Mittwoch, 21. Juni 2023

Ein Sommer unter den Olivenbäumen von Sophie Claire

Klappentext:
Das Leben von Filmemacherin Lily ist alles andere als langweilig. Ihre Arbeit führt sie um die ganze Welt. Ständig ist sie auf der Suche nach neuen Abenteuern. Doch als sie auf einer ihrer Reisen überfallen wird, sieht sie sich gezwungen die Dreharbeiten zu ihrem neuen Film zu unterbrechen und sich in dem französischen Dorf am Meer zu erholen, in dem sie ihre Kindheit verbracht hat. Sie kann es kaum erwarten, den Ort wieder zu verlassen. Nicht zuletzt, weil ihr ehemaliger Schwarm Olivier, dem sie die letzten dreizehn Jahre aus dem Weg gegangen ist, nebenan wohnt. Und auch Oliviers Pläne werden durch Lilys Rückkehr gehörig auf den Kopf gestellt.


Wow, was für ein schöner Liebesroman!

Endlich mal ein Roman, in dem gesprochen und nicht geschwiegen wird. Naja, zumindest Olivier handhabt es so, Lily behält ihre Gedanken und Gefühle für sich - denn sie dürfen ja nicht sein, ist Olivier doch verlobt. 

Dies erfährt Lily als sie nach einem Überfall während ihres Dokumentarfilmdrehs in Kolumbien, bei dem sie sich verletzt hat, nach Frankreich zu ihrer Grossmutter zurückkehrt. Hier will sie sich erholen, aber dann wieder zurück um den Film fertig zu stellen. Auch Olivier, ihr Freund aus Kinder- und Jugendtagen ist zurück bei seiner Familie. Der erfolgreiche Besitzer einer Bäckereikette hat Urlaub, und will in dieser Zeit ein Haus für sich und seine Verlobte suchen.  

Olivier holt Lily am Flughafen ab - und schnell wird, zumindest für die Leserinnen, klar, dass beide nicht so glücklich sind wie sie behaupten. Die Wiederannäherung der beiden verläuft nicht ohne Konflikte, wird aber sehr stimmig beschrieben. 

Der Schreibstil ist flüssig, was mir aber enorm gut gefallen hat, ist, dass beide Protagonisten abwechselnd, und zwar innerhalb eines Kapitels, nach einem Abschnitt zum Beispiel, zum Zuge kommen. Man weiss also sofort immer, wie die Situation auf Lily oder Olivier gerade wirkt. Das hab ich so noch nie gelesen, würde es aber gerne viel öfters in diesem Stil lesen. 

Von Anfang an merkt man, dass die Begegnung mit dem/der besten Freund/in aus Kindertagen beide innerlich trifft. Dass mehr als nur freundschaftliche Gefühle für den jeweilig anderen da sind, und beide für sich erst mal damit klar kommen und diese einordnen müssen. 

Die Autorin kenn ich von ihren Weihnachtsromanen, die mir auch gefallen haben, weil sie irgendwie sehr zart waren. Mit "Ein Sommer unter den Olivenbäumen" hat sie sich selbst übertroffen. Neben dem tollen Schreibstil überzeugt die Geschichte um Lily und Olivier mit viel Feingefühl, einem tollen Setting in Frankreich - macht Lust auf unbeschwerte Sommertage - und ist auch humorvoll. 

Fazit: Überraschend feinfühliger und schöner Liebesroman - bei dem endlich mal gesprochen anstatt Dinge verschwiegen werden! 
5 Punkte.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis:
Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Verarbeitung deiner Daten durch Blogger/Google. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung dieses Blogs.
Um nervige und gehäufte Spam- und anonyme Kommentare zu verhindern, wird manchmal eine Sicherheitsfrage zu beantworten sein.