Der Blick aus meinem Bürofenster hat sich im September erheblich verändert. Glänzten die Bäume Anfang des Monats noch in grüner Pracht, färbten sich die Blätter von Woche zu Woche gelber. Mittlerweile sind sogar einige fast orange Blätter zu entdecken.
Der September war ziemlich nass und merklich kühler, obwohl es noch zwei, drei Sommertage gab. Die Zeit, in der man kaum weiss, was anziehen, weil man am Morgen und am Abend entweder zu wenig oder Nachmittags zu viel an hat. Und auf einmal ist es am Abend auch sehr schnell dunkel. Der Herbst ist angekommen. Jetzt müsste ich nur noch die Sommerkleidung verstauen und die warmen Sachen hervor holen...
Der Monat brachte zusätzliche Arbeitstage mit sich, unter anderem zum Beispiel die Kantonale Lehrpersonentagung. Drei Stunden am Stück in einer grossen Halle sitzen war ziemlich ungewohnt für uns Lehrpersonen, die sich einen 45 Minuten Rhythmus gewohnt sind. Vielleicht wars in der anderen Halle, in die das Programm übertragen wurde, einfacher, sich mal zu bewegen. Nachmittags wars besser, da gabs eine Pause, zumindest in meiner Fraktion. Zeit für Treffen mit Freunden war im September knapp, aber wir nutzten dazu auch Heimfahrten nach Sitzungen und einmal reichte es tatsächlich für einen Café-Besuch mit einer ehemaligen Tanzschülerin von mir, die ich einige Jahre nicht mehr gesehen habe.
Während in Deutschland teilweise erst vor kurzen wieder die Schule begann, beginnen hier bereits die Herbstferien, aber der Start des Schuljahres startete bei uns ja auch schon vor sieben Wochen. Für mich sind es nun drei Wochen unterrichtsfreie Zeit, wobei ich eigentlich noch Exkursionen planen, Administratives erledigen und Lektionenreihen vorbereiten sollte. Aber diese Woche mache ich bewusst nichts für die Arbeit, denn ich geniesse endlich einmal mehrere Tage sturmfrei - ausser ich hätte spontan mal noch Lust drauf ;-) Ihr erinnert euch sicher: das letzte Mal sturmfrei wäre vor zwei Jahren gewesen, doch dann machte die Vergiftung von Kara (die graue Katze) mir einen Strich durch die Rechnung. Ich hab mich dieses Jahr kaum getraut, mich auf diese Tage zu freuen, weil ich so hoffte, dass nicht wieder irgendwas Unerwartetes passiert, und zum Glück ging es nun auf :-) Schon schön, dass nun tagelang die eigene Ordnung herrscht und man beim Heimkommen nicht feststellt, dass Geschirr stehen gelassen oder irgendwas vollgestellt oder verstellt wurde etc. Dazu das Vergnügen, nur für sich selbst zu kochen (oder gar nicht) und dann zu essen, wann ich will. Zudem habe ich Glück, dass die Bauarbeiten für die Solaranlagen auf dem Dach erst dann lauter werden, wenn ich auf bin und nicht schon um 7:00 Uhr morgens - das war meine andere Befürchtung: nicht ausschlafen können wegen Baulärm.
Gelesen hab ich erneut nicht so viel, am Anfang und am Ende des Monats waren drei Highlights dabei, eins davon bekommt einen Platz auf meiner Jahreshighlight-Liste. Doch dazu weiter unten mehr. Sechs Bücher hab ich geschafft, von dreieinhalb bis fünf Sternen ist alles vertreten:
3.5 Sterne
- Die Künstlerin von Rom von Pia Rosenberger
4 Sterne
- Prinzessin Alice von Irene Dische
- Mrs Potts' Mordclub und der Tote in der Themse von Robert Thorogood (Mrs Potts' Mordclub 4)
5 Sterne
- Wolfstal von Alexander Oetker (Luc Verlain 9)
- In uns der Ozean von Theresia Graw
- Liaisons von Céline Robert
Angefangen hat der Monat mit einem Krimi, der neunte Band der "Luc Verlain"-Reihe, den ich sehr spannend fand. Dann folgte jedoch "Die Künstlerin von Rom": der Prolog war fast schon Krimi-like, doch der Rest des 525 seitenstarken Historiendrama wurde zwischendurch langatmig, so dass ich kaum vom Fleck kam und zu lange daran sass. Zum Glück war das der einzige Lesefrust im September, denn die anderen Büchern waren interessanter, spannender und enorm gut geschrieben, wie zum Beispiel "Prinzessin Alice" (kreativ!), "Mrs Potts Mordclub und der Tote in der Themse" (bis zum Schluss wird niemand den Verdächtigen-Stempel los). Absolut begeistert war ich zweifelsfrei von "In uns der Ozean" - jetzt schon eins meiner Jahreshighlights! Und vielleicht kommt auch noch "Liaisons" mit drauf, eine geniale Story, ET im Oktober, Rezension kommt zum ET. Die zu den beiden anderen Romanen in den nächsten Tagen.
Mit in den Oktober nehme ich "Herzlauschen", "Menomorphosen" und "Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste", den ich zwar begonnen, aber nicht mehr zu Ende schaffte.
Wie war euer September?
Liebe Anya,
AntwortenLöschenja - das Kleiderproblem im Herbst oder Spätsommer kenne ich auch - ich bin dann auch immer entweder zu warm oder zu kalt gekleidet - trotz Zwiebellook *lach*
Gemeinsam haben wir ja "In uns der Ozean" - ich war nicht ganz so begeistert wie du, weil mir einfach zu viele Themen aufgemacht wurden, aber ich habe es gerne gehört. Aber es war ja nun mal ihr Leben - das Thema Homosexualität hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen, da nicht belegt ist, dass sie wirklich lesbisch war. Aber trotzdem - ein gutes Buch!
Ich hoffe, bei dir kehrt im Oktober etwas Ruhe ein - mit ein paar überzeugenden Büchern!
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Anya,
AntwortenLöschenvon deinen gelesenen Büchern bin ich gerade über "In uns der Ozean", der kommt dann in meiner Oktober-Zusammenfassung. Dass wir wohl im Oktober auch den neuen Krimi von René Anour gemeinsam haben werden, hast du ja bereits festgestellt.
Bei einer Tagung drei Stunden durchgehend sitzen, das ist schon eine Herausforderung, das glaube ich dir gerne!
Ich wünsche dir einen goldenen Oktober.
Liebe Grüße
Susanne
Liebe Anya,
AntwortenLöschendie letzte Septemberwoche waren wir bei Verwandten, das war es sehr kühl und vor allem total regnerisch, leider. Dagegen schien bei uns Zuhause die Sonne mit 17 Grad. Na ja, wir haben die Zeit trotzdem genossen.
Es freut mich, wir sind mal wieder einer Meinung: In uns der Ozean von Theresia Graw war mein Monatshighlight im August.
Dagegen konnte mich Prinzessin Alice nicht so sehr überzeugen. Der Schreibstil ist toll, keine Frage, aber ansonsten wusste man nicht, welche Hintergründe real sind.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Anya,
AntwortenLöschengenieße deine freie Zeit! :D Ihr habt direkt drei Wochen frei? Wie toll! Bei uns sind es demnächst zwei Wochen frei, aber eine muss ich vorher noch arbeiten. Komplette zwei Wochen werde ich dann aber auch nicht nichts tun können. Auch bei mir möchte das eine oder andere vorbereitet werden, Arbeitspläne weitergeschrieben bzw. beendet werden, etc. Du kennst es ja.
"Liaisons" steht auf meinem Merkzettel. Da werde ich im nächsten Jahr mal schauen. :)
Liebe Grüße,
Sandra