Viele Jahre sind vergangen, seit Helena Beaumont als junge Frau einen wunderbaren Sommer auf Zypern verbracht und dort ihre erste große Liebe erlebt hat. Nun kehrt sie zum ersten Mal zurück in das schöne alte Haus, um dort mit ihrer Familie die Ferien zu verbringen. Unbeschwerte Tage sollen es werden, verträumte Stunden am Meer und lange Nächte auf der Terrasse, doch schon bei ihrer Ankunft empfindet Helena ein vages Unbehagen. Sie allein weiß, dass die Idylle bedroht ist – denn es gibt Ereignisse in ihrer Vergangenheit, die sie ihrem Mann und ihren Kindern stets eisern verschwiegen hat. Wie lange aber kann sie die Fassade der glücklichen Familie noch aufrechterhalten? Als sie dann plötzlich ihrer Jugendliebe Alexis gegenübersteht, ahnt sie, dass diese Begegnung erst der Anfang einer Verkettung von Ereignissen ist, die ihrer aller Leben auf eine harte Bewährungsprobe stellt.
Eine offene Tür auf dem Cover lädt den Leser ein, Helena und ihre Familie in ihren Sommerferien auf Zypern zu beobachten. Neben ihren Kindern und ihrem Ehemann William sind noch einige Familienfreunde mit von der Partie - das Ferienhaus "Pandora" platzt fast aus allen Nähten.
Doch gleich anfangs kam ich nicht weiter - das Buch ist so ganz anders als bisher von Lucinda Riley gewohnt. Anders, nicht weil aus zwei Perspektiven erzählt wird, sondern weil der eine Strang aus Sicht von Alex, Helenas Sohn, erzählt wird. Ich wähnte mich in einem Jugendroman und das gefiel mir zuerst nicht. Diese Tatsache unterbrach und störte meinen Lesefluss, so dass ich das Buch immer wieder weglegte und es nicht, wie sonst, fliessend lesen konnte.
Nachdem ich mich an diese Erzählweise und den hochbegabten 13jährigen Alex gewöhnt hatte, und ausserdem gemerkt habe, dass der Alex vom Intro der ältere Alex ist und nicht der Grieche Alexis, konnte ich mich endlich auf die Geschichte einlassen. Trotzdem stolperte ich noch öfters an der Erzählung aus Alex Sichtweise herum. Der 13jährige ist hochbegabt. Er erlebt die erste Liebe, verliebt sich zum ersten Mal. Auch zum ersten Mal macht Alex sich wirklich Gedanken um seinen leiblichen Vater, den er nicht kennt und über den seine Mutter nicht reden will. Niemand hat eine Ahnung, wieso Helena solch ein Geheimnis daraus macht - und spätestens jetzt weiss man, wieso das Buch diesen Titel trägt und was Hauptthema im Roman ist.
Gewollt führt die Autorin den Leser an der Nase herum. Nie weiss man ob das Vater-Geheimnis gerade gelüftet wird oder es noch ganz andere Geheimnisse gibt. Ja, die gibt es und zwar haufenweise, denn fast jeder der Gäste auf Pandora verbirgt etwas. Und in diesem Sommer macht Pandora ihrem Namen alle Ehre und lässt die Büchse krachen.
Mir blieben die Charaktere zu farblos. Alle wirkten reserviert, sogar die eher unkomplizierten Griechen waren vorsichtig. Helena ist beliebt und nett, doch bleibt bei allen auf Distanz aus Angst sich zu verraten. Sämtliche Erwachsenen bis auf Alexis blieben mir unsympathisch, nur die kleineren Kinder fand ich unkompliziert und überzeugend. Die Reaktionen der Erwachsenen auf die Enthüllungen fand ich oft nicht nachvollziehbar. Nur Alex war am Ende versöhnlich und weitsichtig. Nur hat er selbst nicht so viel daraus gelernt, wie man gegen Schluss feststellen muss. Obwohl ich auf den ersten Seite meine Probleme mit Alex hatte, fand ich seine Figur glaubhaft dargestellt.
Dieser Roman ist einer der "Schubladenromane" von Lucinda Riley, die sie früher schrieb und unter ihrem ledigen Namen veröffentlichte. Dies vor Augen macht es leichter sich auf die Geschichte einzulassen. Obwohl "Das italienische Mädchen" auch einer ihrer "alten" Romane ist, hat es mir enorm viel besser gefallen als der vorliegende Roman. "Helenas Geheimnis" erschien bisher nur auf Deutsch, die englische Ausgabe soll folgen.
Fazit: Der Sommer einer Patchworkfamilie auf Zypern - Liebe und alte Geheimnisse werden aufgedeckt, aber die Charakter bleiben zu reserviert. Dazu der Touch eines Jugendromans und so gibt es von mir nur 3.5 Punkte.
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