Mittwoch, 14. Dezember 2016

Bücher mit Aussicht von Jessica Fox

"Bücher mit Aussicht" bekam nur gerade 2 Sterne von mir. Angepriesen als:


Jessica Fox lässt ihr Leben in Kalifornien hinter sich, um in Schottlands offizieller "Buchstadt" Wigtown in einem Antiquariat zu arbeiten. Sofort ist sie verzaubert von dem windschiefen Dorf, seinen schrulligen Bewohnern und der romantischen alten Buchhandlung. Und auch die Schotten schließen die quirlige Amerikanerin ins Herz, die ihren Ort mit neumodischen Ideen wie Yoga oder ihrem Auftritt als jüdischer Weihnachtsmann aufmischt. 





entpuppte es sich als "junge Amerikanerin, die bei der NASA arbeitet, unvorbereitet von einer Grossstadt in ein schottisches Kaff fliegt, beim Besitzer eines Antiquariats wohnt und dort ein wenig mithilft, vertreibt sich joggend die Zeit und hat die Hoffnung, dass das was wird zwischen Euan und ihr."

Naiv geht es weiter, indem sie nach ihrem einmonatigen Urlaub wieder in die USA zurück fliegt, auf ein Zeichen von Euan hofft, nochmals für ein paar Wochen nach Schottland reist und erneut back to the USA. Dort ihren NASA-Job verliert, bis sie knapp vor dem Happyend nicht mehr in England einreisen darf, weil sie zu oft in zu kurzer Zeit mit Touristenvisa einreiste. Däumchen dreht bei ihren Eltern, bis es dann endlich endlich klappt und sie ganz nach Wigtown ziehen kann. 

Das Buch erschien auch unter dem Titel "Die Frau, die in eine Rakete stieg und in Schottland landete" - was meiner Meinung nach besser passt. Denn statt um Bücher geht es um die 26jährige Autorin selbst, die ihren Job bei der NASA aufgibt und nach Schottland zieht, erstmal nur für einen Monat, dann für länger und in einem Antiquariat zu arbeiten beginnt. Mit Touri-Visum darf sie offiziell gar nicht arbeiten, Jessica hilft bloss mit, und arbeitet theoretisch weiter an ihrer Filmproduktion. 

Bücher dienen lediglich als Accessoires und kommen nur als Einleitung in die Kapitel vor, bei dem jeweils ein Zitat eines Buches steht. Daran gefallen mir nicht die Zitate an sich, sondern die Bezeichnung, wo sich das Buch im Antiquariat befindet, zum Beispiel "vorderer Raum, rechts vom Fenster".

Hauptthema ist Jessicas Geschichte und ihr Leben in Los Angeles, das sich so sehr vom Leben im abgelegenen Dorf in Schottland unterscheidet. 

Eins habe ich nach dieser Lektüre gelernt: bei auf Deutsch übersetzten Büchern werde ich zukünftig immer vorher die englische Kurzbeschreibung lesen, damit ich dadurch nicht mehr irregeführt werde: 

Jessica Fox is 26 years old, lives in Hollywood, and has a high-flying career at NASA. Working late one night, dreaming of another life, she's seized by a moment of madness. She taps "second hand bookshop Scotland" into Google, and clicks on the first link she sees. A month later, she arrives 2,000 miles across the Atlantic in Wigtown, on the west coast of Scotland. When she knocks on the door of the bookshop she will be working in for the next month, she is greeted not by the 80-year-old recluse she was expecting, but by a handsome young bachelor called Euan… The rollercoaster journey that ensues - which takes in Scottish Hanukah, bringing yoga to the West Coast, and a waxing that she will never forget - will ultimately both break and mend her heart. Three Things You Should Know About Rockets is a book for everyone who has ever thought "What if" - a true story about grabbing life by the horns, and taking the plunge.

Aber auch dieser Text lässt nicht vermuten wie amerikanisch und oberflächlich die Geschichte verfasst ist. Die Autorin schreibt zwischendurch zwar humorvoll, aber lässt Gefühle vermissen. Dass sie ihren Chef Euan mehr als nur mag, war die längste Zeit über nicht wirklich erkennbar und hörte sich maximal als unbedeutende Schwärmerei an. 

Witzige Geschichten über Weihnachten feiern wirkten übertrieben, da Jessica zuhause in L.A. nie feierte. 

Fazit: Naive Beziehungsgeschichte mit irreführendem Titel, die mich unzufrieden zurück lässt.
2 Punkte. 

2 Kommentare:

  1. Siehste, das hätte ich mal vorher lesen sollen! Ich habe bei der Onleihe geliehen, und es ging mir wie Dir: Mir war die Hauptfigur total unsympathisch, und obwohl ich bis gut zur Hälfte durchgehalten habe, wurde die Geschichte nicht besser... In Zukunft gucke ich erstmal in Deiner Bibliothek, ob Du ein Buch schon besprochen hast!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke fürs Vertrauen :-) Du hattest das Buch wenigstens "nur" aus der Onleihe ;-) Ach ja, zum Glück gibts trotzdem viele gute Bücher, die solche Enttäuschungen schnell vergessen lassen.
      LG, Anya

      Löschen

Hinweis:
Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Verarbeitung deiner Daten durch Blogger/Google. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung dieses Blogs.
Um nervige und gehäufte Spam- und anonyme Kommentare zu verhindern, wird manchmal eine Sicherheitsfrage zu beantworten sein.