Mittwoch, 22. März 2017

Krimi: Eskapaden von Martin Walker (Bruno 8)

Klappentext:
Das Périgord ist das gastronomische Herzland Frankreichs - neuerdings auch wegen seiner aus historischen Rebsorten gekelterten Weine. Doch die Cuvée Éléonore, mit der die weitverzweigte Familie des Kriegshelden Desaix an ihre ruhmreiche Vergangenheit anknüpfen will, ist für Bruno, Chef de police, eindeutig zu blutig im Abgang. 







Nachdem der siebte Band "Provokateure" derart überladen war an Handlungssträngen und Themen, und der Schluss mir dagegen viel zu glatt und einfach erschien, geht es im achten Band ein wenig ruhiger zu und her. 


Aber die Menge an Informationen, hier besonders zu diversen Berufen der Charaktere, war in etwa gleichbleibend. 

Ein Zuviel gibt es hier am Anfang, als die zahlreiche Verwandtschaft des Patriarchen vorgestellt wird. Hier wäre ein Familienregister von Vorteil gewesen, um von Anfang an einen Überblick zu haben oder man nachschlagen kann, solange man noch nicht sicher ist, wer was mit wem wie zu tun hat. 

Ansonsten haben wir in "Eskapaden" nur zwei Themenstränge - einerseits der Tod von Gilbert, andererseits ein Drama rund um eine Tierschützerin, die entfernt mit dem Patriachen verwandt ist. 

Bruno ist zum Geburtstagsfest des neunzigjährigen Kriegshelden Marco Desaix, besser bekannt als Patriarch, eingeladen. Bruno hätte nie gedacht, dass er bereits am nächsten Morgen erneut zum Schloss gerufen wird. Und auch nicht, dass er in den kommenden Tagen fast täglich mit der Familie zu tun haben wird.
Nun enthüllt sich die Geschichte um Gilbert, dessen Leben aufgearbeitet und im Zuge dessen einiges aufgedeckt wird.

Es geht um alte Kriegsverbindungen, um den französischen und russischen Geheimdienst, wer wo wie mitdrin hängt, wer was weiss oder wissen könnte und eine komplizierte, reiche Familie. 

Zufällig ist diese reiche Familie mit der Tierschützerin Imogéne verwandt. Sie sorgt mit ihrer Auffassung für viele rote Köpfe in der Gegend und hat vor allem die Jäger gegen sich aufgebracht. Als die Familie eines lokalen Politikers verunfallt, ist die Scheisse am dampfen.

Der Täter war mir schnell bekannt, da konnte mich der Autor nicht überraschen. Das Ende kam wie bereits im vorherigen Band zu schnell, war mir zu einfach und nicht wirklich abgeschlossen. 

Vielleicht wird in Band 9 noch einiges dazu verraten, ich würde so Sachen aber gerne zur Vervollständigung noch im vorliegenden Buch lesen, auf diese paar Seiten mehr käme es sicher nicht mehr an. Lieber einen überzeugenden Schluss, als all die ausführlichen Flieger- und Kriegsgeschichten, die mich so gar nicht interessiert haben.

Die Situation mit Pamela verhärtet sich. Sie hat keine Eier, aber Bruno ist auch nicht wirklich besser. Der siebte Band wird kurz auf Seite 66 zusammengefasst. Nancy wird mit keinem Wort erwähnt, dafür erliegt Bruno einer anderen, wieder neuen Frau. Bruno wird umgarnt und merkt selbst, dass ihm geschmeichelt wird, doch er kann nicht widerstehen. Ich hätte ihm mehr Selbstbeherrschung zugetraut.

Gegessen wurde wie immer gut und üppig. Getrunken ebenso. Der neue Cuvée wird zur Nebensache, die Politik dominiert.

Fazit: Endlich wieder ein "Whodunit"-Bruno-Fall, der leider zugunsten alter Kriegsgeschichten zu kurz kam und erneut mit einem "elegant gelösten" abruptem und kitschigem Ende.
3.5 Punkte. 

2 Kommentare:

  1. Bisher habe ich nur den ersten Band der Reihe gelesen, der mir eigentlich ganz gut gefallen hat, doch die teilweise nicht überzeugenden Rezensionen einiger Leser haben mich bisher zu keinem weiteren Band greifen lassen. Deiner Rezension entnehme ich, dasss ich wohl nich zu viel verpasst habe ;-) Vielleicht greife ich künftig noch einmal zu einem der Bücher, bis dahin lese ich erst mal die noch nicht gelesenen Donna-Leon-Krimis :-)
    Viele Grüße
    Thomas

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  2. Hallo Thomas
    Brunetti ist zuverlässiger als Bruno ;-) Ich mag halt einfach die Résistance-Thematik nicht, und die taucht leider immer wieder auf bei Bruno. Zwischendurch hat es wirklich sehr gute Brunos, aber mit den letzten zwei hatte ich meine liebe Mühe.
    Viel Spass mit Brunetti in Venedig!
    Anya

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