Der Weihnachtskrimi "Mord im Stadtpalais" von Beate Maly ist nominiert für den Homer 2025.
Klappentext:
Wien, 1910. Wenige Tage vor dem Heiligen Abend wird Tabakfabrikant Steinhäusel in seinem luxuriösen Stadtpalais tot aufgefunden. Die Todesursache bleibt ein Rätsel, sowohl für den Leibarzt der Industriellenfamilie als auch für diese selbst, die noch am Vorabend mit Steinhäusel zusammengekommen war. Kommissar Felix Zack übernimmt die Ermittlungen und stellt schnell fest, dass in dieser Familie beinahe jeder ein Motiv hat – zu seinem Leidwesen auch die böhmische Köchin Mila, die ihn nicht nur mit ihren Köstlichkeiten verzaubert.
Kommissar Felix Zack isst für sein Leben gern, wie gut, dass ihn sein aktueller Fall in die Herrengasse bringt, wo Köchin Mila Sokol seit einigen Monaten für das leibliche Wohl der Bewohner dieses Stadtpalais sorgt - und ab nun auch für Kommissar Zack, der findet zu seinem Glück immer neue Ermittlungsansätze, um einen Grund zu haben, die Familie Steinhäusel zu besuchen, denn Herr Steinhäusel ist verstorben.
Alles deutet auf eine Vergiftung hin. Schuld soll die neue Köchin Mila sein, die zwar von der Zuckerkrankheit wusste und für Herrn Steinhäusel und seine zweite Ehefrau extra zuckerfrei kochte und backte. Gut, die junge Frau Steinhäusel ass eh kaum was, aber Herrmann Steinhäusel schätzte es sehr. Nun soll also Mila ein Fehler unterlaufen sein - dies behauptet die grosse Familie, die die Adventszeit traditionsgemäss bei Steinhäusels in der Herrengasse verbrachte.
Mila weist die Schuld von sich und beobachtete nicht nur die Ankunft der Familienmitglieder, darunter Schwestern und Kinder von Herrmann Steinhäusel, mit ihren Ehemännern- oder frauen und Verlobten, sondern beobachtet auch, wie sie miteinander umgehen. Ihre Beobachtungsgabe ist gut und ihre Rückschlüsse nimmt selbst Kommissar Zack gerne zur Kenntnis.
Felix Zack kann noch niemanden - ausser vielleicht Mila, denn wer so gut kochen und backen kann wie sie, muss doch unschuldig sein - ausschliessen, auch das weitere Personal ist verdächtig.
Beate Maly erzählt gewohnt lebendig wie es in dem grossen Haushalt zu und her geht, erläutert, weshalb gewisse Familienmitglieder ihre Gründe für den Mord hätten und schildert ein farbiges und der Zeit entsprechendes Bild von Wien anno 1910.
Die Adventsstimmung ist spürbar und auch die Spaziergänge von Felix Zack, dem schon bald ein streunender Hund hinterherläuft, kann man sich gut vorstellen.
Mila Sokol bäckt unter anderem "Powidltascherl". Bis zuletzt hatte ich keine Ahnung was "Powidl" sind, da das Wort nie erklärt wird. Auch auf den letzten Seiten folgte leider keine Erklärung, für die speziellen österreichischen Ausdrücke. Das fand ich schade. Ansonsten hat mich "Mord im Stadtpalais" gut unterhalten.
Fazit: Ein schöner Krimi für die Adventszeit.
4 Sterne.