Dienstag, 21. Januar 2025

Krimi: Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Sie hatte recht. von Kristen Perrin (Das Mörderarchiv 1)

Klappentext:
Frances Adams war siebzehn Jahre alt, als ihr eine Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt prophezeite, dass man sie ermorden würde. Ihr Leben lang nahm niemand Frances ernst. Bis sie nun, sechzig Jahre später, ermordet wird! Tante Frances hatte also recht. Und sie hat vorgesorgt. Erstens hat sie auf ihrem herrschaftlichen Landgut in Dorset ein besonderes Archiv angelegt. Jede Person aus dem Dorf, die sie auch nur im Entferntesten für verdächtig hielt, taucht dort auf. Zweitens hat sie ein Testament hinterlassen: Wer den Mordfall löst, erbt alles. Schafft es ihre Großnichte Annie oder der fiese Stiefneffe? Da Annie die schrullige alte Dame nie kennengelernt hat, scheint sie klar im Nachteil. Doch dann findet sie ein Tagebuch der Tante und liest über ein tragisches Ereignis in den Sechziger Jahren. Annie kombiniert: Unter mehr als einem Dach in Castle Knoll schlummert ein Geheimnis. Nur unter welchem ein mörderisches? 


Drei Wochen vor ET des zweiten Bandes des "Mörderarchives" dachte ich, es wäre eine gute Idee, den ersten Band endlich zu lesen. Wenn der mich überzeugt, dann könnte ich praktisch nahtlos weiter lesen. Mittlerweile weiss ich, dass ich Band 2 lesen werde, aber ich weiss auch, dass es nicht zeitnah sein wird, auch wenn ich diesen vorliegenden ersten Band mit vier Sternen honoriere.

Viel davon ist der tollen Idee des Krimis zuzuschreiben, denn Einzelheiten haben mich nicht ganz überzeugen können. Im Grossen und Ganzen geht es darum, dass Grosstante Frances in ihrer Jugend nach einer Weissagung glaubt, dass sie eines Tages umgebracht wird. Seitdem sammelt sie alles Mögliche über ihr Umfeld. Und da gab es einiges zu sammeln, denn in ihrem Freundeskreis geschehen merkwürdige Dinge. Aber sie tat gut daran vorzusorgen, denn sie hatte recht: Francis wurde ermordet und nun sollen Annie und Saxon den Mörder entlarven. Wer erfolgreich ermittelt, erbt Tante Francis Vermögen. 

Der Einstieg las sich gut, doch sobald Annie in Castle Knoll angekommen ist, kamen zeitgleich ganz viele Figuren neu dazu, das war verwirrend. Dasselbe in den Rückblicken, in denen Tante Francis von ihrer Jugend erzählte. Wer ist jetzt mit wem verbandelt, wer miteinander verwandt und wer war damals zusammen? Der Rückblick war interessant, aber plötzlich war Francis verheiratet - hab ich was überlesen? Und dann ihr Mantel: der war weg, dann da und dann wieder weg und kein Wort mehr darüber, bis er wieder auftaucht.  

Am meisten Mühe hatte ich aber mit Annie, die zwar nett ist, aber unheimlich schwer zu fassen. Angehende Krimi-Autorin, aber kann kein Blut sehen und kippt schnell um. Schliesst ihr Zimmer nicht ab, obwohl sie gewisse Dinge darin aufbewahrt. Ihre Hand ist nach einem Tag gar kein Thema mehr - war das doch keine schlimme Reaktion? 

Ihr Kontrahent Saxon konnte ich auch nicht gut einschätzen. War er nur extrem verwöhnt worden in seiner Kindheit oder ist er neurodivergent oder hat ein psychologisches Problem? 

Trotz meiner Kritik war der Krimi als Einstieg in die "Mörderarchiv"-Reihe unterhaltend. Umso mehr bin ich auf den Folgeband gespannt, der wird zeigen, ob es sich lohnt, das Leben in Castle Knoll weiterhin zu verfolgen.

Fazit: Eine tolle Krimi-Idee, dessen Umsetzung aufging, aber in den Einzelheiten schwächelte. 
4 Sterne.

Reihenfolge:
Band 2: Der Tod, der am Dienstag kommt. 

2 Kommentare:

  1. Hallo Anya,

    den Krimi habe ich letztes Jahr von der Buchmesse mitgenommen, ich fand ihn nicht schlecht, aber irgendwie hat er mich auch nicht so sehr begeistert, dass ich die Reihe weiter verfolgen werde. Ich weiß noch gut, dass mich die vielen Figuren auch verwirrt haben und wenn ich mich recht erinnere, war da ein Personenregister oder ich habe selbst eines angelegt, in das ich immer geschaut habe, um den Überblick zu behalten.

    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. Liebe Barbara
      im eBook zumindest ist kein Personenregister enthalten, demfall hast du dir die Mühe gemacht und eins angelegt. Manchmal mach ich das auch, z.B. bei einem Rezi-Ex. Eigentlich sollten die Verlage selbst drauf kommen, wenn so viele Personen im Spiel sind - das wäre echt hilfreich!
      Liebe Grüsse
      Anya

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