Dienstag, 17. Mai 2016

Die Jasminschwestern von Corina Bomann

Klappentext: 

Ein Unfall, ein Schock und eine große Frage: Als ihr Freund verletzt ins Koma fällt, flüchtet Melanie Sommer zu ihrer vietnamesischen Urgroßmutter Hanna. Als Hanna merkt, wie sehr die junge Frau mit ihrem Schicksal und der Liebe hadert, erzählt sie ihr zum ersten Mal aus ihrem Leben: Von der dramatischen Kindheit im exotischen Saigon, vom schillernden Berlin der Zwanzigerjahre und einer großen Liebe, von der schweren Zeit während des Krieges und dem Neuanfang als Hutdesignerin in Paris. Hanna hat viel verloren, aber auch unendlich viel gewonnen. Und Melanie erkennt, dass ihre schönste Zeit noch vor ihr liegt – egal, was das Schicksal noch für sie bereithält.

Corina Bomann ist eine Autorin, deren Bücher ich sehr unterschiedlich finde. "Der Mondscheingarten" ist wunderschön, "Eine wundersame Weihnachtsreise" und "Ein zauberhafter Sommer" fand ich nicht so berauschend. So war ich auf "Die Jasminschwestern" extrem gespannt.

Als Fotografin Melanie nach einigen Wochen täglichen Besuch im Spital, in dem ihr Freund seit einigen Wochen im Koma liegt, zusammenbricht, wird sie von ihrer Mutter Elena zur Erholung in die Villa ihrer Grossmutter Marie und Urgrossmutter Hanna geschickt. Die beiden rüstigen Seniorinnen beherbergen ein Modemuseum und freuen sich über den Besuch. Bald beginnt Urgrossmutter Hanna Melanie von ihrem erstaunlichen Leben zu erzählen. 


Ziemlich schnell war ich gefesselt von der sehr interessanten Geschichte, die in Vietnam beginnt und über einige Grossstädte in Europa nach Deutschland führt. 
Hannas Geschichte ist voller Up and Downs, sehr bewegend und erlebnisreich. Wie sich herausstellt, hat Melanie einige Verhaltensweisen von Hanna geerbt.

Aber ehrlich, die Gegenwartsgeschichte rund um Melanie hätte es nicht gebraucht; sie war nett und passend - Hannas Geschichte für sich alleine wäre schon spannend genug gewesen und hätte ein Buch gefüllt. Bloss ein paar Seiten mehr über die spätere Zeit in Paris, in der Hanna angeblich Hutkönigin war, haben mir gefehlt. Nicht wirklich glaubhaft empfand ich, dass Hannas Vater keine Vorsorge für seine Familie traf und keine Ersparnisse hatte. Aber ich habe auch keinerlei Kenntnisse über das damalige Leben in Saigon. Der Film "Indochine" mit Catherine Deneuve, dessen Filmplakat ich beim Lesen oft vor Augen hatte, zählt nicht wirklich ;-) 

Melanies Leben ist aktuell nicht sehr spannend, sie leidet und scheint entscheidungsunfähig zu sein. Was ich nicht verstanden habe, ist, wieso sie sich Bedenkzeit wegen ihres neuen Fotoauftrages erbeten hatte. Von irgendetwas muss Melanie ja leben und da hat sie für mein Gefühl zuwenig in die Zukunft gedacht. 

Gefallen hat mir die Figur von Gärtner Thomas. Eine Geschichte nur über ihn könnte ich mir gut vorstellen.

Cover wie Titel passen toll zum Inhalt. Die Printausgabe könnte man sogar verkehrt ins Büchergestell stellen - feine Blüten ranken sich über den Buchrand. Einmal wurde ein falscher Name genannt (Hanna anstatt Marie), aber ansonsten war alles okay. Es scheint, als ob mir die Bücher der Autorin, die in Asien spielen viel besser gefallen als jene, die sich ausschliesslich in Deutschland abspielen.

Fazit: Ein toller Schmöker, der die spannende Lebensgeschichte eines vietnamesischen Mädchens erzählt. 
4.5 Punkte.

2 Kommentare:

  1. Hallo!
    Das Buch hat mir auch sehr gut gefallen und ist mein Lieblingsbuch der Autorin!
    Ich sehe du liest gerade "Rosmarintage"...meine rezi dazu kommt in den nächsten Tagen!
    Liebe Grüße
    Martina
    https://martinasbuchwelten.blogspot.co.at/

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  2. Hallo Martina,
    ich hab noch drei ungelesene von Corina Bomann hier, für mein Lieblingsbuch entscheide ich mich, wenn ich alle drei gelesen habe. Aber ich glaube so schnell kommt nichts an den "Mondscheingarten" heran :-)
    "Rosmarintage" mag ich bisher auch total gerne, meine Rezi dazu gibts wohl nächste Woche - ich lese das Buch nun erst fertig und schaue in dann bei dir, wie es dir gefallen hat!
    Liebe Grüsse, Anya

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