Samstag, 29. Januar 2022

Notting Hill im Schnee von Jules Wake

Klappentext:
Ausgerechnet ein Anwalt! Bratschistin Viola Smith kann es kaum fassen: Erst wird sie von der Londoner Oper an eine Grundschule in Notting Hill abkommandiert, um als Vertretung einer erkrankten Lehrerin das dortige Krippenspiel zu leiten. Und dann soll ihr auch noch ein Anwalt dabei helfen, die Horde quirliger Grundschüler zu bändigen. Dabei hatte Viola sich nach ihrer letzten bösen Erfahrung in Sachen Liebe geschworen, dass nie wieder ein Anwalt auch nur in ihre Nähe kommt! Dummerweise ist Nate Williams nicht nur ausgesprochen attraktiv, sondern auch der Vater der kleinen Hauptdarstellerin. 



Julie Caplin kennen die meisten ja von ihrer "Romantic Escapes"-Reihe. Doch nur wenige wissen, dass sie auch unter ihrem ledigen Namen Wake schreibt, wie ich bereits bei der Rezension von "Covent Garden im Schnee" angemerkt habe. And here we are: Jules Wake mit einem zweiten Roman, der im winterlichen London spielt.

Auch in "Notting Hill im Schnee" arbeitet die Protagonistin in der (fiktiven) London Metropolitan Opera Company. Ein Wiedersehen mit Tilly und Jeanie wird es geben, denn sie helfen Viola aus der Patsche. 

Viola soll nämlich an einer Schule das jährliche Krippenspiel organisieren. Dass die Orchestermitglieder des Opernhauses freiwillig mithelfen, ist ganz normal und gehört zur Öffentlichkeitsarbeit. Aber dass Viola noch viel mehr machen muss als nur die musikalische Leitung des Krippenspiels zu übernehmen, war nicht beabsichtigt - doch Viola hilft gerne und überall, nein sagen liegt ihr nicht, weshalb sie auch von ihrer Familie immer wieder ungefragt verplant wird. 

Aktuell muss Viola aufpassen, dass sie Beruf, Hilfstätigkeit und Privatleben nicht vermischt, denn sie würde gerne Nate besser kennenlernen. Doch seine Tochter Grace spielt im Krippenspiel mit und zudem wird Viola viel zu schnell eine wichtige Stütze im Leben von Grace und Nate - es ist kompliziert.

Sehr sogar. Doch die Autorin gibt der emotionalen Geschichte durch die winterlich-weihnachtliche London-Atmosphäre (viel Schnee, Christbaum kaufen und vieles mehr) einen Schutz-Watte-Rahmen. Man ist einerseits begeistert von der im Schnee versinkenden Grossstadt und den britischen Weihnachtstraditionen, andererseits fiebert man mit den Charakteren mit. 

Wake legt die Aufmerksamkeit der Leserinnen oft auf Grace. Ihre Figurenzeichnung ist der Autorin mehr als nur gelungen. 

Auch wenn das Ende vielleicht klar scheint, der Weg dahin ist mit Höhen und Tiefen gepflastert. Man weiss nie, was einem auf der nächsten Seite erwartet - und das macht die Lektüre viel interessanter als sie auf den ersten Blick erscheint oder die ersten ungefähr 40 Seiten verspüren lassen. 

Fazit: Eine emotionale Achterbahn für die Protagonistin - wunderbar zu lesen. 
4.5 Punkte. 

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