Dienstag, 4. Oktober 2022

Lebe deine Traum von Petra Durst-Benning (Die Köchin 1)

Klappentext:
»Bon appétit!« Wenn Fabienne die Gäste des Schleusenwärterhauses bewirtet, ist sie glücklich. Schließlich gibt es bei ihnen das beste Essen am ganzen Canal du Midi: Fabiennes Maman kocht zwar mit den einfachsten Zutaten, aber eben auch mit Liebe und Leidenschaft. Was könnte es Schöneres geben, als von ihr zu lernen? Nur der Gedanke an ihren Geliebten Eric lässt Fabienne gelegentlich von der großen weiten Welt träumen. Als ihre Mutter unerwartet stirbt und der Vater eine neue Frau ins Haus holt, brennt die Minderjährige mit Eric durch. Schon bald lässt der sie bedenkenlos im Stich, und Fabienne muss allein für sich sorgen: Mit großem Glück findet sie Arbeit als Küchenhilfe in einem Weingut. Mit Stéphanie, der charismatischen Tochter des Hauses, verbindet sie schnell eine ungewöhnliche Freundschaft. Fabiennes Zukunft scheint rosig, doch dann schlägt das Schicksal grausam zu - und nichts ist mehr, wie es war.


Erst dachte ich ja, dass diese Reihe in der Gegenwart stattfindet - auf dem Klappentext und auf den ersten Seiten weist nichts darauf hin, dass "Lebe deinen Traum" eben doch ein historischer Roman ist. Zudem war die Sprache so modern, dass man auch später, wenn man die Zeitspanne kennt, nicht merkt, dass die Story vor über 120 Jahren, ab 1880, am Canal du Midi in der Nähe von Carcasonne angesiedelt ist. Ich hätte mir eine an die Zeit angepasste Sprache gewünscht. 

Fabienne liebt es mit ihrer Mutter zu kochen und die Schiffer zu verköstigen. Doch bald schon steht sie allein am Herd und wird immer unglücklicher. Nicht wegen dem Kochen, nur wegen den Umständen. So wundert es auch nicht, dass sie sich bald auf und davon macht. 

Bis dahin plätschert der Roman vor sich hin. Erst als ein zweiter Erzählstrang beginnt, der sich um eine "Flamencotänzerin" dreht und sich Fabienne mit ihr anfreundet, wird die Geschichte temporeicher. Ab da konnte ich dann den Roman auch kaum mehr aus der Hand legen.

Fabienne kommt ziemlich rum im Lande und gemeinsam mit ihr lernen wir die Geschichte der kochenden Frauen in Frankreich kennen. Das Land ist berühmt für ihre Champagner-Witwen, aber dass damals Frauen und Mütter, die "mères", für ihre Küche bzw. Restaurant bekannt waren und ausgezeichnet wurden, war mir nicht bekannt. 

Alles rund ums Kochen fand ich sehr interessant, auch alles Historische rund um den Kanal. Andere Dinge konnten mich aber nicht überzeugen. Jemand, der bloss ein paar Wochen Flamencounterricht genommen hat, ist nicht in der Lage vor Publikum aufzutreten und regelmässig schon mal gar nicht. Da mag die Begabung noch so gross sein, das ist schlicht nicht möglich in so kurzer Zeit. Die Figur der "Tänzerin" ist eh schwierig. Anfangs mochte ich sie, doch dann ganz schnell nicht mehr. Ich bin gespannt, ob ihr ihre Art nicht bald im Wege steht und zum Verhängnis wird. 

Zum Glück ist Fabienne um einiges sympathischer und auch viele ihrer Weggefährten sind interessante Figuren. 

Trotz meiner Kritikpunkte habe ich Fabienne gerne auf ihren Fahrten auf dem Kanal, auf der Aude und auf sämtliche anderen Reisen begleitet und litt und fieberte an bestimmten Stellen mit ihr mit. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und ob ihre Träume und Wünsche eines Tages in Erfüllung gehen. 

Fazit: Ereignisreicher Auftakt und unterhaltende Reise durch Frankreichs Küchen mit "Mademoiselle bon appétit".  
4 Punkte. 


Reihenfolge:
Band 1: Lebe deinen Traum
Band 2: 
Band 3:

4 Kommentare:

  1. Servus Anya,
    oh, dass die geschichte in der Vergangenheit spielt wusste ich auch nicht, obwohl ich im Fan Forum der Autorin bin.
    Ich warte noch auf mein Büchereibuch....
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina
      schön, dass nicht nur ich davon überrascht bin :-)

      Ich drück dir die Daumen, dass du nicht allzu lange warten musst.
      Liebe Grüsse
      Anya

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  2. Ich hab's gerade ausgelesen und muss sagen - das kann sie eigentlich besser, die Frau Durst-Benning! Ich hatte auch irgendwie das Gefühl, dass die Geschichte nicht "fertig" erzählt war. Es gab zwar keinen Cliffhänger, aber die Story ist aus meiner Sicht noch gar nicht so richtig in Gang. Außerdem ist mir alles ein bissle zu glatt gegangen - aber trotzdem bin ich gespannt, wie's weitergeht. Ich bin halt einfach ein Fan und mag den Schreibstil der Autorin gern, auch wenn mir die Bücher, die in der deutschen Provinz spielen, besser gefallen haben.

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    1. Liebe Domic
      ich weiss, was du meinst. Wahrscheinlich hast du es so ähnlich empfunden, wie ich den ersten Band der Lütteby-Reihe von Gabriella Engelmann. So "schlimm" wie dort habe ich es nicht empfunden, da hier ja doch gewisse Lebensabschnitte zu Ende waren.

      Liebe Grüsse
      Anya

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