Dienstag, 13. Dezember 2022

Krimi: Ein Leben für das Recht auf Liebe von Henrike Engel (Die Hafenärztin 3)

Klappentext:
Hamburger Hafen, 1911: Anne Fitzpatrick behandelt in ihrer Arztpraxis am Hafen immer häufiger chinesische Frauen, die in den Kolonien als Arbeitskräfte angeworben wurden. Als eine der Frauen vor Annes Augen stirbt, schwört die Hafenärztin, die Verantwortlichen zu finden. Zusammen mit Kommissar Berthold Rheydt fängt sie an, im Chinesenviertel auf Sankt Pauli nachzuforschen. Der Kommissar glaubt, die mörderische Handschrift eines Erzfeindes zu erkennen. Sein Herz jedoch ist nicht ganz bei der Sache – er hat Helene Curtius seine Liebe erklärt. Doch auch Helene kämpft an mehreren Fronten um das Heil misshandelter Frauen. Während Anne sich zunehmend in große Gefahr begibt, macht Rheydt einen Schritt, der sein Leben und das von Helene für immer verändert.


Gleich mal vorneweg: diese Reihe - wie eigentlich jede - muss unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, denn hier kommen einige Dinge aus den ersten beiden Bänden zum Abschluss. 

Weshalb einiges wiederholt wird und der Kriminalfall, hier geht es um eine getötete chinesische Frau, nicht ganz so spannend ist wie in den Vorgängerbänden. 

Glückliche oder unglückliche Paare - das ist auf der anderen Seite des Kriminalfalls Thema im dritten Band. Da stehen einerseits die Ehen von Helenes und Paulinas Eltern im Blickpunkt, mehr aber noch Paulina, die nun ihren Franz heiratet. Helene sorgt sich um ihre Freundin, denn sie hat Paulina ja schon in Band 2 vor der Heirat mit Franz gewarnt, doch Paulina wollte nicht hören. 
Berthold Rheydt gesteht sich nun endlich selbst ein, dass er Helene liebt. Nun muss er nur noch mit dem Gedanken klarkommen, dass eine Heirat mit Helene unter besseren Sternen steht als seine erste. Als Lehrerin dürfte Helene aber nicht heiraten. Wie gut, dass sie noch andere Pläne hat. 
Anne ist bei ihrem London-Aufenthalt endgültig bewusst geworden, dass ihre Liebe zu Milena endgültig verloren ist und hofft, in Hamburg jemanden zu finden, dem sie ihr Herz schenken kann. 

Anne ging in diesem Band fast ein wenig unter, auch wenn sie sehr oft in Szene gesetzt wurde. Vielleicht lag es daran, dass einiges hier nur kurz angesprochen wurde - die Szenen in London zum Beispiel - und dass es fast zu viele verschiedene Brennpunkte gab, von denen die Autorin hier erzählte. Trotzdem war auch "Ein Leben für das Recht auf Liebe" wieder ein unterhaltsames Lesevergnügen.

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es noch weiter gehen könnte mit der Reihe. Das würde mich freuen, besonders über Fannys Reise würde ich sehr gerne etwas erfahren. 

Sehr interessant fand ich die Szenen in der Schmuckstrasse, mir war vorher nicht bewusst, dass es auch in Hamburg eine Art Chinatown gegeben hat. Ebenfalls informativ war die Opium-Geschichte. Wie das in China damals war, hab ich mitbekommen, nicht aber, wie diese Droge nach Europa kam und wie man sie an das Volk bringen wollte, das hat Henrike Engel hier anschaulich geschildert. Toll in diesem Zusammenhang, wie bereits in den vorherigen Bänden, die Rolle des Apothekerehepaars. 

Fazit: Super recherchierter und bestens unterhaltender dritter Teil einer tollen Reihe. 
5 Punkte. 



2 Kommentare:

  1. Liebe Anya,
    ich bin gerade mitten drin und habe das gefühl es wird so viel wiederholt...seufz! Ich habe die beiden ersten teile verschlungen, aber hier habe ich manchmal das Gefühl ich trete auf der Stelle.

    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina
      einige Wiederholungen verstehe ich ja. Jene, die es braucht um die alten Fälle für diesen Abschluss heranzuziehen. Aber einige hab ich auch nicht verstanden, als ob die nur jene Leser geschrieben wurden, die nur Band 3 lesen. Aber das ist leider ein generelles Problem, dem ich immer wieder begegne in Fortsetzungen, und unfair gegenüber treuen Leserinnen, wie ich finde.
      Liebe Grüsse
      Anya

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