In Lappland heiße Schokolade trinken, den Schnee und die besondere Winterstimmung genießen - Christy hatte sich das Fest bei ihrer Tante so schön vorgestellt. Doch als ihr Mann nachkommen will, weil er noch arbeiten muss, spürt sie, dass sie ihre Ehe retten muss. Deshalb reisen ihre beste Freundin Alix und sein bester Freund Zac zuerst nach Lappland, um Christys Tochter Holly dort den Traum zu erfüllen, ein echtes Rentier zu sehen. Am ersten Feiertag treffen sich schließlich alle unterm Nordlicht wieder - und ihre Beziehungen sind nicht mehr, wie sie waren. Ob der Nordlichtzauber ihnen allen dennoch ein unvergesslich schönes Weihnachtsfest beschert?
Auf den alljährlichen Weihnachtsroman von Sarah Morgan freue ich mich jeweils sehr. Als ich sah, dass die Lektüre dieses Mal nach Lappland führt, freute ich mich gleich noch mehr. Schnee, Rentiere, Polarlichter, einen Besuch beim Weihnachtsmann und viel Romantik - so hab ich mir das vorgestellt.
Von all dem wurde im Roman zwar erzählt, bekommen habe ich aber nicht alles. Doch von vorne: Christy, seit wenigen Jahren in einem Cottage auf dem Land wohnend, ist unglücklich. Ihr Traum vom glücklichen Landleben hat sich nicht erfüllt. Das Cottage ist baufällig, die Dorfbewohner zu neugierig, Freunde hat sie nicht gefunden. Ihr Mann kaum mehr zu Hause, weshalb Christy denkt, er wäre untreu.
Dass ihre beste Freundin Alix genau davor vor ihrer Hochzeit warnte, macht das Ganze nur noch schlimmer. Anstatt nach Lappland zu reisen, bleibt Christy bei ihrem Mann und schickt ihre Tochter mit Alix zu ihrer Tante, die in Lappland ein kleines Hotel führt. Alix, kinderlos und beziehungsunfähig, ist nicht begeistert. Zwar wäre sie eh mitgefahren, aber die Verantwortung für die kleine Holly zu übernehmen traut sie sich nicht zu. Oder doch? Denn dass sie dies alleine kann, haut sie Zac um die Ohren, der im Auftrag von Christy überraschend mitreist. Christy weiss jedoch nicht, was damals an der Hochzeit zwischen Alix und Zac passierte. Zac lässt sich nicht abwimmeln und so machen sie sich auf die Reise.
Beide "Paare" haben viel Redebedarf. Aber auch Christy hat einiges mit ihrer Tante, die Angst vor deren Besuch hatte, zu besprechen. Und wenn mal nicht gesprochen wurde, dann beschäftigten sich die Figuren gedanklich mit ihren Beziehungen. Somit wurde ständig fast alles wiederholt, viel zu oft und viel zu viel. Da blieb die ganze Schneeromantik vollständig auf der Strecke, es ging gefühlt auch kaum vorwärts und ich verlor das Interesse an der Geschichte. Christy war mir zu unsicher in ihrem Verhalten und Alix, die eigentlich Starke, ist es nur äusserlich und kann lange nicht zu ihren Gefühlen stehen.
Drei Problembeziehungen sind für einen Roman einfach zu viel. Die Autorin hat den Fokus zu stark auf diese Probleme gelegt, anstatt mehr von der winterlichen Atmosphäre einzubringen. Mir fehlte die Ausgewogenheit, wie sie Morgan zum Beispiel bei der Snow Crystal-Reihe so gut beherrschte.
Für das Setting in Lappland - obwohl mir da auch noch ganz vieles fehlte, vor allem die Rentiere - gibts nen halben Punkt mehr. Für alles andere nur ungenügende 3 Punkte.
Fazit: Zuviel toxische Beziehungsgespräche für einen romantischen Weihnachtsroman.
3.5 Punkte.
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