Sonntag, 24. Juli 2022

Die Insel der Zitronenblüten von Cristina Campos

Klappentext:
Als Marina von ihrem Erbe erfährt, ahnt sie nicht, dass es ihr ganzes Leben verändern wird. Vor langer Zeit verließ sie ihre Heimat Mallorca und brach den Kontakt zu ihrer Schwester Anna ab. Niemals mehr wollte sie zurückkehren. Doch jetzt wurde ihnen beiden die kleine Bäckerei in Valldemossa vermacht. Auf der Insel angekommen, kann Marina dem Duft von Zitronenbrot nicht widerstehen. Sie weiß, sie sollte das alte Anwesen einfach verkaufen, aber irgendetwas hält sie davon ab – ein Geheimnis, das nur darauf wartet, gelüftet zu werden.




Ganz anders als erwartet und anders als das Cover suggerieren und der Klappentext erzählt. Es ist keine leichte Sommergeschichte, sondern es lastet eine grosse Schwere darauf. Mich erinnerte die Story stark an Valentina Cebenis Bücher, die ähnlich schwermütig sind. 

Marina, eine Ärztin, die bei einer Hilfsorganisation arbeitet und nie sehr lange in einem Land lebt, steht erneut vor einer schweren Entscheidung bei der Arbeit, als sie von einem ihr zustehenden Erbe erfährt. So fliegt sie zurück nach Mallorca, um das Erbe zu begutachten und zusammen mit ihrer Schwester alles Rechtliche zu erledigen. 

Marinas Schwester Anna lebt äusserlich ein High Society-Leben, ist zutiefst aber unglücklich, ebenso ihre Tochter. Das geerbte Haus würde bei einem Verkauf viel Geld einbringen, darauf spekuliert Annas Mann. Doch Marina will nicht verkaufen, vieles erinnert sie an früher, doch sie kann es nicht benennen und Fragen im Dorf will niemand beantworten.

Der Einstieg in den Roman, bei denen man Zeuge von Marinas wichtiger (vielleicht oft auch vergeblicher?) Arbeit wird, fand ich noch fesselnd. Doch dann überwiegen die vielen verschiedenen Erzähperspektiven und überraschenden Rückblicke, die auf die Leser*innen herein prasseln. Der Plot, bzw. das Geheimnis hinter dem Erbe, ist zwar einigermassen interessant, aber gesamthaft zu melancholisch. 

Während ich Marina noch einigermassen klar kam, nervte mich ihre Schwester Anna sehr, ihr Mann noch mehr. Marina hat einen interessanten Beruf und auch wenn sie sich im Laufe des Romans entwickelt, hätte man da wahrscheinlich noch mehr draus machen können.

Die Idee zu diesem Roman ist per se nicht schlecht, nur die Umsetzung fand ich leider gar nicht gelungen. 

Fazit: Keine leichte Urlaubslektüre, sondern schwere, melancholische Kost. 
3 Punkte.

2 Kommentare:

  1. Liebe Anya,
    oh, das Buch habe ich mir mal gekauft und seitdem wartet es im SuB Regal. Dass es eher schwerere Kost ist, lässt dieses Cover eher nicht vermuten. Da bin ich ja mal gespannt, wie ich es empfinden werde, aber ich vermeide seit einiger Zeit auch eher schwere Themen...in der Realität gibt es ja genug davon :(
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina
      bei mir lag es auch lange auf dem SuB. Manchmal sind SuB-Bücher totale Schätze, aber bei dem hier wars leider nicht so. Schuld daran hat aber der deutsche Verlag, der es leichter und luftiger anbietet, als es schlussendlich ist. Warte am besten mit lesen, bis du mal in der richtigen Laune auf Melancholie bist.
      Liebe Grüsse
      Anya

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