Dienstag, 7. Mai 2019

Die Zigarette danach von Antoine Laurain

Klappentext:
Wie weit würde ein Raucher gehen, um eine Zigarette genießen zu können? Für Fabrice Valantine, erfolgreicher Headhunter, ist die Antwort klar: weit, sehr weit. Als in seinem Unternehmen ein Rauchverbot in Kraft tritt, lässt er sich von seiner Frau überreden, einen Hypnotiseur aufzusuchen, der ihn von seinem Laster heilen soll. Die Behandlung ist ein voller Erfolg: Fabrice vergeht jede Lust am Rauchen. Doch als Fabrice die versprochene Beförderung nicht erhält, wird er rückfällig. Zu seinem großen Entsetzen bleibt jede Wirkung aus: Die Zigarette schmeckt nicht mehr. Fabrice ist verzweifelt – bis er durch einen Zufall entdeckt, dass die Lust am Rauchen zurückkehrt, wenn er einen Menschen umgebracht hat.


Antoine Laurain ist bekannt für seine besonders ideenreichen Geschichten. Der vorliegende Roman beweist es einmal mehr.

Fabrice Valantine sitzt im Gefängnis und erzählt den Lesern, wieso er wegen einer Zigarette zum Mörder geworden ist. Seine Geschichte beginnt eigentlich mit seiner ersten Zigarette, doch das Rauchen wird erst zum Problem, als ein blondes Model, das grauhaarige Anzugsträger nicht mag, das Rauchverbot in der Firma umsetzt.

Valantine ist ein Headhunter. Er und zwei Arbeitskollegen sind dem höchsten Boss der Firma unterstellt. Ihnen allen ist das allgemeine Rauchverbot total egal, sie rauchen in ihren Büros und in der Kantine. Als das Verbot auch bei ihnen in Kraft tritt, schickt seine Frau Sidonie ihn zum Hypnotiseur und siehe da - er raucht nicht mehr. Dies bringt neue Probleme mit sich, die ihn mit der Zeit zum Morden bewegen.

Man darf kein Krimi erwarten, Spannung kommt kaum auf. Da die Handlung bereits bekannt ist, werden nur die fehlenden Details erzählt. Und die haben es in sich. Teilweise bitterböse, aber immer mit einem satirischen Unterton. Die Geschichte mutet makaber an, dennoch finde ich die Idee originell. Den Autor mag man eh für seine besonderen Plots, die immer wieder überraschen.

Die Erzählung ist stellenweise aber ein wenig langatmig geworden, besonders wenn Forschungen zum Thema Rauchen herbei gezogen werden oder Valantine sich an Erinnerungen an die erste Zigarette ergeht. Hierbei merkt man, dass es eins der ersten Bücher des Autors ist, welches aber erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurde.

Man muss sich vorurteilsfrei einlassen auf Valantines Geschichte. Valantine selbst ist eine Figur, der man nicht böse sein kann, die man irgendwie versteht und die einem am Ende fast leid tut, obwohl Valantine nicht auf Mitleid aus ist.

Fazit: Eine freche, zynische Erzählung - grau vor Rauch und schwarz vor Humor.
4 Punkte. 


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