Mittwoch, 22. Juni 2022

Krimi: Bretonische Nächte von Jean-Luc Bannalec (Georges Dupin 11)

Klappentext: 
Während der bretonische Sommer auch im Oktober frohgemut weitermacht, die Sonne vom Himmel strahlt und die Nächte lau sind, ereilt Kadegs Familie ein schwerer Schicksalsschlag. Seine 89-jährige Tante verstirbt, nachdem sie von einer Reihe »Vorzeichen des Todes« heimgesucht wurde. Doch damit nicht genug, Kadeg wird auf ihrem Anwesen lebensgefährlich angegriffen. Kommissar Dupin und sein Team sind bis ins Mark erschüttert und suchen auf dem Gelände der geschichtsträchtigen ehemaligen Abtei, die Kadegs Tante bewohnte, nach möglichen Gründen für die Tat. Bald mehren sich die Merkwürdigkeiten. Was hat es mit den sensationellen Vogelsichtungen an der Côte des Légendes auf sich, die Kadegs Tante kurz vor ihrem Tod notiert hat? Und welche Geheimnisse verbergen die anderen Familienmitglieder?


Ich nehm es vorweg: dieser elfte "Kommissar Dupin"-Band, "Bretonische Nächte", hat mich bestens unterhalten. Lediglich zwei Begegnungen gab es, von denen ich ich am Ende noch etwas Aufklärendes oder einen Zusammenhang erwartet hätte, doch mit soviel Tempo blieb dafür wohl keine Zeit mehr - oder ich hab schlichtweg zu viel hinein interpretiert. 

Denn auch wenn die Truppe es am Anfang noch sehr gemütlich nimmt, sobald bekannt ist, dass Kadegs Tante verstorben und er kurz darauf selbst in ihrem Garten verletzt aufgefunden wird, gibt es keine ruhige Minute mehr für Dupin, Riwal, Nevou und Nolwenn. Verstärkt werden sie vor Ort durch Anne Carman und ihrem Team.

Der Schauplatz, eine alte umgebaute Abtei mit einigen Nebengebäuden hat viel Atmosphäre. Der dazugehörige grosse gepflegte Garten mit einigen seltenen Pflanzen und unverstelltem Meerblick ebenso. Dort unten am Meer und auf den umliegenden kleinen Inseln leben viele Vogelarten, deren Bestand von mehreren Personen beaufsichtigt wird. Einige spezielle Beobachtungen diesbezüglich hat die Tante von Kadeg wohl gemacht, aber Genaueres bleibt unklar. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren und nimmt alle und alles genau unter die Lupe.

Es bleibt nicht viel Zeit für Kaffee und Essen, so rasant ist dieser neue Fall in "Bretonische Nächte". Dennoch bleibt Zeit um die lokalen Spezialitäten zu geniessen. Da möchte man sich als Leserin gerne dazu setzen. 

Dies ist mittlerweile ja der elfte Band und oft ist es so, dass die Qualität bei Reihen ab dem sechsten oder siebten Band weniger wird und die Fälle an Spannung verlieren. Bei der "Kommissar Dupin"-Serie ist das Gegenteil der Fall und ich habe das Gefühl, dass der Autor jetzt erst so richtig tief im Dupin-Universum angekommen ist und seit dem neunten Fall total in seinen Ideen aufgeht - das beweist auch dieser tolle elfte Band, der spannend und geheimnisvoll ist, und dessen Auflösung stimmig präsentiert wird. 

Fazit: "Bretonische Nächte" - ein anderer Titel hätte zwar weit besser gepasst, aber zu viel verraten - ist fesselnd, super unterhaltend und überzeugt vollends. 
5 Punkte.


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