Sonntag, 19. Januar 2020

Happy End für zwei von Rachel Winters

Klappentext:
Evie Summers, Assistentin in einer renommierten Filmagentur, hat ein Problem: Ihr wichtigster Klient, der attraktive Drehbuchautor Ezra Chester, weigert sich, das längst überfällige Drehbuch für eine RomCom abzuliefern. Er glaubt schließlich nicht an die romantische Liebe! Also muss Evie ihn zum Schreiben bewegen, und die beiden schließen einen Pakt: Wenn Evie beweisen kann, dass es die romantische Liebe und schicksalhafte erste Begegnungen auch im wahren Leben gibt, schreibt er das Drehbuch. Evie bleibt nichts anderes übrig, als sich in die RomCom-Challenge zu stürzen. Sie erlebt ein verrücktes Szenario nach dem anderen. Leider ist die Liebe in Wirklichkeit etwas komplizierter, und plötzlich weiß Evie nicht mehr, wo ihr das Herz steht.


Der Klappentext hörte sich toll an, nach einer witzigen und romantischen Geschichte. Ich mag Filme mit Hugh Grant und so dachte ich, der Roman könnte in diese Richtung gehen. 

In Rachel Winters Debütroman schliesst Evie Summers mit Autor Ezra Chester einen Deal: Evie stellt sogenannte "magische" Filmmomente nach - ihr wisst schon "Tatsächlich Liebe", Hugh Grant und so weiter - in denen sich die Figuren verlieben. Ihre Erlebnisse schreibt sie auf und schickt sie an Ezra, der endlich aus den Puschen kommen und sein Drehbuch, für das er schon viel Geld bekommen hat, abliefern soll. Noch drei Monate gibt ihm die Produktionsfirma Zeit, sonst muss er und auch die Agentur, bei der Evie arbeitet, das Geld zurückzahlen. 

Ezra ist ein fauler Hund. Evie dagegen gibt sich grösste Mühe, denn ihr Job steht auf dem Spiel Doch beim Nachstellen der Szenen geht immer etwas schief. Auch in ihrem Lieblingscafé versucht sie ihr Glück, ohne zu wissen, dass sie von Anette und ihrem Vater beobachtet wird. 

Am Anfang fand ich die Story noch interessant. Doch Evies unzählige Missgeschicke sind schnell ermüdend und wirken langweilig. Es sind eindeutig zu viele zu nachstellende "magische Momente" dabei und der zweite Erzählstrang mit Annette und Ben, die Evie in einem Café kennenlernt,  ist zu voraussehbar. Das ewig zu lesende "S.N.O.B" - so wird Ezra von Evie und ihren Freunden genannt - nervt brutal. Wäre einfach nur Snob gestanden, wäre es wahrscheinlich eine Spur angenehmer zu lesen, aber gross und mit Punkten geschrieben und dies auf praktisch jeder Seite ist mühsam und spätestens ab dem vierten Mal lesen nicht mehr witzig, sondern nur nervig. 

Evies Freunde hatten eh alle einen an der Schüssel, sie unterhalten sich zu 90% per Gruppenchat, der praktisch immer gleich ablief. Evies Chef Monty ist ein Idiot, der nichts kann, sich aber aufspielt. Die erste Szene mit ihm fand ich schon furchtbar übertrieben und aufgesetzt. Es hätte nicht viel gebraucht und ich hätte in der Mitte des Romans die Lektüre abgebrochen, denn ich mochte keine einzige Figur.

Am besten gefielen mir noch die Szenen mit Annette und Ben. Betreffend Annette muss ich am Anfang wohl etwas überlesen haben. Aber obwohl ich die ersten Szenen nochmals nach gelesen habe, fand ich diese fehlende Erklärung nicht. Somit wirkte auch ihre Geschichte nicht ganz rund. 

"Happy End für zwei" entpuppte sich leider als übertrieben witzig und kein bisschen romantisch. Wer was ähnlich "filmreiches", aber viel besser Umgesetztes lesen will, greife bitte zu Ali McNamaras "Tatsächlich Liebe in Notting Hill". 

Fazit: Die Idee ist toll, umgesetzt aber schlecht - ein oberflächlicher, übertrieben witziger und deshalb extrem langweiliger Roman.  
2 Punkte. 


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