Donnerstag, 9. Juli 2020

Das Meer in deinem Namen von Patricia Koelle (Ostseetrilogie 1)

Klappentext:
Ein Buch wie warmer Sand am Meer. Wie das Rauschen der Wellen im Ohr. Wie Sonne auf unserer Haut. Niemand redet darüber, wie Carlys Eltern ums Leben kamen. Der Tod ist für sie ebenso tabu wie alles, was mit dem Meer zusammenhängt. Da bekommt sie ein Angebot. Sie soll ein altes Reetdachhaus an der Ostsee ausräumen und für den Verkauf vorbereiten. Vier Sommerwochen hat sie dafür Zeit. Für Carly die Chance, sich ihrer Angst vor dem Meer zu stellen und Abstand von ihrer unmöglichen Liebe zu gewinnen. Doch schon bald fühlt sie sich der Frau, die in dem Haus gewohnt hat und der sie sehr ähnlich sieht, seltsam nahe.


Nachdem ich von "Die Zeit der Glühwürmchen" so begeistert war, hab ich mir vorgenommen, nun endlich alle anderen Romane der Autorin auch noch zu lesen und nicht noch länger zu zu warten. Also griff ich zum ersten Teil der Ostseetrilogie, die im Ostseebad Ahrenshoop und Umgebung angesiedelt ist. 

"Das Meer in deinem Namen" nimmt nur langsam Fahrt auf, am Anfang brauchte es Zeit, bis ich in den Roman einfand. Es war zäh, denn Carly wirkt anfangs sehr statisch, sie lebt im Schatten anderer. Doch als sie die Gelegenheit bekommt, zwei Monate nach Ahrenshoop zu ziehen und ein Haus auszuräumen, lebt sie endlich selbst und taut auf. In Hennys Haus fühlt Carly sich total wohl und zuhause - ich wurde neugierig und wollte wissen wieso. 

Auf den weiteren der insgesamt 544 Seiten erfahren die Leser*innen alles über Carly und ihre Familientragödie und erleben ebenso Hennys interessante Lebensgeschichte mit und kommen immer mehr dessen Freund Joram Gafunder auf die Schliche, der spurlos verschwunden ist.  

Gerne hätte ich mit Carly zusammen Hennys Haus erkundschaftet, Tee bei Daniel gekauft und ihn in Hennys Garten getrunken. Obwohl die Charaktere einige tragische Vorkommnisse aus der Vergangenheit verarbeiten müssen, fühlte es sich ein wenig als Heile-Welt-Roman an. Aber auf eine gute Weise. 

Am Ende fand ich sogar Thore sympathisch, den ich zuvor nicht wirklich fassen konnte und ihn ausbeuterisch empfand. Alle andern fand ich nett, die neu entstandenen Freundschaften gefielen mir und ich gönnte so einigen ihr Glück.

Nun bin ich aber sehr gespannt wie es weiter geht, denn noch lange ist nicht alles aufgelöst. Und zum Glück geht es weiter, denn auch mich hat Naurolokki verzaubert.

Patricia Koelles Schreibstil hat mir in "Das Meer in deinem Namen" erneut super gefallen: all die poetischen Briefe und all die Kleinigkeiten, auf die sie Wert legt und die sie gefühlvoll beschreibt - einfach toll. Was mir in diesem Roman auch gefallen hat, ist, dass er ohne grosse Lovestory auskommt. Schliesslich gibt es im Leben mehr wichtige Themen als nur Liebe und Beziehungen. 

Fazit: Zum Glück geht es noch weiter - denn ich will unbedingt mehr Naurolokki! 
5 Punkte. 

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