Dienstag, 16. Dezember 2025

Histo: Zwei Familien, eine Leidenschaft von Lisa Graf (Lindt & Sprüngli 1)

Klappentext:
Zürich 1826: Voller Verzweiflung bringt der kleine Rudolf Sprüngli seiner Mutter eine Tafel Schokolade ans Krankenbett. Sein letztes Taschengeld und all seine Hoffnung legt er in dieses kleine Mysterium, das sich Schokolade nennt. Wie durch ein Wunder wird sein Wunsch erhört und seine Mutter wieder gesund. Ab diesem Tag ist für Rudolf klar, dass er Schokolade herstellen möchte. Jahre später ist aus dem Kind ein Mann geworden, doch der Traum ist geblieben. Eine »Confiserie Sprüngli« soll es bald in Zürich geben, in der feinstes Backwerk, edle Pralinen und zarte Schokolade serviert werden. Schokolade, die im Mund zergeht wie Butter und die Herzen höher schlagen lässt. Sein eigenes Herz hat Rudolf bereits an eine junge Frau verloren. Doch in wenigen Tagen wird Katharina einen anderen heiraten. Reicht Rudolfs unerbittlicher Eifer und unermüdlicher Fleiß, um seine Träume wahr werden zu lassen? Und was, wenn noch jemand den gleichen Traum hegt?


Lange hab ich die Lektüre des ersten Bandes der "Lindt & Sprüngli"-Trilogie heraus gezögert. Doch nach Beenden von "Zwei Familien, eine Leidenschaft" muss ich dafür nicht mehr auf den zweiten Band warten, sondern kann ihn gleich anhängen und weiterlesen. Das mach ich sehr gerne, denn dieser erste Band hat mir total gut gefallen.

Lisa Graf erzählt die Anfänge von "Lindt & Sprüngli", die Firma, die es so heute nicht mehr gibt, sondern (später auf die Söhne und) in zwei Firmen aufgeteilt: "Lindt & Sprüngli" und "Sprüngli". Die Lindt-Schoggi ist heutzutage weltweit bekannt. Sprüngli ebenso, und zudem - mittlerweile mit vielen Filialen - DIE Adresse in Zürich für höchsten Schoggi-Genuss.

Mit vielen schweizerdeutschen Wörtern versehen macht es enormen Spass die Geschichte von Rudolf Sprüngli zu lesen. Von klein auf hat Rudolf die fixe Idee, Schoggi herzustellen und gibt nicht locker, bis ihm dies gelingt. Dabei hat er einige Schwierigkeiten zu bewältigen. Die grösste aber ist wohl, seinem sturen und altmodischen Vater Paroli zu bieten und an seinen Ideen festzuhalten. Die Leserschaft ist dabei, wenn Rudolf Katharina kennenlernt und auch bei ihr nicht aufgibt, denn sie ist schon von Kindertagen her seine Auserwählte. 

Höchst interessant fand ich auch die Szenen, in denen das alte Zürich beschrieben wird, das sich mit den Jahren unablässig veränderte. Erst konnte der Vater die einfache Bäckerei übernehmen, später lief Rudolf drei Stunden Fussmarsch an der Pfnüselküste entlang zu seiner ersten Schoggi-Fabrik nach Horgen. Es ist heute auch kaum vorstellbar, dass man sich damals über Hotelier Baur lustig machte, der an unbeliebter Stelle ein gehobenes Hotel eröffnete und das Eckhaus in der Nähe Rudolf - für seine Vergrösserung des Ladengeschäfts wie auch für das erste Sprüngli-Café - zum Mieten anbot. Heute ist die Lage piekfein, an der Bahnhofstrasse und direkt am Paradeplatz gelegen. 

Betreffend den eingesetzten Dialekt-Wörter möchte ich noch erwähnen, dass ich noch keinen Roman gelesen habe, in der diese so gut gepasst haben und obwohl es deren viele sind, wirken sie nicht wie andernorts aufgesetzt, sondern äusserst passend. Da hat die Autorin nicht nur den Dialekt, sondern auch die historischen Begebenheiten sehr akkurat recherchiert.

Ich kann diesen Band uneingeschränkt empfehlen. Es ist ein unterhaltender Schmöker für alle Schoggi-, Zürich- und Historien-Fans. 

Fazit: Grossartig erzählter erster Teil der Geschichte des traditionellen "Lindt & Sprüngli"-Unternehmen.
5 Sterne.

Reihenfolge:
Band 2: Zwei Rivalen, ein Traum 

Weihnachten: Lichterzauber in New York von Mary Kay Andrews

Klappentext:
Kerry's Familie besitzt eine Weihnachtsbaumfarm in North Carolina, doch als sich ihre Eltern scheiden lassen, wird die Familie früh auseinandergerissen. Durch einen Krankheitsfall ist Kerry dieses Weihnachten gezwungen, mit ihrem Bruder, der ihr inzwischen fremd geworden ist, Tannenbäume in New York zu verkaufen. In der Nachbarschaft findet Kerry schnell Anschluss, vor allem mit dem netten älteren Heinz, mit dem alleinerziehenden Patrick und dessen Sohn Austin schließt sie rasch Freundschaft. Nur mit ihrem Bruder gibt es immer wieder Spannungen. Während sich ihre Gefühle zwischen ihr und Patrick intensivieren, wachsen auch die Sorgen um den diesjährigen Verkauf, der durch eine direkte Konkurrenz leider nicht gut anläuft. Als dann auch noch Heinz kurz vor Weihnachten plötzlich verschwindet, sind alle in heller Aufregung. Können sie die Dinge noch zum Guten wenden und ein besinnliches Fest feiern?


Die Adventszeit in New York kann man mit "Lichterzauber in New York" von Mary Kay Andrews ganz  nahe miterleben. Ihre 34jährige Protagonistin Kerry soll aufgrund eines Spitalaufenthalts des Vaters ihren fünf Jahre älteren Bruder dabei unterstützen, Christbäume in New York zu verkaufen. Schon als Kind war Kerry dabei, als die ganze Familie im kleinen Wohnwagen wohnte und auf "ihrem" Platz ihre Tannenbäume von der eigenen Farm in North Carolina verkaufte. 

Schon ewig war Kerry nicht mehr dabei, auch "Spammy", dem kleinen Wohnwagen sieht man das Alter an. Doch in der New Yorker Nachbarschaft wartet man bereits auf die Familie, man kennt und hilft sich. Nur Murphy ist mies drauf, er beschwert sich immer wieder, dass der Verkauf der Bäume nicht so gut wie sonst läuft, aber goutiert die kreativen Bemühungen von Kerry, die zusätzlich Kränze gestaltet und weitere tolle Ideen umsetzt, gar nicht. Dabei kurbelt sie das Geschäft damit an. Dies sind nicht die einzig schlechten News, denn auch andere Baumverkäufer wollen an ihrem Platz verkaufen. 

Zum Glück ist da der kleine Austin und der alte Heinz, mit denen Kerry zusammen zeichnet und Spass hat. Auch Patrick, der Vater von Austin, ist ein Highlight in dieser Zeit. Doch Kerry sollte an Weihnachten ja wieder zurück. Nur zurück wohin? Auch ein neuer Job wäre wichtig für sie. 

Diese Geschichte über Freundschaft und sich-umeinander-sorgen ist sehr schön erzählt und hat genau die richtigen weihnachtlichen Vibes. Den eigenen Christbaum will man nach der Lektüre am liebsten bei Kerry und Murphy kaufen - was natürlich nicht möglich ist. Man hofft aber, den Baum bei Menschen wie Kerry kaufen zu können und nicht einen Stand wie den von den Brody-Brüdern erwischt.

Die Atmosphäre nimmt einen von Anfang an mit. Tolle Charaktere und der gewohnte mitreissende Schreibstil von Mary Kay Andrews inklusive dem kleinen Geheimnis um Heinz machen diesen Weihnachtsroman zu einer perfekten Lektüre in der Adventszeit. 

Fazit: Weihnachtliche Stimmung und gemütliche Lesestunden sind mit dieser schönen Geschichte rund um den Christbaumverkauf garantiert. 
5 Sterne.




Montag, 15. Dezember 2025

Der Klang von Wind und Wellen von Anne Barns (Amrum 2)

Klappentext:
Bücher und Nougat, darin findet die achtunddreißigjährige Buchhändlerin Julia Trost, wenn sie traurig ist. Nach dem Tod ihres Großvaters, dessen Haus noch vom betörenden Duft gerösteter Haselnüsse erfüllt ist, fühlt sie sich verloren. Hat sie sich zu sehr um andere gekümmert, um noch zu wissen, was sie selbst möchte? Als sie im Nachlass des Großvaters ein geheimnisvolles Schriftstück und ein altes Foto von Amrum findet, reist sie kurz entschlossen auf die Insel ihrer Kindheitssommer. Die See ist aufgewühlt und stürmisch, doch Julia spürt instinktiv, dass sie inmitten von Wind und Meer die innere Ruhe finden wird, um sich über ihre eigenen Wünsche klar zu werden – und wieder Nougat zuzubereiten, so, wie früher. Doch nie hätte sie gedacht, wie sehr die Insel mit der reichen Seefahrervergangenheit ihr Leben verändern wird.


Im zweiten "Amrum"-Band erzählt Anne Barns die Geschichte von Julia, die nach einer Trennung bei ihrem Grossvater wohnt. Obwohl sie weiss, dass es nicht immer so bleiben kann und sie sich eigentlich eine eigene Wohnung suchen sollte, geniesst sie ihre WG sehr. Doch nach dem Tod ihres Grossvaters soll das Haus auf Geheiss ihrer Tante so schnell wie möglich verkauft werden. Nun ist wirklich Zeit vom Haus Abschied zu nehmen, doch noch kann sie sich nicht entscheiden, wohin sie will. Um Abstand zu nehmen und zur Ruhe zu kommen, gleichzeitig aber auch mehr über die Lebensgeschichte ihres Grossvaters zu erfahren, reist sie mit einem alten Foto nach Amrum.

Julia lernt man sehr gut kennen, sie wirkt sofort sympathisch. Für Leserinnen des ersten Bandes gibt es ein Wiedersehen mit Maren, vorher bereits mit Jella, der Mutter von Maren, und Mattes, den grossen blonden Friesen, in den Julia als Teenie verknallt war, der aber vergeben ist. 

Auf Amrum war Julia schon oft als Kind, doch nicht mehr seit sie 15 Jahre alt war. Schnell lernt sie dort neue Menschen kennen, Sönne zum Beispiel oder ihre Herbergsmutter Frau Ingwersen. Jetzt im Spätherbst hat es eh fast keine Touristen mehr, und Julia geniesst das ruhige Leben auf der Insel. Man will ihr verschiedene Jobs andrehen, doch sie entscheidet sich im Naturschutzzentrum Wal-Führungen zu geben, die ihr viel Spass machen. Auch ihr Lieblingshobby Backen kommt nicht zu kurz. Dazwischen sinniert Julia über ihr Leben nach. 

Es gibt auch hier wieder einen Vergangenheitsteil. Der spielt ab 1856 und erzählt die Geschichte von Ingeline, Thulke und ihren Töchtern Mina und Hille. Dabei erfährt man sehr viel Informatives über das Leben damals auf Amrum. Für mich hätte es die Vergangenheitsgeschichte nicht gebraucht, sie ist nett, müsste aber nicht unbedingt sein. 

Ansonsten hat mir dieser zweite Band spätestens ab dem ersten Drittel schon viel besser gefallen als "Der Duft von Kuchen und Meer", da Julia einfach super sympathisch rüberkommt, nahbar ist und ihre Gedanken und Gespräche auch viel mehr in die Tiefe gehen. Sehr einfühlsam von Anne Barns beschrieben. Es ist eine ruhige, eher stille und sehr sanfte Geschichte, die ich sehr sehr gerne gelesen habe. 

Fazit: Um es mit der Protagonistin Julia zu sagen: "Alles war genau richtig!" (epub S.175/282)
5 Sterne.


Reihenfolge:

Dienstag, 9. Dezember 2025

Wenn ich eine Wolke wäre von Volker Weidermann

Klappentext: 
Januar 1956: Siebzehn Jahre, nachdem Mascha Kaléko Nazi-Deutschland in letzter Minute verlassen hat, kehrt sie zurück. Es ist eine Reise in die Vergangenheit – verbunden mit der bangen Frage, ob sie auch eine in die Zukunft sein kann.Sie fährt nach Berlin, in die Stadt, in der sie glücklich gewesen war, in der sie als Dichterin erfolgreich geworden ist, die sie liebte, und durch das ganze Land, ein ganzes Jahr lang. Fast täglich schickt sie Briefe nach New York, an ihren Mann, die Liebe ihres Lebens, und erzählt – von märchenhaften Erfolgen, einem Wunder in Berlin, Abgründen, von einem alten, neuen Land.


Volker Weidermann fasst in "Wenn ich eine Wolke wäre" Mascha Kalekos späte Jahre zusammen. Zuerst wird ganz kurz ihr Leben bis zur Ausreise nach Amerika im Jahre 1938 geschildert, auch die Jahre in Amerika. 

Ausführlich erzählt der Autor dann aber über jene Zeit im Jahr 1956, in der Mascha nach Deutschland zurückkehrt, "ihre" Stadt Berlin und weitere deutsche Städte besucht und neu entdeckt. 

Kurz reist sie nach Amerika zurück, bevor sie sich mit ihrem Mann Chemjo 1959 in Israel niederlässt. Sie besucht aber einmal im Jahr Europa, v.a. die Schweiz und Deutschland, um Verlegerkontakte zu pflegen.

In dieser Zeit erlebt sie so vieles: das geteilte Berlin, das Wiedersehen mit ihrer Schwester Lea, den Tod ihrer Eltern, ihres Sohnes, später auch den von Chemjo. Ebenso erfährt man vieles Interessantes über die Entwicklung der Buchverlage und der Kontakt mit den Verlegern in den Nachkriegsjahren und über die anderen Künstler, mit denen Mascha in Kontakt stand. 

Es ist nicht nur Maschas Geschichte, sondern auch eine Art Dokumentation über das, was die geflüchteten Menschen bei einem Besuch oder ihrer Rückkehr in Deutschland erwartete. Die dortigen Erlebnisse lösen vielfältige und unterschiedliche Gefühle bei Mascha aus, die sie in ihren Briefen an Chemjo und in ihren Gedichten verarbeitet. Immer wieder werden an passender Stelle ihre Gedichte wiedergegeben, was das zuvor Gelesene sogleich vertiefen lässt. 

Fazit: Feinfühlig erzählt Volker Weidermann Mascha Kalekos Geschichte, mit ihren Gedichten achtsam unterlegt. Leseempfehlung!
4 Sterne.



Donnerstag, 4. Dezember 2025

Top Ten Thursday 04.12.25 - Zehn Buchtitel, die aus vier Wörtern bestehen

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Das es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Zehn Buchtitel, die aus vier Wörtern bestehen

Auf meiner Liste befinden sich Bücher aus den letzten zwei Jahren, die teilweise aber noch suben - ob alle "top" sind, weiss ich also nicht, aber die Titel bestehen jeweils aus vier Wörtern, also Aufgabe erfüllt ;-)  Ich wollte aber auch mal Titel zeigen, die beim TTT noch nicht oft genannt wurden. Eine schöne Aufgabe, ich denke, die fiel allen sehr leicht. Oder doch nicht?





Dienstag, 2. Dezember 2025

Lesemonat November 2025 und Vorschau Dezember

Mit meinem Lesemonat bin ich spät dran und weil der nicht viel hergibt, hab ich mich ausnahmsweise für ein Doppelpost entschieden. Hier also der Monatsrückblick November 2025 und die Monatsvorschau Dezember 2025 in einem Aufguss, da die Vorschau genau so bescheiden ausfällt wie mein Lesemonat.


Anfang November war ich noch guter Dinge, Lesen und Lesungen standen auf dem Programm, auch mit Rezensionen schreiben kam ich sehr gut voran, doch ab Mitte Monat hab ich nur noch wenige Seiten gelesen. So bleibt es bei sechs gelesenen und zwei begonnenen Büchern ("Lindt & Sprüngli 1" und "1913"). 

Dafür war bei den Büchern ein 5-Sterne-Buch dabei, aber auch zweimal ungenügende 3.5-Sterne: "Pi mal Daumen" zog sich und wiederholte sich auch zu sehr, "Wege, die zur Liebe führen" fand ich nicht ganz rund. Die 4-Sterne-Romane waren unterhaltend, das Rätselbuch ist aber ganz schön knifflig! Die Anleitung ist sehr lang, die Fälle hab ich durchgelesen, aber mir fehlte die Zeit, beziehungsweise eher die nötige Geduld, um die Rätsel zu lösen, irgendwann mal setze ich mich in Ruhe dahinter. Das Fünf-Sterne-Buch "Für Polina" ist eine wirklich schöne Geschichte!

Gelesen im November 2025:

 3.5 Sterne
- Wege, die zur Liebe führen von Julie Larsen 
- Pi mal Daumen von Alina Bronsky


4 Sterne
- Winterlicht am Meer von Tanja Janz 
- Wenn ich eine Wolke wäre von Volker Weidermann (Mascha Kaleko und die Reise ihres Lebens - ein Jahr voller Wunder in Berlin 1956) 
- Das Luc Verlain Rätselbuch von Alexander Oetker (40 mörderische Fälle zum Selberlösen)


5 Sterne
- Für Polina von Takis Würger 



In der ersten Novemberwoche besuchte ich die Lesung von Lisa Graf in Kilchberg, die über ihre Lindt & Sprüngli-Reihe sprach. Das war eine sehr schöne Lesung und der Ort toll ausgewählt, da in Kilchberg die Lindt-Fabrik und seit einigen Jahren das Schoggi-Museum steht. Da ist die Geschichte von Lindt & Sprüngli richtig vor Ort spürbar und durch die Rechercheberichte von Lisa Graf war die Lesung äusserst informativ. Leider hab ich es nicht mehr geschafft den ersten Band auszulesen, der mir bisher richtig gut gefällt, viel fehlt nicht mehr. Ein Interview mit ihr werde ich dann im Rahmen meiner Rezensionen zu Band 1 und 2 der "Lindt & Sprüngli"-Reihe veröffentlichen. 

Zwei Tage später stand die nächste Lesung an. Diesmal in Luzern. In einem Bettengeschäft sprach Alexander Oetker über seine Bücher und las aus dem neuen "Luc Verlain"-Band, ausserdem aus "Es kann so schön sein, das Leben". Humorvoll wie der Autor ist, gab es an diesem Abend viel zu lachen. Ihn habe ich vor der Lesung kurz interviewt, ihr findet meine drei eidgenössischen Fragen als Reels in meinem Insta-Account. 

Tags drauf war ich schon wieder unterwegs, diesmal in die Heimat. Wir hatten unser Jahrgängertreffen, welches wir alle fünf Jahre durchführen. Aufgrund der Pandemie fiel das letzte Treffen aus, weshalb die meisten sich erst jetzt nach zehn Jahren wieder gesehen haben. Obwohl mehr als die Hälfte fehlte, waren wir wieder eine grosse Gruppe von fast fünfzig ehemaligen Schulkollegen- und -kolleginnen und wie immer war es ein mega tolles Treffen! Wie immer war auch die Möglichkeit da, mit fast allen kurz zu plaudern, aber gerne hätte man mit den einen oder andern noch ausführlicher gesprochen. Obwohl ich erst morgens um 3:30 Uhr "nach Hause" ging war die Zeit viel zu schnell vorbei! ("Nach Hause": ich konnte vor Ort übernachten, bei meiner Kindergärtnerin, mit der ich immer noch Kontakt habe und die auch sehr gerne liest!)

Die Nacht war kurz und ich bereits Sonntagmittag wieder in Zürich, wo ein Schweizer Insta-Büchermenschen-Treffen anstand. Es war sehr inspirativ, obwohl ich ziemlich, um nicht zu sagen, extrem, müde war... Die Woche drauf war ich zur Grippe-Impfung, die ich dieses Mal sehr gut vertragen habe, und gegen Ende Woche nahm ich an der digitalen Dumont-Blogger-Vorschau teil, die meine Frühjahrs-Neuerscheinungsliste bereits gut gefüllt hat. 

Das Wetter war erstaunlich schön im November, wenn auch kalt. Nebel gabs eher wenig für November. Der erste Schnee schaffte es leider nicht, sich am Boden fest zu setzen, kurze Schneeflockenfälle konnte ich jedoch beobachten. Schnee lag in der Luft, was man auch den Schüler und Schülerinnen anmerkte - ansonsten wars bei der Arbeit schön ruhig, dies sollte auch im Dezember so sein. 

Heute Abend wirds auch schön, aber nicht schön ruhig, sondern eher schön laut, denn ich werde mir mit einer Freundin die "Let's dance"-Show ansehen, die heute und morgen in Zürich gastiert. Darauf freue ich mich schon seit einem Jahr! Letztes Jahr hatte ich kein Ticketglück, weshalb die Vorfreude nun um so grösser ist. Nächste Woche steht dann der traditionelle Christchindlimärt-Besuch mit drei Freundinnen statt, auch jedes Jahr ein lustiges Highlight, da wir uns alle vier zusammen nicht mehr oft sehen. 

In den Dezember nehme ich noch immer dieselben Bücher mit, die schon seit Oktober (teilweise seit Ende September) auf meiner Leseliste liegen. Von daher ist es gut, ist meine Neuerscheinungsliste im Dezember richtig kurz mit nur fünf Titeln. Ein Grund dafür ist u.a. auch, dass eBooks oft früher entscheiden, und mindestens drei Titel bei mir schon auf der Novemberliste standen und einzogen, die erst jetzt als Print erscheinen. Must-Read ist "Mademoiselle Coco", ein zweiter Band. "Single Malt Mörder" werde ich auch lesen, es ist der sechste Band der Reihe, die ich sehr mag. 

"Wenn die Kraniche nach Süden ziehen" hört sich gut an, wann und ob ich es lesen mag, überlege ich mir dann aber erst im Januar. Ein weiteres Buch, das ich nochmals auf die Liste setze, ist "Gott und die Welt" - es sollte theoretisch schon vor eineinhalb Jahren erscheinen, der ET wurde aber mindestens dreimal verschoben. Nun ist es auf den 10. Dezember geplant. Mittlerweile glaube ich das dann aber erst, wenn ich es im Buchhandel auch sehe. 

Neue Bücher im Dezember:



Wie war euer November? 

Habt ihr tolle Bücher gelesen, wart ihr viel unterwegs, seid ihr gesund geblieben?
(Mir gings eigentlich gut bisher, doch seit heute bin ich ein bitzli am "schnuddere".)
(aka ab und zu niesen, die Nase läuft gerade auch äs bitzli)

Und was habt ihr im Dezember vor zu lesen?










Donnerstag, 27. November 2025

Top Ten Thursday 27.11.25 - Zehn liebste Einzelbände aus den letzten zwei Jahren

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Das es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Zehn liebste Einzelbände aus den letzten zwei Jahren 

Zuerst: leider kam ich noch nicht dazu, auf Blogtour der letzten TTT-Frage zu gehen und auch nicht, auf die Kommentare unter meinem Beitrag zu antworten. Ich hole das in den nächsten Tagen noch nach.

Zur heutigen Frage: 
Das war gar nicht so leicht! 
Mein bisheriges Highlight im Jahr 2025 ist "In uns der Ozean", alles weitere zum Jahr 2025 werde ich dann im Jahresrückblick Ende Dezember erzählen. Deshalb habe ich auch entgegen der Fragestellung auch Bücher aus dem Jahr 2023 ausgewählt - vor allem aber, weil ich in diesem und letzten Jahr viele Reihentitel gelesen hatte und die Liste sonst nicht vollbekommen hätte. Es wäre sonst nicht die "liebsten" Einzelbände geworden, einen Tod musste ich also sterben. Hier aber nun meine Bestenliste von 2023, 2024 und 2025 (Stand Ende Oktober): 





Zu den Rezensionen:
- Die Bibliothek der Hoffnung von Kate Thompson
- Ich bin Frida von Caroline Bernard
- In uns der Ozean von Theresia Graw
- Das Glück im Sternbild Zebra von Antoine Laurain
- Fishergirl's Luck von Sharon Gosling
- Book Lovers von Emily Henry
- Tee auf Windsor Castle von Claire Parker
- Auf den Spuren der Königin von Clare Marchant
- Die Kinder von Beauvallon von Bettina Storks
- Die Kinder des Don Arrigo von Ivan Sciapeconi
- Am Horizont wartet die Sonne von Meike Werkmeister
- Das Wunder jenes Sommers von Sarah Steele

Freitag, 21. November 2025

Krimi: Der Doktor und der liebe Mord von René Anour (Tierarzt Severin Herr 1)

Klappentext:
Oh nein. Wie kann man bitte aus Versehen zum Mörder werden? Aber genau das passiert dem schüchternen Tierarzt Severin Herr. Dabei wollte er seinen Chef nicht umbringen. Nicht wirklich, jedenfalls. Es war ein Unfall. Nur wird ihm das kein Mensch glauben. Denn sein Chef, allseits beliebter Medienstar und «Tierfreund der Nation», hat Spendengelder veruntreut und es Severin in die Schuhe geschoben. Jetzt muss Severin nicht nur den Mord vertuschen, sondern auch schnellstens an Geld kommen, um den zur Praxis gehörenden Gnadenhof zu retten. Von unerwarteter Seite kommt der Vorschlag, ins Auftragskillergeschäft einzusteigen. Ein sanfter Tierarzt als Mörder? Allein die Idee erscheint Severin absurd. Aber was tut man nicht alles für seine Tiere?

Wenn man sich das Cover dieses Tierarzt-Krimis genau anschaut, erkennt man, dass es deutlich in Richtung Humor geht. Auch der Klappentext verrät selbiges. Doch dass es in Richtung schwarzer Humor geht, merkt man erst beim Lesen der ersten Kapitel. Mich erinnerte dieser Tierarzt-Krimi an die "Monsieur Comte"-Reihe von Pierre Martin. Auch dort geht es um Auftragsmorde und der "Killer" will hier wie da eigentlich gar nicht morden. Doch von Anfang an:

Der scheue Tierarzt Severin Herr arbeitet in einer Praxis auf einem Gutshof, der altersschwache Tiere aufnimmt. Sein Chef, Professor Thalheim, ist arrogant, intrigant und ein Besserwisser. Das wird ihm - endlich! - zum Verhängnis, als er sich wieder einmal in eine Behandlung einmischt. Der Professor ist tot, glücklicherweise. Aber Severin denkt, er wäre schuld an Thalheims Tod. Damit dessen ungewöhnlicher Tod nicht auffällt, lässt sich Severin einiges einfallen. 

Um den Hof zu halten, braucht Severin aber Geld, viel Geld. Wie er zu diesem kommen soll, für das hat eine Mitarbeiterin, Putzfrau Jedna, eine ihrer Meinung nach super Idee: er soll inoffiziell als Auftragskiller arbeiten, was ihm gar nicht gefällt. Der erste Auftrag lässt auch nicht lange auf sich warten. Doch Severin will erst die Unschuld dieser Person beweisen, bevor er sich auf den Deal einlässt. Derweil hat er dazu noch Kommissarin Helene Sommerfelt-Stur an der Backe, die skeptisch ist, was die Unschuld der Gutshof-Mitarbeitenden betrifft. Viel lieber hätte Severin mit dem umgänglichen Kommissar Albin zu tun, doch der kommt nur selten allein vorbei.

Es ist ein wirklich schräger Krimi mit vielen originellen Figuren. Severin Herr ist ein einfühlsamer Arzt, der sich um die Tiere und auch die Besitzer kümmert, das Herz hat er am rechten Fleck. Jedna ist undurchschaubar. Tierarzt-Gehilfe Tristan kommt daher wie ein hartherziger Rocker, ist aber äusserst sensibel und tierlieb. Von Tierpfleger Leopold hätte ich gerne ein bisschen mehr erfahren. 

Der Schauplatz "Gnadenhof" ist gut gewählt, inhaltlich alles gewollt eine Spur zu überdreht. Der unterhaltende Krimi spielt in der kalten Jahreszeit, von daher wäre jetzt die perfekte Lesezeit für "Der Doktor und der liebe Mord". Und ihr habt keine Ahnung, wie oft ich mir den Titel falsch notierte: an den "lieben Mord" konnte ich mich einfach nicht gewöhnen, bei mir wurde immer "das liebe Vieh" daraus :-)  

Fazit: Ideenreicher, schwarzhumoriger und unterhaltender Krimi. Wer in der Adventszeit eine nicht ganz so besinnliche, aber trotzdem zur Saison passende Lektüre lesen möchte, liegt hier goldrichtig. 
4 Sterne. 





Donnerstag, 20. November 2025

Top Ten Thursday 20.11.25 - Zehn Bücher mit Schauplatz England

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Da es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Bestimme ein Land und zeige zehn Bücher, die ihren Schauplatz dort haben

Ich habe mich für England entschieden - Frankreich wäre auch nett gewesen oder Italien, aber es ist England geworden. 





Kennt ihr die Titel? Und für welches Land habt ihr euch entschieden?