Samstag, 15. Mai 2021

Krimi: Der Donnerstagsmordclub von Richard Osman (Mordclub 1)

Klappentext:
Man möchte meinen, so eine luxuriöse Seniorenresidenz in der idyllischen Grafschaft Kent sei ein friedlicher Ort. Das dachte auch die fast achtzigjährige Joyce, als sie in Coopers Chase einzog. Bis sie Elizabeth, Ron und Ibrahim kennenlernt oder, anders gesagt, eine ehemalige Geheimagentin, einen ehemaligen Gewerkschafts-führer und einen ehemaligen Psychiater. Sie wird Teil ihres Clubs, der sich immer donnerstags im Puzzlezimmer trifft, um ungelöste Kriminalfälle aufzuklären. Als dann direkt vor ihrer Haustür ein Mord verübt wird, ist der Ermittlungseifer der vier Senioren natürlich geweckt, und selbst der Chefinspektor der lokalen Polizeidienststelle kann nur über ihren Scharfsinn staunen.


Generell mag ich ja Krimis mit kauzigen ermittelnden Senioren. Deshalb sprach mich "Der Donnerstagsmordclub" auch sofort an. 

Elizabeth, Ron, Ibrahim und die neu zum Club gekommene Joyce wühlen sich durch Akten alter ungelöster Fälle, sogenannten Cold Cases. Doch plötzlich haben sie es mit einem ganz aktuellen, sozusagen direkt vor ihrer Haustüre verübten Mord zu tun. Ob das Opfer wohl derjenige ist, der fest damit rechnet umgebracht zu werden? 

Es geht hier um die Machenschaften von einem Bauunternehmer und seinen "Freunden". Direkt neben der Seniorenresidenz soll gebaut werden. Dafür müsste nicht nur ein Bauer sein Land verkaufen, auch der Friedhof eines ehemaligen Klosters soll für das Vorhaben weichen. Widerstand dagegen formiert sich hauptsächlich aus der Residenz, aber auch andere sind dagegen - und auch hier scheint ein alter Fall für den Mord verantwortlich zu sein.  

Die Polizei, hauptsächlich vertreten von DCI Chris Hudson und PC Donna de Freitas, wollen sich zu Beginn noch gegen die Einmischung vom Donnerstagsmordclub wehren, doch sie merken schnell, dass sie keine Chance gegen die einfallsreichen und gewieften vier rüstigen Senioren haben. Und bald schon freuen sich Chris und Donna auf die Informationen, mit denen sie versorgt werden. 

Richard Osmans Schreibstil ist toll. Er hat einen tollen Humor und erzählt eigentlich brillant. 

Aber leider eben auch extrem ausschweifend, was die Sache ungemein in die Länge zieht. So lieb man die Crew gewinnt, so hart ist es, ihnen treu zu bleiben. Die Figuren sind köstlich gezeichnet, teilweise herrlich ironisch beschrieben, so dass man sie sich bildlich vorstellen kann und bei einigen froh ist, ihnen nicht real begegnen zu müssen - Ian zum Beispiel. 

Schlussendlich hab ich den 464-seitigen Krimi nur zu Ende gelesen, weil mir der Schreibstil so gut gefiel. Ausserdem wartet der Autor noch mit der einen oder anderen Überraschungen auf, denn praktisch jeder der Beteiligten hat auf die eine oder andere Art und Weise, manchmal sogar wortwörtlich, noch selbst eine Leiche versteckt - alles also sehr geheimnisvoll. 

Fazit: Alte Fälle und neue Morde - ein sehr amüsanter, aber zu ausschweifender und dadurch sehr langatmiger Cosy Krimi. 
3 Punkte. 


8 Kommentare:

  1. Hallo Anya,
    ich habe dich sccon vermisst! Alles gut?
    Der April hat mir so gute Bücher gebracht, aber im Mai mühe ich mich mit manchen ganz ordentlich...so schade! Und auch bei diesem hier hast du dich etwas gelangweilt...das ist schade!
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina
      ja, alles gut - hab bei FB/Insta was dazu geschrieben und bisschen ausführlicher kommts dann im Monatsrückblick.
      Mir geht es genau gleich - nach einem überdurchschnittlich tollen April, hatte ich die letzte Woche nur mühsame Bücher und eben diesen, zwar toll geschrieben, aber sooooooooooo langatmig. Vielleicht erträgt man das besser, wenn man vorher einen super Roman gelesen hat als gleich zwei mühsame Bücher zuvor.
      Naja, mein aktuelles Buch "Die Villa an der Riviera" begann schon mal gut, gestern Abend noch gestartet, heute Abend lese ich dann weiter.

      Liebe Grüsse
      Anya

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    2. Hallo Ihr Beiden!

      Das ist echt verrückt - denn ich kann mich da einreihen. Bei mir ist der Mai buchtechnisch auch sehr mühsam und ich lechze nach einem Buch, dass mcih wieder so richtig packen kann!

      LG Sabine

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    3. Immerhin geht es uns allen gleich - dasselbe hab ich nämlich auch noch von anderen gehört. Hoffentlich wird der Rest vom Mai besser - bzw. bleibt besser, denn aktuell kann ich mich nicht beklagen, meine jetzige Lektüre macht viel Spass - das hat es nach den harzigen drei Büchern aber auch gebraucht :-)
      Drück euch die Daumen, dass es auch bei euch aufwärts geht!

      Liebe Grüsse
      Anya

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  2. Liebe Anya,

    ooh - ich bin erstaunt. Ich hätte gewettet, dass es ein tolles Buch ist un djetzt nach deiner Rezi bin ich froh, dass ich es nichtangefragt habe. Vielleicht höre ich bei Bookbeat mal rein - aber schade, dass es so ausschweifend war und dich damit nicht richtig fesseln konnte.

    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. Liebe Susanne
      ja, nach all den tollen Rezensionen, auch im englischen Original, hätte ich auch mehr erwartet. Aber hör oder schau mal unverbindlich rein, dann kannst du auch jederzeit abbrechen, wenn du willst. Tanja hat es gehört und ihr ging es ähnlich wie mir beim Lesen. Eigentlich super humorvoll, aber eben soooooo langatmig.

      Liebe Grüsse
      Anya

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    2. So - ich habe es jetzt gehört. Und ich stimme dir in allen Punkten zu. Eigentlich hat die Geschichte alles, was für mich ein unterhaltsamer Krimi braucht - und trotzdem bin auch ich immer wieder mit meinen Gedanken abgewichen, weil es so langatmig ist. Sehr schade!

      LG Sabine

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    3. Gratuliere zum Durchhalten, liebe Sabine! :-) Ja, total schade. Und bei solch eben eigentlich tollen Büchern ärgert es einem noch viel mehr, wenn sie dann so langatmig sind.

      Liebe Grüsse
      Anya

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