Dienstag, 25. Juli 2023

Sommertage im Quartier Latin von Lily Martin

Klappentext:
Lola Mercier ist lange rastlos in der Welt herumgereist. Als ihre Großmutter Rose jedoch überraschend verschwindet, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Paris. Mit gemischten Gefühlen begibt sie sich auf Spurensuche im Quartier Latin, dem Viertel ihrer Kindheit und Jugend. Hier begegnet sie alten Bekannten wieder – wie der betagten Opernsängerin Jacobine oder dem Verkäufer Pierre, der seine Lebkuchenherzen mit klugen Sprüchen verziert. Vor allem aber verbringt Lola viel Zeit im Café des Artisans. Es ist das Herz des Viertels, hier gibt es die besten Croissants und den leckersten Café au Lait. Mit dem Besitzer Fabien verbindet Lola eine kleine romantische Erinnerung. Aber das ist lange her, und Lola will eigentlich bald weiterziehen. Doch sie ahnt nicht, wie sehr dieser Sommer in Paris ihr Leben verändern wird.


Es hörte sich nach einem sommerlich frischen Roman an, auch mit der Hoffnung, er sei auch ein bisschen mit Pariser Charme garniert, dieser Roman von Lily Martin.

Doch die Geschichte nimmt erst Fahrt an, als Lola im Café des Artisans zu arbeiten beginnt, und das ist erst Ende des zweiten Drittels der Fall. 

Auch hier gäbe es Ansätze zu eigentlich sehr interessanten Figuren, doch sie bleiben, genau wie die Story, sehr oberflächlich. Die Charaktere sind oft auch sperrig, besonders die beiden Protagonisten. Fabien ist oft sehr harsch, man kann zwar irgendwie verstehen wieso, doch andererseits hätte ich mir ein anderes Verhalten erwünscht. Wäre er nicht so harsch, sondern mehr tollpatschig, dann hätte ich ihn eventuell besser verstanden. Lola hat, kaum in Paris, plötzlich Probleme mit ihrem "Sein. Sie ging damals weg von Paris, wollte die Welt sehen, ist irgendwo hängen geblieben und merkt nun plötzlich, dass es eher ein Davonlaufen war. Beide wollten studieren, haben abgebrochen - Fabien anscheinend seinen Traumberuf gefunden, Lola noch nicht (oder doch?). Aber auch darüber wird nicht gesprochen - wieso kam Fabien zum Kochen und gab Geschichte auf? Man liest zwar, dass er gerne kocht, er es von der Mutter lernte, so wie Lola das Backen im Hotel lernte, aber dass die beiden das wirklich lieben, das spürte ich nicht, es kam nicht rüber. 

Mir war "Sommertage im Qurtier Latin" zu oberflächlich, den Charme suchte ich vergeblich. Lily Martin ist ein Pseudonym der Autorin Anne Stern - ich fand "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" schon oberflächlich und langatmig und wollte es mit "Sommertage im Quartier Latin" probieren, aber auch hier konnte mich die Autorin nicht überzeugen. So schnell werde ich nichts mehr von ihr lesen. 

Diese "Sommertage" erinnern mich sehr an "Frühling in Paris" von Fiona Blum". Die Geschichte ist sehr ähnlich, aber Fiona Blums Version hat mehr Inhalt, mehr Tiefe, mehr Gefühl und mehr Charme. Wer also Lust auf eine Paris-Geschichte hat, greift lieber zum "Frühling in Paris".

Fazit: Nett, aber nicht mehr. 
3 Punkte. 


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