Montag, 30. Juli 2018

Krimi: Mord an der Algarve von Carolina Conrad (Anabela Silva 1)

Klappentext:
«An diesem Donnerstag würde eine alte Ratte sterben. Wenn alles gut ging. Wenn nicht – nun, es kamen noch viele Donnerstage.» Sieben Tote in vier Monaten. Allein drei aus einer Familie. Alle alt. Dennoch glaubt niemand im verträumten Hinterland der Algarve an einen Todesengel. Niemand, bis auf Anabela Silva, die gerade für eine Auszeit ins Land ihrer Eltern zurückgekehrt ist. Die Journalistin stellt Nachforschungen an – und stößt auf eine Mauer des Schweigens. Dann geschieht ein Mord, an dem es keinen Zweifel gibt. Und Bela Silva wünscht sich, sie hätte nie eine Frage gestellt.



Schade, gab es diesen Krimi noch nicht, als ich vor einigen Jahren an der Algarve in den Ferien war. Er wäre ein toller Reisebegleiter gewesen.

Die deutsch-portugiesische Anabela Silva fährt zu ihren Eltern an die Algarve, in ihr Heimatdorf, um ihrem Vater zu schauen, solange ihre Mutter den Arm im Gips hat. Bald fällt ihr auf, dass in ihrem Dorf an der spanisch-portugiesischen Grenze bei Alcoutim zwischen Januar bis April viele ältere Leute starben. Die Journalistin in ihr wittert Gefahr und wird neugierig. Anabela beginnt zu recherchieren und verärgert damit nicht nur ihren Cousin Luis, den Polizisten. Als in der Nähe ein Mord geschieht, rücken die Kommissare Joao Almeido und Paulo Pinto aus Faro an. Wie gut, dass niemand Deutsch spricht - Anabela wird als Dolmetscherin angestellt und kommt so zu neuen Informationen. Ob sie diese mit Mario teilen kann?

Mario ist der Archivar der kleinen Gemeinde und hilft Bela bei ihren Nachforschungen. Auch die neue Dorfärztin Catarina will mehr über Belas Verdacht wissen. Schnell schafft sich Anabela neue Freunde. Die Freundschaft wird aber bald durch ihre Arbeit als Dolmetscherin in Frage gestellt. Zum Ende hin sind alle Probleme ausgeräumt und Bela kann sich sogar vorstellen hier zu bleiben und nicht mehr zurück nach Deutschland zu gehen.

Ich bin gespannt, wie es mit Bela weitergeht - ja, ob es überhaupt neue Fälle gibt oder ob dies ein Einzelkrimi bleibt. Bei weiteren Bänden wünsche ich mir mehr Spannung, denn die kommt in "Mord an der Algarve" nicht auf. Die Geschichte verläuft sehr gemächlich, dem portugiesischen Sommer entsprechend. Man bekommt aber auf jeden Fall ein Gefühl für die landestypische Lebensart und lernt die Gegend an der Ostalgarve kennen.

Der Plot rund um die Morde an den älteren Herrschaften hat mir sehr gut gefallen. Viel portugiesische Vergangenheit wurde darin verarbeitet und nicht nur gut von der Autorin Carolina Conrad recherchiert, sondern auch ideenreich umgesetzt. 

Die Autorin schreibt hier unter einem Pseudonym. Ihre anderen Bücher unter ihrem Namen Bettina Haskamp kenne ich nicht. Es ist ihr erster Krimi. Doch "Mord an der Algarve" ist mehr ein Enthüllungsroman denn ein Krimi. Der Leser kennt den Täter nicht (also am Schluss dann schon), weiss aber, wieso es zu diesen vielen Toten kommt. Als Roman unterhaltend und gut zu lesen, als Krimi eher schwach. 

Fazit: Gemächlicher Erstlingskrimi, man darf auf weitere Bände gespannt sein. In Erwartung dieser runde ich auf 4 Punkte. 

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