Dienstag, 27. Mai 2014

Die verborgene Sprache der Blume von Vanessa Diffenbaugh

Klappentext:
Victoria Jones kennt von Geburt an nur Waisenhäuser und Pflegefamilien. Wie ein Gegenstand wurde sie von einer Bleibe zur nächsten weitergereicht. Schon als Kind hat sie sich deshalb zu einer wortkargen, menschenscheuen Kratzbürste entwickelt. Einzig für Blumen interessiert sie sich, und für deren Sprache, denn die hat sie von Elizabeth gelernt, dem einzigen Menschen, von dem sie je Liebe erfahren hat. Mit achtzehn Jahren ist Victoria obdachlos und ganz auf sich allein gestellt - bis sie einen Job in einem kleinen Blumenladen findet. Auf dem Markt der Blumenhändler lernt sie schliesslich einen jungen Mann kennen. Erstaunt stellt sie fest, dass Grant ebenfalls die Sprache der Blumen versteht. Gegen ihren Willen keimt in Victoria nach langer Zeit wieder Hoffnung: auf Liebe, auf eine Familie, auf ein Zuhause. Doch ihre Vergangenheit, ihre schmerzvollen Erinnerungen an Elizabeth holen sie immer wieder ein. Kann es Grant gelingen, sie trotzdem zu lieben - so unberechenbar, so verstockt, so verletzlich, wie sie ist?


An Victorias achtzehntem Geburtstag muss sie aus dem Heim ausziehen: weil sie sich vorher nicht um eine Arbeitsstelle bemüht hat, steht sie auf der Strasse und ist obdachlos. Sie bekommt eine Aushilfsstelle in einem Blumengeschäft und lernt an der Blumenbörse Grant kennen. Mit Hilfe der Blumensprache kommunizieren sie miteinander und merken bald, dass sie sich von früher her kennen. 

Nun wird ihre vergangene Geschichte in Rückblenden aufgerollt. Damit wurde ich nicht warm. Vieles davon konnte ich nicht nachempfinden: Unglaubwürdig zum Beispiel, dass ein Waisenhauskind mit 18 Jahren einfach auf die Strasse gestellt wird und keinen Beistand mehr hat. Dazu schlichtweg zuviel sozialkompetente Unfähigkeit bei allen Charakteren, von der Autorin mit einer Überdosis Melodramatik versalzen.

Das einzig Schöne im Buch waren die Beschreibungen von den Bedeutungen der Pflanzen. Grant und Victoria haben zuerst ausschliesslich durch die Blumen miteinander kommuniziert, was mir sehr gut gefallen hat. Doch als es danach darum ging, die Vergangenheit von beiden zu erzählen, kam die oben genannte Unfähigkeit dazu, inklusive der Unglaubwürdigkeit durch einige abstruse Situationen.

Der Schlussteil war zwar einigermassen wieder lesbar, aber die Enttäuschung über das Buch mit dem schönen Titel war bereits zu gross, als dass es der Schluss wieder wettgemacht hätte. 

Sehr gestört haben mich im eBook die Ziffern, mit der jede Pflanze fortlaufend nummeriert war. Wenn man auf die Ziffern klickte, kam man zum Ende des Buches wo jede Pflanze beschrieben war. Aber da z.B. Rosen öfters auftauchten, kam die gleiche Ziffer jedesmal wieder vor - es hätte mir genügt pro Pflanze eine Ziffer zu schreiben und nicht bei jeder Erwähnung die Nummerierung fortzusetzen. Es störte den Lesefluss enorm, wenn z.B. ein Blumenstrauss mit sieben oder mehr verschiedenen Blumen erwähnt wurde und hinter jeder eine Zahl stand. 

Fazit: Die Grundidee des Buches - Kommunikation durch Blumen - hat mir gefallen, aber die Umsetzung fand ich unrealistisch. 
3 Punkte. 


2 Kommentare:

  1. Hallo, danke für die Rezension. Eigentlich hatte ich gedacht, das Buch wäre was für mich, aber deine Rezension zeigt mir, dass ich doch einiges zum Bemängeln finden würde dran. ;-)

    Liebe Grüße

    Ponine

    AntwortenLöschen
  2. Gern geschehen! Ich dachte gleich wie du :-) Der Beschrieb tönt verlockend, deshalb hab ich es gekauft, aber die Umsetzung war nicht gut und ich wurde leider enttäuscht.

    AntwortenLöschen

Hinweis:
Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Verarbeitung deiner Daten durch Blogger/Google. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung dieses Blogs.
Um nervige und gehäufte Spam- und anonyme Kommentare zu verhindern, wird manchmal eine Sicherheitsfrage zu beantworten sein.