab. Der Cheesecake, die Rhododendren, die Musik und anderes in "Die Inselfrauen", der Hemingway-Contest, das Wasserballett und der Dünenschutz in "Die Inselgärtnerin". Ende Mai erscheint "Die Rosengärtnerin", Chansons und Rosen erwarten uns Leser da. Die Liebe zur Recherche merkt man ihr und ihren Büchern einfach an.




Vor lauter Hunger in der Mittagspause verpasste ich das Buch-Yoga, leider gab es heute keinen Salat. Sicherheitshalber habe ich mir eh was eingepackt, als Allergiker geh ich da immer auf Nummer sicher. Um 14:00 Uhr setzte ich mich kurz zu Bettina Storcks Lesung aus ihrem Roman "Das geheime Lächeln". Frauen, die so begeistert über ihre Bücher sprechen, muss man einfach mögen - und lesen! 









Gerne hätte ich noch weiter zugehört, doch mein Termin mit Anne Sanders stand bevor. Ich hab zwar erst "Sommer in St. Ives" gelesen, die beiden anderen habe ich vor der lit.Love nicht mehr geschafft. Doch ich wollte die Gelegenheit nutzen Anne einige Fragen zu stellen. Sie ist ein bisschen wie ihr Buch "Sommer in St. Ives": witzig, interessant und tiefgründig. Auch von ihr wird es im Mai 2019 Lese-Nachschub geben: "Wild at Heart - Willkommen im Hotel der Herzen".






Um 15:00 Uhr stand wieder nur ein Programmpunkt zur Verfügung, ein Talk mit Kate Morton. Schade, denn nur eine Stunde später standen vier interessante Talks und Lesungen zur Auswahl. Im Vorfeld wurde 16:00 Uhr als Schlusspunkt angegeben, schlussendlich überraschte das Programm mit einer Stunde mehr. Von Eventim kam erst ein paar Tage vorher der Hinweis, dass die Zeit falsch angegeben wurde. Nicht nur ich habe meine Heimreise Monate früher schon gebucht, und so war ich nicht die einzige, die die lit.Love nun verliess. 



Im Foyer fand zu bestimmten Zeiten ein Rahmenprogramm statt. Elisa von RoRezepte kochte Rezepte aus den Roman der anwesenden Autorinnen nach. Leider stand der Zeitplan erst kurz vor der lit.Love fest, so dass das Rahmenprogramm zu wenig zur Geltung kam, bzw. von vielen Teilnehmenden verpasst wurde. Ich selbst schaffte es auch erst und leider nur kurz am Sonntagnachmittag hin, als Maria Nikolai und Elisa Schokopralinen präsentierten, passend zu Marias Roman "Die Schokoladenvilla". 








Dies waren aber meine einzigen zwei Wermutstropfen an diesem tollen und gut organisierten Wochenende. Andere Besucherstimmen schliessen sich dem an, es waren sogar einige "Nur-"Leserinnen (also weder Buchbloggerinnen noch angehende Autorinnen) aus weit entfernten Orten wie z.B. Berlin vor Ort, die sich an der lit.Love wohler fühlen als auf dicht gedrängten Buchmessen. Sonst reisen ja eher nur die Buchmenschen von weither an, Leser eher nicht. Auch Krimileserinnen reisten zum wiederholten Male an, weil einfach die Atmosphäre so einzigartig und entspannt ist. Und auch ich kann sagen: es war meine erste, aber nicht meine letzte lit.Love. 



Wann und in welcher Form ich die lit.Love-Autorinnen-Kurzinterviews veröffentlichen werde, habe ich noch nicht entschieden. Ihr werdet es sicherlich auf einem meiner Social Media Kanälen mitbekommen, falls ihr eh nicht schon Leser meines Blogs seid. 

Für alle, die bis jetzt durchgehalten haben: ich verlose ein Programmheft, in dem ich fleissig Autogramme fast aller anwesenden Autorinnen (inklusive Claudia Winter, Fiona Blum und Manuela Inusa) gesammelt habe. 

Kein Autogramm dabei ist von: Sophie Kinsella, Estelle Maskame, Amelie Fried, Frieda Bergmann, Anika Landsteiner und Michel Birbaek; sowie von Micaela Jary und Adriana Popescu, die beide krankheitshalber abwesend waren. 

Wenn ihr das unterschriebene Programmheft inklusive der tollen Stofftasche gewinnen wollt, hinterlasst bitte einen Kommentar bis Sonntag 18. November. Am Montag, 19. November, lose ich aus und editiere hier den Namen der Gewinnerin. Falls ich bis zum 20. November kein Mail mit der vollständigen Adresse der Gewinnerin erhalte, lose ich ein zweites Mal aus. 

Ich hoffe, der Bericht hat euch Spass gemacht und so "glustig", so dass wir uns bei der nächsten lit.Love vielleicht sogar vor Ort sehen!


EDIT: Das von den Autoren unterschriebene Programmheft wird in den nächsten Tagen bei Angela eintrudeln :-) 






15 Kommentare:

  1. Hallo Anya,,, beim Lesen habe ich mich fast so gefühlt, als wenn ich dabei gewesen wäre . Die Lesungen von Fiona Blum, Bettina Storck und Anne Sanders hätten mich auch interessiert. Vielleicht bin ich im nächsten Jahr dabei . Aber nun freu ich mich erstmal auf die Leipziger Buchmesse.
    Danke für Deinen ausführlichen Bericht !
    Angela

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    1. Liebe Angela
      die LBM ist auch gut, aber die lit.Love lohnt sich auf jeden Fall und ist um einiges gemütlicher, und bekommt von den Autoren viel mehr mit als bei der LBM.

      Liebe Grüsse
      Anya

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  2. Hallo Anya,
    ein toller Bericht und super Fotos! herzlichen Dank, dass wir dieses Wochenende ein bisschen hier miterleben dürfen.
    Liebe Grüße
    Martina

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  3. Michaela Kronawitter13. November 2018 um 21:07

    Hallo Anya,
    dein Bericht ist einfach spitze. Wahnsinn was du dir im Vorfeld schon für Arbeit gemacht hast. Würde mich freuen wenn wir uns im nächsten Jahr wieder in München treffen.
    Liebe Grüße
    Michaela

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    1. Liebe Michaela
      merci! Es war schön, mit dir über unsre Blogs und Mädels zu schwatzen - vielleicht auf ein neues im 2019!
      Liebe Grüsse
      Anya

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  4. Vielen Dank für den detaillierten Bericht! Ich hab ja schon bei Instagram ein bissle gespickelt, aber hier ist es echt so, als wäre ich dabei gewesen! Ich bin ja ein großer Fan von Frau Durst-Benning und freue mich schon auf das neue Buch, danke für den Hinweis!

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    1. Liebe Doro
      danke auch dir, "Die Fotografin" wird sicher nicht enttäuschen. Das, was Petra vorgelesen und erzählt hat, hörte sich enorm interessant an. Und sie schreibt ja auch einfach gut :-)
      Liebe Grüsse
      Anya

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  5. Liebe Anya,

    danke für diesen schönen Bericht, so ist man irgendwie doch dabei gewesen. :-)

    Die Fotos zeigen, dass du viele Menschen getroffen hast und dein Aufenthalt bestimmt total kurzweilig war. Davon zehrt man dann doch noch lange nach.

    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. Liebe Barbara
      gerne :-)
      Ja, kurzweilig war es auf jeden Fall, wir wären wohl alle noch gerne länger geblieben!

      Liebe Grüsse
      Anya

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  6. Meine Lieben
    das Programmheft gewonnen hat: Angela! Herzlichen Glückwunsch :-) Es geht in den nächsten Tagen auf die Reise zu dir.

    Liebe Grüsse
    Anya

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  7. Ui vielen lieben Dank für die Erwähnung :) ich hoffe, du konntest wenigstens etwas Schokoladiges probieren :) Liebe Grüße Elisa

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    1. Liebe Elisa
      gern geschehen! Ja, konnte ich, ich glaube es war eine der letzten Pralinés :-)
      Liebe Grüsse
      Anya

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