Dienstag, 31. August 2021

Das Versprechen der Rosenfrauen von Cristina Caboni (Rosenfrauen 2)

Klappentext:
Elena lebt glücklich mit ihrem Mann in Paris, wo sie in einer kleinen Parfümerie die Emotionen ihrer Kunden in kostbaren Düften verewigt. Nur ganz selten denkt sie noch an den alten Palazzo im Herzen von Florenz, wo die Frauen ihrer Familie viele Jahre lang nach der verlorenen Rezeptur für das Parfüm ihrer Großmutter gesucht haben. Ein Duft, der so perfekt war, dass er den Mensch in all seinen Facetten erfassen konnte. Das ändert sich, als plötzlich Elenas Mutter vor der Tür steht, um mit ihrer Tochter zu einer Reise aufzubrechen, die sie einander wieder näherbringen soll. Und nicht nur das – während die beiden auf den Spuren der Vergangenheit wandeln, kommt ein lang gehütetes Geheimnis ans Licht. 


Vor sechs Jahren hab ich "Die Rosenfrauen" gelesen. Ein Roman, der mir sehr gut gefiel, auch wenn ich mit Elena ein wenig Mühe hatte. Dass nun, so viele Jahre später, ihre Geschichte weiter erzählt wird, fand ich erstaunlich, war natürlich aber sehr interessiert. 

Elena gründete damals am Ende des Romans zusammen mit ihrer Freundin Monique die Firma "Absolue" und lebte glücklich mit Cail und ihrer Tochter Beatrice zusammen. Aktuell soll sie für einen Kunden ein spezielles Parfüm gestalten, doch Elena hat keinen Zugang mehr zu ihrer Kreativität. Sie leidet still und getraut sich kaum jemanden anzuvertrauen. Als ihre Mutter Susanne, mit der Elena sich nicht gut versteht, sie nach Florenz einlädt, nimmt sie die kurze Auszeit an. 

Susanne sprach die Einladung nicht uneigennützig aus, sie möchte Elena endlich von ihrem bisher unbekannten Vater erzählen. Doch Susanne ist, genau wie Elena, keine Frau, die einfach so ihre Probleme von der Seele redet. Weshalb erst eine Reise, zu der Susanne Elena einlädt, die nach Japan, nach Indien und nach Saudi-Arabien führt, zur Aufklärung und Aussprache beiträgt. 

Optimal wäre es, man würde den ersten Band direkt vor diesem hier lesen, oder gegebenenfalls nochmals lesen, damit man sich auch völlig sicher ist, die Zusammenhänge noch richtig im Kopf zu haben. In einigen Szenen war ich mir nämlich nicht sicher, ob die sich in Band 1 tatsächlich so abgespielt haben oder doch ein wenig anders waren. Es ist bei mir zu lange her, ich kann mich zum Beispiel nicht mehr an Moniques Geschichte erinnern und deshalb auch nicht sagen, ob ich ihre Entwicklung gut finde oder nicht.

Was ich am ersten Band als Trägheit bezeichnet habe, wird hier zur Distanz zu den Charakteren. An die Figuren kommt man ganz schlecht ran. Sympathisch war der nette Cail, der träumt und sich praktisch immer richtig verhält. Elena und Suzanne (liegts an der Familie?) bleiben gefühlskalt, obwohl sie sich Mühe geben. Die Autorin konnte mir zu den beiden Frauen keine Nähe vermitteln. 

Es gab zwar keine Längen im Roman und ich las den Roman flüssig durch, aber ein Manko für mich waren die Zeitabstände. Diese werden oft länger beschrieben, als sie tatsächlich sind. Zum Beispiel gab es einige Situation auf der Reise, die sich nach mehreren Wochen anhören, dabei sind es nur einige Tage. 

Cristina Caboni hat sich ihren Wunsch erfüllt und die Geschichte um Elena zu Ende erzählt. Ob es diese Fortsetzung aber gebraucht hätte? 

Für mich nicht. Denn das Ende dieses Romans lässt mich unzufrieden zurück. Einige neue Konstellationen bergen viel Konflikte. Kulturkonflikte sind es vor allem, die auch in Susannes Geschichte nur angerissen erzählt wurden. Gerade diese Erfahrungen würden Elena in Zukunft helfen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, was Susanne erlebte und wie sie sich fühlte, doch die Autorin transportierte das nicht weiter an Elena oder an mich als Leserin. Deshalb wirkt "Das Versprechen der Rosenfrauen" vor allem auch im Gegensatz zum ersten Band recht oberflächlich.

Fazit: Leider eine leicht gefühlskalte und deshalb eher oberflächlich erzählte Fortsetzung. Wer noch nicht hat, sollte den ersten Band unbedingt im Voraus lesen. 
3.5 Punkte. 

Reihenfolge:

4 Kommentare:

  1. Liebe Anya,
    ich schon wieder =)
    Mich hat schon vor 6 Jahren (!) der erste band nicht wirklich überzeugt, deshalb ist nun der Nachfolgeband gar nicht auf meiner Wunschliste gelandet. Es ist schade, dass diese dann so viel schwächer sind...wie auch den erwähnten Barreau.

    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Du darfst immer wieder, liebe Martina :-)
      Mir gefiel damals vor allem die ganze Parfüm- und Duftsache, Elena und andere Charaktere fand ich da schon etwas nervig, aber das Duftthema fand ich super heraus gearbeitet, inklusive der Suche nach dem Geheimnis. So ein Aufhänger, eine ausgespielte Trumpfkarte fehlt leider im neuen Band (dito bei Barreau). Die Geschichte wird abgerundet, aber meiner Meinung nach ist sie einfach viel zu spät erschienen, um als Einzelband zu überzeugen.

      Liebe Grüsse
      Anya

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  2. Liebe Anya,
    ich lese das Buch aktuell und habe Deine Rezi deshalb nur überflogen.
    Aber an Deiner Bewertung erkenne ich, dass es Dich nicht so ganz zufriedengestellt hat.
    Ich bin noch ganz am Anfang und bin gespannt, wie es für mich sein wird.
    Aber ich habe vorher meine Rezi zu Teil 1 noch mal gelesen, die dann einige Erinnerungen wachgerufen hat.

    Liebe Grüße
    Conny

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    1. Liebe Conny
      meine Rosenfrauen-Rezi hab ich vor dem Lesen des neuen Romans auch noch mal gelesen (und zwischendurch ebenfalls...), um zu sehen, was mir gut und was mir weniger gefallen hatte.
      Ich bin jedenfalls gespannt auf deine finale Meinung!

      Liebe Grüsse und noch viel Spass auf der Reise durch die verschiedenen Länder
      Anya

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