Mittwoch, 16. März 2016

Jene Jahre in Paris von Rachel Hore

Klappentext:
Paris, 1937. Während ihres Studiums lernt Kitty den amerikanischen Arzt Eugene kennen und lieben. Fast 25 Jahre später reist ihre Tochter Fay nach Paris. Sie kennt die Stadt kaum, und doch kommt ihr vieles bekannt vor. Schon vor ihrer Abreise hat ihre Mutter ihr einen Kinderrucksack mit ihrem Namen und der Adresse eines Pariser Konvents zukommen lassen. Er ist Fays einziger Anhaltspunkt und führt sie zurück in die Zeit der deutschen Besatzung - und zu der Frage, wer sie eigentlich selbst ist und wohin sie gehört.




Nachdem Rachel Hores vorletzter Roman nicht ins Deutsche übersetzt wurde, freute ich mich auf "A week in Paris", auf Deutsch "Jene Jahre in Paris". Beide Titel passen gut zum Buch, der englische zum Gegenwartsteil, der deutsche Titel zum Vergangenheitsteil. 


Die beiden Geschichten spielen von 1937 bis 1944 in Paris und 1961 in England und Paris. 

Auf ihrer Schulreise nach Paris anno 1956 lernt Fay Adam kennen. 15 Jahre später treffen sie sich in Paris wieder, als Violonistin Fay mit ihrem Orchester für eine Woche in Paris weilt. Adam arbeitet als Journalist in der Stadt der Liebe. Beide treffen sich in dieser Woche öfters. Doch Fays Zeit ist knapp. Neben ihren Auftritten und den dazugehörigen Anlässen möchte sie vor allem herausfinden, wieso sie in dieser Woche ein Kloster aufsuchen soll. Ihre Mutter hat sie darum gebeten. 


Fay spürte schon lange, dass diese ein Geheimnis hat. Doch auf Fragen weichte ihre Mutter immer aus. Jetzt ist es fast zu spät, denn Kitty wurde kurz vor Fays Reise in eine Klinik gebracht. Alles was Fay hat, ist eine Klosteradresse - und tief sitzende Erinnerung an Szenen, die sie schon einmal erlebt hat, sie aber nicht einordnen kann. Nach und nach enträtselt sie die Lebensgeschichte ihrer Eltern.

Gefallen hat mir, dass die Autorin den "Gegenwartsteil" nicht heutzutage, sondern 1961 spielen lässt. Geschickt platziert sie einen Bezug zum damals sehr aktuellen Algerienkrieg, der auch als Verbindung zum zweiten Weltkrieg gesehen werden kann und aufzeigt, wie Menschen (leider auch heute noch) trotz Wissen um die Weltgeschichte sehr leicht beeinflussbar sind. Die Romangeschichte ist zwar fiktiv, aber so ähnliche Geschichten wird es tatsächlich gegeben haben. 


Einmal mehr beweist Rachel Hore, dass sie eine Geschichte nicht nur fesselnd schreiben, sondern ihr auch viel Leben einhauchen kann. Ihre Protagonisten hat sie überzeugend dargestellt. Der Roman sorgte öfters für Überraschungen und entwickelte sich zu einem Pageturner.


Fazit: Spannend und emotional erzählte Mutter-Tochter-Geschichte, umrahmt von den schrecklichen Ereignissen der Nazi-Zeit.

5 Punkte. 

2 Kommentare:

  1. Solche Geschichten habe ich eine Zeitlang sehr gerne gelesen. Ich weiß gar nicht, warum ich damit aufgehört habe. Denn es ist immer wieder interessant was für Geheimnisse gelüftet werden. Denn der vergangenheitsteil ist immer sehr schön. Die Bücher von Corinna Bomann habe ich gerne gelesen. Kennst du die Geschichten?
    Danke für deine schöne Rezension.

    Liebe Grüße,
    Vanessa

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  2. Liebe Vanessa, ja meist sind Zeitebenengeschichten sehr spannend - meine Lieblinge in diesem Genre sind von Rachel Hore "Die Karte des Himmels", Lucinda Rileys "Das Mädchen auf den Klippen" und von Michelle Ross "Die verlorene Zeit" - falls du noch nach Tipps suchst.
    Von Corina Bomann hab ich alle Bücher hier, rezensiert hab ich bisher aber nur eins, "Ein zauberhafter Sommer", was mir nicht so gefiel. Über die anderen werde ich bis Mai aber noch schreiben, von den bisher gelesenen hat mir "Der Mondscheingarten" am besten gefallen von ihr. Welches gefällt dir denn gut?
    Liebe Grüsse und einen schönen Abend!

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