Donnerstag, 16. März 2017

Krimi: Provokateure von Martin Walker (Bruno 7)

Klappentext:

Saint-Denis im Périgord ist ein Sehnsuchtsort für viele. Auch für einige, die hier aufgewachsen sind. Doch als ein autistischer Junge aus Saint-Denis auf einer französischen Armeebasis in Afghanistan auftaucht und nach Hause möchte, ist unklar, ob als Freund oder Feind. Dies herauszufinden ist die dringende Aufgabe für Bruno, ›Chef de police‹, ehe sich verschiedene Provokateure einmischen und alle in tödliche Gefahr bringen können.





Puh, ich weiss kaum wo anfangen - denn in Brunos siebtem Fall geht es rund:

Ein Auto explodiert, eine Leiche wird entdeckt, dazu ein alarmierender Anruf aus Afghanistan. Kurz darauf sind sämtliche französische Polizeiverbände, der Brigadier, das Innenministerium, der Geheimdienst und Amerika involviert. Fast banal dagegen die Information über ein bevorstehendes Erbe, das ein jüdischer Geschäftsmann der Gemeinde vermacht, wenn sie ein tolles Projekt auf die Beine stellt. Saint-Denis wird zum Nabel der Welt. 

Es geht um den Holocaust, versteckte jüdische Kinder, um Autismus, radikale Muslime, sexuellen Missbrauch, das Vichyregime - die Geschichte ist total überladen mit viel zu vielen Themen und vor allem zuviel grosse böse Welt im beschaulichen Saint-Denis. Weniger wäre mehr gewesen. 

Ich wünsche mir einen Bruno, der einen "normalen" Mord aufklären kann - ein Mord, der einfach aus Habgier oder Neid, aus niedrigen Beweggründen stattgefunden hatte und in dem nicht Hans und Heiri aus Geschichte oder Politik hinhalten müssen. Lieber der Hansheiri aus dem Nachbardorf, der etwas gegen den Heirihans in St. Denis hat. Sowas würde ich gerne lesen. Und bittebittebitte kein Resistance-Thema mehr.

Unglaubwürdig fand ich das angebliche, in Saint-Denis nicht bekannte, Verschwinden von Samy. Momu und Karim vertrauen Bruno und sie hätten ihn doch schon längst darauf aufmerksam gemacht, wenn der Junge einfach so aus dem Internat verschwunden wäre. Deshalb habe ich dem Autor diesen Hintergrund nicht abgenommen. 

Noch am besten gefallen hat mir der Zusammenhalt der Frauen in Saint-Denis. Zusammen haben sie in Kürze viel erreicht. 

Die Frauen in Brunos Leben hingegen sind ein Thema für sich. Als ob es nicht schon genug Auswahl geben würde, taucht im siebten Fall eine neue Frau auf. Lieber Martin Walker, lass Bruno sich endlich mal glücklich verlieben. Er hätte es verdient. Wir Leser auch. Apropos, Florence wäre doch eine perfekte Kandidatin. 

Kommen wir zum Schluss. Der war mir nämlich zu einfach aufgelöst, anders hätte es zwar null Sinn gemacht, trotzdem blieb ein Gefühl von "unfertig" bei mir zurück.

Fazit: "Provokateure" war mir zu glatt und zu überladen, ich konnte dennoch nicht aufhören zu lesen.  
3 Punkte. 

Reihenfolge:
Band 1: Bruno, Chef de police
Band 2: Grand Cru
Band 3: Schwarze Diamanten
Band 4: Delikatessen
Band 5: Femme Fatale
Band 6: Reiner Wein
Band 7: Provokateure
Band 8: Eskapaden
Band 9: Grand Prix (erscheint im Ende April 2017)

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