Donnerstag, 20. Oktober 2016

Krimi: Gestorben wird früher (Mabel Clarence 6) von Rebecca Michéle

Klappentext:
Elisabeth Bennett ist tot, gestorben in einer exklusiven Seniorenresidenz in St. Ives – offenbar an einem Herzleiden, obwohl sie am Abend zuvor noch völlig gesund war. Deren Freundin glaubt an einen Mord und bittet die ehemalige Krankenschwester Mabel Clarence um Hilfe. Unter falschem Namen mietet Mabel sich in der Seniorenresidenz ein. Welche Rolle spielen die Besitzer und das zum Teil undurchsichtige Pflegepersonal? Und dann ist da noch der vermögende und charmante Sir William, der aus seiner Verehrung keinen Hehl macht und Mabels Gefühle mächtig durcheinander wirbelt.



Mabel hat gerade nicht viel zu tun, da Victor auf Besuch bei seiner Nichte und seiner Schwester ist. Da klingelt eine Frau bei ihr, die über Umwegen von Mabels Ermittlungserfolgen hörte und sie bittet, heraus zu finden, was es mit dem Tod von einer Bekannten auf sich hat. Diese wohnte in einer Seniorenresidenz und verstarb plötzlich. Der Neffe der Toten ist geldgierig und es wird befürchtet, dass er etwas mit dem Tod zu tun hat. Kaum ist die Frau ausser Haus, sitzt Mabel schon im Zug und fährt alleine und ohne jemanden zu informieren nach St. Yves und mietet sich kurzerhand in der Residenz ein. 

Ihr gefällt es dort erstaunlicherweise sehr gut, obwohl die Senioren sehr kurz gehalten werden. Beim Bridge spielen lernt Mabel ihre teilweise skurrilen Mitbewohner kennen und hat bald schon einen Verehrer, der sie hofiert. Das schmeichelt Mabel sehr, denn selbiges wünschte sie sich von Victor. Trotzdem vergisst sie ihren Auftrag nicht und versucht ganz ohne Hilfe zu ermitteln. Bald schon merkt sie, dass die Angestellten und Chefs der Residenz nicht ganz koscher sind und vermutet einige Geheimnisse hinter den luxuriösen Mauern. 

Natürlich geht es auch in diesem Band nicht ohne Victor und dem Krimi würde einiges fehlen, wenn er und Inspector Randolph Warren keinen Auftritt hätten. Victor ist grummlig, und eifersüchtig auf Mabels neue Bekanntschaft. Randolph hingegen verhält sich wie ein umgekehrter Handschuh; erstaunlicherweise versteht er Mabel und hilft so gut er kann. Leider ist es nicht sein Revier, aber nur schon sein Verständnis rechnet man ihm hoch an. Mabel ist wie immer neugierig, aufgeschlossen und liebenswert. Ihre Ausbildung als Krankenschwester kommt ihr in diesem Band sehr zugute und hilft Mabel, den Fall zu lösen.

Von St. Ives bekommt man ausser der Aussicht von der Residenz nicht so viel mit, doch an Lokalkolorit wird trotzdem nicht gespart. Man merkt dieser Serie die Liebe der Autorin zu Cornwall und der britischen Lebensart einfach an. 

Fazit: Mabels letzter Fall: flüssig zu lesen, spannend und humorvoll wie immer und ein toll gelungener Abschluss dieser mir lieb gewordenen Serie. 

Leider war dies der letzte Teil der cornischen Miss Marple, äh, Mabel Clarence - doch auf Higher Barton findet sich eine neue Ermittlerin ein. Mehr dazu ein paar Zeilen weiter unten.

Reihenfolge der Mabel Clarence-Serie:
Vorstellung der Reihe (Band 1-4)
Band 1: Die Tote von Higher Barton
Band 2: Der Tod schreibt mit
Band 3: Schatten über Allerby
Band 4: Ein tödlicher Schatz
Band 5: Mord vor Drehschluss
Band 6: Gestorben wird früher
Herbstlicher Kurzkrimi: Der Kürbismörder (nur als eBook)
Ein Roman über Higher Bartons Schlossgeist: Das Flüstern der Wände


Wie es mit Higher Barton weitergeht, erzählt Rebecca Michéle euch gleich selbst: 

Mit dem Krimi „Gestorben wird früher“ geht eine Ära zu Ende, denn die resolute Mabel Clarence und der kauzige Tierart Victor Daniels ermitteln hier in ihrem (vorerst?) letztem Fall.
Was wäre Cornwall und Higher Barton jedoch ohne Verbrechen? Was macht der sympathische Ermittler Christopher Bourke ohne weitere Leichen? Und soll der smarte Anwalt Alan Trengove etwa nur noch über verstaubte Akten brüten?
Dies wollte ich meinem geliebten Personen und Orten nicht zumuten, und so gehen im Herbst 2017 die Verbrechen auf Higher Barton und in der Umgebung weiter. Higher Barton wird zu einem romantischen Landhotel, doch noch vor der offiziellen Eröffnung verschwindet der Direktor Harris Garvey spurlos – mit ihm eine große, im Safe gelagerte Menge Bargeld. Alles deutet darauf hin, dass er sich aus dem Staub gemacht hat. Dann jedoch wird er tot aufgefunden, und in dem Hotel gibt es mehrere Personen, die einen guten Grund haben, Garvey zu töten, der zur Erreichen seiner eigenen Ziele alles andere als zimperlich vorgegangen ist und viele Menschen vor dem Kopf gestoßen hat.
In den Fokus der Ermittlungen gerät Sandra Flemming, die nun neue Direktorin, darüber hinaus wegen einer vergangenen Angelegenheit ein starkes Motiv hat, Garvey von den Lebenden zu den Toten zu befördern …

Cornwall und blutrünstige Thriller – das passt für mich irgendwie nicht zusammen. Auch wenn die neue Reihe anders als die Abenteuer für Mabel und Victor werden wird: Der zauberhafte Flair Cornwalls mit der atemberaubenden Landschaft, herrschaftlichen Landhäusern, kleinen Cottages und zum Teil sehr skurrilen Menschen bleibt erhalten. Natürlich kommt auch der zum Teil doch sehr schwarze britische Humor nicht zu kurz.

Auch dieser Krimi ist unter dem Obergriff „Cosy Krimi“ einzuordnen und ich freue mich, wenn meine Leser der neuen Reihe die gleiche Treue halten, wie sie es bei Mabel getan haben.

2 Kommentare:

  1. Oh, das hört sich sehr nett an! So ein richtiger englischer Krimi! Kommt auf die Liste, danke für die Vorstellung!

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