Montag, 18. Juni 2018

Power Women - Geniale Ideen mutiger Frauen von Andreas Jäger

Klappentext:
In diesem Buch finden sich die wahren Geschichten von 25 Frauen, die alle auf ihre eigene Weise die Welt verändert haben - von den Trung-Schwestern, die vor 2000 Jahren in Vietnam eine Rebellion gegen China anführten, über Katharina die Große, die Kaiserin von Russland wurde, zu der großartigen Malerin Frida Kahlo, der jungen Nobelpreisträgerin Malala Yousafzai, der engagierten Schauspielerin Emma Watson und Michelle Obama, die eine große Fürsprecherin der Rechte von Frauen und Mädchen ist. Jede dieser Frauen ist auf ihre Weise beeindruckend.



Andreas Jäger stellt in diesem sehr schön gestalteten Buch 25 Frauen vor. Die einen sind mehr, die anderen kaum bekannt. Doch sie alle haben Grosses für die Weltgeschichte erreicht. Mich sprach an, dass jedem Porträt noch ein "Was hätte XY getan?" angehängt ist - eine Antwort auf eine aktuelle Frage, die sich Mädchen heutzutage stellen. Deshalb haben das Buch nicht nur ich, sondern auch meine 11jährige Tochter gelesen. 

Zuerst wird jeweils die betreffende Frau in ein paar wenigen Sätzen und mit einem Steckbrief kurz vorgestellt, daneben sieht man ein gezeichnetes Bild von ihr. Auf der nächsten Seite wird ihre Geschichte erzählt, an dessen Ende die zeitgemässen "WWXYD?"-Frage samt Antwort steht - mit Sicherheit ein Highlight des Buches. Einige der Frauen kannte ich nicht, Lord Byrons Tochter Ada Lovelace zum Beispiel oder die amerikanische Bürgerrechtlerin Harriet Tubman, und so war das Buch auch für mich als Erwachsene sehr interessant. Am Ende des Buches folgt ein kleiner Test, um herauszufinden, welcher von fünf der Porträtierten man ähnelt. Auf der letzten Seite ist zum besseren Überblick eine Zeitleiste mit all den vorgestellten Frauen abgebildet. 

Das Buch verbindet Geschichte mit der Gegenwart und zeigt den heutigen Mädchen, was ihre Vorgängerinnen alles erreicht haben für die Gleichstellung zwischen Frau und Mann. Es hilft ihnen Situationen besser aushalten zu können, weil die jungen Leserinnen erfahren, dass die Kindheit vieler berühmter Frauen oft auch nicht einfach war, dass die Frauen auch schon vor Jahrhunderten gleiche Probleme hatten und das Wichtigste: dass trotz vermeintlicher Schwierigkeiten dennoch etwas aus ihnen wurde. Das Buch macht Kindern und Jugendlichen Mut, den eigenen Weg weiterzugehen. 

Die interessanten Porträts sind quer durch die Historie zusammengestellt. Aus allen möglichen Bereichen wurden die Frauen ausgewählt. Dies sorgt für eine tolle Vielfalt, denn für jeden ist sicherlich mindestens eine beeindruckende Vorbildfigur dabei, mit der man sich ein Stück weit identifizieren kann. Das Buch zeigt nebenbei auch, dass Geschichte nicht langweilig ist. 

Fazit: Dieses Buch mit den schönen Illustrationen ist eine wunderbare Geschenkidee für alle Mädchen zwischen zehn und achtzehn und ist auch für alle anderen Menschen ein aufschlussreiches Sachbuch.
5 Punkte.




5 Kommentare:

  1. Moin, liebe Anya,
    ein sehr interessantes Buch. Die Frauen, die Du nicht kennst, sind auch mir unbekannt.
    Allerdings finde ich es traurig, dass sich so sehr viel für die Frauen nicht geändert hat, wenn sie heute noch die Probleme von damals haben. Ja, wir leben in Frieden, es herrscht Gleichberechtigung, Frauen dürfen wählen, aber in der Praxis schaut das dann doch anders aus. In vielem sind wir doch immer noch benachteiligt.
    Das Buch merke ich mir aber mal.
    Liebe Grüße, Anne

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    1. Liebe Anne
      ja klar, noch herrscht noch lange nicht überall Gleichberechtigung und in vielen Ländern werden Frauen nach wie vor (oder noch mehr als früher) unterdrückt. Aber generell gesehen ist doch schon einiges erreicht, vor allem im Bildungswesen, zumindest in Europa. Heute können die Mädchen lernen was sie wollen; doch das Mobbing, wenn sich jemand nur ein bisschen anders verhält oder was anderes mag als die Mehrheit oder vielleicht die falschen Kleider trägt, hat zugenommen. Das Buch macht in solch Situationen Mut, sich selbst zu sein, egal was die anderen sagen.
      Liebe Grüsse
      Anya

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    2. Ja, im Großen und Ganzen gesehen stimme ich Dir zu. Aber auch bei uns ist noch vieles im Argen. Alleinstehende Elternteile (und zumeist sind das ja Frauen) sind dermaßen benachteiligt, dass sie meistens an der Armutsgrenze leben, weil sie Arbeit und Kindesbetreuung nicht vernünftig unter einen Hut bringen können. In den oberen Chefetagen sind Frauen immer noch in der Unterzahl. Im Vergleich mit männlichen Kollegen bekommen sie immer noch weniger Gehalt. Und hauptsächlich werden es in den nächsten Jahren Frauen sein, die von ihrer Rente nicht leben können.
      Das alles soll aber nicht die Erfolge schmälern, die wir Frauen schon erreicht haben. Nur darauf ausruhen dürfen wir uns nicht.
      Das sollte jetzt aber kein belehrender Vortrag sein, es sind nur einige Gedanken, die mir durch den Kopf gingen :-)

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    3. Du hast natürlich vollkommen recht, aber da es in erster Linie ein Mädchenbuch (und kein Gleichberechtigungsbuch für erwachsene Frauen) ist, schau ich es unter diesem Aspekt an. Es geht im Buch nicht darum Missstände anzuprangern, sondern eben darum Kindern zu zeigen, dass vieles möglich ist, auch wenn es momentan in ihren Leben (Schuldruck, Mobbing, Probleme mit Eltern, etc.) nicht so aussieht. Die Chefetagen sind 12jährigen noch viel zu weit weg, die müssen erst mit sich selbst und ihrer unmittelbaren Umgebung klar kommen. Und genau dafür ist das Buch da - anhand der Beispiele schöpfen sie Mut. Und wenn sie dann erwachsen sind, können sie sich immer noch um die Missstände in der Chefetage kümmern :-)
      Liebe Grüsse
      Anya

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    4. Das stimmt allerdings. Und erwachsen müssen sie schnell genug werden.

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