Dienstag, 6. November 2018

Der Mönch von Mokka von Dave Eggers

Klappentext:
Ein junger Mann aus San Francisco, als Kind aus dem Jemen eingewandert, entdeckt die uralte Kaffeetradition seiner Heimat wieder. Mokhtar Alkhanshali möchte unter fairen Bedingungen im Jemen Kaffee anbauen und in die USA exportieren. Als 2015 die Bomben der Saudis sein Leben bedrohen, muss Mokhtar einen Weg aus dem Land finden. Er schafft es unter dramatischen Umständen zu entkommen und kann schließlich in den USA seine Firma eröffnen, die heute weltweit einen der besten Kaffees produziert, der zu fairen Preisen für alle an der Produktion Beteiligten verkauft wird und seinen Landsleuten zu einem besseren Leben verhilft.



Ich liebe Kaffee - deshalb war ich gleich vom Klappentext fasziniert und freute mich, das neue Buch von Dave Eggers zu lesen. 

Er erzählt in "Der Mönch von Mokka" die wahre Geschichte eines jungen Amerikaner mit jemenitischen Wurzeln, der sich 2012 die Aufgabe stellte, Kaffee aus dem Jemen in Amerika zu verkaufen. Bis Mokhtar Alkhanshali auf diese Idee kam, zogen einige Jahre des Herumtreibens, bzw. Einjahresjobs, ins Land. Schlussendlich halfen ihm diese Jobs jedoch dabei, zu dem Mann zu werden, der es schaffen will, seiner zweiten Heimat zu einem blühenden Kaffeehandel zu verhelfen.


So einfach war das aber nicht - erst musste er sich ins Kaffee Einmaleins einarbeiten, Finanzgeber suchen, im Jemen nach Kaffeebauern suchen und dies während widrigster Umstände; denn wie allgemein bekannt ist, ist der Jemen kein sicheres und friedliches Land. Aber da im Klappentext von Mokhtars Firma die Rede ist, muss es ihm schliesslich gelungen sein.

Wie das geschah, und welche Abenteuer Mokhtar dabei erlebte, beschreibt der Autor spannend und lebendig. Es ist ein Leben zwischen zwei Welten, das Mokhtar meistert. Mit enorm viel Glück und der Begabung, sich der jeweiligen Situation blitzschnell anzupassen und dementsprechend zu agieren. 


Eigentlich bin ich - nach Lesen des Klappentexts wie auch nach dem Prolog - davon ausgegangen, dass Mokhtar ein älterer Mann ist. Doch er entpuppte sich als gerade mal knapp 25jähriger junger Mann. Es ist ein wenig die typisch amerikanische Geschichte "vom Tellerwäscher zum Millionär". Vielleicht war Alkanshali anfangs ein wenig blauäugig, interessierte er sich ja überhaupt nicht für Kaffee. Aber der Autor schreibt seine Geschichte so fesselnd, dass man mit ihm bangt, wenn er durch die von Huthi Rebellen besetzten Landesteile reist, damit er mit einem Koffer voller Kaffee möglichst schnell aus dem Land ausreisen kann, und sich tierisch mit ihm freut, als er an dem Ort, an dem alles angefangen hat, das langersehnte Schiff endlich in den Hafen einfahren sieht. 


Dave Eggers hat Mokhtar über 300 Stunden interviewt, das Endergebnis ist dieses Buch. Gespickt mit wissenswerten Informationen über den Kaffeepflanzenanbau, die toll in den Roman verpackt sind. So hat man einen Roman, der gleichzeitig Biografie wie auch Sachbuch ist.


Ein wirklich tolles Buch - wobei mir fast am meisten gefallen hat, wie es Mokhtar gelungen ist, vielen Jemeniten aufzuzeigen wie schön und vielfältig die Natur in ihrer Heimat eigentlich ist. 

Fazit: Eine wahre und spannend erzählte abenteuerliche Geschichte, die (nicht nur) jedem Kaffeeliebhaber empfohlen sei. 
5 Punkte.



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