Freitag, 8. November 2019

lit.Love Autorengelüster mit: Fiona Blum



Kurzinterview mit Fiona Blum
(schreibt auch als Jules Vitrac und Veronika Rusch)


1. Wusstest du schon „immer“, dass du Autorin werden willst?
Nein – aber ich habe immer schon gern geschrieben. Nach dem Motto „erst was Gescheites machen“ habe ich Jura und Sprachen studiert. Schreiben begonnen habe ich erst, als ich schon Anwältin war, erst nur Kurzgeschichten oder fürs Theater. Aber so richtig volle Kanne, um mich zu entspannen, habe ich ein Buch angefangen zu schreiben. In der Mittagspause, in der S-Bahn – und irgendwann war es fertig.

2. Wie viele Bücher hast du geschrieben, bevor du einen Verlagsvertrag bekommen hast?
Das erste Buch wurde zwar nicht genommen, aber dadurch ergaben sich erste Kontakte zu einem Verlag. Beim zweiten Buch hat es dann geklappt.  


3. Du schreibst neben den Romanen als Fiona Blum auch Krimis unter deinem richtigen Namen plus unter einem Pseudonym, Jules Vitrac. Hast du mit all den Namen nie ein Durcheinander?
Höchstens bei Lesungen, da kam ich manchmal in Erklärungsnot, als Jules Vitrac noch ein geschlossenes Pseudonym war, aber sonst nicht. Für mich ist es eher ein Reichtum, weil ich mich nicht auf immer das Gleiche beschränken muss.

4. Du erzählst deine Geschichten präzis auf wenigen Seiten. War das schon immer so, oder streichst du oder das Lektorat noch gehörig Seiten raus?
Als Fiona Blum mochte ich es bisher immer gerne, kurze Geschichten zu erzählen, die das Wesentliche sagen, auch zwischen den Zeilen. Von den Verlagen habe ich keinen Vorgabe, wie viele Seiten ich „abliefern“ muss. Beim Irland-Roman „Das Meer so nah“ hätte ich aber gut und gerne noch mehr schreiben können, da ja einige Figuren und alle mit ihren eigenen Geschichten vorkommen; der Roman hätte leicht doppelt so dick werden können, wenn ich mich nicht zurück gehalten hätte. Vielleicht ändert sich daher meine Erzählweise ein wenig bei dem neuen Buch, an dem ich gerade arbeite.

5. Wenn dein Buch neu erscheint, wartest du auf Rezensionen – schaust du täglich, stündlich oder gar nicht nach?
Ja, man ist schon aufgeregt. Und verletzlich, das gibt man zwar nicht gerne zu, aber es ist schon so. Man will sich beherrschen und nicht schauen, man macht es aber doch – und freut sich, wenn die Bewertungen gut sind. Bei schlechten Bewertungen hat man je nach dem das Gefühl, das Buch wurde nicht richtig verstanden. Man kann es aber nicht allen Lesern recht machen, das ist so und das muss man sich dann oft auch selbst sagen.

6. Kannst du dir vorstellen, eine Roman-Serie zu schreiben, oder bleibst du als Fiona Blum lieber bei Einzelbänden?
Mittlerweile ja, früher hätte ich mir das nicht zugetraut. Es gibt ja auch verschiedene Arten von Serien, in sich abgeschlossene oder Trilogien, da könnte ich mir schon was vorstellen.

7. Kannst du deine Figuren gut loslassen?
Ja, jaaa, eigentlich schon. Manchmal wird’s schwer, wenn man das Gefühl hat, dass sie nicht so gewürdigt werden wie erhofft. Aber oft ist man dann im Kopf schnell schon bei den neuen Figuren.

7. Und wie wählst du die Schauplätze deiner Bücher aus?
Ganz nach Gefühl. Wenn ich kein Gefühl für den Ort hab, dann geht es nicht, dann kann ich nicht drüber schreiben. Rom, Paris und Irland waren meine drei Sehnsuchtsorte, deshalb spielen die Romane an diesen Orten.

8.  Rom, Paris, Irland – wohin geht es als nächstes?
Nach Umbrien in Italien. Auch das ist meine ganz persönliche Entscheidung.

9. Wann dürfen wir denn mit deinem neuen Roman rechnen? Darfst du schon etwas mehr darüber verraten als „nur“ der Ort?
Das neue Buch wird etwas umfangreicher als die bisherigen. (siehe Frage 4) Es ist eine Familiengeschichte, bei der drei sehr unterschiedliche Schwestern im Mittelpunkt stehen. Und eine lange zurückliegende Tragödie, die ihr ganzes Leben verändert hat, und die sie jetzt wieder einholt.

Liebe Fiona, danke fürs Gespräch!


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