Mittwoch, 30. März 2016

Krimi: Kommissar Leblanc Catherine Simon (Jaques Leblanc 1-2)

Catherine Simon ist das Pseudonym für die SWR-Journalistin Sabine Grimkowski und verbringt einen Teil des Jahres in Trouville und logiert dort im "Hotel des Roches Noires" - wahrscheinlich wurde sie dort inspiriert für diese neue Krimiserie rund um Kommissar Leblanc.

Ich war bisher erst einmal in der Normandie, aber sicher nicht zum letzten Mal. Die Gegend hat seinen Reiz und so war ich gespannt auf die beiden Bücher.

Der in Paris aufgewachsene Kommissar Jaques Leblanc arbeitet nun in der Normandie. Seine Eltern lebten in Afrika, mittlerweile ist sein Vater gestorben und seine Mutter wohnt seit kurzem bei seiner Tante in Paris. Die Bindung zu seinen Verwandten ist nicht sehr eng und so ist er sehr froh, dass er nicht mehr in Paris arbeitet und Abstand hat. Leblanc ist eitel, mag Frauen und er hat einen Tick, von dem nur wenige Leute wissen: er kann nur schlecht alleine einschlafen. Zudem leidet er unter Bindungsangst.
Marie, seine frühere Freundin, ist in beiden bisher erschienenen Fällen zuständig für die Entdeckung der Mordopfer. Auch Marie ist von Paris nach Trouville umgezogen und hat in ihrem Haus ein kleine Pension / Bed & Breakfast eingerichtet. Nur noch ihr Hund Arsène wohnt bei ihr, ihre Kinder wohnen nicht mehr zuhause, sie ist verwitwet. 
Dann wären da noch Leblancs Assistentin Nadine, von der man leider kaum etwas erfährt, und der Bürgermeister, der Leblanc ständig Druck macht.

Leblanc ist nett, aber schon fast zu speziell mit seinem Tick und ich weiss nicht, ob ich ihn bemitleiden oder über ihn den Kopf schütteln soll. Marie reagiert manchmal komisch, obwohl ich sie sonst sympathisch finde. 

Im ersten Band werden vor allem die Hauptprotagonisten vorgestellt, der Rest ist lau und nicht spannend. Immerhin fand ich die Thematik sehr aktuell, interessant (Fischindustrie - Chemikalien im Meer und in den Fischen selbst) und gut recherchiert. In Band 2 ist die Kriminalhandlung bereits viel spannender und das Team besser aufeinander eingestellt. Auch Lokalkolorit ist reichlich vorhanden.

Trotzdem vermag mich die Serie bisher nicht ganz so zu begeistern, wie ich es bei anderen Frankreich-Krimis gewohnt bin. Die Autorin führt uns Leser zwar teilweise auf falsche Fährten, dennoch ist kaum ein Spannungsbogen vorhanden. Zu oft steht mir Leblancs Macken im Vordergrund.

Falls es einen dritten Band geben sollte, werde ich dem noch eine Chance geben. Die Steigerung von Band 1 zu Band 2 war hoch, so dass ich doch noch Hoffnung für einen spannungsreicheren dritten Band habe. 

Fazit: Ich wünsche mir einen Leblanc, der seine psychologischen Probleme überwindet, damit er sich mehr in seine Arbeit investieren kann und Spannung aufkommt, so dass die aktuellen, gut recherchierten Themen gebührend ins Rampenlicht gesetzt werden können und nicht nur Nebenschauplätze bleiben. Viel Raum nach oben! 
3.5 Punkte.


Klappentext Band 1:

Der charmante Kommissar Jacques Leblanc hat sich von Paris in die Normandie versetzen lassen, um der brutalen Großstadtkriminalität zu entkommen. In Deauville-Trouville ist das Leben beschaulicher, und er kann seinen Leidenschaften nachgehen, dem Essen und den Frauen. Aber dann findet seine frühere Geliebte Marie einen Toten am Strand, und vorbei ist es mit dem süßen Leben. Während Leblanc einer vielversprechenden Spur nachgeht, lässt sich Marie auf das Schloss des Adligen und skrupellosen Fischindustriellen Montfort-Risle einladen – und das setzt dem Kommissar nicht nur aus beruflichen Gründen zu.



Klappentext Band 2:
Kommissar Leblanc hasst Schnee. Und der fällt in der Woche vor Weihnachten in dicken Flocken vom normannischen Himmel. Doch bald ist keine Zeit mehr für melancholischen Verstimmung: Im renommierten "Hotel des Roches noires" wird eine Tote gefunden - die Pariser Journalistin Bernadette Latour, Lebensgefährtin des so betagten wie begüterten Monsieur Adler. War Bernadette auf das Geld des alten Herrn aus und daher den Erben ein Dorn im Auge? Oder ist sie jenem brisanten Skandal auf die Spur gekommen? Bei seinen Ermittlungen stösst der Kommissar auf familiäre Abgründe, eine Schönheitsklinik in der Nähe von Trouville und einen dubiosen Unbekannte, den etwas mit Leblancs früherer Geliebten Marie verbindet. 


Band 3 (erschienen Januar 2017): Bitterer Calvados - überzeugt ohne Wenn und Aber! 

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