Dienstag, 2. Dezember 2025

Lesemonat November 2025 und Vorschau Dezember

Mit meinem Lesemonat bin ich spät dran und weil der nicht viel hergibt, hab ich mich ausnahmsweise für ein Doppelpost entschieden. Hier also der Monatsrückblick November 2025 und die Monatsvorschau Dezember 2025 in einem Aufguss, da die Vorschau genau so bescheiden ausfällt wie mein Lesemonat.


Anfang November war ich noch guter Dinge, Lesen und Lesungen standen auf dem Programm, auch mit Rezensionen schreiben kam ich sehr gut voran, doch ab Mitte Monat hab ich nur noch wenige Seiten gelesen. So bleibt es bei sechs gelesenen und zwei begonnenen Büchern ("Lindt & Sprüngli 1" und "1913"). 

Dafür war bei den Büchern ein 5-Sterne-Buch dabei, aber auch zweimal ungenügende 3.5-Sterne: "Pi mal Daumen" zog sich und wiederholte sich auch zu sehr, "Wege, die zur Liebe führen" fand ich nicht ganz rund. Die 4-Sterne-Romane waren unterhaltend, das Rätselbuch ist aber ganz schön knifflig! Die Anleitung ist sehr lang, die Fälle hab ich durchgelesen, aber mir fehlte die Zeit, beziehungsweise eher die nötige Geduld, um die Rätsel zu lösen, irgendwann mal setze ich mich in Ruhe dahinter. Das Fünf-Sterne-Buch "Für Polina" ist eine wirklich schöne Geschichte!

Gelesen im November 2025:

 3.5 Sterne
- Wege, die zur Liebe führen von Julie Larsen 
- Pi mal Daumen von Alina Bronsky


4 Sterne
- Winterlicht am Meer von Tanja Janz 
- Wenn ich eine Wolke wäre von Volker Weidermann (Mascha Kaleko und die Reise ihres Lebens - ein Jahr voller Wunder in Berlin 1956) 
- Das Luc Verlain Rätselbuch von Alexander Oetker (40 mörderische Fälle zum Selberlösen)


5 Sterne
- Für Polina von Takis Würger 



In der ersten Novemberwoche besuchte ich die Lesung von Lisa Graf in Kilchberg, die über ihre Lindt & Sprüngli-Reihe sprach. Das war eine sehr schöne Lesung und der Ort toll ausgewählt, da in Kilchberg die Lindt-Fabrik und seit einigen Jahren das Schoggi-Museum steht. Da ist die Geschichte von Lindt & Sprüngli richtig vor Ort spürbar und durch die Rechercheberichte von Lisa Graf war die Lesung äusserst informativ. Leider hab ich es nicht mehr geschafft den ersten Band auszulesen, der mir bisher richtig gut gefällt, viel fehlt nicht mehr. Ein Interview mit ihr werde ich dann im Rahmen meiner Rezensionen zu Band 1 und 2 der "Lindt & Sprüngli"-Reihe veröffentlichen. 

Zwei Tage später stand die nächste Lesung an. Diesmal in Luzern. In einem Bettengeschäft sprach Alexander Oetker über seine Bücher und las aus dem neuen "Luc Verlain"-Band, ausserdem aus "Es kann so schön sein, das Leben". Humorvoll wie der Autor ist, gab es an diesem Abend viel zu lachen. Ihn habe ich vor der Lesung kurz interviewt, ihr findet meine drei eidgenössischen Fragen als Reels in meinem Insta-Account. 

Tags drauf war ich schon wieder unterwegs, diesmal in die Heimat. Wir hatten unser Jahrgängertreffen, welches wir alle fünf Jahre durchführen. Aufgrund der Pandemie fiel das letzte Treffen aus, weshalb die meisten sich erst jetzt nach zehn Jahren wieder gesehen haben. Obwohl mehr als die Hälfte fehlte, waren wir wieder eine grosse Gruppe von fast fünfzig ehemaligen Schulkollegen- und -kolleginnen und wie immer war es ein mega tolles Treffen! Wie immer war auch die Möglichkeit da, mit fast allen kurz zu plaudern, aber gerne hätte man mit den einen oder andern noch ausführlicher gesprochen. Obwohl ich erst morgens um 3:30 Uhr "nach Hause" ging war die Zeit viel zu schnell vorbei! ("Nach Hause": ich konnte vor Ort übernachten, bei meiner Kindergärtnerin, mit der ich immer noch Kontakt habe und die auch sehr gerne liest!)

Die Nacht war kurz und ich bereits Sonntagmittag wieder in Zürich, wo ein Schweizer Insta-Büchermenschen-Treffen anstand. Es war sehr inspirativ, obwohl ich ziemlich, um nicht zu sagen, extrem, müde war... Die Woche drauf war ich zur Grippe-Impfung, die ich dieses Mal sehr gut vertragen habe, und gegen Ende Woche nahm ich an der digitalen Dumont-Blogger-Vorschau teil, die meine Frühjahrs-Neuerscheinungsliste bereits gut gefüllt hat. 

Das Wetter war erstaunlich schön im November, wenn auch kalt. Nebel gabs eher wenig für November. Der erste Schnee schaffte es leider nicht, sich am Boden fest zu setzen, kurze Schneeflockenfälle konnte ich jedoch beobachten. Schnee lag in der Luft, was man auch den Schüler und Schülerinnen anmerkte - ansonsten wars bei der Arbeit schön ruhig, dies sollte auch im Dezember so sein. 

Heute Abend wirds auch schön, aber nicht schön ruhig, sondern eher schön laut, denn ich werde mir mit einer Freundin die "Let's dance"-Show ansehen, die heute und morgen in Zürich gastiert. Darauf freue ich mich schon seit einem Jahr! Letztes Jahr hatte ich kein Ticketglück, weshalb die Vorfreude nun um so grösser ist. Nächste Woche steht dann der traditionelle Christchindlimärt-Besuch mit drei Freundinnen statt, auch jedes Jahr ein lustiges Highlight, da wir uns alle vier zusammen nicht mehr oft sehen. 

In den Dezember nehme ich noch immer dieselben Bücher mit, die schon seit Oktober (teilweise seit Ende September) auf meiner Leseliste liegen. Von daher ist es gut, ist meine Neuerscheinungsliste im Dezember richtig kurz mit nur fünf Titeln. Ein Grund dafür ist u.a. auch, dass eBooks oft früher entscheiden, und mindestens drei Titel bei mir schon auf der Novemberliste standen und einzogen, die erst jetzt als Print erscheinen. Must-Read ist "Mademoiselle Coco", ein zweiter Band. "Single Malt Mörder" werde ich auch lesen, es ist der sechste Band der Reihe, die ich sehr mag. 

"Wenn die Kraniche nach Süden ziehen" hört sich gut an, wann und ob ich es lesen mag, überlege ich mir dann aber erst im Januar. Ein weiteres Buch, das ich nochmals auf die Liste setze, ist "Gott und die Welt" - es sollte theoretisch schon vor eineinhalb Jahren erscheinen, der ET wurde aber mindestens dreimal verschoben. Nun ist es auf den 10. Dezember geplant. Mittlerweile glaube ich das dann aber erst, wenn ich es im Buchhandel auch sehe. 

Neue Bücher im Dezember:



Wie war euer November? 

Habt ihr tolle Bücher gelesen, wart ihr viel unterwegs, seid ihr gesund geblieben?
(Mir gings eigentlich gut bisher, doch seit heute bin ich ein bitzli am "schnuddere".)
(aka ab und zu niesen, die Nase läuft gerade auch äs bitzli)

Und was habt ihr im Dezember vor zu lesen?










Donnerstag, 27. November 2025

Top Ten Thursday 27.11.25 - Zehn liebste Einzelbände aus den letzten zwei Jahren

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Das es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Zehn liebste Einzelbände aus den letzten zwei Jahren 

Zuerst: leider kam ich noch nicht dazu, auf Blogtour der letzten TTT-Frage zu gehen und auch nicht, auf die Kommentare unter meinem Beitrag zu antworten. Ich hole das in den nächsten Tagen noch nach.

Zur heutigen Frage: 
Das war gar nicht so leicht! 
Mein bisheriges Highlight im Jahr 2025 ist "In uns der Ozean", alles weitere zum Jahr 2025 werde ich dann im Jahresrückblick Ende Dezember erzählen. Deshalb habe ich auch entgegen der Fragestellung auch Bücher aus dem Jahr 2023 ausgewählt - vor allem aber, weil ich in diesem und letzten Jahr viele Reihentitel gelesen hatte und die Liste sonst nicht vollbekommen hätte. Es wäre sonst nicht die "liebsten" Einzelbände geworden, einen Tod musste ich also sterben. Hier aber nun meine Bestenliste von 2023, 2024 und 2025 (Stand Ende Oktober): 





Zu den Rezensionen:
- Die Bibliothek der Hoffnung von Kate Thompson
- Ich bin Frida von Caroline Bernard
- In uns der Ozean von Theresia Graw
- Das Glück im Sternbild Zebra von Antoine Laurain
- Fishergirl's Luck von Sharon Gosling
- Book Lovers von Emily Henry
- Tee auf Windsor Castle von Claire Parker
- Auf den Spuren der Königin von Clare Marchant
- Die Kinder von Beauvallon von Bettina Storks
- Die Kinder des Don Arrigo von Ivan Sciapeconi
- Am Horizont wartet die Sonne von Meike Werkmeister
- Das Wunder jenes Sommers von Sarah Steele

Freitag, 21. November 2025

Krimi: Der Doktor und der liebe Mord von René Anour (Tierarzt Severin Herr 1)

Klappentext:
Oh nein. Wie kann man bitte aus Versehen zum Mörder werden? Aber genau das passiert dem schüchternen Tierarzt Severin Herr. Dabei wollte er seinen Chef nicht umbringen. Nicht wirklich, jedenfalls. Es war ein Unfall. Nur wird ihm das kein Mensch glauben. Denn sein Chef, allseits beliebter Medienstar und «Tierfreund der Nation», hat Spendengelder veruntreut und es Severin in die Schuhe geschoben. Jetzt muss Severin nicht nur den Mord vertuschen, sondern auch schnellstens an Geld kommen, um den zur Praxis gehörenden Gnadenhof zu retten. Von unerwarteter Seite kommt der Vorschlag, ins Auftragskillergeschäft einzusteigen. Ein sanfter Tierarzt als Mörder? Allein die Idee erscheint Severin absurd. Aber was tut man nicht alles für seine Tiere?

Wenn man sich das Cover dieses Tierarzt-Krimis genau anschaut, erkennt man, dass es deutlich in Richtung Humor geht. Auch der Klappentext verrät selbiges. Doch dass es in Richtung schwarzer Humor geht, merkt man erst beim Lesen der ersten Kapitel. Mich erinnerte dieser Tierarzt-Krimi an die "Monsieur Comte"-Reihe von Pierre Martin. Auch dort geht es um Auftragsmorde und der "Killer" will hier wie da eigentlich gar nicht morden. Doch von Anfang an:

Der scheue Tierarzt Severin Herr arbeitet in einer Praxis auf einem Gutshof, der altersschwache Tiere aufnimmt. Sein Chef, Professor Thalheim, ist arrogant, intrigant und ein Besserwisser. Das wird ihm - endlich! - zum Verhängnis, als er sich wieder einmal in eine Behandlung einmischt. Der Professor ist tot, glücklicherweise. Aber Severin denkt, er wäre schuld an Thalheims Tod. Damit dessen ungewöhnlicher Tod nicht auffällt, lässt sich Severin einiges einfallen. 

Um den Hof zu halten, braucht Severin aber Geld, viel Geld. Wie er zu diesem kommen soll, für das hat eine Mitarbeiterin, Putzfrau Jedna, eine ihrer Meinung nach super Idee: er soll inoffiziell als Auftragskiller arbeiten, was ihm gar nicht gefällt. Der erste Auftrag lässt auch nicht lange auf sich warten. Doch Severin will erst die Unschuld dieser Person beweisen, bevor er sich auf den Deal einlässt. Derweil hat er dazu noch Kommissarin Helene Sommerfelt-Stur an der Backe, die skeptisch ist, was die Unschuld der Gutshof-Mitarbeitenden betrifft. Viel lieber hätte Severin mit dem umgänglichen Kommissar Albin zu tun, doch der kommt nur selten allein vorbei.

Es ist ein wirklich schräger Krimi mit vielen originellen Figuren. Severin Herr ist ein einfühlsamer Arzt, der sich um die Tiere und auch die Besitzer kümmert, das Herz hat er am rechten Fleck. Jedna ist undurchschaubar. Tierarzt-Gehilfe Tristan kommt daher wie ein hartherziger Rocker, ist aber äusserst sensibel und tierlieb. Von Tierpfleger Leopold hätte ich gerne ein bisschen mehr erfahren. 

Der Schauplatz "Gnadenhof" ist gut gewählt, inhaltlich alles gewollt eine Spur zu überdreht. Der unterhaltende Krimi spielt in der kalten Jahreszeit, von daher wäre jetzt die perfekte Lesezeit für "Der Doktor und der liebe Mord". Und ihr habt keine Ahnung, wie oft ich mir den Titel falsch notierte: an den "lieben Mord" konnte ich mich einfach nicht gewöhnen, bei mir wurde immer "das liebe Vieh" daraus :-)  

Fazit: Ideenreicher, schwarzhumoriger und unterhaltender Krimi. Wer in der Adventszeit eine nicht ganz so besinnliche, aber trotzdem zur Saison passende Lektüre lesen möchte, liegt hier goldrichtig. 
4 Sterne. 





Donnerstag, 20. November 2025

Top Ten Thursday 20.11.25 - Zehn Bücher mit Schauplatz England

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Da es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Bestimme ein Land und zeige zehn Bücher, die ihren Schauplatz dort haben

Ich habe mich für England entschieden - Frankreich wäre auch nett gewesen oder Italien, aber es ist England geworden. 





Kennt ihr die Titel? Und für welches Land habt ihr euch entschieden?

Donnerstag, 13. November 2025

Herzlauschen von Nicole und Uli Swidler

Klappentext:
Tessa Boden steht als Sopranistin auf den größten Bühnen der Welt. Überall verzaubert die sympathische, 45-jährige Sängerin ihr Publikum. Ihren Ruhm bezahlt sie mit einem Leben aus dem Koffer und einer damit einhergehenden großen Einsamkeit. Bei einem Benefizkonzert in der Berliner Philharmonie wendet sich ihr Schicksal. Ein faszinierender Mann sitzt in der ersten Reihe. Weder klatscht er Beifall, noch scheint ihn ihre musikalische Darbietung sonderlich zu faszinieren. Stattdessen beobachtet er sie eindringlich und zeichnet unaufhörlich in seinen Skizzenblock. Tessa ist irritiert und spürt doch eine magische Anziehungskraft, sodass sie bald nur noch für ihn singt. Beim Hinausgehen verliert der geheimnisvolle Mann zwei Zeichnungen, bei deren Anblick Tessa der Atem stockt. Entschlossen, mehr über ihn herauszufinden, folgt sie ihm. Ohne zu ahnen, dass ihre Welt niemals mehr so sein wird wie zuvor.


Als Sopranistin Tessa in Berlin auf der Bühne steht, geht es ihr nicht so gut. Sie versucht es zu überspielen, doch ein Zuschauer in der ersten Reihe scheint direkt in sie hinein zu sehen. Tessa findet seinen Blick und dass er immer wieder in sein Notizbuch zu zeichnen scheint, jedoch respektlos und äusserst verwirrend. Trotzdem ist sie berührt und geht ihm später inkognito in eine Bar nach. Dort merkt sie, dass Paul gehörlos ist, aber beide schaffen es nicht, sich anzusprechen.

Dennoch werden sie sich wiedersehen, auch wenn Tessa tags darauf wieder nach New York fliegt, wo sie lebt. Ihr Manager Fabian, der seit 27 Jahren mit ihr arbeitet, hat Tessa einen straffen Auftrittsplan verschafft und wartet auf die Zusage auf ein grosses, neues Projekt. Sie fühlt sich davon bedrängt, möchte gerne mal eine Pause machen, doch Fabian scheint dies nicht zu verstehen. 

Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht von Tessa und Paul erzählt. Während für Tessa Musik und Töne das ganze Leben sind, aus dem Paul ausgeschlossen ist, erkennt er dafür auf einen Blick die Charaktere der Menschen. Diese beiden gegensätzlichen Figuren sich gegenüberzustellen, ist ein toller Schachzug des Autorenpaares, Nicole und Uli Swidler.
 
Was für die eine Figur völlig normal ist, ist für die andere Figur eine riesige Herausforderung. Einige Szenen, die in New York spielen, zeigen dies deutlich. Wie sich die beiden dennoch annähern und welche Vergangenheit die beiden haben, erzählen die Swidlers sehr feinfühlig und respektvoll. 

Es ist ein Roman, der noch lange nachhallt und die Leserinnen und Leser tief berührt. Mich erinnerte er stark an den Film, die Musik und das Buch "Jenseits der Stille", in dem es unter anderem auch um Gehörlosigkeit geht und noch jahrelang in Erinnerung bleibt. Sicherlich wird dies "Herzlauschen" auch gelingen, das hab ich so im Gefühl, denn am liebsten würde man allen von diesem Roman vorschwärmen, und dabei gleich den ganzen Inhalt schildern, denn da ist noch so viel mehr verarbeitet als bisher verraten. 

Fazit: "Herzlauschen" überzeugt durch authentische Charaktere und einen gefühlvollen Schreibstil, der durch die interessante Geschichte trägt. 
5 Sterne.

Mittwoch, 12. November 2025

1000 letzte Dates von Anna Dushime

Klappentext:

Anna ist 36, war mal verlobt, lebt getrennt vom Vater ihres Kindes und wagt sich nach 12 Jahren wieder aufs Dating-Parkett. Sie hat keine Ahnung von Dating-Apps, Polyamorie und der aktuellen Ghosting-Etikette – jetzt will sie herausfinden, ob beim Dating wirklich der Weg das Ziel ist. Wir begleiten Anna beim Sinnieren über Liebe, die besten Date-Orte und die angebliche Bindungsangst ihrer Generation. Und bei ihren Dates: Bei manchen Begegnungen kommt sie an ihre Grenzen, bei fast allen lernt sie etwas über sich. Ist sie verklemmter als gedacht? Oder doch gar nicht so feministisch? Sucht sie den Mann fürs Leben oder nur ein bisschen Spaß? In ihrem Kampf gegen die Großstadteinsamkeit begegnet sie nervigen Fuckboys, verkappten Rassisten, Pick-Up-Artists und anderen schrägen Zeitgenossen. Das ist skurril, unterhaltsam und lehrreich – wir lernen etwa, wie man es nicht machen sollte. Und wir erfahren, was 2025 in Sachen Dating klargeht, was gar nicht geht und was zumindest eine gute Geschichte hergibt. 


Bereits beim Vorwort musste ich bei diesem Satz laut lachen: "Das ist für mich der endgültige Beweis, dass man sich seine Sexualität wahrlich nicht aussuchen kann, denn sonst stünde ich ganz sicher nicht auf Männer". Rasant und schonungslos geht es weiter.

"Daten macht Spass, wenn man es nicht zu ernst nimmt". Das ist das Fazit von Autorin Anna Dushime, die ihre gefühlt "1000 letzte Dates" Revue passieren lässt. Sie ist Mitte Dreissig, hat einen Sohn und lebt getrennt vom Vater des Kindes in Berlin. 

Erst plaudert sie allgemein ein wenig über einige bemerkenswerte Dates, dann erstellt sie subjektive Toplisten. In welchen deutschen Städten datet es sich am besten? Welche Locations (wie Kneipen, Bars, etc.) eignen sich am besten für ein Date? Welches ist der beste Tag für ein Date? Die Autorin erzählt weiter von Singlebörsen wie Hochzeiten oder Arbeitsplätze, über Freundschaft plus, Dating Apps, wer ihrer Meinung nach Getränke und Essen beim Date bezahlen sollte, Schönheits-OPs und sehr vieles mehr. 

Anna Dushime macht das auf eine äussert humorvolle, aber auch brutal ehrliche und persönliche Art und Weise. Langweilig wird es nie, denn das Buch ist äusserst witzig geschrieben.

Es hat meiner Meinung nach nur ein Manko, als Gen X-Vertretung bin ich wohl einfach zu alt dafür und hab leider oft nur Bahnhof verstanden bei den unendlich vielen englischen Wörtern aka "Berliner-Hypster-Speech". Wer diesen Slang versteht hat und/oder unter Vierzig ist, hat wahrscheinlich keine Mühe damit.

Fazit: Gute und schlechte Dates - an diesen und ihrer Erkenntnis daraus, lässt die Autorin die Leser:innen in "1000 letzte Dates" humorvoll teilhaben. 
3.5 Sterne.


Dienstag, 11. November 2025

Liaisons von Céline Robert

Klappentext:
Lauren und Jean sind schon lange verheiratet. Sie begehren sich immer noch, doch Lauren hat sich einen Liebhaber genehmigt: ihren Kollegen Maxime. Es plagt sie nicht das geringste schlechte Gewissen. Sie nimmt sich von Maxime, was sie möchte, und sie bestimmt die Regeln. Das irritiert Maxime, der von Frauen anderes gewohnt ist. Noch mehr würde er sich wundern, wenn er wüsste, von wem seine Frau Nadia derweil träumt.





Es machte unheimlich Spass diese sinnliche und ideenreiche Geschichte zu lesen. Bei Nadia kommt man ins Schmunzeln. Doch halt, Nadias Geschichte kommt erst in der Mitte vor. 

Das Buch beginnt mit der Erzählung von Lauren, wie sie sich in der Ehe fühlt und wie sie Maxime kennenlernt. Danach geht es weiter mit Maxime, er wiederholt kurz wie er Lauren kennengelernt hat und wie seine Ehe mit Nadia sehr frei ist, doch Nadia sich in letzter Zeit verändert hat. Weiter geht es dann eben mit Nadia, die über ihre aktuelle Lebensphase spricht. Es folgt die Story von Emma, die gleich zwei Menschen kennenlernt. 

Die Figuren sind alle toll gezeichnet. Beginnen wir mit Jean, charismatisch und ein sehr taktiler Mensch. Er beschenkt seine Frau Lauren gern. Die Geschenke ihres Mannes gefallen ihr zwar, aber sie fühlt sich komischerweise verpflichtet. Er sieht sie, gibt ihr Aufmerksamkeit - aber sie ist im Zwiespalt, fühlt sich zu stark gebunden. Lauren und Maxime arbeiten in derselben Firma. Maxime ist oberflächlich, flirtet gern. Lauren hat Lust und will was Neues erleben und lässt sich aufs Flirten ein, allerdings nach ihren Regeln, mit denen Maxime erst mal klar kommen muss. Maximes Frau Nadia hat zielstrebig ihre Ziele erreicht und hat jetzt ein Burnout. War ihre Zielstrebigkeit das alles wert? Dann Emma, die der glücklichste Mensch sein will. Doch was es heisst, glücklicher als andere zu sein, weiss sie eigentlich selbst nicht. 

"Liaisons" ist toll und kreativ erzählt. Einer nach dem andern bricht aus seinem normalen Leben aus, sucht neue Freiheiten und verbindet sich mit einer anderen Figur. Wie in einem in Kreisform gelegtem Dominospiel, aber am Ende sind fast alle irgendwie auch miteinander verwoben. Der Schauplatz Paris, die Cité de l'amour, passt perfekt.

Fazit: Man muss es einfach so schnell wie möglich auslesen, diesen unglaublich kreativen, sinnlichen und amüsanten Roman, weil diese Domino-Kreis-Story derart fasziniert, dass man unbedingt wissen muss, wie es weitergeht. Man kann es einfach nicht aus der Hand legen -  aber da es nicht zu lang ist, ist dies gar kein Problem. Absolut lesenswert! 
5 Sterne.


Donnerstag, 6. November 2025

Top Ten Thursday 06.11.25 - Zehn Titel, in denen Nacht oder Nebel vorkommen

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Das es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Zeige zehn Buchtitel, in denen die Wörter Nacht oder Nebel vorkommen. 

Erstaunlicherweise hab ich nur drei Titel gefunden, in denen das Wort "Nebel" vorkommt. Ich dachte, es wären mehr. Dafür war die Auswahl bei der "Nacht" sehr gross. Es sind vor allem Krimis, aber auch ein historischer Roman und drei Romane, die ich gefunden habe. 


 


 


Kennt ihr einige Bücher bzw. die Reihen aus meiner Auswahl?