Dienstag, 12. März 2019

Die Stunde der Inseltöchter von Sarah Morgan

Klappentext:
Lauren liebt ihre Bilderbuchfamilie, ihr organisiertes Leben und ihr Haus in Notting Hill. Nur manchmal, wenn sie über die makellosen Wände streicht, fühlt es sich an wie ein Kartenhaus, das jeden Moment in sich zusammenfallen könnte. Dann denkt sie an die ungeheuerliche Lüge, die sie und ihre Tochter für immer entzweien würde - und an ihre Familie auf der malerischen Insel Martha’s Vineyard, der sie den Rücken gekehrt hat. Lauren wahrt den schönen Schein. Doch als eine Tragödie sie für einen Sommer zurück auf ihre Heimatinsel führt, treten schicksalshafte Wahrheiten ans Tageslicht - und Lauren muss herausfinden, was Familie und Liebe wirklich bedeuten.

Von Sarah Morgan sind wir uns Freundinnen-Serien gewöhnt. Nun hat sie einen neuen Weg eingeschlagen und einen Einzelband herausgebracht. 

Schon das Cover lässt ahnen, dass die Geschichte ein wenig anders verläuft, als bisherige Sarah-Morgan-Romane. Dem Cover mit dem eher grauen, bewölkten Himmel und dem leicht unruhigen Meer fehlt die Leichtigkeit und macht nachdenklich. Und tatsächlich, von Anfang liegt etwas in der Luft auf der Insel vor Massachusetts. Es sind Geheimnisse, ganz viele, die endlich ans Tageslicht kommen wollen.

"Die Stunde der Inseltöchter" handelt von zwei Schwestern. Die eine wohnt in London mit Mann und Kind, die andere auf der amerikanischen Insel mit Mann und Kinderwunsch.

Lauren freut sich, bald als Innendekorateurin tätig zu sein. Gerade bereitet sie in London gerade das Geburtstagsfest für ihren Mann vor. Schon seit einigen Wochen scheint Tochter Mack komisch drauf zu sein, auch Ed ist anders als sonst, müde und reizbar.

Jenna ist jünger als Lauren, heiratete ihre erste und grosse Liebe Greg und blieb auf der Insel sesshaft, arbeitet als Lehrerin und mag ihren Job. Sie hat einen unbändigen Kinderwunsch, der ihr Leben extrem belastet.

Nancy hat keine gute Beziehung zu ihren beiden Töchtern. Als Malerin war sie oft unterwegs, zuhause war sie beschäftigt. Spass hatten ihre Kinder nur mit ihrem Vater. Auch Jahre später ist der Besuch der Mutter eher ein Muss als ein Vergnügen.

Jede der Frauen erzählt ihre Geschichte selbst, abwechselnd kommen sie in den Kapiteln zu Wort. Sie kennen sich sehr gut, und doch gelang es allen Geheimnisse voreinander zu haben. Als das Schicksal unverhofft zuschlägt, vereint es die Frauen in ihrem Elternhaus, einem Kapitänshaus auf Martha's Vineyard. Wie in einem Dominospiel werden, kaum wird das erste Geheimnis gelüftet, weitere Dominosteine zu Fall gebracht.

Wie die einzelnen Familienmitglieder und das nähere Umfeld damit umgehen, hat die Autorin schön geschildert. Die Verletzlichkeit der Charaktere, den Mut mit allem Neuen von vorne zu beginnen, zwischen Neuem und Alten zu stehen, zweite Chancen zu packen - das alles bringt Sarah Morgan enorm gut aufs Papier.

Während das, was bisher verschwiegen wurde und nun ans Licht kommt, Dramatik bietet, sorgt das Setting auf der Insel mit Strand, Meer und Schiffen für eine gewisse Heiterkeit und versteckten Optimismus. Für mich ist es der intensivste Sarah-Morgan-Roman bisher, ich habe ihn regelrecht verschlungen.

Fazit: Mit Leidenschaft erzählte dynamische Familiengeschichte vor einer wundervollen Kulisse.
5 Punkte. 



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