In Edinburgh naht der Winter! Höchste Zeit, die Christbaumkugeln zu entstauben, Plätzchen zu backen und die Schaufenster festlich zu dekorieren – eigentlich. Stattdessen aber wird die Buchhandlung, in der Carmen arbeitet, zum Drehort eines kitschigen Weihnachtsfilms, ihre Schwester setzt sie glatt vor die Tür, und die Liebe ihres Lebens hat dringende Verpflichtungen auf der anderen Seite der Welt. Fast könnte man da den Glauben an die Magie der Weihnacht verlieren … Doch dann verrät ihr schrulliger älterer Chef Carmen einen Herzenswunsch, der vielleicht nie mehr in Erfüllung gehen wird. Carmen braucht all ihre Fantasie, die Hilfe aller Nachbarn und Freunde und die Liebe zu Büchern, um diesen und noch viele andere Winterträume wahr werden zu lassen.
Mir hat der erste Band um Carmen und die Buchhandlung in Edinburgh gefallen, weshalb ich mich auf diesen zweiten Band freute. Doch schnell war ich ernüchtert, denn Carmen ist gefrustet: der Laden schreibt immer noch keine schwarzen Zahlen, und wenn, dann viel zu wenig, um evt. eine Lohnerhöhung zu bekommen. Die wär nötig damit sie sich eine Wohnung suchen kann - sie muss bei ihrer Schwester ausziehen, da diese nach dem Mutterschaftsurlaub wieder zu arbeiten beginnt und ein Babysitter eingestellt wird. Dieser ist eine coole Socke und bleibt leider das einzige Highlight im Roman.
In der Liebe sieht es auch nicht gut aus, da Oke anscheinend nicht weiter gehen will in ihrer Beziehung und dann quasi aussteigt: er nimmt sehr spontan an einer Expedition teil. Auf eine solche, aber zum Nordpol, möchte Carmens Chef McCredie; aber es fehlt natürlich wie immer an Geld. Dieses ist auch der Grund wieso der Eisenwarenhandel in der Nachbarschaft von einer Kette übernommen und zum kitschigen und billigen Souvenir-Shop umfunktioniert wird.
Von Seite zu Seite nur negative Vibes. Mir war das viel zu viel Schwarzmalerei und ich hätte deswegen das Buch fast abgebrochen, bis mir klar wurde, dass die Autorin hier mit dem Begriff "Weihnachtsgrinch" spielt (und ihn leider aufs Äusserste strapaziert). In diesem Fall muss die Storyline ja irgendwann wieder ins Positive schwenken, dachte ich mir, und so las ich weiter.
Die Wende kam leider erst sehr spät und sie hat zwar für eine bessere Bewertung meinerseits geführt, aber begeistert bin ich von diesem zweiten Band leider nicht. Hätte die deprimierte Protagonistin ganz einfach nur das Gespräch mit ihrem Partner gesucht (Obe ist diesbezüglich ebenfalls schuldig), dann wär wenigstens dieses Paar halbwegs glücklich gewesen. Aufregungen und Probleme gab es ohne ihre Beziehungsschwierigkeiten schon zuhauf.
Beim letzten Band hätte ich mich am liebsten sofort nach Edinburgh aufgemacht - hier war ich froh, dass ich da nicht hin muss.
Fazit: Nur das Ende rettet die Story und deshalb doch noch knapp 3.5 Punkte.
Reihenfolge:
Band 2: Winterträume in der kleinen Buchhandlung
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