Dienstag, 15. September 2020

Madame Curie und die Kraft zu träumen von Susanna Leonard (Ikonen ihrer Zeit 1)

Klappentext:
Paris, 1891. Schon als Kind träumte Marie davon, eines Tages der Enge ihrer von Russland besetzten polnischen Heimat zu entfliehen. Nun, 20 Jahre später, erfüllt sich dieser Traum: Marie darf an der Sorbonne studieren. Dafür musste sie hart kämpfen, denn eine Frau ist in der Welt der Wissenschaft nicht gern gesehen. Doch Marie weiß, was sie will. Trotz aller Anfeindungen stürzt sie sich in die Forschung – und ins Leben. Als sie dem charmanten Physiker Pierre Curie begegnet, ist ihr Glück perfekt. Pierre wird ihre große Liebe, eine Liebe, die ihresgleichen sucht. Mit Pierre erzielt sie bahnbrechende Erfolge. Doch der Preis dafür ist hoch, und Marie ahnt nicht, welche tragischen Schicksalsschläge das Leben noch für sie bereithält.

Die erste Frau, die den Nobelpreis verliehen bekommen hat, war Marie Curie. Ihre Geschichte erzählt Autorin Susanna Leonard in "Madame Curie und die Kraft zu träumen". Aus Sicht von Marie (als Maria getauft, doch immer nur Mania genannt, bis sie sich bei ihrem Studienbeginn selbst Marie nannte) rückblickend erzählt, beginnt der Roman bei Manias Kindheit in Polen, wo sie unter russischer Besatzung die Schulzeit durchlief. 

Ihre Kinderjahre sind wichtig, um Manias späteren Lebensweg zu verstehen. Sie lebte mit ihren Schwestern und Pensionatsschülern bei ihrem Vater, der genau wie die Mutter Lehrer war. Doch die Mutter war krank und kurz nachdem Manias Schwester Sofia starb, mussten sie auch die Mutter zu Grabe tragen, sie starb an Tuberkulose.

Mania Sklodowski war neugierig wie diese Krankheiten entstehen und was sie auslösen. Sie wollte verstehen - ein wissbegieriges Kind, gewohnt zu lernen, immer Klassenbeste, obwohl jünger als ihre Klassengspänli. Somit wurde der Grundstein für ihre Zukunft gelegt. 

Bildlich und sehr lebendig erzählt die Autorin von Kutschenfahrten im Schnee, sorglose Sommeraufenthalte auf dem Land, Szenen aus der Schulstube, die erste Liebe - und vieles mehr. Man kann sich alles perfekt vorstellen, auch die späteren Verbrennungen an Oberschenkel und den Fingern beim Erforschen der Radioaktivität und das Entdecken und Benennen der chemischen Elemente Polonium und Radium.

Susanne Leonard schildert eine faszinierende Persönlichkeit, die sozial, aber auch ehrgeizig war. Im Gegensatz zu ihrem Mann Pierre Curie, dem Preise und Statusgehabe, wie sie andere Wissenschaftler gerne an den Tag gelegt haben, nicht sehr wichtig waren und der gerne teilte. 

Der Roman fesselte mich durch die lebhaften Beschreibungen, auch mochte ich die rückblickende Erzählweise, wenn Marie bei einigen Gelegenheiten Bekannten von früher erzählte und damit ihren Zuhörerinnen Mut machte, ihre Träume nicht aufzugeben. 

Chemie und Physik fand ich zu meiner Schulzeit nie interessant, doch ich bin mir sicher: hätte ich diesen Roman damals schon lesen können oder hätten meine Lehrer ein paar Szenen, wie zum Beispiel die Namensgebung von Polonium uns so erzählt, wie es Susanna Leonard hier macht, wäre ich im Unterricht auf jeden Fall aufmerksamer gewesen und hätte womöglich noch Spass daran gehabt. 

Fazit: Toll erzählte Romanbiografie über die erste Nobelpreisträgerin. 
5 Punkte. 


Reihenfolge:
Band 1: Madame Curie und die Kraft zu träumen 
Band 2: Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne

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