Mittwoch, 3. Juni 2020

Träume in Meeresgrün von Miriam Covi

Klappentext:
Amelie Ludwig freut sich sehr auf den Familienurlaub im malerischen Nova Scotia. Was gibt es Schöneres, als mehrere Wochen in der wilden Natur zu verbringen, umgeben von kilometerlangen Stränden und kunterbunten Holzhäusern? Der perfekte Ort, um ihr gebrochenes Herz und die Erinnerung an einen schweren Schicksalsschlag für eine Weile zu vergessen. Doch kaum an der kanadischen Atlantikküste angekommen, begegnet Amelie dem attraktiven Callum, der zusammen mit seinem verrückten Hund alles daran setzt, ihr Herz zu erobern. Amelie zögert: Ist sie schon bereit, sich neu zu verlieben? Als sie ganz überraschend auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit ihrer Familie stößt, ist ihr Gefühlschaos perfekt – und Amelie muss sich entscheiden, wo ihr Herz hingehört.

Bereits zum zweiten Mal nimmt uns Miriam Covi mit nach Nova Scotia. Dieses Mal ist die Geschichte nicht "Atlantikblau", sondern faszinierend "Meeresgrün". 

In derselben Farbe ist das gemietete Ferienhaus der Ludwigs gestrichen und auch die Augen von Amelie Ludwig, der Protagonistin dieses Romans, strahlen in dieser Farbe: meeresgrün. Strahlen tun ihre Augen aber schon seit längerem nicht mehr. Seit einem Unglück vor vielen Jahren. 

Nun ist Amelie in Lars verliebt. Doch den hat ihr ihre forsche Schwester Nele weggeschnappt. Nicht nur deswegen ist das Verhältnis der Schwestern angespannt, es war es schon immer. Aber Amelie beschwert sich nicht, sie ist ängstlich und harmoniesüchtig. Amelie war mir stellenweise etwas zu übertrieben scheu und wortkarg dargestellt. Deshalb hat sie auch nicht viel gesagt, als ihr Vater Otto die beiden Schwestern samt Lars zum Familienurlaub nach Kanada mitgenommen hat. 

Die Voraussetzungen zu einem erholsamen Urlaub sind also nicht wirklich gegeben. So geht Amelie vor Ort ihren eigenen Weg und lernt dabei Skipper und sein Herrchen Callum kennen. Immer öfters begegnen sie sich, obwohl Amelie sich weigert mit Callum auszugehen. Langweilig wird es ihr nicht, denn das hübsche Lunenburg bietet viel.

Und auf einmal bekommt Amelie wieder Lust Schmuckstücke, am liebsten aus Silber und Meerglas, zu entwerfen - etwas, das sie 13 Jahre nicht mehr tat. Was damals geschah, wird in der Story nach und nach aufgerollt. Und es kommt noch viel mehr zutage, was bisher in der Familie Ludwig totgeschwiegen wurde. Erzählt werden diese Familiengeheimnisse auf eine tolle Art. Was wäre wenn - ist dabei die zentrale Frage.

Miriam Covi hat einen wunderbaren Schreibstil, der die Leser gefangen nimmt. Mit Überraschungen ist jederzeit zu rechnen. Und dann schreibt sie derart gefühlvoll, interessant und spannend, dass ich jeweils so tief in ihren Geschichten drin stecke, dass ich mir manchmal wünschte, ich könnte einfach weiter lesen.

Über die letzte Seite hinaus und vor Ort bleiben und zum Beispiel Bonnies Story erfahren. Denn in jedem von Covis Romanen gibt es Figuren, die mir ans Herz wachsen und deren Lebensweg ich gerne weiter verfolgen würde, wie im vorliegenden Roman eben zum Beispiel Bonnie oder auch Fiona. Meine absolute Lieblingsfigur ist aber Skipper, wen wundert's? Dieser Hund hat mein Herz erobert, und zwar schon da, als er noch für einen Bären gehalten wurde. Na, neugierig geworden auf diesen Bär von Hund und die anderen Figuren wie Otto, Knuth, Rose und Eloise?

Noch nicht? Dann kann ich euch sagen, dass das Setting, wie schon in "Sommer in Atlantikblau", einfach bezaubernd ist. Man joggt mit Amelie an der Küste entlang, kann mit ihr das Hafenstädtchen bewundern und ist mit ihrer Familie Gast beim Folk Harbour Musikfestival. Und wenn man sich aus den Musiktiteln, die im Roman vorkommen, eine Playlist erstellt, hat man auch gleich die passende musikalische Begleitung für die Lektüre von "Träume in Meeresgrün" - ein perfektes Ambiente, um sich in die Geschichte zu vertiefen.

Fazit: Was wäre wenn - ihr diesen schönen Pageturner, der zum Träumen einlädt und bei dem die Romantik nicht zu kurz kommt, bald liest? 
5 Punkte. 



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