Mittwoch, 21. Dezember 2022

Winterträume im Schnee von Karen Swan

Klappentext:
Der Snowboarder Kit Foley ist für seine Skandale ebenso bekannt wie für seine spektakulären Siege. Doch über den verheerenden Unfall, in den er und ein Rivale verwickelt waren, spricht er niemals. Die preisgekrönte Regisseurin Clover Phillips ist fest entschlossen, in ihrem neusten Film die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sie folgt Kit in die tief verschneiten österreichischen Alpen und quartiert sich kurzerhand in seinem Chalet ein. Clover ist überzeugt, dass Kit etwas zu verbergen hat. Aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Ist er wirklich so kühl und unnahbar, wie er sich gibt?



Nachdem ich diesen Sommer und Herbst nun alle übersetzten Romane von Karen Swan gelesen habe, freute ich mich auf "Winterträume im Schnee". Ich fand leider nur Schnee, aber keine Träume.

Ja, ich weiss, Karen Swan hat in ihren neueren Romanen nicht mehr so oberflächlich wie noch in ihren ersten Büchern geschrieben und nahm oft ernstere Themen auf, so auch dieses Mal. Doch diese Geschichte um Dokumentarfilmerin Clover und Surfer/Snowboarder Kit war nicht nur ernst, sondern auch kalt. Und damit ist nicht der Schnee gemeint, sondern die Atmosphäre. Emotionen gab es gerade mal am Anfang, als eine Surfer-Zeremonie in Amerika beschrieben wurde. 

Diese Szene war schön, doch danach wurde ich nicht mehr warm - weder mit der Geschichte noch mit den Charakteren. 

Nachdem Clover einen Preis für ihre Doku über einen verunglückten Surfer, Cory, gewann, sucht sie ein neues Projekt. Sie möchte über Kit, den Unfallverursacher, schreiben. Der hat mittlerweile die Sportart gewechselt und fährt Snowboard und will diesen Winter bei Wettbewerben mitfahren. So weit eine gute Idee, aber Clover ist derart in ihren Gefühlen "pro Cory" gefangen, dass sie gar nicht neutral auf Kit zugehen kann. Kit ist  abweisend und eigentlich nur selten in Persona da, es wird viel mehr sehr oft über ihn gesprochen und spekuliert - obwohl sie im selben Chalet wohnen.

Unzählige Male war ich kurz davor, den Roman abzubrechen. Denn das waren keine Winterträume im Schnee, die ich da zu lesen bekam, sondern eine gefrustete Atmosphäre. Die eine Figur ist so von ihrer Sicht geblendet und absolut nicht neutral, die andere Figur einfach nur verstockt und verschlossen. Erst am Schluss ändert sich da etwas daran, aber dass ich bis dahin durchgehalten habe, war nur meiner Neugier, ob es nicht doch noch eine Überraschung gibt, geschuldet. 

Karen Swan kann schreiben, keine Frage. Auch hier ist die Story am Ende mit Biegen und Brechen einigermassen stimmig, aber ich hätte mir definitiv mehr Goodwill, Mitgefühl und Offenheit seitens der Protagonisten gewünscht und ganz viele positive Vibes. Dann hätte die ganze Story immer noch funktioniert, wäre aber bedeutend lesefreundlicher gewesen und die Entwicklung der Beziehung hätte man auch nachvollziehen können.  

Fazit: Kalte Herzen und eingefrorene Gefühle - wäre ein Titel, der besser gepasst hätte. Der Roman hat mich gar nicht begeistert, es waren harte und sehr lange 609 Seiten, mit denen ich mich hier abkämpfte. 
3 Punkte. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis:
Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Verarbeitung deiner Daten durch Blogger/Google. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung dieses Blogs.
Um nervige und gehäufte Spam- und anonyme Kommentare zu verhindern, wird manchmal eine Sicherheitsfrage zu beantworten sein.