Donnerstag, 20. Januar 2022

Krimi: Acqua Mortale von Giulia Conti (Simon Strasser 3)

Klappentext:
Während des jährlichen Halbmarathons am Lago d'Orta bricht der Reisunternehmer Franco Borletti plötzlich tot zusammen. Vergiftet. Mit einem Unkrautvernichtungsmittel, das für einen Skandal in seiner eigenen Firma gesorgt hatte. In dem von ihm produzierten Reis konnten schädliche Rückstände des Mittels nachgewiesen werden. Auch wenn die Liste von Borlettis Feinden lang ist: Wer würde so weit gehen, ihn zu töten? Die militanten Umweltaktivisten? Seine vermeintlich abgebrühte Frau, die mehr Interesse an der Pferdezucht zeigt als an ihrem untreuen Ehemann? Eigentlich hat sich Simon Strasser auf die Ostertage mit seiner Freundin Luisa gefreut. Doch die Architektin musste wegen eines Bauprojekts kurzfristig absagen. Da kommt ihm die Bitte der aparten Kommissarin Carla Moretti, ihm bei ihrem neuesten Fall zu helfen, gerade recht. Simon ahnt nicht, in welche Gefahr er sich damit bringt.


Klar ist es toll, wenn Krimi-Reihen von Anfang an überzeugen. Schön ist aber auch, wenn sich Reihen von Band zu Band steigern. 

Genau das ist hier, bei der "Simon Strasser"-Reihe, die sich im Piemont rund um den Lago d'Orta abspielt, der Fall. Der erste Band noch nicht überzeugend, der zweite bedeutend besser und spätestens der vorliegende dritte Band kann mit anderen Krimiserien durchaus mithalten.

Thematisch erinnert "Acqua Mortale" an die "Xavier Kieffer"-Fälle eines deutschen Autors: Pfusch beim Lebensmittelanbau. Hier ist es u.a. das Thema Reis, der wird, was viele nicht wissen, auch im Piemont angebaut. Doch die Autorin baut auch regionale und geschichtlich interessante Details mit ein, so dass für alle Leser etwas dabei ist. 

Im Mittelpunkt des Krimis steht der bei einem Halbmarathon vergiftete Chef einer Reisplantage. Dessen Reis soll mit Herbiziden verunreinigt sein, wie u.a. Gianluca Simon berichtet. Gianluca ist ebenfalls Journalist wie Simon, der seit Band 2 zusätzlich zu seinem Job offiziell als Dolmetscher bei der italienischen Polizei zugelassen ist. Als solcher wird er bei diesem Mord herbeigezogen. 

Wie bisher immer belässt es Simon aber nicht beim Übersetzen, sondern will der Sache auch als Journalist entgegentreten und so ermittelt er auf eigene Faust. Dieses Mal wird er oft von Gianluca begleitet, aber der ungeduldige Simon unternimmt auch den einen oder anderen Alleingang, der ihn in Schwierigkeiten bringen könnte.

Privat steht Simon immer noch zwischen zwei Frauen, zwischen Kommissarin Carla und seiner Lebenspartnerin Luisa. Letztere bleibt mal wieder in Frankfurt und schiebt Arbeit vor - weswegen Simon ins Zweifeln kommt. Am Ende des Krimis hofft man, dass sich Luisa ein für alle Mal entscheidet, denn Simon kann das nicht wirklich (obwohl er da sicher anderer Meinung wäre). Zum Glück ist er im Ermitteln besser als in Liebesentscheidungen!

Gegessen wird - wir sind in Italien - natürlich auch oft, und öfters mal, dem Thema entsprechend, regionaler Reis. Man könnte meinen, beim Leben würde einem der Appetit auf Risotto vergehen, doch da kann ich klar abwinken: an den  zwei Tagen, an denen ich in Acqua Mortale gelesen habe, habe ich zweimal genüsslich italienischen Risotto verspeist. Für alle, die skeptisch sind: spätestens nach der Lektüre ist die Lust auf Risotto wieder hergestellt. 

Fazit: Unterhaltender Krimi mit tollem Ambiente und interessantem Thema.
4 Punkte. 


Reihenfolge:
Band 1: Lago Mortale

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